IAI Heron

IAI Heron beim Start in El Salvador
TypAufklärungsdrohne
Entwurfsland

Israel Israel

Hersteller Israel Aerospace Industries
Erstflug Oktober 1994

Die Heron (englisch für Reiher), von den israelischen Luftstreitkräften Machatz-1 (hebräisch für Reiher) genannt, ist eine allwetterfähige, bewaffnungsfähige Aufklärungsdrohne der MALE-Klasse des israelischen Herstellers Israel Aerospace Industries (IAI). Neben den israelischen Luftstreitkräften und der Bundeswehr setzen acht weitere Staaten das System ein. Mit über 50.000 Flugstunden von 2010 bis Ende Mai 2019 ist die Heron1 die mit Abstand am meisten eingesetzte Drohne der Bundeswehr.

Technik

Die Heron ist ein 8,5 m langer Hochdecker mit Flügeln sehr hoher Streckung und ohne Pfeilung an der Flügelvorderkante. Die Spannweite beträgt 16,6 m. Diese Auslegung ermöglicht dank eines hohen Auftriebs und eines geringen induzierten Widerstands eine hohe Einsatzdauer und Flughöhe zu Lasten einer hohen Maximalgeschwindigkeit. Der Antrieb erfolgt durch einen 115 PS (86 kW) starken Vierzylinderbenzinmotor vom Typ Rotax 914 des Herstellers BRP-Powertrain. Dieser treibt einen zweiblättrigen Schubpropeller an. Damit können Geschwindigkeiten zwischen 60 und 115 kn (111 bis 213 km/h) geflogen werden. Die Dienstgipfelhöhe liegt bei rund 30.000 ft (9150 m). Das Seitenleitwerk ist doppelt ausgelegt. Beim Fahrwerk handelt es sich um ein einfach bereiftes Dreipunktfahrwerk. Das maximale Startgewicht beträgt 1150 kg. Die Einsatzdauer der Heron liegt standardmäßig bei 40 Stunden, wobei im Mai 1995 bei Testflügen sogar 52 Stunden erreicht werden konnten. Insgesamt entsprechen die Leistungsdaten der Heron in etwa jenen der US-amerikanischen RQ-1 Predator.

Betrieb

Die Heron ist grundsätzlich fähig, vollautomatisch zu fliegen, wobei GPS zur Navigation benutzt wird und eine einprogrammierte Route abgeflogen wird. Starts und Landungen erfolgen ausschließlich vollautomatisch, während der in einer bis zu 400 km entfernten Bodenstation sitzende Luftfahrzeugführer (Air Vehicle Operator, AVO) lediglich eine Überwachungsfunktion innehat. Im Flug kann der AVO die Drohne über eine Tastatur – es gibt weder einen Steuerknüppel noch Sidesticks – steuern. Der AVO steuert dabei die Drohne nicht direkt, sondern über die Ausrichtung der Sensoren. Wohin sich die Drohne bewegen muss, um den geforderten Blickwinkel einzunehmen, errechnet die Elektronik des Systems daraufhin selbst. Übertragen werden die Steuerbefehle entweder über eine direkte Funkverbindung, wozu Sichtverbindung notwendig ist, oder aber über einen Satellitendatenlink. Letzteres ermöglicht auch den Einsatz über sehr große Entfernungen oder in hügeligem und gebirgigem Gelände, in dem eine Sichtverbindung nicht immer gewährleistet werden kann. Da die Heron auch im zivilen Luftraum eingesetzt wird, muss der AVO ständig in Verbindung mit der Luftsicherung stehen. Unterstützt wird der AVO durch den Nutzlastbediener (Payload Operator, PO), der die Sensorik steuert und einsetzt sowie in permanenter Verbindung mit den operativen Nutzern des gewonnenen Bildmaterials steht. Die Bodenstationen für AVO und PO werden nicht von IAI, sondern von Elbit Systems gefertigt.

Nutzlast

Die Nutzlast kann je nach Nutzerstaat und Missionsprofil variieren, ist jedoch stark durch die Gewichtsbeschränkung von 250 kg begrenzt. Eine übliche Nutzlast, wie sie auch bei der Bundeswehr zum Einsatz kommt, umfasst die folgenden zwei Systeme: Einerseits ein Synthetic Aperture Radar in der Ausbuchtung unter dem Rumpf, der wetter- und tageszeitunabhängige Aufklärung von größeren Objekten wie beispielsweise Fahrzeugen ermöglicht. Andererseits die kreiselstabilisierte und schwenkbare Multi-Mission Optronic Stabilized Payload (MOSP). Diese umfasst zwei TV-Kameras, eine mit einer Festbrennweite von 500 mm und eine zweite mit zehnfachem optischen Zoom. Diese werden ergänzt durch einen Forward-Looking-Infrared-Sensor, der auch bei Nacht oder schlechtem Wetter optische Aufnahmen ermöglicht.

Das gesamte gewonnene Bildmaterial kann in Echtzeit sowohl über Richtfunk, wenn eine Sichtverbindung möglich ist, als auch über Satellit übertragen werden. Dies ermöglicht das direkte Bereitstellen des Bildmaterials je nach Bedarf an die Einsatzführung im lokalen Feldlager, an die Truppen im Einsatz und an das Oberkommando im Heimatstaat. Der Empfang durch die Truppen im Einsatz wird dabei durch laptop-ähnliche Geräte sichergestellt, während für die Bildauswerter in der Einsatzbasis oder im Heimatstaat umfangreiche Terminals zur Verfügung stehen. In Ergänzung zu Aufklärungsmissionen kann die Heron auch als Relaisstation für Bodentruppen fungieren, die nicht über Satellitenkommunikationsterminals verfügen.

Rüstungsexperten gehen davon aus, dass die Heron 1 von den israelischen Luftstreitkräften auch in einer bewaffneten Version eingesetzt wird.

Abhörsicherheit

Laut den Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden sollen der britische Geheimdienst GCHQ und die amerikanische NSA Daten der Drohne mitgeschnitten und ausgewertet haben.

Weiterentwicklungen

Heron TP

Im Juni 2007 gelangten erste Videos einer weiterentwickelten Version mit dem Namen Heron TP an die Öffentlichkeit, die von den israelischen Streitkräften Eitan genannt wird. Diese von einem 895 kW (1200 PS) starken Turboprop-Triebwerk angetriebene Version, daher der Zusatz TP, ist mit 26 m Spannweite, 13 m Länge, 4650 kg Abflugmasse und 1000 kg Nutzlast deutlich größer als die Basisversion. Die maximale Einsatzdauer wird je nach Quelle mit 20 bis 36 Stunden angegeben. Der Erstflug soll am 15. Juli 2006 in Israel erfolgt sein. Am 21. Februar 2010 wurde der erste unbemannte Aufklärer von den Israelischen Luftstreitkräften in Dienst gestellt. Dort waren 2018 etwa 10 bis 15 Eitan im Einsatz.

Die Heron TP kann mit einem speziell zu diesem Zweck entwickelten Modell präzisionsgelenkter Luft-Boden-Raketen aus israelischer Produktion bewaffnet werden.

Super Heron

Um den Forderungen der Marine nach längerer Flugdauer und höherer Reichweite Rechnung zu tragen, startete IAI die Entwicklung der vergrößerten Super Heron. Bei einer Masse von 1450 kg beträgt die Fluggeschwindigkeit 150 kts (278 km/h). Als Antrieb ist ein Dieselmotor des italienischen Herstellers Diesel Jet mit 200 PS vorgesehen.

Nutzer

Aktuell

 Deutschland
  • Heron 1

Die Heron war Mitte 2009 neben dem US-amerikanischen RQ-1 Predator in der Auswahl zur beschleunigten Beschaffung einer Aufklärungsdrohne für die unmittelbaren Bedürfnisse der Bundeswehr für den Afghanistan-Einsatz. Die Bundeswehr entschied sich, drei Heron – die in der Luftwaffe die Bezeichnung Heron 1 erhielten – ab Anfang 2010 für 110 Millionen Euro für drei Jahre von einem Konsortium (bestehend aus Rheinmetall und IAI) zu leasen. Danach sollten alle drei Flugzeuge wieder an den Hersteller zurückgegeben werden. Der dreijährige Leasingvertrag wäre am 31. Oktober 2012 ausgelaufen, wurde aber immer wieder verlängert. Zuletzt wurde der Leasingvertrag der Heron 1 bis 2021 verlängert.

Zugeteilt waren alle drei UAV dem Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ (AG 51). Nachdem im Februar 2010 die erste Drohne nach Afghanistan verlegt worden war, erfolgte am 18. März 2010 der erfolgreiche Ersteinsatz durch das Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif im Rahmen der ISAF-Mission. Nach der Landung auf dem Flughafen Masar-e Scharif kollidierte die Heron beim Rollen zur Parkposition mit einer abgestellten Transall C-160, nachdem die Drohne plötzlich beschleunigt hatte. Bei dem Unfall wurde die Heron 1 zerstört und die Transall leicht beschädigt. Aufgrund der Beschaffung als Leasinggeschäft ist die Industrie verpflichtet, das beschädigte UAV zu ersetzen. Am 29. April 2010 erfolgte der Erstflug der zweiten Drohne und bis im September desselben Jahres sollte die Flotte von insgesamt drei Geräten vollständig in Masar-e Scharif angekommen sein. Aufgrund eines vermuteten Motorausfalls stürzte am 19. Dezember 2010 eine Heron 1 ab und wurde gezielt zerstört, nachdem ein Bergungsversuch durch einen amerikanischen Hubschrauber gescheitert war.

Im Januar 2011 wurde die Heron 1 im Rahmen des graduellen Aufwuchses des Systems – auch das Synthetic Aperture Radar stand nicht von Anfang an zur Verfügung – zum ersten Mal via Satellitenübertragung gesteuert. Damit konnte der Einsatzradius deutlich erweitert und das volle Leistungsspektrum der Drohne ausgenutzt werden. Nachdem die Satellitenfähigkeit erlangt worden war, wurde am 18. Februar 2011 die vorläufige Einsatzbereitschaft des Systems erklärt. Anfang Juni desselben Jahres wurden insgesamt 4000 Flugstunden an über 400 Einsatztagen erreicht. Ende Juli 2012 erreichte sie mit über 890 Einsätzen über Afghanistan die Marke von 10.000 Flugstunden. Wenige Wochen zuvor wurde der Leasingvertrag für 75 Mio. Euro um zwei Jahre, bis Oktober 2014, verlängert. Ende 2015 wurde in Afghanistan die 25.000 Flugstunde erreicht.

Die rund zehn Wochen dauernde Ausbildung des Personals für die Heron 1 erfolgte seit Ende 2009 in Israel durch IAI, da die Bundeswehr nur über die in Afghanistan stationierten Einsatzmaschinen verfügte. Die Ausbildung bestand aus einer Theoriephase, einer anschließenden Flugsimulatorphase und schließlich 15 Flügen mit der Heron im israelischen Luftraum. Der erste Lehrgang begann Ende 2009. Als AVO werden dabei ausschließlich ausgebildete Piloten eingesetzt, während als PO hauptsächlich Luftbildauswerter aus dem AG 51 rekrutiert werden. Auch Soldaten mit anderer Vorverwendung können die Ausbildung zum PO absolvieren. Die Wartung erfolgt genauso wie die Einsatzvor- und -nachbereitung durch Techniker der Industrie und nicht durch die Luftwaffe selbst.

Die Einsatzspektren der zeitweise parallel in Afghanistan eingesetzten Heron 1 und Panavia Tornados mit RECCE- bzw. RECCE-Lite-Pods überschnitten sich nicht. Die Heron 1 wurden ausschließlich im Einsatzbereich der Bundeswehr zur direkten Unterstützung der Bodentruppen mit aktuellen Luftbildern und zur Überwachung bestimmter Brennpunkte eingesetzt, wozu sie aufgrund ihrer hohen Einsatzdauer und der Möglichkeit der Bildübertragung in Echtzeit gut geeignet waren. Die schnellen Tornados dienten hingegen in ganz Afghanistan unter anderem zur Vor- und Nachbereitung größerer Bodenoperationen.

Ende 2012 forderte der damalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, Heron-1-Drohnen an den Küsten zu Zwecken der Seenotrettung, Kriminalitäts- und Einwanderungsbekämpfung in enger Zusammenarbeit mit Küstenwache und Seenotrettung einzusetzen. Kritiker äußerten die Befürchtung, dies könne der Dammbruch für den Einsatz von Drohnen im Inland und für eine dadurch mögliche Dauerüberwachung sein. Die Entscheidung über den Kauf von Kampfdrohnen sollte erst nach der Bundestagswahl 2013 am 22. September 2013 getroffen werden.

Am 9. November 2013 gab die Bundeswehr bekannt, dass eine Maschine vom Typ Heron in der afghanischen Provinz Badachschan am 8. November 2013 abgestürzt war. Laut der Bundeswehr kam es zu Verbindungsfehlern zwischen der Drohne und der Bodenstation in Masar-e Scharif, weshalb das Fluggerät aufgrund eines Programmierfehlers gegen einen Berg flog und zerschellte. Da die Drohne an der schwer zugänglichen Absturzstelle nicht geborgen werden konnte, wurden die Überreste zerstört.

Für den Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) wurden im Zeitraum von 2016 bis 2018 ebenfalls wieder geleaste Heron 1 eingesetzt. Im Juni 2020 wurde die Verlängerung der Verträge zur Nutzung der Heron 1 bis 2021 gemeldet. Im November 2020 fiel eine von der Bundeswehr geleaste Heron-1-Drohne in Afghanistan aufgrund eines technischen Defekts im Einsatz aus und wurde zerstört. Anfang März 2021 stürzte eine weitere Heron 1 aufgrund eines technischen Defektes östlich von Masar-e Scharif ab und wurde zerstört. Der Bundeswehr verblieb dadurch in Afghanistan nur noch ein Fluggerät dieses Typs.

Nach dem Abzug aus Afghanistan im Juni 2021 setzte die Bundeswehr weiterhin bis zu vier Heron 1 in Mali ein. Der Betreibervertrag mit Airbus hatte eine Laufzeit bis April 2024. Bis Dezember 2022 absolvierte das Muster dort mehr als 21.000 Flugstunden. Im Juli 2023 wurde die Heron 1 jedoch endgültig auch aus Mali abgezogen, da die dortige Militärjunta der Bundeswehr seit Monaten keine Starterlaubnis für Überwachungsflüge mehr erteilt hatte. Mit einer Zeremonie im Juli 2023 endete die Nutzung der Heron 1 bei der deutschen Luftwaffe, seitdem wird nur noch die Heron TP eingesetzt. In den 13 Einsatzjahren für die Bundeswehr absolvierten die Fluggeräte 72.582 Flugstunden.

  • Heron TP

2016 wurde bekannt, dass bis zur Bereitstellung einer eigenen europäischen Drohne zur Überbrückung das größere Heron-Modell TP beschafft werden soll. Der amerikanische Konkurrent der israelischen Drohne, General Atomics, der unter anderem die Drohnen MQ-1 Predator und MQ-9 Reaper produziert, hatte gegen diese Entscheidung pro Heron TP Beschwerde eingelegt, deren aufschiebende Wirkung im September 2016 zunächst durch das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigt wurde, sodass der Vertrag zwischen der Bundeswehr und IAI/Airbus nicht in Kraft treten konnte. Im Mai 2017 wies das Oberlandesgericht Düsseldorf die Beschwerde von General Atomics ab und erlaubte die Anschaffung der Heron-TP-Drohnen. Zwischenzeitlich hatte die SPD gegen die vom Verteidigungsministerium geplante Anmietung neue Vorbehalte anmeldet; die Anschaffung sei nicht ausreichend diskutiert worden und die Kriegsführung durch Drohnen sei mit zu hohen zivilen Begleitschäden verbunden.

Am 13. Juni 2018 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die Anmietung von fünf IAI Heron TP, die von Airbus gewartet werden. Die Anmietung läuft bis 2027 und wird mindestens 900 Millionen Euro kosten. Die Maschinen werden zunächst als Aufklärungsdrohnen eingesetzt, sie haben aber die Option bewaffnet und als Kampfdrohnen eingesetzt zu werden.

Anfang April 2022, sechs Wochen nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, hat nach dem Verteidigungsausschuss auch der Haushaltsausschuss des Bundestags der Anschaffung von 140 Raketensätzen zur Bewaffnung von Heron TP-Drohnen zugestimmt. Die deutsche Zulassung für den Betrieb in einem spezifischen, separierten Luftraum erfolgte am 8. Dezember des gleichen Jahres.

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel 2023 stellt Deutschland Israel zwei seiner fünf geleasten Heron TP für den Abwehrkampf zur Verfügung. Die Drohnen befinden sich zwecks einer gemeinsamen Ausbildungsmission auf einer israelischen Luftwaffenbasis, die Ausbildung ist aufgrund der Kämpfe jedoch pausiert.

 Aserbaidschan

Die Aserbaidschanische Luftwaffe hat 5 Heron im Dienst seit Juni 2020.

 Brasilien

Die Brasilianische Luftstreitkräfte und Brasilianische Polizei setzt zwei Heron 1 zu ISR-Aufgaben insbesondere im Amazonasbecken und Verbrechensbekämpfung ein.

Europäische Union

Die Frontex setzt mindestens eine Heron 1 ein.

 Indien

Indien hat etwa 50 Heron beschafft. Diese werden vor allem für die Sicherung der Grenze mit Pakistan und die Überwachung der eigenen Küstenstreifen benutzt.

 Israel

Der erste Betreiber der Heron waren die Israelischen Streitkräfte, welche im Jahr 2007 die ersten Heron Machatz-1 genannt – offiziell in Dienst stellten. Wie viele Maschinen beschafft wurden, ist nicht offiziell bekannt, das Institute for National Security Studies der Universität Tel Aviv gibt den Bestand für 2010 jedoch mit acht Maschinen an. Im Februar 2010 wurde zudem die erste Heron TP unter dem Namen Eitan in Dienst gestellt.

Während der Operation Gegossenes Blei kamen Drohnen vom Typ Machatz-1 zum Einsatz. Diese wurden dabei zusammen mit den leistungsschwächeren Drohnen vom Typ Elbit Hermes 450, Kampfhubschraubern vom Typ AH-64 Apache und Kampfflugzeugen zum ersten Mal direkt dem Kommando der Brigade der Bodentruppen unterstellt. Dadurch sollte die Interaktion zwischen Luft- und Bodenstreitkräften verbessert werden, was wiederum den Truppen am Boden ein besseres Lagebild und bei Bedarf schnellere Luftschläge ermöglichen.

Am 29. Januar 2012 stürzte nahe einem Stützpunkt südlich von Tel Aviv die Heron TP Eitan ab. Grund hierfür war der Abbruch eines Flügels während des Fluges.

 Kanada

Die Kanadischen Streitkräfte hatten ebenfalls drei geleaste Heron in Afghanistan im Einsatz, die inzwischen zurückgegeben wurden. Kanada beteiligte sich nur noch an der Ausbildung von afghanischen Sicherheitskräften.

 Singapur

Singapur betreibt eine Staffel Heron 1.

 Türkei

Im Jahr 2004 unterschrieb die Türkei einen Kaufvertrag über zehn Herons für 180 Millionen US-Dollar, wobei die Drohnen mit einem elektro-optischen Aufklärungspod vom türkischen Hersteller Aselsan ausgerüstet werden sollten. Die Lieferung sollte zwischen August und Oktober 2009 erfolgen, was IAI jedoch nicht gelang – nach eigenen Angaben aufgrund der Einrüstung des deutlich schwereren Aselsan-Pods. Bis zum vertraglich fixierten Termin im Oktober 2009 konnte IAI lediglich zwei Maschinen ausliefern, welche gemäß türkischen Angaben die Vertragsspezifikationen nicht erfüllten und zudem beide im Rahmen des Testprogramm abstürzten. Im August 2010 konnte IAI schließlich die letzten vier Maschinen an die türkischen Luftstreitkräfte ausliefern.

 Vereinigte Staaten

Die Vereinigten Staaten setzten im Mai 2009 im Rahmen des Projektes Monitoreo zwei Heron von der Comalapa Air Base in El Salvador für Aufklärungsflüge zur Drogenbekämpfung ein.

 Vietnam

Im Dezember 2018 verkaufte IAI drei Drohnen vom Typ Heron 1 an Vietnam. Die Verkaufssumme beträgt 160 Millionen Dollar.

Ehemalig

 Australien

Die Australian Defence Force betrieb zwei geleaste Heron bis Mitte 2017. Sie setzte sie zwischen Januar 2010 und November 2015 zur Unterstützung ihrer Afghanistan-Mission ein. Anschließend flogen sie noch anderthalb Jahre zu Schulungs- und Übungszwecken von Woomera aus.

 Frankreich

Frankreich beschaffte unter der Projektbezeichnung Système Intérimaire de Drone MALE (SIDM) vier Luftfahrzeuge. Die Zellen wurden dabei von IAI, die Elektronik jedoch von EADS produziert und an die Bedürfnisse der Armée de l’air angepasst. Die Drohnen erhielten mit EADS Harfang einen komplett eigenständigen Namen und wurden seinerzeit auch in Afghanistan eingesetzt. Der Heimatstützpunkt war von 2009 bis 2014 die Basis 709 Cognac, wo sie von der Escadron Drones 1/33 (ED 1/33) „Belfort“ betrieben wurden. Sie wurden durch MQ-9 ersetzt.

Technische Daten

Kenngröße Heron/Machatz-1/Heron 1 Eitan (Heron TP)
Länge 8,5 m 14 m
Spannweite 16,6 m 26 m
Höhe 2,3 m
maximale Startmasse 1150 kg 5670 kg
Zuladung 250 kg 2700 kg
Geschwindigkeit zwischen 60 und 115 kn (111 bis 213 km/h) 220 KTAS (407 km/h)
Maximale Flughöhe 9.150 m 12.500 m
Maximale Flugzeit > 24 h > 30 h
Antriebsart 1 Vierzylinder Viertaktmotor mit Turbolader und 86 kW (115 PS) 1 Turboprop mit 900 kW (1200 PS)
Antriebsmodell BRP-Powertrain Rotax 914 Pratt & Whitney Canada PT6
Commons: IAI Heron – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kenneth Munson: Unmanned Aerial Vehicles Directory – Part 1. In: AIR International Juli 1997, S. 45.
  2. DroneWatch: Die Übersicht über die Bundeswehr-Drohnen (m. Korrektur) – Augen geradeaus! Abgerufen am 9. Juni 2020.
  3. Markus Becker: Aufrüstung der Bundeswehr: EADS verspricht Kampfdrohne binnen einem Jahr. In: spiegel.de. Spiegel-Verlag Rudolf Augstein, 25. Januar 2013, abgerufen am 29. August 2015.
  4. Bericht: Großbritannien und USA zapften israelische Drohnen an. In: sueddeutsche.de. 29. Januar 2016, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  5. Heron TP geht in Dienst. In: Flug-Revue. April 2010, ISSN 0015-4547, S. 17.
  6. Armed Drones in the Middle East, abgerufen am 18. Dezember 2020.
  7. Björn Lenz: Weg frei zur Bewaffnung der Drohne Heron TP mit Präzisionsmunition. In: Bundesministerium der Verteidigung. 6. April 2022, abgerufen am 19. April 2022.
  8. Beth Stevenson: Super Heron production contract expected next year. In: flightglobal.com. Abgerufen am 11. November 2014 (englisch).
  9. Singapore Airshow 2014: IAI unveils new Super Heron HF UAV. (Nicht mehr online verfügbar.) In: janes.com. Archiviert vom Original am 11. November 2014; abgerufen am 11. November 2014 (englisch).
  10. Warum „Heron 1“ doch gewann In: Handelsblatt. 21. Juni 2009, abgerufen am 29. August 2015.
  11. Kampfdrohnen Thema in der Bundespressekonferenz (Memento vom 6. Juni 2016 im Internet Archive) Panorama vom 31. Juli 2012.
  12. Deutscher Bundestag: Schriftliche Fragen vom 8. April 2013. Bundestagsdrucksache 17/13046, S. 57 (PDF; 3,7 MB).
  13. T. Wiegold: DroneWatch: Leasingvertrag für Heron-Drohnen verlängert. In: augengeradeaus.net, 10. Januar 2014.
  14. Heron 1 für Afghanistan. In: Flug-Revue. April 2010, ISSN 0015-4547, S. 17.
  15. German Heron UAV damaged in ground collision. In: flightglobal.com, (englisch).
  16. Luftwaffe. In: bundeswehr.de, 17. März 2010.
  17. Bundeswehr-Panne: Millionteure Drohne knallt gegen Transport-Maschine. In: spiegel.de.
  18. Heron im Anflug. In: luftwaffe.de.
  19. Aufklärung über Afghanistan. In: luftwaffe.de.
  20. Bundestagsdrucksache 17/5322 vom 1. April 2011; Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 28. März 2011 eingegangenen Antworten der Bundesregierung, S. 32 f. (PDF; 307 kB).
  21. Neuer Stand: Ausrüstung für Afghanistan-Einsatz. In: bundeswehr.de.
  22. Luftwaffe: Heron erreicht 4000ste Flugstunde. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: flugrevue.de.
  23. Heron 1: 10000 Flugstunden über Afghanistan. (Nicht mehr online verfügbar.) In: flugrevue.de. Flugrevue, 30. Juli 2012, ehemals im Original; abgerufen am 10. August 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  24. Luftwaffe: Heron 1 fliegt länger in Afghanistan. (Nicht mehr online verfügbar.) In: flugrevue.de. Flugrevue, 13. Juli 2012, ehemals im Original; abgerufen am 10. August 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  25. http://www.flugrevue.de/militaerluftfahrt/uav/heron-1-der-luftwaffe-erreicht-25000-flugstunden-in-afghanistan/657240 Heron 1 erreicht 25000 Flugstunden
  26. Ausbildung am Heron 1. In: luftwaffe.de
  27. Der Einsatz von Heron in Afghanistan. In: europäische-sicherheit.de.
  28. Immer und überall gegenwärtig – der Heron 1 im Einsatz. In: luftwaffe.de.
  29. Heron erreicht 4.000ste Flugstunde. In: luftwaffe.de.
  30. Zur Kontrolle der Küsten: Israelische Drohnen fliegen bald über Deutschland. In: focus.de, 28. Dezember 2012, abgerufen am 29. August 2015.
  31. Constanze Kurz: Aus dem Maschinenraum: Drohnen über dem Bodensee? In: faz.net, 4. Januar 2013, abgerufen am 29. August 2015.
  32. De Maizière verschiebt seine Drohnen-Pläne. Bundeswehr verhandelt mit Israel über Kampfdrohnen. In: spiegel.de, 10. April 2013.
  33. Nordafghanistan: Absturz einer deutschen Aufklärungsdrohne vom Typ Heron. In: bundeswehr.de, 9. November 2013, abgerufen am 29. August 2015.
  34. 1 2 http://www.bundeswehr-journal.de/2016/betreibervertrag-drohne-heron-1-fuer-den-mali-einsatz/ Heron 1 für den Malieinsatz
  35. Intelligent Aerospace: German Bundeswehr renews Service Contracts for Heron 1 systems. In: Intelligent Aerospace. 14. Juli 2020, abgerufen am 6. November 2020.
  36. Bundeswehr-Mission: »Heron«-Drohne in Nordafghanistan zerstört. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 16. November 2020.
  37. Bundeswehr verliert in Afghanistan vorletzte Drohne. In: esut.de. 5. März 2021, abgerufen am 14. Oktober 2023.
  38. Björn Lenz: Anzahl der Heron-Drohnen für MINUSMA-Mission der Bundeswehr in Mali wird erhöht. In: bmvg.de. 6. Mai 2021, abgerufen am 14. Oktober 2023.
  39. Bundeswehr beendet Einsatz der Heron-Drohne in Mali. In: spiegel.de. 26. Juli 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
  40. Joachim Pohl: Luftwaffengeschwader in Jagel verabschiedet Drohne „Heron 1“. In: shz.de. 27. Juli 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
  41. Christian Thiels: Gericht bremst von der Leyens Drohnen-Deal. In: Tagesschau. 16. September 2016, abgerufen am 16. September 2016.
  42. Bundeswehr darf laut Urteil israelische Kampfdrohne beschaffen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: de.reuters.com. 31. Mai 2017, archiviert vom Original am 24. August 2017; abgerufen am 24. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  43. Martin Schulz: In den Frieden investieren – nicht in Waffen. In: spiegel.de. 25. Mai 2017, abgerufen am 24. August 2017.
  44. Bundestag billigt Umzug nach Jordanien. In: tagesschau.de. 9. Juli 2017, abgerufen am 24. August 2017.
  45. Reuters: Für eine Milliarde Euro: Bundeswehr bekommt Kampf-Drohnen. In: Berliner Morgenpost. 13. Juni 2018, abgerufen am 16. Juni 2018.
  46. zeit.de 6. April 2022 20:36 Uhr
  47. Heron TP erhält deutsche Zulassung. In: flugrevue.de. 9. Dezember 2022, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  48. Jörg Fleischer: Minister Pistorius sagt Heron TP, Personal und Sanitätsmaterial für Israel zu. In: bmvg.de. 12. Oktober 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  49. Deutschland stellt Israel Drohnen und Sanitätsmaterial zur Verfügung. In: esut.de. 12. Oktober 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  50. Bundeswehr gibt Israel Kampfdrohnen zurück. In: n-tv.de. 11. Oktober 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  51. "L'Aeronautica dell'Azerbaijan" - "Rivista italiana difesa" N. 6-06/2020 pp. 74–83
  52. Brazil to resume operations with Heron 1 UAVs First F-35B Fighter Jets Arrive in Japan, Janes, 15. Januar 2019
  53. Le Heron 1 de FRONTEX s'installe à Malte. In: Air et Cosmos. Abgerufen am 20. Juni 2021.
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  55. Ausrüstung der israelischen Streitkräfte. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: inss.org.il. The Institute for National Security Studies, 20. September 2010, archiviert vom Original am 30. April 2011; abgerufen am 29. August 2015 (englisch).
  56. New Tactics Yield Solid Victory in Gaza. (Memento des Originals vom 14. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: aviationweek.com, (englisch)
  57. Interview mit Maj. Gen. Ido Nehushtan. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: defensenwes.com, (englisch).
  58. Israeli Heron TP Crashes in Flight Test. In: defensenwes.com, 30. Januar 2012, abgerufen am 29. August 2015 (englisch).
  59. Singapore’s Heron 1 achieves FOC. flightglobal.com, 16. März 2017, abgerufen am 16. März 2017 (englisch).
  60. Streit um Palästinenser-Politik: Türken rücken von Bündnispartner Israel ab. In: Spiegel-Online. 18. Oktober 2009.
  61. Israel delivers remaining Heron UAVs to Turkey. (Memento vom 22. August 2010 im Internet Archive) In: Today's Zaman, 21. August 2010 (englisch).
  62. Heron sees frontline El Salvador anti-drugs fight. In: flightglobal.com, (englisch).
  63. Israel verkauft Drohne an Vietnam. In: Israelnetz.de. 10. Dezember 2018, abgerufen am 28. Dezember 2018.
  64. Australia retires Heron 1 UAVs, Janes, 8. August 2017 (Memento vom 13. August 2017 im Internet Archive)
  65. IAI Heron auf der Seite des Herstellers
  66. C. Müller (2006). Flugzeuge der Welt 2006. S. 206–207. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung.
  67. Daten und Fakten. (PDF) Deutsche Luftwaffe, 22. April 2010, abgerufen am 7. Februar 2011 (2,36 MB).
  68. HeronTP auf der Seite des Herstellers
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