Das Kabinett Köhler bildete vom 6. Mai 1933 bis 4. April 1945 die Landesregierung von Baden.

Mit Bekanntmachung vom 6. Mai 1933 ernannte Reichsstatthalter Wagner, Walter Köhler zum Ministerpräsidenten und Finanz- und Wirtschaftsminister. Zu seinem Stellvertreter wurde am 8. Mai der Minister des Kultus, des Unterrichts und der Justiz, Otto Wacker, ernannt.

Im Zuge des Umbaus des Bundesstaates zu einem Einheitsstaat wurde am 5. Dezember 1934 ein Zweites Gesetz zur Überleitung der Rechtspflege auf das Reich erlassen, das die Auflösung der Justizministerien der Länder per 1. Januar 1935 verfügte und die Landesjustizverwaltungen direkt dem Justizminister des Reichs unterstellte.

Am 14. Februar 1940 starb Otto Wacker und am 28. Mai wurde bekanntgegeben, dass Paul Schmitthenner mit der Führung der Geschäfte des Ministeriums für Kultus und Unterricht betraut wurde. Die Amtseinführung erfolgte am 4. Juni 1940. Zwischenzeitlich waren die Geschäfte durch Ministerialdirektor Gärtner geführt worden.

Köhler wurde am 4. April 1945 von französischen Truppen in Karlsruhe gefangen genommen. Reichsstatthalter Wagner beauftragte am 5. April den Freiburger Oberbürgermeister, Franz Kerber, mit der Wahrnehmung von Köhlers Aufgaben als Ministerpräsident und Finanz- und Wirtschaftsminister. Am 29. April war ganz Baden durch amerikanische und französische Truppen besetzt.

Amt Name Partei
Ministerpräsident
Finanzen und Wirtschaft
Walter KöhlerNSDAP
Inneres Karl PflaumerNSDAP
Justiz (bis 31. Dezember 1934) Otto WackerNSDAP
Kultus und Unterricht Otto Wacker14. Februar 1940
Ludwig Paul Schmitthenner
NSDAP
Staatsrat (bis 28. Mai 1940) Paul SchmitthennerNSDAP

Literatur

  • Martin Furtwängler: Ministerlisten. In: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 5: Wirtschafts- und Sozialgeschichte seit 1918, Übersichten und Materialien, Gesamtregister. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-91371-2, S. 486–487.
  • Frank Engehausen, Katrin Hammerstein, Ulrike Falkner, Elli Plett, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): Baden 1933. Die nationalsozialistische Machtübernahme im Spannungsfeld von Landes- und Reichspolitik. Stuttgart 2017, ISBN 978-3-945414-40-8. (pdf; abgerufen am 24. Januar 2018)
  • Die Regierungserklärung des badischen Ministerpräsidenten Walter Köhler vom 9. Juni 1933. In: Verhandlungen des badischen Landtags. Amtliche Niederschrift über die 2. öffentliche Sitzung, Freitag, den 9. Juni 1933. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Badisches Gesetz- und Verordnungs-Blatt Nr. 31 vom 12. Mai 1933
  2. Zweites Gesetz zur Überleitung der Rechtspflege auf das Reich
  3. In: Badische Presse vom 28. Mai 1940
  4. Amtseinführung des Ministers Dr. Schmitthenner. In: Badische Presse vom 5. Juni 1940
  5. siehe Gerhard Kaller: Baden in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 4: Die Länder seit 1918. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-91468-4, S. 229–230.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.