Kätzelmühle Markt Thalmässing | |
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Koordinaten: | 49° 5′ N, 11° 15′ O |
Höhe: | 415 m ü. NHN |
Einwohner: | 0 (2. Jan. 2018) |
Postleitzahl: | 91177 |
Vorwahl: | 09173 |
Kätzelmühle |
Kätzelmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Die Einöde Kätzelmühle liegt auf circa 415 m ü. NHN rechts der Thalach in der südlichen Frankenalb und zwar südöstlich von Thalmässing unweit von Hagenich.
Ortsnamensdeutung
Es gibt drei Deutungsversuche: Zum einen soll sich der Mühlenname von „castellum“ aus der einstigen Turmhügelburg von Hagenich herleiten, zum anderen soll eine Müllerfamilie Kätzl geheißen haben. Die dritte Deutung bringt Karl Kugler: „Kätzelmühle bei Aue ist gänzlich entstellt aus Getzelmühle, d. i. schleunige Mühle, von gezal, schnell, schleunig.“
Geschichte
1345 berichtet eine Urkunde, dass Heinrich der älteste Kaurlacher von Haydeck das Gut zu Hagnach bei der Mühle verkauft; vermutlich handelt es sich um Hagenich und um die später sogenannte Katzel- bzw. Käzlmühl/Kätzelmühle. Der Mühlbach wurde von einer Wasserquelle bei Waizenhofen gespeist. Die Mühle gehörte ab einem unbestimmten Zeitpunkt bis zum Ende des Alten Reiches dem Domkapitel zu Eichstätt. Sie unterstand hochgerichtlich dem brandenburg-ansbachischen Oberamt Stauf-Landeck, während die Dorf- und Gemeindeherrschaft zusammen mit derjenigen von Göllersreuth vom domkapitelschen Richteramt wahrgenommen wurde, wie der Rezess von 1736, geschlossen zwischen dem Hochstift Eichstätt und dem Fürstentum Ansbach, noch einmal bestätigt hatte. Kirchlich gehörte die Mühle zunächst zur katholischen Pfarrei Großhöbing, nach der durch das Fürstentum Ansbach durchgeführten Reformation zur lutherischen Pfarrei St. Michael in Thalmässing.
Im Königreich Bayern (1806) wurde die „überschlächtige“ Kätzelmühle Teil des Steuerdistrikts Waizenhofen. Zum 17. August 1818 wurde die Ruralgemeinde Landersdorf gebildet, der neben den beiden Kirchdörfern Landersdorf und Göllersreuth die Einöden Feinschluck, Hundszell und Kätzelmühle angehörten. Diese Gemeinde war ab 1. Oktober 1809 dem Landgericht Raitenbuch, ab 1812 dem Landgericht Greding zugeordnet.
1875 wurden vom Müller der Kätzelmühle an Großvieh zwei Pferde und zehn Stück Rindvieh gehalten. Die Kinder gingen nach Landersdorf zur Schule.
Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Landersdorf und damit die Kätzelmühle in den Markt Thalmässing eingegliedert.
Am 29. November 2010 wurde nächtens das historische Mühlengebäude ein Raub der Flammen.
Einwohnerentwicklung
- 1818: 6 (1 „Feuerstelle“ = Haushaltung, 1 Familie)
- 1823: 5 (1 Anwesen)
- 1840: 6 (1 Haus, 1 Familie)
- 1871: 8 (7 Gebäude)
- 1900: 9 (1 Wohngebäude)
- 1937: 7 Protestanten, keine Katholiken
- 1950: 13 (1 Anwesen)
- 1961: 6 (1 Wohngebäude)
- 1970: 5
- 2015: 2
Verkehr
Die Mühle ist über einen Anliegerweg zu erreichen, die von der Kreisstraße RH 33 nach Westen abzweigt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Kätzelmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 46 (Digitalisat).
- Gerhard Hirschmann: Eichstätt. Beilngries-Eichstätt-Greding (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 6). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1959, DNB 452034655 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
- Kätzelmühle auf der Website von Thalmässing
- Kätzelmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Foto des Müller-Wohnhauses in Jurabauweise aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Einzelnachweise
- ↑ Thalmässing (Memento des vom 3. Januar 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kätzelmühle im BayernAtlas
- ↑ Wiessner, S. 32
- ↑ Karl Kugler: Erklärung von tausend Ortsnamen der Altmühlalp und ihres Umkreises. Ein Versuch. Eichstätt 1873: Verlag der Krüll’schen Buchhandlung, S. 122 (Nr. 351)
- ↑ Wiessner, S. 128
- ↑ Hirschmann, S. 116; Recess Zwischen Dem Fürstl. Hohen Stifft Eystätt Und Dem Hoch-Fürstl. Hauß Brandenburg-Onolzbach, de dato 22. und 23. Augusti, Anno 1736, S. 24
- ↑ J. K. Bundschuh, III. Bd., Sp. 46
- 1 2 3 Hirschmann, S. 228
- 1 2 Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 1163
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website des Marktes Thalmässing
- ↑ nordbayern.de vom 30. November 2010
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 45
- ↑ Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 121
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1224
- ↑ Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, S. 415
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 796
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Bd. 1978 = 380, München 1978, S. 167
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website des Marktes Thalmässing