Marktgemeinde
Ladendorf
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mistelbach
Kfz-Kennzeichen: MI
Fläche: 50,11 km²
Koordinaten: 48° 32′ N, 16° 29′ O
Höhe: 228 m ü. A.
Einwohner: 2.331 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 47 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2126
Vorwahl: 02575
Gemeindekennziffer: 3 16 30
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kardinal Franz König Str. 1
2126 Ladendorf
Website: www.ladendorf.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Ludwig (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Ladendorf im Bezirk Mistelbach
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Schloss und Pfarrkirche (2007)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Ladendorf ist eine österreichische Marktgemeinde mit 2331 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.

Geografie

Ladendorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Entwässerung erfolgt durch den Taschlbach, der bei Mistelbach in die Zaya mündet. Vom Tal, das knapp über 200 Meter hoch liegt, steigt das Gemeindegebiet nach Süden zum Lienenwald und Stocketwald auf 300 Meter an. Die Grenze im Norden bilden die Leiser Berge.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 50,11 km². Davon sind 73 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 18 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst sieben Ortschaften bzw. sieben gleichnamige Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):

  • Eggersdorf (92)
  • Garmanns (85)
  • Grafensulz (149)
  • Herrnleis (157)
  • Ladendorf (1345)
  • Neubau (422)
  • Pürstendorf (81)

Nachbargemeinden

Niederleis Asparn an der Zaya Mistelbach
Großrußbach Kreuzstetten Gaweinstal

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet gibt es Befunde für eine Besiedlung in der frühen Bronzezeit und in der Zeit der Urnenfelderkultur. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1161 überliefert. Im 16. Jahrhundert wird Ladendorf als Markt erwähnt. 1877 wurde das Marktrecht erneuert.

Im Jahr 1944 wurden ungarische Juden als Zwangsarbeiter eingesetzt.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, zwischen 10. und 21. April 1945, wurden bei Kämpfen zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee in Ladendorf vier Zivilisten getötet, 19 Gebäude zerstört und zehn Brücken gesprengt. In Garmanns kamen durch Kampfhandlungen ebenfalls Zivilisten ums Leben und fünf Gebäude wurden zerstört. In Pürstendorf fanden am 18. und 19. April heftige Kämpfe statt, wobei drei Zivilpersonen ums Leben kamen und acht Gebäude zerstört wurden.

Religion

Die Pfarre Ladendorf gehörte zum Dekanat Ernstbrunn, bis dieses im Jahr 2016 aufgelöst und die Pfarre dem Dekanat Wolkersdorf-Pillichsdorf zugeteilt wurde.

Einwohnerentwicklung

Nach einem Höchststand von fast 3000 Einwohnern zu Beginn des 20. Jahrhunderts sank die Bevölkerungszahl bis 1981 auf unter 2000. Seither steigt die Einwohnerzahl durch eine starke Zuwanderung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahr 2001 gab es 54 nicht landwirtschaftliche Arbeitsstätten, 100 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Erhebung 1999). Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug 930 (Volkszählung 2001). Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,21 Prozent.

Verkehr

Ladendorf liegt an der Laaer Ostbahn (Fahrplanbild 902, Strecken S2 und S7) und ist somit an das regionale Verkehrsnetz nördlich von Wien angeschlossen.

Bildung

In Ladendorf gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule.

Politik

BW

Gemeinderat

Seit dem Jahr 2005 hat der Gemeinderat 21 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 SPÖ und 3 FPÖ. (19 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 4 SPÖ, 3 FPÖ, 1 Ladendorf Aktiv und 1 Grüne.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 4 SPÖ, 3 FPÖ und 1 Grüne. (19 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ, 1 FPÖ und 1 Grüne.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 SPÖ, 2 FPÖ und 1 Grüne.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 MUT–Miteinander-Unabhängig-Transparent, 2 SPÖ, 2 FPÖ und 1 Grüne.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 2 MUT–Miteinander-Unabhängig-Transparent, 2 SPÖ und 2 Grüne.
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Bürgermeister

  • bis 2015 Othmar Matzinger (ÖVP)
  • 2015–2016 Manfred Hager (ÖVP)
  • seit 2016 Thomas Ludwig (ÖVP)

Wappen

Der Gemeinde wurde 2010 folgendes Wappen verliehen:

Blasonierung: Von Schwarz und Weiß gespalten, mit einer ausgerissenen, von Weiß und Grün gespaltenen Linde mit fünf Ästen, auf denen je drei gestielte Blätter stehen, belegt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Heinz Cibulka (* 1943), Fotograf, Aktionskünstler, Objektkünstler und Schriftsteller; lebt und arbeitet in Ladendorf
  • Magdalena Frey, Fotografin und Videokünstlerin; lebt und arbeitet in Wien und Ladendorf

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Herzogbirbaum bis Kammersdorf. Mechitaristen, Wien 1834, S. 281 (LadendorfInternet Archive).
Commons: Ladendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Ladendorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. DEHIO Niederösterreich nördlich der Donau. Berger, 2010, ISBN 978-3-85028-395-3, S. 627.
  4. Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich. Eintrag zum Lager bei Ladendorf. In: deutschland-ein-denkmal.de. Abgerufen am 1. Februar 2021.
  5. Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Ladendorf. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. September 2020.
  7. ÖBB. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Ladendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 18. März 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Ladendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Ladendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Ladendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 18. März 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Ladendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 18. März 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Ladendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  14. Gedächtnis des Landes - Orte: Ladendorf. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 19. Oktober 2021.
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