Alte Japan Airlines (1923–1939)

Die 1920er Jahre

1923 bis 1928

Die Anfänge der Vorläufer der heutigen japanischen Luftfahrtgesellschaft Japan Airlines reichen bis in das Jahr 1923 zurück. Im Januar 1923 nimmt die „Tozai Teiki Kokukwai (T.K.K.)“ als erste Airline in Japan den zivilen Flugbetrieb auf. Im April 1925 folgt die Gründung der ersten Airline mit dem Namen „Japan Air Lines (J.A.L.)“. Im September 1928 beginnt die „Nihon Kōkū Kabushiki Kaisha (N.K.K.K.)“ in Tokio mit den Flugbetrieb.

1929

Am 1. April 1929 fusionieren diese drei Airlines zur „Nihon Kōkū Kabushiki Kaisha (N.K.K.K.)“ mit Sitz in Tokio. Da der Luftverkehr in Japan Ende der 1920er Jahre zunimmt, wird beschlossen, in Tokio einen großen Flughafen zu bauen. Erst mit der Eröffnung des neuen Flughafens im Jahre 1931 (später Tokio-Haneda genannt) erhält die Airline eine entsprechende Heimatbasis.

Die 1930er Jahre

1936 bis 1939

Ab 1936 kommen erstmals zweimotorige Nakajima AT-2, ein japanischer Lizenzbau der Douglas DC-2, zum Einsatz. Nakajima baute bis 1937 insgesamt fünf DC-2 in Lizenz, bevor die Fertigung auf die DC-3 umgestellt wird. Von 1938 bis 1939 werden 24 Aufklärungsflugzeuge des Typs Mitsubishi G3M2 der japanischen Luftwaffe in Zivilmaschinen umgebaut und in den Flottenpark der Nihon K.K.K. eingereiht. Diese Flugzeuge bieten Platz für jeweils 8 Passagiere und sind mit 2 Motoren je 900 PS ausgestattet, die Reisegeschwindigkeit beträgt 280 km/h, die maximale Reichweite ist mit 3500 km schon für damalige Zeit beachtlich. Bereits im Jahr 1937 war vorab eine solche umgebaute Mitsubishi G3M2 als ziviler Prototyp erstmals im einmaligen saisonalen Liniendienst auf der Strecke Tokio nach London (auf der sogenannten Seidenroute) eingesetzt worden, wobei drei Zwischenstopps eingelegt wurden. Die Flugzeit betrug 51 Stunden.

Im Dezember 1938 wird die Nihon Kōkū K.K. verstaatlicht und fusioniert mit der Manchuria Aviation Company. Sie ändert ihren Namen in „Dai-Nippon Kōkū Kabushiki Kaisha“ (engl. Imperial Japanese Airways), was übersetzt „Fluggesellschaft des Kaiserreichs Japan“ bedeutet. Das Streckennetz ist schon sehr ausgedehnt, es werden vom Heimat-Flughafen Tokio-Haneda aus alle japanischen Hauptinseln angeflogen sowie Okinawa, Formosa (heutiges Taiwan), Hongkong, Korea und die Mandschurei (Nordöstliches China, seit 1931 durch Japan besetzt).

Von Anfang 1938 bis Ende 1939 werden auch 20 neue amerikanische Douglas DC-3 per Schiff nach Japan geliefert. Zugleich erwirbt 1938 der japanische Hersteller Nakajima von Douglas die Lizenzrechte zur Fertigung des Flugzeugtyps DC-3 und kann am 30. September 1938 die erste vollständig in Japan gebaute DC-3 auf dem Flughafen Tokio-Haneda an die Dai Nippon K.K.K. übergeben.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges war der zivile Luftverkehr in Japan sehr eingeschränkt. Auch kam ein Großteil der Zivilmaschinen als Transporter bei den japanischen Streitkräften zum Einsatz und endete als Totalverlust durch Abschüsse oder durch amerikanische Luftangriffe auf japanische Flughäfen und Stützpunkte – ähnlich den Maschinen der Deutschen Lufthansa auf dem europäischen Kriegsschauplatz bis 1945.

1940er Jahre

1940 bis 1941

Bis 1941 wurden noch etwa 30 weitere DC-3 von Nakajima gebaut und der Airline übergeben. Bei Beginn des Krieges im Pazifik mit dem Angriff der japanischen Streitkräfte auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 besaß die Dai Nippon Kōkū K.K. eine Flotte von etwa 100 überwiegend zweimotorigen Verkehrsflugzeugen. Sie war zu der Zeit die größte Airline in Asien.

1945

Mit der japanischen Kapitulation nach Ende der Kampfhandlungen im Pazifik am 2. September 1945 kam auch jeglicher Flugbetrieb zum Erliegen. Die Zivilmaschinen waren im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört und es fehlte zudem an Flugzeugtreibstoff.

Des Weiteren wurde auf alliierten Befehl jeder Flugbetrieb japanischer Flugzeuge untersagt. Außerdem war es japanischen Staatsbürgern nicht gestattet, Flugzeuge zu fliegen bzw. eine Fluggesellschaft zu gründen.

Neugründung und Wiederaufstieg

Die 1950er Jahre

1951

Die neue „Japan Air Lines“ wurde am 1. August 1951 unter dem Namen „Japan Air Lines Co. Ltd.“ von privaten Geschäftsleuten mit einem Kapital von 100 Millionen Yen gegründet. Die ersten inoffiziellen Flüge begannen am 23. August 1951 mit einer von Philippine Air Lines angemieteten Douglas DC-3. Der regionale Flugdienst wurde offiziell am 10. Oktober 1951 auf der Strecke von Tokio Haneda nach Osaka mit drei von Transocean Air Lines geleasten und betriebenen Martin 2-0-2 aufgenommen. Parallel bildete Transocean Air Lines die künftigen japanischen Besatzungen aus. Ab Ende 1951 wurden noch zwei weitere zweimotorige Propellermaschinen des Typs Martin 2-0-2, inklusive US-amerikanischer Piloten, gemietet und eingesetzt. Japan Air Lines beschäftigte zu dieser Zeit 298 Mitarbeiter.

1952

Im Jahr 1952 kaufte Japan Air Lines die staatliche Vorkriegs-Airline „Dai Nippon Kōkū Kabushiki Kaisha“ auf. Anfang 1952 wurden von Northwest Airlines noch weitere zwei Martin 2-0-2 gemietet. Am 9. April 1952 musste die noch junge Airline den ersten Rückschlag hinnehmen, als eine Martin 2-0-2 abstürzte und alle Insassen ums Leben kamen. Zum 1. Juli 1952 wurde von Japan Air Lines die „Japan Aircraft Maintenance Company“ (JAMCO) als Tochtergesellschaft gegründet. Sie ist zuständig für die komplette Wartung und Reparaturen von Flugzeugen. Im Juli 1952 wurden zur Pilotenausbildung drei einmotorige Schulflugzeuge des Typs Beechcraft Mentor durch Japan Air Lines erworben.

Ende Oktober 1952 wurden die vier Martin 2-0-2 aus dem Betrieb genommen und an die Northwest Airlines zurückgegeben. Am 25. Oktober 1952 wurden die ersten von insgesamt elf Douglas DC-4 (JA6001), die teilweise von Northwest Airlines angekauft wurden, im Liniendienst eingesetzt, wobei jetzt erstmals auch wieder japanische Besatzungen die Maschinen fliegen durften. Dies war möglich geworden durch das am 8. September 1951 unterzeichnete und zum 28. April 1952 in Kraft getretene Friedensabkommen von San Francisco zwischen Japan und den Alliierten. Damit wurde Japan wieder ein unabhängiger Staat.

1953

Die Existenz des Privatunternehmens wurde durch Pläne der japanischen Regierung bedroht, eine neue staatliche Fluggesellschaft zu gründen und dieser sämtliche internationalen Flüge zu übertragen. In Absprache mit den Anteilseignern der Japan Air Lines wurde stattdessen beschlossen, das Privatunternehmen zu verstaatlichen. Hierzu verabschiedete das japanische Parlament am 1. August 1953 das sogenannte Japan-Air-Lines-Gesetz, in dem die Neugründung einer gleichnamigen staatlichen Fluggesellschaft (Nippon Kōkū K. K.) beschlossen wurde, die mit einem Aktienkapital von 2000 Mrd. Yen ausgestattet wurde. Die private Fluggesellschaft ging am 1. Oktober 1953 in dem neuen Staatsunternehmen auf, das den Betrieb unter dem bisherigen Namen Japan Air Lines fortsetzte.

Am 15. September 1953 erreichte die erste Douglas DC-6 (JA6201) die Flotte. Sie wurde auf den Namen „City of Tokyo“ getauft. Ab 2. Oktober 1953 kamen die Douglas DC-6A/B zum Einsatz, wobei mit diesen Maschinen zunächst die Inlands-Strecke TokioSapporo bedient wurde.

1954

Am 4. Februar 1954 wurde Japan Air Lines Mitglied in der IATA. Am selben Tage wurde mit den neuen Douglas DC-6 die erste internationale Route der Japan Air Lines von Tokio über Wake Island und Honolulu, Hawaii, nach San Francisco (Pazifikroute) eröffnet. Ab dem 5. Februar 1954 wurde dann die Strecke Tokio – Okinawa – Hongkong bedient.

1955

Ab 1. November 1955 flog Japan Air Lines die Route Tokio – Hongkong im Direktflug. Bereits am 15. Dezember 1955 bestellte sie mit vier Maschinen des Typs Douglas DC 8-32 ihre ersten Strahlflugzeuge.

1956

Am 4. Oktober 1956 wurde die Route Tokio – Bangkok eröffnet.

1957

Am 1. März 1957 gründete Japan Air Lines die Tochtergesellschaft „Airport Ground Service Company (AGS)“. Ab 23. Dezember 1957 kamen dann die leistungsfähigeren und größeren Douglas DC-7C zur JAL-Flotte. Die erste Maschine (JA6301) wurde in Tokio-Haneda auf den Namen „City of San Francisco“ getauft.

1958

Am 12. Februar 1958 erfolgte dann mit der Douglas DC-7C der Liniendienst auf der Route Tokio – San Francisco. Diese Maschinen stellten neben den Lockheed L-1649 Starlinern den Höhepunkt der damaligen Verkehrsflugzeuge mit Kolbenmotoren und Propellerantrieb dar.

1959

Am 1. Februar 1959 stellte Japan Air Lines ein neues Crew Training Center am Haneda-Airport in Tokio in Dienst. Am 2. Mai 1959 wurde der erste Nur-Frachter-Dienst auf der Strecke Tokio – San Francisco mit einer DC-7CF eingerichtet, ab 28. Mai 1959 von Tokio nach Los Angeles via Honolulu (Pazifikroute) und ab 27. Juni 1959 Tokio nach Seattle über Anchorage, Alaska (Polarroute).

Das Jetzeitalter beginnt

Die 1960er Jahre

1960

Noch bevor das erste Strahlverkehrsflugzeug an Japan Air Lines ausgeliefert wurde, bestellte die Airline am 13. April 1960 drei weitere vierstrahlige Strahlflugzeuge, diesmal jedoch vom Typ Convair CV-880. Das erste Strahlflugzeug der Japan Air Lines war die am 16. Juli 1960 gelieferte Douglas DC-8-32 (JA 8001), die auf den Namen „Fuji“ getauft wurde. Die DC-8-32 wurde ab dem 12. August 1960 auf der Strecke zwischen Tokio und San Francisco (Pazifikroute) eingesetzt. Es war die erste Jet-Verbindung von Japan Air Lines. Insgesamt wurden bis 1973 50 Douglas DC-8-32, sowie DC-8-33, DC-8-55 und DC-8-55AF (Frachter), DC-8-61, DC 8-62 und DC 8-62F in Betrieb genommen.

1961

Am 4. Mai 1961 wurde die einzige Douglas DC-8-33 (JA8006) an Japan Air Lines abgeliefert. Am 6. Juni 1961 wurde die Polarroute Tokio via Anchorge, Alaska nach Kopenhagen, Paris und London mit der DC-8-32 eröffnet. Ab 1. Oktober 1961 kamen die ersten drei von insgesamt neun vierstrahligen Jets des Typs Convair CV-880 (JA8021 bis JA8023) in Betrieb.

1962

Die erste Douglas DC 8-53 (JA8007) wurde am 26. März 1962 an Japan Air Lines geliefert. Am 4. Oktober 1962 wurde die Seidenroute zwischen Japan und Europa über Südostasien und den Mittleren Osten nach Rom, London und Frankfurt mit der Convair 880 eingeweiht.

1963 bis 1964

Im Jahr 1963 übernahm Japan Air Lines die bedeutende 1952 gegründete Tochtergesellschaft Japan Aircraft Maintenance Company (JAMCO) mitsamt 3000 Beschäftigten vollständig und führte sie als interne Abteilung im eigenen Unternehmen weiter. Die letzte Douglas DC-4 wurde 1964 außer Dienst gestellt.

1965

Die neunte und letzte Convair CV-880 (JA8030) wurde am 4. Januar 1965 an Japan Air Lines ausgeliefert. Am 5. März 1965 ging die erste Douglas DC-8-55 (JA8014) in den Flugdienst. Am 1. August 1965 wurde auch die erste von zwölf Boeing 727-046 für Kurz- und Mittelstrecken auf der Route Tokio – Fukuoka in Betrieb genommen. Es war zugleich auch das erste Boeing-Flugzeug für Japan Air Lines. Am 1. Oktober wurde das neue JAL-Logo eingeführt, der „Tsuru“, ein japanischer Kranich auf rotem Kreis. Dieses Logo zierte jedoch erst ab Anfang 1970 in voller Größe auch die Seitenleitwerke der Flugzeuge. Am 30. September 1963 bestellte Japan Air Lines drei Exemplare der Concorde. Die Bestellung wurde jedoch 1973 aufgrund der Ölkrise storniert.

1966

Im September 1966 bestellte Japan Air Lines als dritter Kunde drei Boeing Flugzeuge des Typs Jumbo Jet, der bisher nur auf dem Reißbrett existierte. Ende 1966 wurde erstmals auch New York über Honolulu und San Francisco von Tokio aus angeflogen.

1967

Japan Air Lines führte 1967 ihr EDV-gestütztes Ticket- und Buchungssystem JALCOM ein. Im April 1967 bestellte sie drei weitere Boeing 747. Unterstützt von Aeroflot nahm Japan Air Lines am 17. April 1967 den Liniendienst auf der Strecke Tokio-Moskau auf. Zunächst wurde das Turboprop-Langstrecken-Flugzeug Tupolew Tu-114 eingesetzt und später von der Iljuschin Il-62 abgelöst. Auch die Flugzeugbesatzung stellte Aeroflot, lediglich das Kabinenpersonal waren Stewardessen der JAL. Am 20. Juni 1967 gründete Japan Air Lines ihre erste Tochterfluggesellschaft, die Southwest Air Lines (SWAL) mit Sitz auf Okinawa. Sie betrieb den Liniendienst von Okinawa nach Japan.

1968

Am 19. April 1968 wird die erste Douglas DC-8 Super 62 (JA8031) an Japan Air Lines geliefert, im November werden zwei weitere Boeing 747 bestellt. Ende 1968 wird in Moses Lake, Washington (USA) von Japan Air Lines ein Piloten-Ausbildungs- und Trainingszentrum für Jet-Flugzeuge in Betrieb genommen. Als Schulflugzeuge werden drei Dassault Falcon eingesetzt.

1969

Im Januar 1969 erhält die Japan Air Lines ihre letzte Boeing 727-046. Eine weitere ursprünglich bestellte Maschine wurde von JAL nicht abgenommen. Am 20. Februar 1969 wird die erste Douglas DC-8 Super 61 (JA8038) an Japan Air Lines geliefert. Es ist ihr bis dahin größter Flugzeugtyp. Am 30. März 1969 wird mit der Ausmusterung der letzten Douglas DC-6B zugleich die Epoche der Propellermaschinen auf Mittel- und Langstreckenflügen bei Japan Air Lines beendet. Nur noch für den Kurzstrecken- und Commuterdienst werden seitdem bis heute zweimotorige Propellermaschinen von den JAL-Tochterairlines eingesetzt. Im November 1969 bestellt Japan Air Lines ihren neunten Jumbo Jet.

Die Epoche der Großraumjets

Die 1970er Jahre

1970

Am 28. März 1970 wird der erste Flug auf der Sibirienroute (Tokio – Moskau – Paris) mit eigenen DC-8 durchgeführt. Japan Air Lines ist die erste ausländische Fluggesellschaft, die mit eigenen Flugzeugen auf dieser Strecke fliegen darf. Am 2. Juni 1970 folgt der erste Flug über Moskau nach London. Das erste Großraumflugzeug von Japan Air Lines ist die Boeing 747-146, wovon die erste (JA8101) der drei im September 1966 bestellten am 22. April 1970 geliefert wird und am 1. Juli 1970 den Liniendienst von Tokio über Honolulu nach San Francisco/Los Angeles aufnimmt.

Die ersten von insgesamt neun von der Eastern Air Lines angekauften bzw. geleasten Douglas DC-8 Super 61 werden bei Japan Air Lines in den Liniendienst genommen. Im Juni 1970 bestellt sie weitere zwei Boeing 747 und im Oktober 1970 nochmals fünf Maschinen. Damit sind insgesamt bisher 16 Jumbo Jets bestellt und drei davon bereits abgeliefert worden.

Nach einer nur fünf- bis neunjährigen Betriebsdauer wird im Dezember 1970 die letzte Maschine des Typs Convair CV-880 außer Dienst gestellt. Sie genügt den Anforderungen nicht mehr und ist dem Konkurrenzmodell Douglas DC-8 (insbesondere der Super 61 und 62 Version) unterlegen.

1971

Am 11. Februar 1971 kommt mit der Boeing 747-246B (JA8104) die erste Maschine der verbesserten Ausführung des Jumbo Jets zum Einsatz. Weitere zwei Maschinen dieses Typs folgen im selben Jahr.

1972

Allein drei Douglas DC-8 gehen durch Unfälle innerhalb von nur fünf Monaten (Juni bis November) verloren. Japan Air Lines nimmt in diesem Jahr insgesamt acht neue Boeing 747 in Betrieb und bestellt weitere 6 Jumbo Jets bei Boeing, darunter erstmals fünf 747 SR146 für den Inlandsdienst.

1973

Am 23. Juli 1973 wird die gerade vier Monate alte Boeing 747-246B (JA8109) während eines Fluges von Amsterdam in Richtung Tokio von arabischen Terroristen entführt und an Bord eine Handgranate gezündet. Das erheblich beschädigte Flugzeug muss dann in Bengasi, Libyen landen. Nachdem Passagiere und Besatzung das Flugzeug verlassen haben, wird es von den Terroristen gesprengt.

Am 7. Oktober 1973 wird die erste Boeing 747-146SR (JA8117) für Inlandsflüge von Japan Air Lines in Betrieb genommen, ausgelegt für 545 Passagiere. Am 6. Dezember 1973 bestellt sie ihre ersten sechs Flugzeuge des Typs DC 10-40 bei McDonnell Douglas. Bei Boeing werden sechs 747 geordert, darunter auch der erste 747-Frachter.

1974

Japan Air Lines stellt im Juli die letzte Douglas DC-8-32 außer Dienst und nimmt am 1. Oktober 1974 ihre erste Frachtmaschine des Typs Boeing 747-200F in Betrieb.

1975

Für die Aufnahme des Flugverkehrs von Japan nach Taiwan wird am 8. August 1975 aus politischen Gründen die Tochtergesellschaft Japan Asia Airways gegründet. Sie ist nach der SWAL die zweite JAL-Tochterfluggesellschaft. Die Volksrepublik China, die Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet, hatte es bei Verhandlungen für künftige Flugverbindungen zwischen Japan und China zur Bedingung gemacht, dass Japan Air Lines Taiwan nicht unter eigenem Namen anfliegen darf. Durch die Gründung von Japan Asia Airways war die Verbindung nach Taiwan nun möglich.

1976

Am 1. Juli 1976 nimmt JAL die erste von sechs bestellten McDonnell Douglas DC-10-40 (JA 8530) in Dienst. Dieser Typ ist nach der Boeing 747 das zweite Großraumflugzeug der Gesellschaft und wird in der Langstrecken- (DC 10-40 I) und Kurzstrecken-Version (DC 10-40 D) genutzt. Die Flugzeuge ersetzen schrittweise die älteren Douglas DC-8.

1977

Im September 1977 erhält Japan Air Lines den ersten aus einer Passagierversion in einen reinen Frachter umgebauten Jumbo Jet von Boeing zurück. Außerdem werden zwei weitere McDonnell Douglas DC-10 bestellt.

1978

Japan Air Lines bestellte vier Jumbo Jets zur Lieferung 1979. Am 26. Mai 1978 erhielt die JAL-Tochter Southwest Air Lines mit der Boeing 737-2Q3 Advanced (JA8443) ihr erstes Strahlflugzeug. Am 7. Juni 1978 wurde der 100millionste JAL-Passagier befördert. Im Dezember 1978 wurden alle internationalen Flüge von Japan Air Lines vom bisherigen Tokioter Flughafen Haneda zum neuerbauten Flughafen Narita International Airport verlegt.

1979

In diesem Jahr bestellt Japan Air Lines 18 Großraumflugzeuge, 10 Maschinen des Typs Boeing 747 sowie 8 McDonnell Douglas DC-10. Weiterhin werden sechs neue Jumbo Jets in Betrieb genommen.

Die 1980er Jahre

1980

Am 7. März 1980 ist Japan Air Lines die erste internationale Fluggesellschaft, die mit Großraumflugzeugen (DC-10) die chinesische Hauptstadt Peking anfliegen darf.

1981

Am 10. April 1981 wird der 100millionste Passagier auf einem JAL-Inlandsflug befördert.

1982

Ankauf eines ehemaligen Pan American World Airways Boeing 747-Frachters. Erstmals kommt damit ein nicht von der Airline bestellter Jumbo Jet zur Flotte.

1983

Im März 1983 wird die zwanzigste und letzte McDonnell Douglas DC-10 (JA8549) an JAL ausgeliefert. Im September bestellt Japan Air Lines zehn Maschinen der Typen Boeing 767-200 und 767-300. Dabei ist JAL Erstkunde für die verlängerte Version 767-300. Im November und Dezember 1983 werden die beiden ersten Boeing 747-346 (JA812J und JA813J) mit verlängertem Oberdeck bei Japan Air Lines in Betrieb genommen.

1984

Die „JAL Hotels Company“ firmiert seit dem 1. September 1984 unter dem neuen Namen „Nikko Hotel Company“.

Am 28. Juli dieses Jahres wurde das im Mai 1984 gebaute SkyShip 500-05 (JA1003) an Japan Airship Services (JAS), eine Abteilung der Japan Air Lines verkauft.

1985

Am 4. Februar 1985 fand in Seattle die Übergabe des fünfzigsten Boeing Jumbo-Jets für Japan Air Lines statt. Im Juni 1985 war das Streckennetz schon weltumspannend, es wurden 57 Städte in 34 Ländern angeflogen, einzig Afrika wurde nicht angeflogen.

Der 12. August 1985 ist der bisher schwärzeste Tag in der Geschichte der Japan Air Lines. Eine Boeing 747-146SR (JA 8119) stürzt während eines Inlandsfluges von Tokio nach Osaka ab, wobei 520 Menschen ums Leben kommen. Ursache ist der Abbruch des Seitenleitwerkes und Beschädigung des Höhenleitwerkes in 3000 m Flughöhe auf Grund von Rissen im Heckbereich (und Druckverlust) des Flugzeuges, die bei Wartungsarbeiten nicht oder nur unzureichend repariert wurden. Die Wartungsvorschriften bei Japan Air Lines werden daraufhin erheblich verbessert. Siehe: Japan-Air-Lines-Flug 123. Als Konsequenz aus dem Unfall tritt Ende Oktober das JAL-Führungsmanagement (Chairman, Vice-Chairman, President & CEO und Executive Vice President) zurück.

Im November 1985 wird mit der Boeing 767-246 der dritte Wide-body-Typ bei JAL in Betrieb genommen. Drei Maschinen (JA8231 bis JA8233) wurden im Juli, August und November 1985 an die Airline geliefert.

Die Tochterfluggesellschaft Japan Asia Airways wird jetzt eigenständig, nachdem Japan Air Lines die Aktienmehrheit aufgegeben hat.

1986

Ab 1. April 1986 gibt es erstmals einen Direktflug ohne Zwischenstopp auf der Route Tokio–London und ab dem 5. April 1986 Tokio–Paris. Eingesetzt werden hier neue Boeing 747-346.

Am 25. September 1986 erfolgt die Auslieferung der ersten Boeing 767-346 (JA 8234), für die JAL Erstkunde war. In den Folgejahren wird ausschließlich diese Version der Boeing 767 beschafft.

Nach der Privatisierung

Die 1980er Jahre

1987 bis 1988

Durch eine Gesetzvorlage des japanischen Parlaments am 27. Oktober 1987 ergeht der Beschluss, das Japan-Air-Lines-Gesetz aus dem Jahr 1953 zum 18. November 1987 aufzuheben und die vollständige Privatisierung der Fluggesellschaft durchzuführen. Die staatlichen Aktienanteile an der Airline liegen zu dieser Zeit noch bei 34,5 % des Aktienkapitals. Bis zum 17. Dezember 1987 sind alle staatlichen Aktien verkauft. In den Folgejahren beginnt ein umfangreiches Flottenerneuerungsprogramm, wobei die Boeing 747 der ersten Generation ausgemustert werden. Fünf neue Boeing 747-446 werden in dem Jahr bestellt.

Am 29. Dezember 1987 stellt Japan Air Lines ihre letzte Boeing 727-046 außer Dienst. Am 31. Dezember endet mit der Außerdienststellung der letzten Douglas DC-8 die 27-jährige Epoche des ersten JAL-Jets und zugleich die Ära der ersten Jet-Generation bei der Airline. 1988 werden weitere fünfzehn Maschinen des Typs Boeing 747-446 geordert.

1989

Am 17. Mai 1989 enthüllt die Airline ein neues Corporate Design und ändert gleichzeitig die Schreibweise ihres offiziellen internationalen Namens in Japan Airlines um. Ein wesentliches Merkmal des neuen Markenauftritts ist, dass auf den Rumpfseiten der Flugzeuge die Buchstaben JAL zu einem zentralen Designelement werden. Des Weiteren ziert jetzt ein breites graues Band mit rotem Abschlussquadrat den Bug der JAL-Flugzeuge und auch der Tochterairlines.

Die 1990er Jahre

1990

Von Januar bis März 1990 werden die ersten fünf von 20 fest bestellten Boeing 747-446 (JA 8071 bis JA 8075) geliefert. Im Mai 1990 werden 20 weitere Boeing 747-446 bestellt, zusätzlich noch 34 Optionen, wovon jedoch später nur zwei Optionen in Aufträge umgewandelt werden. Es handelt sich um den bisher größten Einzelauftrag in der Geschichte von Japan Airlines. Am 30. März 1990 ordert Japan Airlines bei McDonnell Douglas zehn Maschinen des Typs MD-11. Eine zusätzliche Option auf weitere zehn Maschinen wird jedoch später nicht umgesetzt.

Im Mai 1990 wird mit der Japan Air Charter (JAZ) eine weitere Tochterairline gegründet. Sie betreibt jetzt den gesamten Reise- und Charterflugverkehr von Japan Airlines.

In der zweiten Jahreshälfte beteiligt sich Japan Airlines an der Evakuierung von japanischen Staatsbürgern aus dem Irak, da absehbar ist, dass es zum Zweiten Golfkrieg zwischen dem Irak und den Alliierten kommen wird.

Am 19. November 1990 erhält die Japan Airlines im Rahmen einer feierlichen Übergabezeremonie in den Boeing Everett-Works in Seattle mit einer 747-446 (JA 8078) ihre hundertste Boeing-Maschine. Insgesamt werden im Jahr 1990 zehn neue Boeing 747-446 in Betrieb genommen.

1991

Japan Airlines erhält die beiden ersten Boeing 747-446D für Inlandsflüge. Diese Variante hat eine Kapazität für 568 Passagiere und ist damit Rekordhalter in dieser Kategorie. Erst 15 Jahre später wird mit dem Airbus A380 diese Passagierzahl übertroffen. Mit dem Ankauf eines Jumbo Jets von Singapore Airlines, der anschließend zum reinen Frachtflugzeug umgebaut wurde, nimmt Japan Airlines im November 1991 ihre letzte Boeing 747-200 in Betrieb.

Ab dem 3. November 1991 gab es erstmals eine Nonstopverbindung von Tokio nach Berlin-Schönefeld. Es zeigte sich aber sehr schnell, dass diese Verbindung ein Verlustgeschäft war. Nach einem Jahr wurde die Verbindung wieder eingestellt. Auch diverse US-Airlines wie United Airlines, Delta Air Lines bzw. American Airlines haben seit 1991 versucht Direktverbindungen zwischen Berlin und den großen US-Städten New York, Chicago oder Washington aufrechtzuerhalten; es gab allerdings nur Verluste bei fast leeren Maschinen.

1992

Nach einem Jahr wird die unrentable Nonstopverbindung Tokio–Berlin wieder eingestellt. Damit ist Frankfurt die einzige deutsche Stadt, die weiterhin von Japan Airlines angeflogen wird.

1993

Die JAL-Tochter-Airline Southwest Air Lines (SWAL) ändert zum 1. April 1993 ihren Namen in Japan TransOcean Airways(JTA).

1994

Am 1. April 1994 geht die erste von zehn bestellten Maschinen des Typs McDonnell Douglas MD-11 (JA 8580) in den Flugbetrieb. Es war der vierte Wide-Body Typ bei Japan Airlines. Die Flugzeuge dieses Typs werden bei JAL als J-Birds bezeichnet, da sie nach seltenen Vogelartnamen getauft wurden. Japan TransOcean Airways erhält am 13. Juni 1994 ihre erste von acht bestellten Boeing 737-4Q3 (JA 8523).

1995

Am 1. September 1995 kommt mit der Boeing 737-446 (JA 8991) erstmals dieser Flugzeugtyp bei Japan Airlines zum Einsatz. Es werden insgesamt acht Maschinen geliefert. Japan Airlines bestellt bei Boeing außerdem fünf Maschinen des Typs 777-300.

1996

Am 15. Februar 1996 erhält Japan Airlines die erste von fünf Boeing 777-246 (JA 8981). Damit erhöht sich die Zahl der Wide-Body-Typen bei JAL auf fünf (nach B747, B767, DC-10, MD-11). Am 27. Juli 1996 ist der Umzug von Japan Airlines in ein neues größeres Verwaltungsgebäude in Tokio abgeschlossen.

1997

Am 3. März 1997 wird die zehnte und letzte Maschine des Typs MD-11 (JA 8589) an Japan Airlines abgeliefert, es ist zugleich auch das letzte Flugzeug des Herstellers McDonnell Douglas für die Airline. Gründung der Tochterairline JAL Express (JEX) am 1. April 1997. Sie betreibt jetzt die JAL Boeing 737-446.

1998

Am 28. Juli 1998 wird die erste von fünf bestellten JAL Boeing 777-346 (JA 8941) geliefert. Diese gegenüber der Basisversion 777-200 um 10,1 Meter auf 73,80 Meter Rumpflänge gestreckte Variante ist seinerzeit das längste Verkehrsflugzeug der Welt. Am 19. November 1998 findet bei Boeing in Seattle (USA) die feierliche Übergabe des hundertsten Jumbo Jets (einer 747-446) für Japan Airlines statt.

1999

Japan Air Charter firmiert seit dem 1. Oktober 1999 unter dem Namen JALways. Drei neue Boeing 747-446 (JA 8917, JA 8918, JA 8919) wurden an JAL abgeliefert. Im November 1999 bestellte Japan Airlines für die Tochterairline J-Air die ersten beiden Regional Jets des Typs Bombardier CRJ200.

Durch Fusion zur sechstgrößten Airline der Welt

Das neue Jahrtausend: Die 2000er Jahre

2000

Am 31. März 2000 bestellte Japan Airlines als Erstkunde acht zweistrahlige Maschinen des Typs Boeing 777-346ER sowie 2 Optionen. Zwei weitere neue Boeing 747-446 (JA8920, JA8921) wurden in diesem Jahr an Japan Airlines ausgeliefert. Im November 2000 wurde die erste Bombardier CRJ 200 (JA201J) an die J-Air ausgeliefert.

2001

Am 31. Juli 2001 wird der zweiundvierzigste und letzte Jumbo-Jet (JA 8922) der Passagier-Version 747-446 an JAL geliefert. Davon sind 34 Maschinen für Langstrecken und 8 in der Domestic Version ohne Winglets und mit verstärktem Fahrwerk. Am 18. November 2001 geben Japan Airlines und Japan Air System (nach Japan Airlines und All Nippon Airways die drittgrößte japanische Airline) ihre Fusionsabsichten bekannt.

2002 bis 2003

Die erste Boeing 767-346ER (JA601J) für den Langstreckendienst wurde am 19. Mai 2002 an JAL geliefert. Am 11. Juli 2002 erhielt Japan Airlines die erste von 21 bestellten Boeing 777-246ER (JA701J) für Langstreckendienste. Dieser Flugzeugtyp ersetzt die McDonnell Douglas MD-11.

Die erste Maschine des Typs De Havilland DHC-8-402 (JA841C) wurde 2002 an die JAL-Tochter Japan Air Commuter ausgeliefert. Die von Japan Airlines und Japan Air System beschlossene Fusion zur neuen Japan Airlines System Corporation trat am 2. Oktober 2002 in Kraft.

Die am 8. August 1975 gegründete JAL-Tochtergesellschaft Japan Asia Airways wurde 1985 im Rahmen der Privatisierung eigenständig, da Japan Airlines die Aktienmehrheit aufgab. Im Jahr 2002 wurde sie jedoch wieder von Japan Airlines übernommen.

Durch die Fusion mit der Japan Air System ehemals Toa Domestic Airlines und deren Tochtergesellschaften Japan Air Commuter und Harlequin Air zur neuen Japan Airlines System Corporation kommen 16 Airbus A300-B2 und A300-B4 sowie 22 Airbus A300-622R (sechster Wide-Body-Typ und zugleich erster Airbus bei JAL), sieben Boeing 777-289, 16 McDonnell Douglas MD 90-30, acht MD-87, 26 McDonnell Douglas DC 9-81, 22 Mc Donnell Douglas DC 9-41 sowie die Regionalflugzeuge vom Typ Saab 340B und NAMC YS-11,-11A zur Flotte der Japan Airlines.

Beginnend ab Mitte November 2002 erhalten die ersten Flugzeuge im Rahmen von Überholungs- und Wartungsarbeiten das neue einheitliche Erscheinungsbild, das neue JAL-System-Logo, genannt „Arc of the Sun“: Roter Kreisausschnitt (der aufgehenden Sonne) auf dem weißen Seitenleitwerk. Das neue Logo der JAL-Group wurde zuvor am 18. September 2002 erstmals auf einer Pressekonferenz präsentiert.

Nach der Fusion und den Übernahmen ist Japan Airlines System die sechstgrößte Fluggesellschaft der Welt nach beförderten Fluggästen, gemessen nach den Einnahmen bzw. Gewinnen die sogar drittgrößte weltweit. Der Flugzeugbestand nach der Fusion am 2. Oktober 2002 beläuft sich auf 286 Maschinen. Am 7. Oktober 2002 bestellt Japan Airlines erstmals zwei Frachtmaschinen vom Typ Boeing 747-400F. Bisher betreibt JAL ausschließlich Jumbo-Jet Frachter des Typ 747-200.

Am 1. September 2003 bestellt Japan Airlines weitere 7 Langstrecken-Maschinen vom Typ Boeing 767-346ER.

2004

Auf Grund der im Jahre 2002 erfolgten Fusion ordnet die Japan Airlines zum 1. April 2004 ihre Strukturen um. Unter der Dachgesellschaft Japan Airlines System werden die Fluggesellschaften aufgegliedert in die beiden Hauptgesellschaften Japan Airlines International (ehemals alte JAL) und Japan Airlines Domestic (ehemals JAS). Darunter gliedern sich die weiterhin bestehenden neun Tochter-Airlines. Am 26. Juni 2004 erfolgt eine Umbenennung von Japan Airlines System in Japan Airlines Corporation.

Am 16. Juni und 1. Juli 2004 erhält die Japan Airlines ihre ersten beiden von insgesamt 8 bestellten Boeing 777-346ER (JA 731J und JA 732J), die derzeit größten und schwersten Twinjets der Welt. Die Maschinen haben bei JAL eine Drei-Klassen-Bestuhlung für 292 Passagiere und eine Reichweite von 13.800 km. Im Oktober 2004 werden zwei neue Boeing 747-446F (JA401J und JA402J) an JAL geliefert, zugleich werden am 6. Oktober 2004 drei weitere Frachter dieses Typs bestellt.

Am 2. November 2004 endet nach nur elf Jahren Einsatzzeit mit dem Verkauf der letzten Maschine (JA8582) an Boeing die Ära der MD-11 bei Japan Airlines, wogegen das Vorläufermodell DC-10 noch mit derzeit 13 von ursprünglich 20 Maschinen im Bestand der Airline vorhanden ist.

Am 22. Dezember 2004 erfolgt bei Boeing ein Großauftrag der Japan Airlines im Volumen von 3,6 Milliarden US-Dollar über 30 Boeing 787-3 (Domestic-Version) und 787-8 (Langstreckenversion) sowie 20 Optionen zur Lieferung beginnend ab April 2008. Das ist dann der siebte Wide-Body-Typ bei JAL. Mit diesen Maschinen sollen die gesamten Airbus A300-B2/-B4/-622R sowie die ältesten Boeing 767 ab 2008 schrittweise ersetzt werden. Im Dezember 2004 beträgt der Flugzeugbestand 276 Maschinen.

2005

Am 6. Januar 2005 bestellt Japan Airlines zwei weitere Maschinen des Typs Bombardier CRJ 200 für die Tochterairline J-Air. Am 4. Februar 2005 erfolgt durch JAL ein weiterer Großauftrag über 30 Maschinen des Typs Boeing 737 NG (-700,-800,-900) und 10 Optionen zur Lieferung ab 2006. Diese Maschinen sollen die Flugzeugmuster McDonnell-Douglas DC 9-81 und MD 87 (ehemals JAS) und die älteren Boeing 737-400 ersetzen.

Japan Airlines beabsichtigt mittelfristig, ihren Flottenpark von derzeit 16 verschiedenen Typen (Stand Jan. 2005) durch die komplette Ausmusterung der Modelle Airbus A300-B2/-B4/-622R und McDonnell-Douglas DC-10, MD 11, DC 9-81 und MD 87 sowie der NAMC YS-11 auf nur noch 11 Flugzeugtypen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2007 (31. März 2008) zu bereinigen. Es werden künftig ausschließlich Flugzeuge der Hersteller Boeing und Bombardier (für Commuter-Service) bestellt. (siehe auch JAL Flotte, Bestellungen).

Bemerkenswert hierbei ist die Tatsache, dass Japan Airlines im Februar 2005 mit den Modellen Boeing 737, 747, 767, 777 und 787 alle aktuellen Modelle dieses Herstellers zur Zeit bestellt hat.

2007

Am 6. Februar 2007 gibt Japan Airlines bekannt 4300 Mitarbeiter zu entlassen. Durch Einsparungen in den Personalkosten soll die Fluggesellschaft wieder in 4 Jahren operativen Gewinn erwirtschaften.

2009

Im Juni 2009 wandelt Japan Airlines ihre Boeing 787-3-Bestellung in die Boeing 787-8 um.

Insolvenz und Wiederaufstieg

Das seit 2011 verwendete Logo basiert wieder auf dem „Tsurumaru“ (oben), welcher eine traditionelle Darstellungsform des Kranichs ist.

Die 2010er Jahre

2010

Im Januar 2010 übernahm der japanische Unternehmer Kazuo Inamori 77-jährig auf Drängen der japanischen Regierung die Führung des wirtschaftlich angeschlagenen Luftfahrtunternehmens, um dieses zu sanieren.

Am 19. Januar meldete die Fluggesellschaft Insolvenz an. Zugleich erklärte Vorstandschef Haruka Nishimatsu seinen Rücktritt. Es handelte sich um die größte Insolvenz eines Unternehmens außerhalb der Finanzindustrie in der japanischen Wirtschaftsgeschichte. Die japanische Regierung plante, die Fluggesellschaft mit zwei Mrd. Euro zu unterstützen.

Im September 2010 musterte Japan Airlines die McDonnell Douglas MD-81 (ehemals JAS) aus.

2011

Im Januar 2011 kündigte Japan Airlines ein neues Corporate Design an. Das Kranich-Logo („Tsurumaru“) wurde wieder eingeführt. Es sollte laut JAL für einen Neuanfang der Japan Airlines und „verstärktem Engagement für die Gesellschaft stehen und die Entschlossenheit des Managements und aller Mitarbeiter“.

Japan Airlines musterte im März 2011 ihre letzten beiden Boeing 747 aus. Damit ging nach 41 Jahren eine Ära zu Ende.

2012

Im Februar 2012 bestellte Japan Airlines 10 Boeing 787-9 und wandelte zudem 10 Boeing 787-8-Bestellungen in Boeing 787-9 um.

Im März 2012 überniahm Japan Airlines ihre ersten beiden Boeing 787-8.

Im September 2012 kehrte Japan Airlines, zwei Jahre nach Ankündigung der Insolvenz, an die Börse zurück. Es war nach Facebook der zweitgrößte Börsengang des Jahres 2012. Gemessen an der Marktkapitalisierung wurde Japan Airlines durch den Börsengang wieder zur wertvollsten japanischen Fluggesellschaft.

2013

Im März 2013 musterte Japan Airlines die McDonnell Douglas MD-90 (ehemals JAS) aus.

Im Oktober 2013 verkündete Airbus, dass Japan Airlines 31 Airbus A350 bestellt habe. Darunter waren 18 Airbus A350-900 und 13 Airbus A350-1000 im Wert von umgerechnet rund sieben Milliarden Euro. Es war das erste Mal in der Geschichte der Japan Airlines, dass bei Airbus Flugzeuge gekauft wurden. JAL war bisher Boeing-Kunde. Der A350 soll die Boeing 777 der JAL ersetzen.

2014

Im März 2014 bestellte die Tochterairline Japan Transocean Air 12 Boeing 737-800. Sie sollen ab 2016 die älteren Boeing 737-400 ersetzen.

Im August 2014 bestellte Japan Airlines 32 Mitsubishi Regional Jets und 15 Embraer E-Jets (plus 12 Optionen) für die Tochterairline J-Air.

2015

Am 20. März 2015 feierte Japan Airlines die Wiederaufnahme der Strecke Kansai – Los Angeles, welche sie 2006 aufgrund von finanziellen Problemen eingestellt hatte.

Im Juni 2015 erhielt Japan Airlines ihre erste Boeing 787-9 und nahm einen Monat später auf der Strecke Tokio-Narita – Jakarta mit diesem Typ den Betrieb auf.

2016

Im Januar 2016 erhielt die Tochtergesellschaft Ryūkyū Air Commuter als erste Fluggesellschaft die Combiversion der De Havilland DHC-8-400.

2017

Im Januar 2017 erhielt die Tochtergesellschaft Japan Air Commuter ihre erste ATR 42-600 und nahm im April des Jahres mit diesem Typ den Betrieb auf.

Am 1. April endete eine Beschränkung der Betriebsführung durch die Regierung, die es Japan Airlines untersagte, große Investitionen zu tätigen und neue Strecken zu eröffnen. Damit betrieb die Fluggesellschaft an diesem Tag erstmals seit 1978 wieder eine Verbindung zwischen Tokio-Haneda und New York.

Am 1. Mai nahm der „JAL Falcon Business Jet Service“ mit 9 Dassault Falcon den Flugbetrieb auf. Er sollte Passagieren die Möglichkeit bieten, von Paris aus zu beliebigen Zielen zu fliegen.

Am 5. Dezember gab Japan Airlines bekannt, 10 Millionen US-Dollar in das US-amerikanische Start-up-Unternehmen Boom Technology investiert zu haben. Darüber hinaus habe man sich auf eine Option für die Bestellung von bis zu 20 zivilen Überschallflugzeugen geeinigt, die das Unternehmen entwickelt und die bis Mitte der 2020er Jahre serienreif sein sollen.

2018

Am 18. Juli bestellte Hokkaido Air System zwei Exemplare des Typs ATR 42-600 als Ersatz für ihre alternden Saab 340B.

Am 31. Juli wurde die Tochtergesellschaft „ZIPAIR Tokyo“ gegründet, die ab Juli 2020 internationale Billigflüge anbieten soll.

2019

Am 13. Juni erhielt Japan Airlines ihren ersten Airbus A350. Der Liniendienst wurde am 1. September auf der Strecke Tokio-Haneda – Fukuoka aufgenommen.

Einzelnachweise

  1. JAL drops 787-3 order in favour of longer-range 787-8
  2. Japan Airlines: Ein Management-Guru übernimmt den Steuerknüppel. In Handelsblatt online am 14. Januar 2010, abgerufen am 14. Januar 2010.
  3. vgl. Vorbild GM: Japan Airlines beschließt Insolvenzantrag bei handelsblatt.com, 19. Januar 2010 (aufgerufen am 19. Januar 2010)
  4. "MD-81 Farewell Tour" bei JAL - Japan Airlines
  5. Japan Airlines kehrt zurück zum Kranich-Logo. Abgerufen am 19. April 2014.
  6. JAL: Rückkehr des Kranichs. Abgerufen am 19. April 2014.
  7. Nach 41 Jahren – JAL mustert letzte 747 aus. Abgerufen am 19. April 2014.
  8. JAL orders 10 Boeing 787-9s, converts 10 787-8s
  9. Japan Airlines Takes Delivery of Their First Two Boeing 787 Dreamliners
  10. Japan Airlines ist zurück an der Börse. Abgerufen am 28. April 2014.
  11. JAL Schedules Final MD90 Service on 30MAR13
  12. Airbus verkündet Milliardenauftrag für A350 von Japan Airlines. Abgerufen am 19. April 2014.
  13. Airbus vor Triumph in Japan. Abgerufen am 19. April 2014.
  14. Japan Transocean Air bestellt zwölf Boeing 737
  15. JAL decides to introduce MRJ as next-generation regional jet (Memento des Originals vom 1. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Brasilien – Japan: „Embraer“ erhält Auftrag über 677 Millionen US-Dollar
  17. JAL resumes Kansai – Los Angeles
  18. JAL's Boeing 787-9 enters service
  19. Japan's Ryukyu Air Commuter outlines planned Q400 combi ops, abgerufen am 29. April 2017
  20. Japan Air Commuter begins ATR operations, abgerufen am 29. April 2017
  21. JAL launches Haneda-NY service as new route restriction ends (Memento des Originals vom 2. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 29. April 2017
  22. Japan Airlines inks French private jet partnership deal, abgerufen am 29. April 2017
  23. Japan Airlines and Boom Announce Partnership for Supersonic Air Travel, abgerufen am 7. Dezember 2017
  24. info.hac-air.co.jp – 北海道エアシステム、ATR42-600型機発注に関する覚書を締結 (japanisch), abgerufen am 2. September 2019
  25. mlit.go.jp – 航空運送事業の許可について (japanisch), abgerufen am 2. September 2019
  26. JAL Puts Airbus A350 into Service. In: Jiji Tsūshinsha. 1. September 2019, abgerufen am 2. September 2019 (englisch).
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