Prinz Julius von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 14. Oktober 1824 auf Schloss Gottorf, Schleswig; † 1. Juni 1903 in Itzehoe) war ein Mitglied des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg, sowie dänischer General à la suite der Armee.

Leben

Familienhintergrund

Prinz Julius wurde am 14. Oktober 1824 in der Residenz seiner Großeltern auf Schloss Gottorf nahe der Stadt Schleswig im Herzogtum Schleswig, damals ein Teil des dänischen Gesamtstaates, geboren. Er war das achte Kind und der fünfte Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (1785–1831) und von dessen Gemahlin Luise Karoline von Hessen-Kassel (1789–1867), sowie ein älterer Bruder von Christian IX., der ab 1863 König von Dänemark war, und Onkel von dessen Sohn Wilhelm, der ab 1863 als Georgios I., König der Hellenen König von Griechenland war. Prinz Julius wuchs zunächst mit seinen vielen Geschwistern auf Schloss Gottorf auf, wo die Familie bei den Schwiegereltern von Herzog Wilhelm lebte. Er heiratete am 2. Juli 1883 in Schloss Ballenstedt Elisabeth von Ziegesar (1856–1887), ab 1887 Gräfin von Roest, die Tochter Wolf von Ziegesar (1818–1872).

Johanns Vater war Oberhaupt des herzoglichen Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, einer entfernten und unbedeutenden Nebenlinie des Zweiges Schleswig-Holstein-Sonderburg des Hauses Oldenburg, die auf Herzog Johann, einen jüngeren Halbbruder von König Christian III. von Dänemark und Norwegen zurückgeht. Als sogenannte abgeteilte Herren erhielten Johann und seine Nachkommen zwar den herzoglichen Titel und Rang, besaßen aber in Schleswig und Holstein lediglich Erbrechte und verfügten über keine souveränen Ländereien. Da Johann viele Söhne hatte, wurde das Herzogtum Sonderburg nach seinem Tod in mehrere kleine Titularherzogtümer aufgeteilt, die jeweils nur aus wenigen Gütern und Kirchspielen bestanden und demzufolge nicht genug Einkommen für eine standesgemäße Lebensführung erbrachten. Johanns Vater wurde 1825 vom dänischen König mit dem Schloss Glücksburg belehnt und nannte sich fortan Herzog zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg statt -Beck.

Militärkarriere

1842 wurde er mit seinem kleinen Bruder, Prinz Johann Hans, konfirmiert und reiste dann auf Wunsch von König Christian VIII. (1786–1848) nach Berlin, um sich zum preußischen Militäroffizier ausbilden zu lassen. Mit 18 Jahren wurde er Leutnant im Hausregiment in Aschersleben. Seine militärische Laufbahn wurde von 1844 bis 1846 vorübergehend unterbrochen, als er ein akademisches Studium an der Universität Bonn absolvierte. Anschließend setzte er seine militärische Laufbahn in preußischen Diensten fort.

In Griechenland

Im Jahr 1863 wurde Prinz Julius nach Griechenland gesandt als Berater für seinen jungen Neffen, Prinz Wilhelm von Dänemark (1845–1913), der kurz zuvor König der Hellenen geworden war.

Auszeichnungen

Vorfahren

 
 
 
 
 
Karl Anton von Schleswig-Holstein (1727–1759)
 
 
 
 
Friedrich Karl Ludwig von Schleswig-Holstein (1757–1816)
 
 
 
 
 
Friederike von Dohna-Schlobitten (1738–1786)
 
 
 
Friedrich Wilhelm von Schleswig-Holstein (1785–1831)
 
 
 
 
 
 
Leopold von Schlieben (1723–1788)
 
 
 
Friederike von Schlieben (1757–1827)
 
 
 
 
 
Marie Eleonore von Lehndorff (1723–1800)
 
 
 
Julius von Schleswig-Holstein (1824–1903)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich II. von Hessen-Kassel (1720–1785)
 
 
 
Karl von Hessen-Kassel (1744–1836)
 
 
 
 
 
Maria von Großbritannien (1723–1772)
 
 
 
Luise Karoline von Hessen-Kassel (1789–1867)
 
 
 
 
 
 
 
 
König Friedrich V. von Dänemark (1723–1766)
 
 
 
Louise von Dänemark (1750–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise von Großbritannien (1724–1751)
 
 

Literatur

  • Bo Bramsen: Huset Glücksborg. Europas svigerfader og hans efterslægt. 2. Auflage. Band 1. Forum, Kopenhagen 1992, ISBN 87-553-1843-6 (dänisch).
  • Heinrich Ringklib: Ausführliche Beschreibung des im Herbste 1843 in der Umgegend von Lüneburg stattgefundenen grossen Übungs-Lagers des 10. deutschen Bundes-Armee-Corps. Mit einer Karte der Umgegend von Lüneburg, einem Situations-Plane des Lagers und zwei Plänen, resp. vom großen Zapfenstreiche am 4. October und von der großen Parade am 8. October, auch, als Anhang, Darstellung des Gefechts bei Lüneburg, zwischen dem französisch-sächsischen Corps des Generals Morand und den vereinigten Russen und Preußen, unter Dörnberg und Tschernitscheff, am 2. April 1813, Celle: Verlag der E. H. C. Schulze'schen Buchhandlung, 1844; Digitalisat über Google-Bücher, S. 73.
  • Alexander Thorsøe: Julius, Prins af Glücksborg. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 8: Holst–Juul. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1894, S. 616–617 (dänisch, runeberg.org).
  • Das Offizier-Corps der Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine nebst den Anciennetäts-Listen der Generale, Stabs- und Subaltern-Offiziere, Band 1 in den Jahren 1848 und 1849. Lübeck: Asschenfeldt 1858. S. 82.
  • Das Offizier-Corps der Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine nebst den Anciennetäts-Listen der Generale, Stabs- und Subaltern-Offiziere, Band 2 in den Jahren 1850 und 1851. Lübeck: v. Rohden 1865. S. 137 und S. 362.
  • The Statesman's Year-book, herausgegeben von Sir John Scott Keltie, Band 30, London 1893, S. 449.

Einzelnachweise

  1. Gothaischer genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistichem Jahrbuch, Gotha 1893, S. 36.
  2. 1 2 The Statesman's Year-book, herausgegeben von Sir John Scott Keltie, Band 30, London 1893, S. 448 f.
  3. Petra Dollinger: Frauen am Ballenstedter Hof: Beiträge zur Geschichte von Politik und Gesellschaft an einem Fürstenhof des 19. Jahrhunderts, Band 1, Leipzig 1999, S. 1088.
  4. Bo Bramsen: Huset Glücksborg. Europas svigerfader og hans efterslægt. 2. Auflage. Band 1. Forum, Kopenhagen 1992, S. 103.
  5. Hof- und Staatshandbuch des Herzogtums Braunschweig für das Jahr 1902, S. 10.
  6. Hof- und Staats-Handbuch des Herzogtum Anhalt, 1867, S. 17.
  7. Staatshandbücher für das Herzogtums Sachsen-Altenburg, 1869, S. 21.
  8. Königlich preussische Ordenliste., 1886, S. 40.
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