Krzyż Wielkopolski
Krzyż Wielkopolski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Czarnków
Gmina: Krzyż Wielkopolski
Fläche: 5,83 km²
Geographische Lage: 52° 52′ N, 16° 1′ O
Einwohner: 6147
(31. Dez. 2020)
Postleitzahl: 64-760, 64-761
Telefonvorwahl: (+48) 67
Kfz-Kennzeichen: PCT
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 174: CzarnkówWieleńDrezdenko
Eisenbahn: Kostrzyn nad Odrą–Tczew
Posen–Stettin
Nächster int. Flughafen: Posen
Gmina
Gminatyp: Stadt-und-Land-Gemeinde
Gminagliederung: 16 Ortschaften
11 Schulzenämter
Fläche: 175,00 km²
Einwohner: 8644
(31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 49 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3002043
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeisterin: Jolanta Korbik
Adresse: ul. Wojska Polskiego 14
64-761 Krzyż Wielkopolski
Webpräsenz: www.krzyz.pl



Krzyż Wielkopolski [ˈkʃɨʒ‿vʲɛlkɔˈpɔlskʲi] (deutsch Kreuz (Ostbahn)) ist eine Stadt mit Sitz einer Stadt-und-Land-Gemeinde in der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Sie ist dem Powiat Czarnkowsko-Trzcianecki angegliedert und hat etwa 6150 Einwohner.

Geographische Lage

Die Stadt liegt nördlich der Einmündungen von Drawa (Drage) und Hammerfließ in die Noteć (Netze). Der Ort ist zwar ein wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkt, liegt jedoch abseits des überregionalen Straßennetzes. Eine zwei Kilometer lange Stichstraße führt zur Woiwodschaftsstraße DW181 von Drezdenko (Driesen) nach Wieleń (Filehne). Die nächstgelegene größere Stadt ist Gorzów Wielkopolski (Landsberg a.d. Warthe) in 60 Kilometern Entfernung. Nördlich von Krzyż Wielkopolski befindet sich der Kaisersee mit einem Campingplatz; dort beginnt der Draheimer Nationalpark.

Geschichte

Administrative Zugehörigkeit

Bis 1772

Das Gebiet der heutigen Stadt Krzyż war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts überwiegend von Wald bedeckt. Es gehörte zum Besitz der polnischen Herren Sapieha. In der Nähe befanden sich das Holländer-Kolonistendorf Łokacz Wielkie (Drage-Lukatz) seit 1701 und Łokacz Mały (Busch-Lukatz) seit 1750 am Kaisersee.

Schienenknotenpunkt 1847–1880

1772 kam das Gebiet nach der Ersten Teilung Polens zum Königreich Preußen.

An der Stelle entstand ein Schienenknotenpunkt. Zuerst wurde 1847 bis 1848 die Strecke der Stargard-Posener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut. 1848 wurde an der geplanten Abzweigung der Strecke KüstrinPosen mit dem Bau eines Bahnhofes begonnen, der ein im klassizistischen Stil errichtetes Empfangsgebäude erhielt. Obwohl der Bau der Preußischen Ostbahn erst Ende 1849 endgültig vom preußischen Landtag genehmigt wurde, war der Bahnhof Kreuz mit der Südwest-Nordost-Ausrichtung seiner Gleise darauf angelegt, dass eine Strecke von Berlin an die untere Weichsel und nach Ostpreußen einmal die Hauptstrecke werden sollte. Der Bau der Ostbahn wurde 1849 von dem besagten Bahnhof aus begonnen und am 27. Juli 1851 über Schneidemühl bis nach Bromberg fertiggestellt. Weitere Teilabschnitte der zuletzt 740 Kilometer umfassenden Strecke folgten bis zur Eröffnung des letzten Teilstücks vom ersten Berliner Ostbahnhof nach Gusow am 1. Oktober 1857.

Von dem Zeitpunkt an kreuzten sich hier daher zwei wichtige Eisenbahnstrecken und führten später zu der Namensgebung „Kreuz“. In den folgenden Jahren wurden weitere Bahnlinien nach Deutsch Krone (Wałcz) und Rogasen (Rogoźno) gebaut.

Siedlung 1880–1945

Um den Bahnhof entwickelte sich eine Siedlung. Es entstanden zunächst planlos angelegte Straßenzüge mit Geschäften und öffentlichen Gebäuden. 1882 wurde die evangelische Kirche errichtet, und 1900 wurde der Marktplatz fertiggestellt. Die guten Bahnverbindungen und der nicht weit entfernte Netzehafen veranlassten mehrere Industriebetriebe wie eine Stärkefabrik (Maizena) und Holz verarbeitende Unternehmen, sich am Ort niederzulassen. 1890 gab es etwa 2.400 Einwohner. 1914 wurden die beiden Lukatz-Dörfer eingemeindet.

Seit 1919 befand sich der Ort unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze. 1936 erhielt Kreuz/Ostbahn das Stadtrecht.

Seit 1945

Im Frühjahr 1945 besetzte die Rote Armee die Region. Bei diesen Kämpfen wurde die Stadt Kreuz zu 85 Prozent zerstört. Bald darauf wurde sie unter polnische Verwaltung gestellt und in der Folgezeit in Krzyż Wielkopolski umbenannt.

Einwohnerzahlen

  • 1880: 430
  • 1890: 2.419
  • 1925: 4.405, davon 354 Katholiken und 27 Juden
  • 1933: 5.209
  • 1939: 4.966

Kirche

Die Einwohner evangelischen Glaubens von Krzyż Wielkopolski besuchten anfangs die Kirche in Dragelukatz (polnisch: Łokacz Wielki), einen Holzbau wohl aus der Zeit nach 1700. Als dann am Bahnhof Kreuz immer mehr Ansiedlungen entstanden, stellte die Eisenbahnverwaltung einen Betsaal und 1854 ein Schullokal an der damaligen Maybachstraße zur Verfügung. Später stellte die Verwaltung dann ein Baugrundstück bereit, und so konnte – nach fast drei Jahrzehnten – am 3. Oktober 1882 eine neu errichtete Kirche eingeweiht werden. Es handelte sich um eine schlichte Saalkirche mit Ostchorraum und einen auf dem – mit einem vorgesetzten Portal versehenen – Westgiebel aufgesetzten Dachreiter. Auf dem westlichen Vorplatz stand ein hölzerner Glockenturm.

Die katholischen Kirchenangehörigen hatten sich nach der Grenzziehung im Jahre 1920 zunächst mit einer Kirchenbaracke an der ehemaligen Seestraße abfinden müssen. Erst im Jahre 1936 wurde dann eine massive Kirche an der damaligen Schillerstraße erbaut.

Heute gehören beide Kirchengebäude der römisch-katholischen Kirche in Polen, deren Konfession die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung von Krzyż vertritt. Die beiden Pfarrgemeinden gehören zum Dekanat Trzcianka (Schönlanke) im Bistum Köslin-Kolberg. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Pfarrei Piła (Schneidemühl) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

In Krzyż Wlkp. gibt es heute außerdem ein Gotteshaus der Altkatholischen Kirche der Mariaviten.

Städtepartnerschaft

Mit der schleswig-holsteinischen Stadt Bredstedt besteht ein Patenschaftsvertrag.

Gemeinde Krzyż Wielkopolski

Die Stadt- und Landgemeinde Krzyż Wielkopolski umfasst ein Gebiet von 174,5 km² mit 8.934 Einwohnern.

Dazu gehören 16 Ortschaften, von denen 11 sogenannte Schulzenämter bilden:

Namedeutscher Name (bis 1945)
BrzegiKienwerder
Huta SzklanaGlashütte
Krzyż WielkopolskiLukatz-Kreuz
1936–1945 Kreuz (Ostbahn)
Kuźnica ŻelichowskaSelchowhammer
Lubcz MałyKlein Lubs
Lubcz WielkiGroß Lubs
Nowe BieliceNeu Beelitz
PrzesiekiProssekel
1904–1945 Wiesental
WizanyFissahn
ŻelichowoSelchow

Weitere Ortschaften sind: Dębina, Łokacz Mały (Buschlukatz), Łokacz Wielki (Dragelukatz), Nowe Osieczno, Pestkownica, Rzeczyn, Stefanowo (Dragefeld), Topno, Zacisze und Zwierzyniec.

Persönlichkeiten

Commons: Krzyż Wielkopolski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. 1 2 Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Słownik geograficzny Królestwa Polskiego, t. IV, 1883, s. 815 (Krzyż 3)
  3. Kreuz Netzekreis, mit einigen historischen Angaben, ohne Literaturangaben
  4. 1 2 3 Michael Rademacher: Netzekreis. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. http://gemeinde.lukatz-kreuz.kreis-netzekreis.de/
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