Karl Elias Reinhold Kuhlwein, ab 1865 Kuhlwein von Rathenow (* 12. Januar 1832 in Biberteich, Kreis Weststernberg; † 18. Oktober 1907 in Fürstenwalde/Spree) war ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Karl Kuhlwein war ein Sohn des späteren Herrn auf Gut Biberteich Johann Karl Heinrich Kuhlwein und dessen Ehefrau Auguste Henriette Albertine, geborene von Kalckreuth (1794–1881).

Seit 1795 war das Rittergut Biberteich im Besitz der Familie Kuhlwein gewesen. Nach dem Tod des Großvaters erbte Johann Kuhlwein 1823 das Gut. Nachdem sein Vater Johann an der Cholera gestorben war, übernahm seine Mutter Auguste das Gut.

1835 heiratete seine Mutter den späteren Oberstleutnants Viviens Otto Wilhelm von Rathenow (1783–1855). Ende August 1865 wurde Karl Kuhlwein auf Antrag seiner Mutter gemeinsam mit seinem Bruder Georg (1830–1900) unter dem Namen Kuhlwein von Rathenow in den Adelsstand erhoben.

Militärkarriere

Karl Kuhlwein von Rathenow besuchte das Kadettenkorps und kam am 27. April 1859 als Husar in das 2. Leib-Husaren-Regiment. Es folgten seine Beförderungen zum Portepee-Fähnrich (Beförderung am 21. November 1850) und Secondeleutnant (Beförderung am 20. Juli 1852). Vom 1. Dezember 1855 bis 16. Juni 1859 war er Regiments-Adjutant und wurde in dieser Position am 31. Mai 1859 Premierleutnant. Ab 21. Juni 1859 diente er als Führer der mob. 3. Eskadron. In der gleichen Position wurde er am 18. August 1859 zum 2. Landwehr-Husaren-Regiment kommandiert. Am 1. Juli 1860 folgte seine Kommandierung als Adjutant zur 9. Division, wo er bis 25. Juni 1864 blieb. Vom 2. Juli 1864 bis 21. November 1864 war er Führer der 1. Eskadron, welche an der russischen Grenze eingesetzt wurde. Anschließend war er bis 1866 als Eskadronführer wieder beim 2. Landwehr-Husaren-Regiment. Das 2. Landwehr-Husaren-Regiment war während des Deutschen Krieges 1866 der 12. Kavallerie-Brigade unterstellt und damit Teil der Reservekavallerie der 2. Armee. Am 3. April 1866 wurde er hier Rittmeister und trat zum 14. Mai 1866 zur 3. Eskadron, welche er ab 19. September 1866 als Führer übernahm. Es folgte am 10. Oktober 1868 seine Kommandierung zum Leib-Husaren-Regiment 1 als Adjutant zum Generalkommando des IX. Armee-Korps. In dieser Position nahm er am Deutsch-französischen Krieg 1870/71 teil und wurde am 22. Dezember 1870 zum Major befördert. Zum 14. Dezember 1871 erfolgte seine Entbindung vom Kommando, er wurde à la suite des Regiments gestellt und in das Königreich Württemberg zur Verwendung als etatmäßiger Stabsoffizier beim Ulanen-Regiment 19 kommandiert. Als etatmäßiger Stabsoffizier kam er am 23. September 1873 zum Dragoner-Regiment 12 und ab 16. März 1875 zum 2. Grade-Dragoner-Regiment. Am 2. Januar 1876 wurde er à la suite des Regiments gestellt und in das Herzogtum Braunschweig zur Übernahme des Kommandos über das Herzoglich Braunschweigische Husaren-Regiment 17 geschickt. Es erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant am 20. September 1876, die Ernennung zum Oberst ohne Patent am 7. September 1881 und die Verleihung eines Patents seiner Charge am 16. September 1881. Ab 4. November 1884 war er Kommandeur der 2. Kavallerie-Brigade und ab 4. November 1886 der 17. Kavallerie-Brigade. Am 4. Dezember 1886 wurde er zum Generalmajor befördert und am 4. Dezember 1888 aufgrund seines Abschiedsgesuchs als Generalleutnant zur Disposition gestellt.

Familie

Am 31. Juli 1866 heiratete er in Posen Franziska Bendler (1848–1910). Ihre Kinder waren:

  • Alice Kuhlwein von Rathenow (* 1873), verheiratet mit dem späteren General der Luftnachrichtentruppe Friedrich Fahnert
  • Horst Kuhlwein von Rathenow (1874–1937), preußischer Generalmajor, verheiratet mit Anni Beck (* 1887)

Orden und Auszeichnungen

Bis 1888 war er u. a. mit den folgenden Orden und Auszeichnungen ausgezeichnet worden:

Ab 1884 war er Rechtsritter des Johanniterordens.

Literatur

  • Lebenslauf. In: Die Generale der Königlich Preußischen Armee von 1840–1890. Bogislav von Kleist, zweite Ausgabe, Zuckschwerdt und Möschke, Leipzig, 1895, S. 878+879.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Königlich Preußischer Staats-Anzeiger. No. 251, Berlin, 25. Oktober 1865, S. 3429.
  2. Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. 7. Band: 1907. Reimer, Berlin 1909, S. 50 (online).
  3. Kuhlwein von Rathenow, Karl, Generalleutnant, deutsche-digitale-bibliothek.de
  4. 1 2 3 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Fünfter Jahrgang, 1904, S. 700.
  5. 1 2 Verein für die Geschichte Berlins: Berliner Geschlechter. Tafel 1-9. 1873, S. 18.
  6. 1 2 Heinrich Karl Wilhelm Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. A. Müller, 1856, S. 288.
  7. Heinrich Blankenburg: Der deutsche Krieg von 1866: Historisch, politisch und kriegswissenschaftlich dargestellt. F.A. Brockhaus, 1868, S. 177.
  8. Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabes: Der deutsch-französische Krieg 1870-71. Band 2, Nr. 13. Mittler & Sohn, Berlin 1877, S. 160.
  9. 1 2 Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, 1993, ISBN 978-3-7648-1779-4, S. 136.
  10. Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps. Mittler, 1888, S. 728.
  11. 1 2 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Teil B. 1921, S. 476.
  12. Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps. Mittler, 1888, S. 60.
  13. Königlich preussische Ordensliste. Band 1. Reichsdruckerei, Berlin 1895, S. 91.
  14. Königlich preussische Ordensliste. Band 1. Reichsdruckerei, Berlin 1895, S. 739.
  15. Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Württemberg. W. Kohlhammer, Stuttgart 1894, S. 51.
  16. Königlich preussische Ordensliste. Band 1. Reichsdruckerei, Berlin 1895, S. 1281.
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