13. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin3000-Meter-Hindernislauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer33 Athletinnen aus 21 Ländern
AustragungsortKorea Sud Daegu
WettkampfortDaegu-Stadion
Wettkampfphase27. August (Vorläufe)
30. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Habiba Ghribi (Tunesien TUN)
Milcah Chemos Cheywa (Kenia KEN)
Mercy Wanjiku Njoroge (Kenia KEN)

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 wurde am 27. und 30. August 2011 im Daegu-Stadion der südkoreanischen Stadt Daegu ausgetragen.

Die kenianischen Hindernisläuferinnen errangen in diesem Wettbewerb mit Silber und Bronze zwei Medaillen. Weltmeisterin wurde die tunesische Vizeafrikameisterin von 2006 Habiba Ghribi. Silber gewann wie bei den Weltmeisterschaften 2009 die Afrikameisterin von 2010 Milcah Chemos Cheywa. Bronze ging an Mercy Wanjiku Njoroge.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 8:58,81 min Gulnara Galkina OS 2008 in Peking, Volksrepublik China 17. August 2008
WM-Rekord 9:06,57 min Jekaterina Wolkowa WM 2007 in Osaka, Japan 27. August 2007

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Es wurde ein Landesrekord aufgestellt:
9:11,97 min – Habiba Ghribi (Tunesien), Finale am 30. August Eine Weltjahresbestleistung (9:07,03 min im Finale durch die Russin Julija Saripowa) sowie ein weiterer Landesrekord (9:24,06 min im ersten Vorlauf durch die Türkin Binnaz Uslu) wurden annulliert, weil die betreffenden Läuferinnen gedopt waren.

Doping

Dieser Wettbewerb war von sechs Dopingfällen überschattet.

  • Julija Saripowa, Russland, zunächst Rang 1. Sie gehörte zu einer Gruppe von elf weiteren russischen Athleten, deren Nachtests früherer Dopingproben positiv waren. Bei ihr wurde das verbotene Steroid Turinabol gefunden, was vom Internationalen Sportgerichtshof CAS mit einer Sperre von zweieinhalb Jahren geahndet wurde. Ihre zwischen dem 20. Juni und 20. August 2011 sowie vom 3. Juli bis zum 3. September 2012 erzielten Resultate wurden annulliert.
  • Binnaz Uslu, Türkei, zunächst Siebte. Sie wurde erstmals 2007 bei einem Dopingverstoß erwischt und erhielt eine zweijährige Sperre. Auch für die Weltmeisterschaften 2011 stellte sich bei Nachtests heraus, dass die Läuferin gedopt hatte, sodass ihr Resultat gestrichen wurde. Sie wurde als Mehrfachtäterin auf Lebenszeit gesperrt.
  • Hanane Ouhaddou, Marokko, zunächst Achte. Sie wurde zweimal des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt und zuletzt mit einer Sperre von acht Jahren bis zum 10. Mai 2024 belegt. Ihre seit 2009 erzielten Resultate wurden annulliert.
  • Ljubow Charlamowa, Russland, zunächst Elfte. Sie wurde wegen eines positiven Dopingtests vom 27. Juli 2010 mit einer Sperre von zwei Jahren bis zum 14. Juni 2019 belegt. Ihre seit dem 27. Juli 2010 erzielten Resultate wurden annulliert.
  • Sara Moreira, Portugal, zunächst Zwölfte. Sie wurde zusammen mit einem weiteren Athleten des Einsatzes der verbotenen Substanz Methylhexanamin bei diesen Weltmeisterschaften überführt und für zwei Jahre gesperrt.
  • Iríni Kokkinaríou, Griechenland, im Vorlauf ausgeschieden. Ihr wurden zusammen mit acht anderen Athleten kurz vor den Olympischen Spielen 2012 Abweichungen im Biologischen Pass nachgewiesen. Sie erhielt eine Sperre und unter anderem ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde gestrichen.

Bedingt durch die nicht sofortige Disqualifikation der gedopten Sportlerinnen kam es zu zahlreichen Benachteiligungen von Athletinnen. Betroffen waren im Medaillenbereich vor allem zwei Läuferinnen sowie weitere fünf Wettbewerberinnen, denen die Teilnahme am Finale verwehrt blieb. Auf der Grundlage der hier erzielten Resultate waren dies folgende Läuferinnen:

  • Medaillenbereich:
    • Habiba Ghribi, Tunesien – Ihr wurde der Weltmeistertitel erst mit mehrjähriger Verspätung zugesprochen.
    • Mercy Wanjiku Njoroge, Kenia – Sie erhielt ihre Bronzemedaille mehrere Jahre nach Abschluss des Wettbewerbs und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.
  • Verwehrte Finalteilnahme:
    • Fionnuala Britton, Irland – für das Finale qualifiziert über ihren vierten Rang im ersten Vorlauf
    • Cristina Casandra, Rumänien – für das Finale qualifiziert über ihren vierten Rang im zweiten Vorlauf
    • Bridget Franek, USA – für das Finale qualifiziert über die Zeitregel (9:43,09 min im ersten Vorlauf)
    • Beverly Ramos, Puerto Rico – für das Finale qualifiziert über die Zeitregel (9:45,50 min im dritten Vorlauf)
    • Korene Hinds, Jamaika – für das Finale qualifiziert über die Zeitregel (9:52,11 min im ersten Vorlauf)

Vorrunde

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus drei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.

Vorlauf 1

27. August 2011, 10:35 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Habiba Ghribi Tunesien9:24,56
2Mercy Wanjiku Njoroge Kenia9:24,95
3Birtukan Adamu Äthiopien9:28,82
4Fionnuala Britton Irland9:41,17 eigentlich für das Finale qualifiziert
5Bridget Franek USA9:43,09 eigentlich für das Finale qualifiziert
6Korene Hinds Jamaika9:52,11 eigentlich für das Finale qualifiziert
7Jana Sussmann Deutschland9:59,53
8Diana Martín Spanien10:04,59
9Ángela Figueroa Kolumbien10:06,00
DOPBinnaz Uslu Türkei9:24,06 für das Finale zugelassen
Hanane Ouhaddou Marokko9:25,96 für das Finale zugelassen

Im ersten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläuferinnen:

Vorlauf 2

27. August 2011, 10:51 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Sofia Assefa Äthiopien9:32,48
2Lydia Chebet Rotich Kenia9:36,70
3Emma Coburn USA9:38,42
4Cristina Casandra Rumänien9:51,00 eigentlich für das Finale qualifiziert
5Gülcan Mıngır Türkei10:04,83
6Minori Hayakari Japan10:05,34
7Salima Elouali Alami Marokko10:07,71
8Marcela Lustigová Tschechien10:12,54
DNFMardrea Hyman Jamaika
DOPSara Moreira Portugal9:36,97 für das Finale zugelassen
DOPLjubow Charlamowa Russland9:40,04 für das Finale zugelassen

Im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläuferinnen:

Vorlauf 3

27. August 2011, 11:07 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Milcah Chemos Cheywa Kenia9:35,61
2Gesa Felicitas Krause Deutschland9:35,83
3Birtukan Adamu Äthiopien9:37,31
4Barbara Parker Großbritannien9:38,21
5Beverly Ramos Puerto Rico9:45,50 eigentlich für das Finale qualifiziert
6Stephanie Garcia USA9:53,47
7Stephanie Reilly Irland9:55,49
8Sandra Eriksson Finnland10:03,20
9Switlana Schmidt Ukraine10:14,16
DOPJulija Saripowa Russland9:35,80 für das Finale zugelassen
DOPIríni Kokkinaríou Griechenland10:15,18

Im dritten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläuferinnen:

Finale

30. August 2011, 21:20 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Habiba Ghribi Tunesien9:11,97 NR
2Milcah Chemos Cheywa Kenia9:17,16
3Mercy Wanjiku Njoroge Kenia9:17,88
4Lydia Chebet Rotich Kenia9:25,74
5Sofia Assefa Äthiopien9:28,24
6Gesa Felicitas Krause Deutschland9:32,74
7Birtukan Adamu Äthiopien9:36,81
8Emma Coburn USA9:51,50
9Barbara Parker Großbritannien9:56,66
10Birtukan Adamu Äthiopien10:05,10
DOPJulija Saripowa Russland9:07,03
Binnaz Uslu Türkei9:31,06
Hanane Ouhaddou Marokko9:32,36
Ljubow Charlamowa Russland9:44,14
Sara Moreira Portugal9:47,87

Die fünf Dopingsünderinnen in diesem Finale:

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. lIAAF Weltrekorde. 3.000 m Hindernis Frauen, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 6. Januar 2021
  2. Doping-Sperren für Yuliya Zaripova und Tatyana Chernova, leichtathletik.de, 31. Januar 2015, abgerufen am 6. Januar 2021
  3. Binnaz Uslu‘da doping, aksam.com.tr, 26. Februar 2014 (türkisch), abgerufen am 6. Januar 2021
  4. Markus Esser rückt auf WM-Bronzerang, leichtathletik.de, 25. Mai 2016, abgerufen am 6. Januar 2021
  5. Doping listesi güncellendi, aksam.com.tr, 2. August 2014 (türkisch), abgerufen am 6. Januar 2021
  6. Hanane Ouhaddou in the World Championships, olympiandatabase.com (englisch), abgerufen am 6. Januar 2021
  7. Six Russian athletes banned by RUSADA, insidethegames.biz, 16. August 2017 (englisch), abgerufen am 6. Januar 2021
  8. IAAF sperrt neun Dopingsünder, leichtathletik.de, 25. Juli 2012, abgerufen am 6. Januar 2021
  9. Doping: Neun Athleten gesperrt. In: Tagesspiegel. 26. Juli 2012 (archive.org).
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