13. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin400-Meter-Lauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer37 Athletinnen aus 26 Ländern
AustragungsortKorea Sud Daegu
WettkampfortDaegu-Stadion
Wettkampfphase27. August (Vorrunde)
28. August (Halbfinale)
29. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Amantle Montsho (Botswana BOT)
Allyson Felix (Vereinigte Staaten USA)
Francena McCorory (Vereinigte Staaten USA)

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 wurde vom 27. bis 29. August 2011 im Daegu-Stadion der südkoreanischen Stadt Daegu ausgetragen.

In diesem Wettbewerb errangen die Läuferinnen aus den Vereinigten Staaten mit Silber und Bronze zwei Medaillen.
Weltmeisterin wurde die zweifache Afrikameisterin (2008/2010) und Vizeafrikameisterin von 2006 Amantle Montsho aus Botswana.
Rang zwei belegte die in der Vergangenheit vor allem über 200 Meter erfolgreiche Allyson Felix. Auf dieser kürzeren Distanz war sie dreifache Weltmeisterin (2005/2007/2009) und zweifache Olympiazweite (2004/2008). Außerdem hatte sie einige Staffelmedaillen vorzuweisen. Über 4 × 400 Meter war sie zweifache Weltmeisterin (2007/2009) und Olympiasiegerin von 2008, über 4 × 100 Meter hatte sie 2007 Gold gewonnen. Hier in Daegu errang sie vier Tage später Bronze im 200-Meter-Einzelfinale und gewann zwei weitere Goldmedaillen mit der 4-mal-100- sowie der 4-mal-400-Meter-Staffel.
Bronze ging an Francena McCorory, die darüber hinaus unter anderem zusammen mit Allyson Felix als Mitglied der 4-mal-400-Meter-Staffel fünf Tage später Weltmeisterin wurde.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 47,60 s  Marita Koch Canberra, Australien 6. Oktober 1985
WM-Rekord 47,99 s  Jarmila Kratochvílová WM 1983 in Helsinki, Finnland 10. August 1983

Der seit den ersten Weltmeisterschaften 1983 bestehende WM-Rekord blieb auch hier in Daegu ungefährdet.

Es wurden zwei Landesrekorde aufgestellt.

Doping

Hier gab es drei Dopingfälle:

  • Anastassija Kapatschinskaja, Russland, zunächst Dritte. Sie hatte, wie Nachtests ergaben, wie zwei weitere Athleten Steroide bei den Olympischen Spielen 2008 eingesetzt, was zu einer Sperre von vier Jahren führte. Ihre seit August 2008 erzielten Resultate wurden gestrichen, darunter auch ihr Einzelergebnis über 400 Meter und der dritte Rang der russischen 4-mal-400-Meter-Staffel bei diesen Weltmeisterschaften.
  • Antonina Jefremowa, Ukraine, im Halbfinale ausgeschieden. Sie wurde zusammen mit zwei weiteren Sportlerinnen bei Nachtests zu diesen Weltmeisterschaften positiv getestet. In ihrem Fall wurden synthetische Hormone gefunden. Die drei überführten Athletinnen wurden für jeweils zwei Jahre gesperrt. Jefremowas WM-Resultate von Daegu im 400-Meter-Einzelrennen und ihr fünfter Platz mit der 4-mal-400-Meter-Staffel wurden annulliert.
  • Pınar Saka, Türkei – in der Vorrunde ausgeschieden. Sie verstieß, wie sich 2013 herausstellte, im Juni 2010 gegen die Antidopingbestimmungen. Der Verstoß wurde mit einer dreijährigen Sperre bis zum 2. Juni 2016 geahndet und ihre Resultate von den Weltmeisterschaften 2011 im 400-Meter-Einzelrennen sowie auch in der 4-mal-400-Meter-Staffel – das Team schied in der Vorrunde aus – wurden gestrichen.

Leidtragende waren drei Athletinnen, denen der Einzug in die jeweils nächste Runde verwehrt wurde, sowie eine Teilnehmerin, der ihre Medaille lange vorenthalten wurde. Unter Zugrundelegung der hier erzielten Resultate waren folgende Läuferinnen von Benachteiligungen betroffen:

  • Francena McCorory, USA – erhielt ihre Bronzemedaille erst mit mehrjähriger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen
  • Rosemarie Whyte, Jamaika – als Zweite des dritten Halbfinales eigentlich für das Finale qualifiziert
  • Aliann Pompey, Guyana – als Dritte des zweiten Vorlaufs eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
  • Tjipekapora Herunga, Namibia – als Vierte des zweiten Vorlaufs eigentlich für das Halbfinale qualifiziert

Vorrunde

Die Vorrunde wurde in fünf Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1

27. August 2011, 20:05 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Novlene Williams-Mills Jamaika51,30 s
2Allyson Felix USA51,45 s
3Joanne Cuddihy Irland51,82 s
4Marta Milani Italien51,94 s
5Geisa Aparecida Coutinho Brasilien52,15 s
6Graciela Martins Guinea-Bissau58,22 s
7Sandrine Thiébaud-Kangni Togo59,68 s
DOPPınar Saka Türkei53,59 s

Vorlauf 2

27. August 2011, 20:14 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Ndeye Fatou Soumah Senegal52,23 s
2Jessica Beard USA52,40 s
3Aliann Pompey Guyana53,59 s eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
4Tjipekapora Herunga Namibia54,08 s eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
5Alaa Hikmat Irak55,62 s
DOPAntonina Jefremowa Ukraine51,35 s für das Halbfinale zugelassen
Anastassija Kapatschinskaja Russland51,43 s für das Halbfinale zugelassen

Vorlauf 3

27. August 2011, 20:23 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Rosemarie Whyte Jamaika51,38 s
2Antonina Kriwoschapka Russland51,52 s
3Natalija Pyhyda Ukraine51,67 s
4Fantu Magiso Äthiopien52,23 s
5Racheal Nachula Sambia53,49 s
6Daisurami Bonne Kuba53,69 s
7Evodie Lydie Saramandji Zentralafrikanische Republik1:05,10 min
DSQChristine Ohuruogu GroßbritannienIAAF Rule 162.8 – Fehlstart

Vorlauf 4

27. August 2011, 20:32 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Amantle Montsho Botswana50,96 s
2Francena McCorory USA52,18 s
3Lee McConnell Großbritannien52,75 s
4Maris Mägi Estland52,93 s
5Norma González Kolumbien53,35 s
6Aymée Martínez Kuba53,67 s
7Ambwene Simukonda Malawi54,81 s NR

Vorlauf 5

27. August 2011, 20:41 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Sanya Richards-Ross USA51,37 s
2Shericka Williams Jamaika51,66 s
3Moa Hjelmer Schweden52,26 s
4Denisa Rosolová Tschechien52,51 s
5Nicola Sanders Großbritannien52,65 s
6Kseniya Karandyuk Ukraine54,10 s
7Betty Burua Papua-Neuguinea56,98 s

Halbfinale

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athletinnen – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Halbfinallauf 1

28. August 2011, 18:55 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Allyson Felix USA50,36
2Novlene Williams-Mills Jamaika50,48
3Antonina Kriwoschapka Russland50,55
4Natalija Pyhyda Ukraine51,61
5Moa Hjelmer Schweden52,35
6Nicola Sanders Großbritannien52,47
7Maris Mägi Estland53,27
8Fantu Magiso Äthiopien53,41

Im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Halbfinallauf 2

28. August 2011, 19:03 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Francena McCorory USA50,24
2Shericka Williams Jamaika50,46
3Sanya Richards-Ross USA50,66
4Marta Milani Italien51,86
5Geisa Aparecida Coutinho Brasilien51,87
6Lee McConnell Großbritannien51,97
7Norma González Kolumbien52,29
DOPAntonina Jefremowa Ukraine50,88

Halbfinallauf 3

28. August 2011, 19:11 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Amantle Montsho Botswana50,13
2Rosemarie Whyte Jamaika50,90 eigentlich für das Finale qualifiziert
3Jessica Beard USA51,27
4Ndeye Fatou Soumah Senegal52,10
5Denisa Rosolová Tschechien52,53
6Racheal Nachula Sambia53,30
DSQJoanne Cuddihy IrlandIAAF Rule 162.8 – Fehlstart
DOPAnastassija Kapatschinskaja Russland50,41 für das Finale zugelassen

Im dritten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Finale

29. August 2011, 21:05 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Amantle Montsho Botswana49,56 NR
2Allyson Felix USA49,59
3Francena McCorory USA50,45
4Antonina Kriwoschapka Russland50,66
5Shericka Williams Jamaika50,79
6Sanya Richards-Ross USA51,32
7Novlene Williams-Mills Jamaika52,89
DOPAnastassija Kapatschinskaja Russland50,24

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 12. Januar 2022
  2. Three Russian runners banned for four years after Beijing retests, uk.reuters.com, 21. Juni 2017 (englisch), abgerufen am 2. Januar 2020
  3. IAAF sperrt neun Dopingsünder, leichtathletik.de 25. Juli 2012, abgerufen am 2. Januar 2021
  4. Pinar Saka, dopingsanctions.com (englisch), abgerufen am 2. Januar 2020
  5. 1 2 Wettkampfregeln der IAAF, Seite 86f (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 2. Januar 2021
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