Grobniki
Gröbnig
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Grobniki
Gröbnig
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Głubczyce
Gmina: Głubczyce
Geographische Lage: 50° 12′ N, 17° 52′ O
Höhe: 250–270 m n.p.m.
Einwohner: 654 (17. Juni 2010)
Postleitzahl: 48-100
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OGL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 38 Kędzierzyn-KoźleKrnov
Nächster int. Flughafen: Katowice



Grobniki (deutsch Gröbnig, tschechisch Hrobníky) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Głubczyce im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Dorf Grobniki liegt drei Kilometer östlich der Kreisstadt und des Gemeindesitzes Głubczyce (Leobschütz). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Der Ort liegt an der Psina (Zinna), einem linken Zufluss der Oder. Durch den Ort verläuft die Landesstraße Droga krajowa 38.

Nachbarorte

Nachbarorte von Grobniki sind im Westen der Gemeindesitz Głubczyce (Leobschütz), im Nordosten Debrzyca (Schönbrunn) sowie im Süden Bernacice (Wernersdorf).

Dorfgliederung

Das Dorf gliedert sich in zwei zentrale Straßen, welche parallel zueinander liegen. Die Häuser sind größtenteils giebelständig und besitzen große Wirtschaftshöhe mit Einfahrtstoren und Pforten hin zur Straße.

Geschichte

Das Dorf befand sich seit Ende des 12. Jahrhunderts im Besitz der Johanniter. 1586 wurde die Kirche im Ort erstmals erwähnt.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Gröbnig mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Gröbnig ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Pfarrkirche, eine katholische Schule, ein Schloss, eine Brauerei, eine Brennerei, zwei Wassermühlen (Nieder- und Schlossmühle) und 229 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Gröbnig 1547 Menschen, davon zehn evangelisch. 1861 zählte Gröbnig zwei Erbrichtereien, 53 Bauern-, 85 Gärtner- und 90 Häuslerstellen sowie zwei Windmühlen. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 217 Schüler. 1874 wurde der Amtsbezirk Gröbnig gegründet, welcher die Landgemeinden Dittmerau, Gröbnig, Schönbrunn und Taumlitz umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Erbrichter Engel in Gröbnig.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Gröbnig 1439 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 1 für Polen. Gröbnig verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich. 1923 wurde das Dorf elektrifiziert. 1933 zählte der Ort 1844 Einwohner, 1939 wiederum 1826. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz. Kurz vor dem Einrücken der Roten Armee, wurde die Dorfbevölkerung am 17. März 1945 gegen 22 Uhr mit dem Zug evakuiert. Die Züge fuhren in Richtung Passau.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Grobniki umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Grobniki der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1964 wurde der gesamte Ortskern mit seinen giebelständigen Häusern unter Denkmalschutz gestellt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Kirche St. Johannes Enthauptung (poln. Kościół Ścięcia św. Jana Chrzciciela) wurde 1586 erstmals erwähnt. Der steinerne gotische Bau wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Johanniter erbaut. 1701 erfolgte unter dem Komtur von Thun ein Um- und Ausbau. Zwischen 1869 und 1870 wurde der Kirchenbau saniert. 1902 erfolgte eine große Erweiterung des Gebäudes in Richtung Osten. An der Westseite befindet sich der Glockenturm mit Zeltdach. Der Kirchenbau steht seit 1964 unter Denkmalschutz.
  • Das barocke Pfarrhaus wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf quadratischen Grundriss errichtet. Das zweigeschossige Gebäude besitzt ein hohes Walmdach und ein flaches Mittelrisalit.
  • Das Schloss Gröbnig (poln. Pałac Grobniki) wurde 1559 unter Georg von Proskau errichtet. Der Bau entstand im Stil der Gotik und Renaissance.
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
  • Steinerne Wegekapelle im klassizistischen Stil
  • Neogotische steinerne Wegekapelle
  • Nepomukstatue

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OSP Grobniki

Söhne und Töchter des Ortes

  • Carl Proske (1794–1861), deutscher Sammler und Herausgeber kirchenmusikalischer Werke, Reformer der katholischen Kirchenmusik, Arzt und Geistlicher
  • Bernhard Kothe (1821–1897), deutscher Komponist, Kirchenmusiker, Musikpädagoge und -historiker

Literatur

  • Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Commons: Grobniki – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gmina Głubczyce Studium uwarunkowań i kierunków zagospodarowania przestrzennego gminy Głubczyce. S. 49 (poln.)
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 182.
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 835
  4. Territorial Amtsbezirk Gröbnig
  5. home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  6. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  7. 1 2 3 4 Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 337–338.
  8. Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 24 (poln.)
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