Josip Skoblar
Personalia
Geburtstag 12. März 1941
Geburtsort Privlaka, KGR Jugoslawien
Größe 182 cm
Position Mittelstürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1958–1959 NK Zadar
1959–1966 OFK Belgrad 162 0(63)
1966–1970 Hannover 96 57 0(30)
1966–1967  Olympique Marseille (Leihe) 15 0(13)
1970–1974 Olympique Marseille 158 (138)
1975–1977 HNK Rijeka 36 0(10)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1961–1967 Jugoslawien 32 0(11)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1983–1987 HNK Rijeka
1987 Hamburger SV
1988 NK Čelik Zenica
1988–1989 NK Dinamo Zagreb
1989 Real Valladolid
1990–1991 Hajduk Split
1994 Olympique Nîmes
2000 Libanon
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Josip Skoblar (* 12. März 1941 in Privlaka, Königreich Jugoslawien, heute Kroatien) ist ein ehemaliger jugoslawischer Fußballspieler und -trainer.

Karriere

Als Spieler

Der Stürmer Skoblar begann seine Karriere bei NK Zadar 1958. 1959, mit 18 Jahren, wechselte er zum Spitzenclub OFK Belgrad, wo er bis 1966 spielte. Hier wurde er jugoslawischer Fußballnationalspieler und nahm an der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile teil, bei der Jugoslawien im Viertelfinale gegen Deutschland gewann und nach der Halbfinalniederlage gegen die Tschechoslowakei Vierter wurde. Skoblar bestritt für Jugoslawien 32 Länderspiele und erzielte dabei 11 Tore.

1966 wechselte Skoblar ins Ausland und schloss sich Hannover 96 an. Da er wegen der üblichen einjährigen Sperre seitens des DFB keine Spielgenehmigung für die Bundesliga erhielt, wurde er leihweise zum französischen Klub Olympique Marseille transferiert. Dort überzeugte er mit einer hohen Trefferquote (13 Tore in 15 Erstligaeinsätzen) und stieß im Sommer 1967 zur Hannoveraner Bundesligamannschaft. Hier bildete er mit Hans Siemensmeyer und dem 1967 neu verpflichteten Jupp Heynckes die Angriffsreihe der Niedersachsen. Im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC am 11. September 1967 trat Skoblar ohne Ball seinen Gegenspieler Klaus Slatina, das Vergehen wurde knapp zwei Wochen später vom DFB als Tätlichkeit gewertet und Skoblar mit einer zweimonatigen Sperre bis zum 9. November belegt. In den folgenden Jahren gehörte er als treffsicherer Angreifer zu den Garanten für den Klassenerhalt. Während der laufenden Spielzeit 1969/70 Mitte November 1969 verkaufte ihn die Vereinsführung überraschend zurück an Olympique Marseille – gemäß einer Vertragsklausel hätte er für 50.000 D-Mark zum Saisonende wechseln dürfen und so kassierte Hannover 96 vermutlich die doppelte Summe.

Bei Olympique Marseille schoss er sich in die Herzen der Fans und galt auch im frühen 21. Jahrhundert immer noch als der beste Stürmer den die Phocéens trotz zweier Torjäger vom Format eines Gunnar Andersson und eines Jean-Pierre Papin – je hatten. Gleich in seiner ersten Saison nach der Rückkehr erzielte er 44 Tore in der Division 1, was bis heute Trefferrekord in der französischen Liga ist. 1972 gelangen ihm 30, 1973 26 Tore (womit er jeweils erneut Torschützenkönig wurde) und auch 1974 noch 20 Treffer. Skoblar stellte einen weiteren „Rekord für die Ewigkeit“ auf, indem er in seinen ersten 100 Ligaspielen ebenso viele Tore schoss.

Als er 1975 seine Spielerkarriere beendete, hatte er für Olympique in 174 Punktspielen 151 Treffer erzielt; dazu kamen mehrere Erfolge in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben. 1972 gewann er Meisterschaft und Pokal (mit einem Skoblar-Tor beim 2:1-Finalsieg über SEC Bastia) und damit den Doublé.

Als Funktionär

Skoblar war ab 1977 zeitweise bei Olympique Marseille als Sportdirektor beschäftigt, Ende November 1978 wurde er entlassen. In den 1990ern war er zudem als Spielerscout für Marseille tätig. In der Saison 1987/88 trainierte er als Nachfolger von Ernst Happel den Hamburger SV, bat allerdings bereits nach 15 Spieltagen um die Aufhebung des Vertrags, nachdem der Vizemeister und Pokalsieger der Vorsaison nur auf dem neunten Rang lag. Skoblar berichtete anschließend von einem schwierigen Verhältnis zum damaligen HSV-Manager Felix Magath. Magath wiederum warf dem Trainer vor, dieser hätte „konsequenter sein müssen. Er ließ den Spielern zu viele Freiheiten“. Des Weiteren hatte Skoblar laut Magath nicht weiter erläuterte „andere Probleme, keine sportlichen.“ Im Januar 1988 unterschrieb er einen Vertrag als Trainer von Čelik Zenica. Erfolge hatte er als Trainer des HNK Hajduk 1986/87 und 1990/91.

1994 war er Trainer des Olympique Nîmes.

Erfolge

Als Spieler

  • Nationalmannschaft
    • WM-Vierter: 1962
  • OFK Belgrad
    • Jugoslawischer Pokal: 1962, 1966
  • Olympique Marseille
    • Französischer Meister: 1971, 1972
    • Französischer Pokalsieger: 1972

Als Trainer

  • Hajduk Split
    • Jugoslawischer Pokal: 1987, 1991

Individuell

  • Goldener Schuh für den besten Torschützen Europas: 1970/71
  • Torschützenkönig französische Liga: 1971, 1972, 1973
  • Bester ausländischer Spieler der französischen Liga: 1970, 1971
  • Rekordtorschützenkönig der französischen Liga: 44 Treffer

Einzelnachweise

  1. Süddeutsche Zeitung: „Kurz berichtet – aber wichtig“ (6. Oktober 1966, Seite 31)
  2. Süddeutsche Zeitung: „Kurz berichtet – aber wichtig“ (30. November 1966, Seite 39)
  3. Süddeutsche Zeitung: „Sorge um Franz Beckenbauer“ (29. September 1967, Seite 38)
  4. Süddeutsche Zeitung: „Skoblar an Marseille verkauft“ (12. November 1969, Seite 47)
  5. Diese Bewertung und sämtliche statistischen Angaben aus Alain Pécheral: La grande histoire de l'OM. Des origines à nos jours. Éd. Prolongations, o. O. 2007 ISBN 978-2-916400-07-5, S. 207–211 und Anhang S. 371–491
  6. Josip Skoblar gefeuert. In: Hamburger Abendblatt. 15. November 1978, abgerufen am 15. März 2021.
  7. Das Feilschen um den neuen Trainer. In: Hamburger Abendblatt. 10. November 1987, abgerufen am 1. März 2021.
  8. „Skoblar ließ zuviel Freiheit“. In: Hamburger Abendblatt. 21. Dezember 1987, abgerufen am 1. März 2021.
  9. Skoblars neuer Klub: ein Tabellenletzter. In: Hamburger Abendblatt. 9. Januar 1988, abgerufen am 14. Mai 2022.
  10. http://www.rsssf.com/miscellaneous/franpoy.html
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.