12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Das Berliner Olympiastadion
Stadt Deutschland Berlin, Deutschland
Stadion Olympiastadion Berlin
Teilnehmende Länder 201
Teilnehmende Athleten 2013
Wettbewerbe 47
Eröffnung 15. August 2009
Schlusstag 23. August 2009
Eröffnet durch Horst Köhler
Bundespräsident
Chronik
Osaka 2007 Daegu 2011
Medaillenspiegel (Endstand nach 47 Entscheidungen)
Platz Land G S B Gesamt
1  USA 10 6 6 22
2  Jamaika 7 4 2 13
3  Kenia 4 6 1 11
4  Deutschland 2 4 3 9
5  Polen 2 4 2 8
6  Äthiopien 2 2 4 8
7  Großbritannien 2 2 2 6
8 Russland 2 1 7 10
9  Volksrepublik China 2 1 1 4
10  Südafrika 2 1 3
Vollständiger Medaillenspiegel  

Die 12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften (offiziell 12th IAAF World Championships in Athletics berlin 2009™ oder 12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften berlin 2009™) fanden vom 15. bis 23. August 2009 im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt Berlin statt. Eine Ausnahme bildeten die Veranstaltungen im Marathonlauf sowie das 20- bzw. 50-Kilometer-Gehen, die am Brandenburger Tor gestartet wurden und auch dort ihr Ziel fanden.

Etat

Die Organisatoren gaben einen Etat von 45 Millionen Euro bekannt, der unter anderem durch 17 Millionen Euro aus dem Ticketverkauf und 7 Millionen Euro aus dem Marketing gedeckt wurde.

Athletenunterbringung

Die Athleten waren während der Veranstaltung in den Hotels Estrel im Ortsteil Neukölln (950 gebuchte Zimmer) und Berlin im Ortsteil Tiergarten (650 gebuchte Zimmer) untergebracht.

Maskottchen

Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Maskottchen Berlino.

Bewerbungen um den Austragungsort

Für die Austragung hatten zunächst acht Städte ihr Interesse bekundet: Berlin (Deutschland), Brisbane (Australien), Brüssel (Belgien), Casablanca (Marokko), Daegu (Südkorea), Delhi (Indien), Split (Kroatien) und Valencia (Spanien). Bis zum 30. Juni 2004 mussten die Bewerbungsunterlagen der Städte beim Leichtathletik-Weltverband IAAF eingereicht werden. Kurz vor dem Stichtag zogen Brisbane, Casablanca, Daegu und Delhi ihre Bewerbung zurück, sodass nur die vier europäischen Kandidatenstädte verblieben. Am 4. Dezember 2004 vergaben die Mitglieder des IAAF-Rates während ihrer Sitzung in Helsinki die Veranstaltung mit 24 von 26 möglichen Stimmen nach Berlin.

Berichterstattung

ARD und ZDF traten als Fernsehanstalten des Gastgeberlandes auf, produzierten die Fernsehbilder in hochauflösendem Format (HDTV) 1080i50 und produzierten somit nicht nach der EBU-Empfehlung in 1080p50. Sie stellten das Signal für über 190 Fernsehmärkte weltweit zur Verfügung. Gesendet wurde von ARD und ZDF in der Auflösung 720p50. Hierzu wurden im Olympiastadion ca. neunzig Fernsehkameras aufgebaut, was deutlich mehr als bei der Übertragung von Fußballspielen ist.

Außerdem gab es ausführliche Liveübertragungen durch den Privatsender Eurosport, in der Schweiz durch SF zwei.

Die Sender ARD und ZDF boten, sich täglich abwechselnd, eine Liveübertragung sämtlicher Wettkämpfe in Echtzeit über das Internet in der ARDmediathek und ZDFmediathek an. Der Anbieter Zattoo ermöglichte Internetnutzern in Deutschland und der Schweiz den Empfang des laufenden Programms von ARD und ZDF und somit auch den Empfang der Weltmeisterschaftsberichterstattung über das Internet.

Einige Medien, darunter die taz, boykottierten die Berichterstattung, da sich alle Journalisten zum Erhalt der Akkreditierung mit einer polizeilichen und geheimdienstlichen Durchleuchtung einverstanden erklären mussten. Dafür wurden Anfragen beim LKA Berlin und darauffolgend beim Verfassungsschutz des Bundes und der Länder, beim Bundesnachrichtendienst und in verschiedenen Gewalttäterdateien gestellt. Der Deutsche Journalisten-Verband verurteilte das Prozedere als „mit der Pressefreiheit nicht vereinbar.“ Diese Praxis brachte dem Organisationskomitee im Oktober 2009 auch einen Big Brother Award ein.

Teilnehmende Nationen

Liste der teilnehmenden Nationen (in Klammern steht die Anzahl der qualifizierten Athleten):

Liechtenstein entsandte keine Athleten.

Wettkampfrunden

Die Teilnehmer am Finalwettkampf wurden in bis zu drei Ausscheidungswettkämpfen ermittelt. Im 10.000-Meter-Lauf, Marathonlauf, den drei Wettbewerben im Gehen, Sieben- und Zehnkampf fanden keine Vorausscheidungen statt.

Termine der Wettkampfrunden
DisziplinMännerFrauen
 Vorlauf (VL),
Qualifikation (Q)
Zwischen-
lauf
Halb-
finale
FinaleVorlauf (VL),
Qualifikation (Q)
Zwischen-
lauf
Halb-
finale
Finale
100 m15.08. (VL)15.08.16.08.16.08.16.08. (VL)16.08.17.08.17.08.
200 m18.08. (VL)18.08.19.08.20.08.19.08. (VL)19.08.20.08.21.08.
400 m18.08. (VL) 19.08.21.08.15.08. (VL) 16.08.18.08.
800 m20.08. (VL) 21.08.23.08.16.08. (VL) 17.08.19.08.
1500 m15.08. (VL) 17.08.19.08.19.08. (VL) 21.08.23.08.
5000 m20.08. (VL)  23.08.19.08. (VL)  22.08.
10.000 m 17.08. 15.08.
Marathonlauf 22.08. 23.08.
20-km-Gehen 15.08. 16.08.
50-km-Gehen 21.08. 
100 m Hürden 18.08. (VL) 19.08.19.08.
110 m Hürden19.08. (VL) 20.08.20.08. 
400 m Hürden15.08. (VL) 16.08.18.08.17.08. (VL) 18.08.20.08.
3000 m Hindernis16.08. (VL)  18.08.15.08. (VL)  17.08.
4 × 100 m21.08. (VL)  22.08.22.08. (VL)  22.08.
4 × 400 m22.08. (VL)  23.08.22.08. (VL)  23.08.
Hochsprung19.08. (Q)  21.08.18.08. (Q)  20.08.
Stabhochsprung20.08. (Q)  22.08.15.08. (Q)  17.08.
Weitsprung20.08. (Q)  22.08.21.08. (Q)  23.08.
Dreisprung16.08. (Q)  18.08.15.08. (Q)  17.08.
Kugelstoßen15.08. (Q)  15.08.16.08. (Q)  16.08.
Diskuswurf18.08. (Q)  19.08.19.08. (Q)  21.08.
Hammerwurf15.08. (Q)  17.08.20.08. (Q)  22.08.
Speerwurf21.08. (Q)  23.08.16.08. (Q)  18.08.
Siebenkampf    15./16.08.
Zehnkampf   19./20.08. 

Sportliche Leistungen

Auch die zwölfte Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften war wie die Veranstaltungen zuvor von einem hohen Leistungsniveau geprägt.

Rekorde und Bestleistungen

Erfolgreichste Sportler

Es gab sieben Athleten, die sich über Mehrfacherfolge freuen durften.

Doping

Wie schon die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton, 2003 in Paris 2005 in Helsinki und 2007 in Osaka wurden auch diese Weltmeisterschaften bedingt durch nachträgliche Untersuchungen und Erkenntnisse von der leidigen Dopingproblematik belastet. Allerdings steigerte sich die Anzahl der nach und nach überführten Sportler um ein Vielfaches auf 49 Dopingfälle, davon 16 Männer und 33 Frauen. In der folgenden langen Auflistung sind die betroffenen Athletinnen und Athleten benannt:

  • Samuel Francis, Qatar100-Meter-Lauf, im Viertelfinale ausgeschieden. Er wurde zusammen mit 97 weiteren Sportlern bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 und 2012 positiv auf die Substanz Stanozolol getestet, was eine Annullierung seiner Resultate unter anderem von diesen Weltmeisterschaften nach sich zog.
  • Hussain Jamaan Alhamdah, Saudi-Arabien5000-Meter-Lauf, im Vorlauf ausgeschieden. Er wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass zunächst für zweieinhalb Jahre gesperrt. Es kam dann jedoch zu einer Verkürzung dieser Sperre. Außerdem wurde unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften annulliert.
  • Michail Lemajew, RusslandMarathonlauf, Platz 45. Er wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass für zwei Jahre gesperrt. Sein Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde ihm aberkannt.
  • Abderrahim Goumri, Marokko – Marathonlauf, Ziel nicht erreicht. Er wurde zusammen mit acht weiteren Sportlern bei Nachtests des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. In seinem Fall ging es konkret um Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass. Schon seit 2009 waren Verdachtsmomente aufgetaucht und sein Verband sperrte ihn schließlich für vier Jahre.
  • Jewgeni Borissow, Russland – 110-Meter-Hürdenlauf, im Halbfinale ausgeschieden. Er wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Seine zwischen dem 20. August 2009 und 19. August 2011 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen. Außerdem erhielt er eine zweijährige Sperre vom 20. September 2017 bis 19. September 2019.
  • Jamel Chatbi, Marokko – 3000-Meter-Hindernislauf, zunächst für das Finale qualifiziert, dort nicht gestartet. Seine am 15. August 2009 einen Tag vor seinem Vorlauf genommene Dopingprobe war positiv, womit er der erste positiv getestete Athlet bei diesen Weltmeisterschaften war. Er verzichtete auf einen Finalstart, nachdem er sich im Vorlauf noch dafür qualifiziert hatte. Sein Resultat wurde ihm aberkannt und er erhielt eine Sperre zwischen 2009 und 2012. Chatbi wurde 2016, inzwischen für Italien startend, noch einmal auffällig, als er drei Dopingtests verpasste und aus dem italienischen Olympiakader gestrichen wurde.
  • ldar Minschin, Russland – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Seine Dopingprobe vom 15. August 2009 ergab bei einem Nachtest ein positives Ergebnis. Sein Resultat des einen Tag nach Entnahme der Probe stattfindenden Vorlaufs bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert. Außerdem erhielt der Athlet eine zweijährige Sperre bis zum 24. August 2018.
  • Waleri Bortschin, Russland – 20-km-Gehen, zunächst auf Rang 1. Er erhielt als Wiederholungstäter 2015 eine achtjährige Sperre, die rückwirkend zum 15. Oktober 2012 begann. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.
  • Pjotr Trofimow, Russland – 20-km-Gehen, zunächst auf Rang 31. Er wurde für schuldig befunden, verbotene leistungssteigernde Drogen genommen zu haben. Dies zog eine vierjährige Sperre beginnend am 3. November 2016 nach sich. Alle seine zwischen dem 13. August 2009 und 18. Mai 2013 erzielten Ergebnisse wurden gecancelt.
  • Ruslan Dmytrenko, Ukraine20-km-Gehen, zunächst auf Rang 33. Für ihn gab es am 14. August 2009, also einen Tag vor dem Wettbewerb hier, einen positiven Dopingbefund, über den allerdings endgültig erst am 27. Februar 2019 abschließend entschieden wurde. Seine zwischen dem 14. August 2009 und 3. August 2012 erzielten Resultate wurden annulliert. Darüber hinaus erhielt er eine zweijährige Sperre bis zum 4. Mai 2020.
  • Sergei Kirdjapkin, Russland, – 50-km-Gehen, zunächst auf Rang 1. Er wurde wegen Auffälligkeiten in seinem Biologischen Pass nachträglich disqualifiziert. Dies geschah, nachdem der internationale Sportgerichtshof CAS den Einspruch der IAAF bestätigt hatte. Alle zwischen dem 20. August 2009 und 15. Oktober 2012 erzielten Resultate des russischen Gehers wurden ihm aberkannt.
  • Kevin Rans, BelgienStabhochsprung, zunächst auf dem geteilten zwölften Platz. Er wurde nach einem positiven Befund einer Dopingprobe von den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst freigesprochen, weil er nach eigenen Angaben nur vergessen habe, das betreffende Mittel als notwendiges Medikament für ihn zu deklarieren. Doch die IAAF hob den Freispruch wieder auf und der Athlet erhielt eine dreimonatige Sperre. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.
  • Leonardo Elisiario dos Santos, BrasilienDreisprung, in der Qualifikation ausgeschieden. Er wurde im Juni 2009 bei den Südamerikameisterschaften in Peru positiv getestet. Die Disziplinarkommission des Brasilianischen Leichtathletikverbands sperrte ihn im Jahr 2010 zusammen mit zwei weiteren Athleten für zwei Jahre.
  • Pawel Lyschyn, BelarusKugelstoßen, zunächst Sechster. Ihm wurde 2016 bei Nachtests die Verwendung von Turinabol während der Olympischen Spiele 2008 nachgewiesen. Mehrere seiner Resultate wurden ihm aberkannt, darunter das Resultat von diesen Weltmeisterschaften.
  • Andrej Michnewitsch, Belarus – Kugelstoßen, zunächst Siebter. Er wurde als Mehrfachtäter vom 26. Dezember 2012 an lebenslang gesperrt. Alle seine Ergebnisse beginnend mit den Weltmeisterschaften 2005 wurden gestrichen.
  • Alexander Pogorelow, Russland – Zehnkampf, zunächst Dritter. Bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 stellte sich seine Probe als positiv heraus. Alle seine seitdem in den beiden nächsten Jahren erzielten Resultate wurden gestrichen. Rein formell erhielt darüber hinaus auch eine Sperre, obwohl er bereits vom Leistungssport zurückgetreten war.
  • Ruqaya Al Ghasra, Bahrain – 100-Meter-Lauf, im Viertelfinale ausgeschieden / 200-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden. Bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 erwies sich ihre Probe als positiv. Alle ihre seitdem erzielten Resultate wurden für die nächsten zwei Jahre annulliert. Für denselben Zeitraum erhielt sie eine Sperre.
  • Anastassija Kapatschinskaja, Russland – 400-Meter-Lauf, zunächst Siebte / 4-mal-400-Meter-Staffel, zunächst Bronze. Auch sie fiel unter anderem bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 auf. Und auch die von den Weltmeisterschaften 2011 erneut ausgewertete Probe war positiv. Mit Turinabol und Stanozolol wurden bei ihr gleich zwei verbotene Substanzen gefunden. Sie erhielt eine nachträgliche vierjährige Sperre, die im betreffenden Zeitraum erzielten Resultate wurden gestrichen.
  • Amaka Ogoegbunam, Nigeria – 400-Meter-Lauf, / 400-Meter-Hürdenlauf, jeweils im Halbfinale ausgeschieden. Ihre Dopingprobe war die zweite, die bei diesen Weltmeisterschaften positiv ausfiel. Die Athletin wurde nach Verzicht auf das Öffnen der B-Probe umgehend disqualifiziert.
  • Swetlana Kljuka, Russland – 800-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden. Kurz vor den Olympischen Spielen 2008 wurden bei ihr wie auch bei zwei weiteren russischen Athletinnen nicht erklärbare Abweichungen in ihren Biologischen Pässen gefunden. Die IAAF sprach eine Sperre von zwei Jahren aus. Kljukas seit dem 15. August 2019 erzielte Resultate wurden annulliert.
  • Tetjana Petljuk, Ukraine – 800-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden / 4-mal-400-Meter-Staffel, im Vorlauf ausgeschieden. Ihre Dopingprobe vom 18. August 2009 ergab bei einem Nachtest ein positives Ergebnis. Ihre Resultate von diesen Weltmeisterschaften wurden annulliert. Außerdem erhielt die Athletin eine zweijährige Sperre bis zum 19. Februar 2015.
  • Natalja Jewdokimowa, Russland – 1500-Meter-Lauf, zunächst Achte. Ihr wurden in einem Bluttest verbotene Substanzen nachgewiesen und sie erhielt eine vierjährige Sperre, die am 14. April 2016 begann. Alle ihre zwischen dem 17. August 2009 und 29. Mai 2012 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen.
  • Mariem Alaoui Selsouli, Marokko – 1500-Meter-Lauf, für das Finale qualifiziert, dort jedoch nicht gestartet. Sie wurde positiv auf Erythropoetin (EPO) getestet, sodass ihr Resultat annulliert wurde. Außerdem wurde sie für zwei Jahre gesperrt. Am 6. Juli 2012 gab es einen zweiten positiven Dopingtest, bei dem das verbotene Mittel Furosemid gefunden wurde. Dies zog eine Sperre von acht Jahren beginnend am 12. Juli 2012 nach sich.
  • Anna Alminowa, Russland – 1500-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden. Sie kam nach ihrem später wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen aberkannten Sieg bei den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst mit einer dreimonatigen Sperre davon. Entschieden wurde das im Jahr 2010, die Sperre endete am 8. Juli 2010. Doch sie wurde noch ein zweites Mal erwischt. Nun ging es um nicht nachvollziehbare Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass. Die Athletin erhielt eine Sperre von zwei Jahren und sechs Monaten – 16. Januar 2011 bis 15. Mai 2014. Außerdem wurden alle ihre seit dem 16. Februar 2009 erzielten Ergebnisse annulliert.
  • Alemitu Bekele, Türkei – 1500-Meter-Lauf, im Vorlauf ausgeschieden / 5000-Meter-Lauf, zunächst Dreizehnte. Ihr Biologischer Pass wies nicht akzeptable Unregelmäßigkeiten auf. Dies hatte für sie eine vierjährige Sperre bis zum 14. Februar 2016 zur Folge. Ihre vom 17. August 2009 an erzielten Resultate wurden gestrichen.
  • Jelisaweta Gretschischnikowa, Russland – 5000-Meter-Lauf, im Vorlauf ausgeschieden. Zusammen mit einer weiteren russischen Sportlerin wurde Jelisaweta Gretschischnikowa wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen für zwei Jahre bis zum 15. Oktober 2015 gesperrt. Ihre seit dem 18. August 2008 erzielten Resultate wurden ihr aberkannt, also auch das Ergebnis des 5000-Meter-Vorlaufs bei diesen Weltmeisterschaften, der am Tag darauf stattfand.
  • Marija Konowalowa, Russland – 10.000-Meter-Lauf, zunächst Elfte. Sie wurde wegen Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass für zwei Jahre bis zum 26. Oktober 2017 gesperrt. Außerdem wurden alle ihre seit 2009 erzielten Resultate annulliert.
  • Kseniya Agafonova, Russland – 10.000-Meter-Lauf, zunächst Vierzehnte. Sie wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen vom 29. September 2017 an für zwei Jahre gesperrt. Ihr bei diesen Weltmeisterschaften erzieltes Resultat wurde ihr aberkannt.
  • Elvan Abeylegesse, Türkei – 10.000-Meter-Lauf, Rennen nicht beendet. Bei einem Nachtest einer Dopingprobe der Athletin von 2007 wurde das verbotene Mittel Stanozolol gefunden. Sie wurde für zwei Jahre gesperrt und ihre von 2007 bis 2009 erzielten Resultate wurden annulliert.
  • Nailja Julamanowa, Russland – Marathonlauf. zunächst Achte. Kurz vor den Olympischen Spielen 2008 wurden bei ihr wie auch bei zwei weiteren russischen Athletinnen nicht erklärbare Abweichungen in den Biologischen Pässen gefunden. Die IAAF sprach eine Sperre von zwei Jahren aus. Julamanowas seit dem 15. August 2019 erzielte Resultate wurden annulliert.
  • Toyin Augustus, Nigeria – 100-Meter-Hürdenlauf, im Halbfinale ausgeschieden / 4-mal-100-Meter-Staffel, im Vorlauf ausgeschieden. Ihre bei diesen Weltmeisterschaften genommene Dopingprobe erwies sich als positiv, was juristisch allerdings erst im April 2010 Gültigkeit hatte. Sie erhielt eine zweijährige Sperre endend am 18. August 2011. Ihre zwischenzeitlich erzielten Resultate wurden wie auch das Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften gestrichen.
  • Marta Domínguez, Spanien3000-Meter-Hindernislauf, zunächst Erste. Im Jahr 2013 wurden in ihrem Biologischen Pass Blutwerte entdeckt, die auf Doping schließen lassen. Die Forderung nach einer Sperre der IAAF wurde durch den spanischen Leichtathletikverband zunächst nicht umgesetzt. Doch da die Athletin die Vorwürfe nicht entkräften konnte, entschied der Internationale Sportgerichtshof CAS zuungunsten der Athletin. Auch vorher hatte es schon allerdings nie bewiesene Verdachtsmomente gegeben. Domínguez wurde 2015 für drei Jahre gesperrt, obwohl sie ihre Sportkarriere bereits beendet hatte. Darüber hinaus wurden alle ihre Ergebnisse vom 5. August 2009 bis 4. Januar 2013 annulliert.
  • Hanane Ouhaddou, Marokko – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Sie wurde zweimal des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt und zuletzt mit einer Sperre von acht Jahren bis zum 10. Mai 2024 belegt. Ihre seit 2009 erzielten Resultate wurden annulliert.
  • Jekaterina Wolkowa, Russland – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Sie trat hier als Titelverteidigerin an, wurde jedoch bei Nachtests von den Olympischen Spielen 2008 überführt, gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen zu haben. Ihr Resultat von diesen Olympischen Spielen wurde ebenso wie das Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften annulliert. Im Jahr 2016 wurde gegen sie außerdem eine Sperre von zwei Jahren verhängt.
  • Iríni Kokkinaríou, Griechenland – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Ihr wurden zusammen mit acht anderen Athleten kurz vor den Olympischen Spielen 2012 Abweichungen im Biologischen Pass nachgewiesen. Sie erhielt eine Sperre und unter anderem ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde gestrichen.
  • Julija Tschermoschanskaja, Russland – 4-mal-100-Meter-Staffel, zunächst Rang vier. Sie gehört zu den 98 Athleten, denen bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 kurz vor den Olympischen Spielen 2012 Verstöße gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen wurden. Zahlreiche Resultate wurden ihr aberkannt wie den anderen betroffenen Athleten auch. Dazu gehörten ihre Staffelerfolge wie der Olympiasieg 2008 und ihr WM-Ergebnis 2009.
  • Olga Kaniskina, Russland – 20-km-Gehen, zunächst Erste. Nachdem der russische Leichtathletikverband die Athletin trotz ihrer Unregelmäßigkeiten im Biologischen Pass nicht hatte sperren wollen, setzte der Internationale Sportgerichtshof nach Einspruch der IAAF die Sperre durch. Sie galt von August 2009 bis Oktober 2012. Damit wurden auch Kaniskinas Ergebnisse gestrichen – darunter ihr Olympiagold von 2012 und ihr WM-Gold von 2009.
  • Anna Tschitscherowa, Russland – Hochsprung, zunächst Zweite. Ihr wurde bei Nachtests der Einsatz der verbotenen Substanz Turinabol nachgewiesen. Nach Verhandlung ihres Falles vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS musste sie ihre olympische Bronzemedaille von 2008 und ihre Silbermedaille von diesen Weltmeisterschaften zurückgeben. Ihre beiden Goldmedaillen von den Weltmeisterschaften 2011 und den Olympischen Spielen 2012 durfte sie jedoch behalten.
  • Jelena Slessarenko, Russland – Hochsprung, zunächst Zehnte. Die Olympiasiegerin von 2004 wäre nach der Disqualifikation ihrer Landsfrau Anna Tschitscherowa bei den Olympischen Spielen 2008 eigentlich auf den Bronzeplatz vorgerückt. Doch auch ihr wurde Dopingmissbrauch mittels Turinabol nachgewiesen, sodass ihr Olympiaresultat von 2008 und auch ihr WM-Resultat von 2009 annulliert wurden.
  • Wita Palamar, Ukraine – Hochsprung, in der Qualifikation ausgeschieden. Auch sie gehörte zu den zahlreichen Sportlern mit positiven Befunden bei Nachtests der Proben von den Olympischen Spielen 2008. Nach langen juristischen Auseinandersetzungen musste sie im Mai 2017 eine zweijährige Sperre antreten. Ihre Resultate von 2008 und 2009 wurden wie in vielen anderen ähnlich gelagerten Fällen gestrichen.
  • Tatjana Lebedewa, Russland – Weitsprung, zunächst Zweite / Dreisprung, zunächst Sechste. Ihr wurde wie vielen anderen Sportlern auch bei Nachtests ein Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen, hier ging es um den Einsatz von Turinabol. Auch in ihrem Fall dauerte es mehrere Jahre bis zur juristisch feststehenden Entscheidung. Ihre Silbermedaillen von den Olympischen Spielen 2008 im Weit- und Dreisprung sowie von den Weltmeisterschaften 2009 im Weitsprung musste sie schließlich zurückgeben. Auch ihr sechster Platz im Dreisprung von diesen Weltmeisterschaften wurde ihr aberkannt. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.
  • Athanasia Perra, Griechenland – Dreisprung, in der Qualifikation ausgeschieden. Sie wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen bei diesen Weltmeisterschaften disqualifiziert.
  • Natallja Michnewitsch, Belarus – Kugelstoßen, zunächst Vierte. Der Nachtest ihrer Probe von den Olympischen Spielen 2008 enthielt Stanozolol und Metandienon. Ihre Resultate von 2008 wurden wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften. Außerdem wurde sie für zwei Jahre bis zum 10. April 2015 gesperrt.
  • Olena Antonowa, Ukraine – Diskuswurf, in der Qualifikation ausgeschieden. Ihre Dopingprobe von diesen Weltmeisterschaft enthielt Stanozolol. Ihr Ergebnis wurde gestrichen und sie erhielt eine zweijährige Sperre bis zum 22. Juli 2015.
  • Aksana Mjankowa, Belarus – Hammerwurf, in der Qualifikation ausgeschieden. Nachtests ihrer Proben von den Olympischen Spielen 2008 und 2012 enthielten Stanozolol und Oxandrolon. Ihre Resultate dieser Veranstaltungen wurden wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften.
  • Darja Ptschelnik, Belarus – Hammerwurf, in der Qualifikation ausgeschieden. In Nachtests ihrer Proben von den Olympischen Spielen 2008 wurde Stanozolol nachgewiesen. Ihr Ergebnis von 2008 wurde wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften.
  • Zalina Marghieva, Republik Moldau – Hammerwurf, in der Qualifikation ausgeschieden. Eine positive Dopingprobe führte zur Streichung der Athletin aus der Mannschaft der Republik Moldau für die Olympischen Spiele 2012. Ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde im Zuge der sich daraus ergebenden Konsequenzen gestrichen.
  • Marija Abakumowa, Russland – Speerwurf, zunächst Dritte. Ihr wurde wie vielen anderen Sportlern auch ein Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen, hier ging es um den Einsatz von Turinabol. Auch in ihrem Fall dauerte es mehrere Jahre bis zur juristisch feststehenden Entscheidung. Ihre Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2008 und ihre Bronzemedaille von den Weltmeisterschaften 2009 musste sie neben weiteren später gewonnenen Medaillen schließlich zurückgeben. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.
  • Tatjana Tschernowa, Russland – Siebenkampf, zunächst Achte. Sie war eine Mehrfachtäterin, erstmals aufgefallen mit einem positiven Befund auf Turinabol aus einem Nachtest von diesen Weltmeisterschaften. Ihr Resultat wurde annulliert und die Athletin erhielt eine zweijährige Sperre (22. Juli 2013 bis 21. Juli 2015). Letztlich wurden ihr auf der Grundlage des McLaren-Reports, der sich mit dem russischen Staatsdoping befasste, sämtliche Ergebnisse vom 17. August 2008 bis 5. Februar 2016 aberkannt,

Folgende vierzehn Nationen waren von Dopingfällen betroffen:

Russland23Bahrain1
Belarus5Belgien1
Marokko4Brasilien1
Ukraine4Qatar1
Griechenland2Republik Moldau1
Nigeria2Saudi-Arabien1
Türkei2Spanien1

Das Ausmaß dieser Problematik steigerte sich in diesen Jahren auch in anderen vergleichbaren Veranstaltungen enorm hoch, was vor allem auch in den nun immer wieder mit jeweils neuen Methoden durchgeführten Nachtests lag. So konnten Dopingpraktiken enthüllt werden, für deren Analyse zum Zeitpunkt der jeweiligen Veranstaltung noch gar keine Mittel zur Verfügung standen.

Resultate Männer

100 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Usain Bolt  JAM 9,58 WR
2 Tyson Gay  USA 9,71 NR
3 Asafa Powell  JAM 9,84
4 Daniel Bailey  ANT 9,93
5 Richard Thompson  TRI 9,93
6 Dwain Chambers  GBR 10,00
7 Marc Burns  TRI 10,00
8 Darvis Patton  USA 10,34

Finale: 16. August, 21:35 Uhr
Wind: +0,9 m/s

WR: Usain Bolt (JAM), 9,69 s, 2008
WL: Tyson Gay (USA), 9,77 s

Doping:
Der im Viertelfinale ausgeschiedene Samuel Francis aus Qatar wurde zusammen mit 97 weiteren Sportlern bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 und 2012 positiv auf die Substanz Stanozolol getestet, was eine Annullierung seiner Resultate unter anderem von diesen Weltmeisterschaften nach sich zog.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

200 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Usain Bolt  JAM 19,19 WR
2 Alonso Edward  PAN 19,81 SR
3 Wallace Spearmon  USA 19,85
4 Shawn Crawford  USA 19,89
5 Steve Mullings  JAM 19,98
6 Charles Clark  USA 20,39
7 Ramil Guliyev  AZE 20,61
8 David Alerte  FRA 20,68

Finale: 20. August, 20:35 Uhr

Wind: −0,3 m/s

WR: Usain Bolt (JAM), 19,30 s, 2008
WL: Tyson Gay (USA), 19,58 s

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

400 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 LaShawn Merritt  USA 44,06 WL
2 Jeremy Wariner  USA 44,60
3 Renny Quow  TRI 45,02
4 Tabarie Henry  ISV 45,42
5 Chris Brown  BAH 45,47
6 David Gillick  IRL 45,53
7 Michael Bingham  GBR 45,56
8 Leslie Djhone  FRA 45,90

Finale: 21. August, 21:20 Uhr

WR: Michael Johnson (USA), 43,18 s, 1999
WL: LaShawn Merritt (USA), 44,50 s

Chris Brown führte im Finale bei Hälfte des Rennens, dahinter lag Titelverteidiger Jeremy Wariner. In der letzten Kurve schloss der Favorit und aktuelle Olympiasieger LaShawn Merritt zu den beiden auf. Diese drei Läufer lagen eingangs der Zielgeraden fast gleichauf. Nun zog Merritt deutlich davon und siegte vor Wariner. Von hinten kam Renny Quow heran und eroberte gegen den immer mehr nachlassenden Läufer aus Bahamas die Bronzemedaille. Brown musste am Ende auch noch Tabarie Henry passieren lassen. Zum insgesamt neunten Mal bei zwölf Weltmeisterschaften und zum vierten Mal in Folge ging der Titel über 400 Meter an einen US-Amerikaner.

800 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Mbulaeni Mulaudzi  RSA 1:45,29
2 Alfred Kirwa Yego  KEN 1:45,35
3 Yusuf Saad Kamel  BRN 1:45,35
4 Juri Borsakowski RUS 1:45,57
5 Amine Laalou  MAR 1:45,66
6 Nick Symmonds  USA 1:45,71
7 Bram Som  NED 1:45,86
8 Marcin Lewandowski  POL 1:46,17

Finale: 23. August, 17:25 Uhr

WR: Wilson Kipketer (DEN), 1:41,11 min, 1997
WL: Abubaker Kaki (SUD), 1:43,09 min

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

  • im Vorlauf nach einem Sturz ausgeschieden: Robin Schembera (GER), 1:54,47 min
  • im Vorlauf ausgeschieden: Mike Schumacher (LUX), 1:48,18 min

1500 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Yusuf Saad Kamel  BRN 3:35,93
2 Deresse Mekonnen  ETH 3:36,01
3 Bernard Lagat  USA 3:36,20
4 Asbel Kiprop  KEN 3:36,47
5 Augustine Kiprono Choge  KEN 3:36,53
6 Mohamed Moustaoui  MAR 3:36,57
7 Mehdi Baala  FRA 3:36,99
8 Lopez Lomong  USA 3:37,62

Finale: 19. August, 20:25 Uhr

WR: Hicham El Guerrouj (MAR), 3:26,00 min, 1998
WL: Augustine Kiprono Choge (KEN), 3:29,47 min

Das Rennen begann sehr langsam mit zwei 400-Meter-Abschnitten in 59,54 s und 60,64 s. Bis gut zweihundert Meter vor dem Ziel blieb das Feld zusammen, bevor die Entscheidung im Schlussspurt fiel. Deresse Mekonnen kam als Führender auf die Zielgerade, wurde jedoch noch von Yusuf Saad Kamel abgefangen. Dahinter konnte sich Bernard Lagat aus der Mitte des Feldes noch auf den dritten Rang vorschieben. Der aktuelle Olympiasieger Asbel Kiprop musste in der letzten Kurve den langen Weg über die dritte Bahn gehen, weil die Innenbahnen von anderen Läufern blockiert waren. So kam er nicht mehr rechtzeitig in die Position, um in den Kampf um die Medaillen entscheidend eingreifen zu können und gelangte als Vierter ins Ziel.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern und Regionen:
im Vorlauf ausgeschieden: Stefan Eberhardt (GER), 3:40,05 min; Christian Obrist (ITA), 3:43,41 min; Carsten Schlangen (GER), 3:44,00 min

5000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kenenisa Bekele  ETH 13:17,09
2 Bernard Lagat  USA 13:17,33
3 James Kwalia  QAT 13:17,78
4 Moses Ndiema Kipsiro  UGA 13:18,11
5 Eliud Kipchoge  KEN 13:18,95
6 Ali Abdosh  ETH 13:19,11
7 Mo Farah  GBR 13:19,69
8 Matthew Tegenkamp  USA 13:20,23

Finale: 23. August, 16:25 Uhr

WR: Kenenisa Bekele (ETH), 12:37,35 min, 2004
WL: Kenenisa Bekele (ETH), 12:56,23 min

Doping:
Der im Vorlauf ausgeschiedene Hussain Jamaan Alhamdah aus Saudi-Arabien wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass gesperrt. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
im Vorlauf ausgeschieden: Arne Gabius (GER), 13:49,13 min

10.000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kenenisa Bekele  ETH 26:46,31 CR
2 Zersenay Tadese  ERI 26:50,12
3 Moses Ndiema Masai  KEN 26:57,39
4 Imane Merga  ETH 27:15,94
5 Bernard Kiprop Kipyego  KEN 27:18,47
6 Dathan Ritzenhein  USA 27:22,28
7 Micah Kogo  KEN 27:26,33
8 Galen Rupp  USA 27:37,99

Datum: 17. August, 20:50 Uhr

WR: Kenenisa Bekele (ETH), 26:17,53 min, 2005
WL: Josphat Muchiri Ndambiri (KEN), 26:57,36 min

Der Titelverteidiger und dominierende 10.000-Meter-Läufer der vergangenen Jahre Kenenisa Bekele ging als hoher Favorit an den Start, dies umso mehr, als sein Landsmann Sileshi Sihine verletzt ausfiel. Schon in der ersten Rennhälfte versuchten die Läufer aus Katar und Kenia Bekele durch hohes Tempo in Bedrängnis zu bringen. Vor allem Nicholas Kemboi leistete einen Großteil der Führungsarbeit. Die 5000-Meter-Marke wurde in 13:40,45 min erreicht. Bekele behielt jedoch stets die Kontrolle über den Rennverlauf. Etwa vier Kilometer vor dem Ziel griff Zersenay Tadese an. Seiner Tempoverschärfung konnte schließlich nur noch Bekele folgen. Obwohl sich Tadese nach Kräften mühte, gelang es ihm nicht, Bekele abzuschütteln. Zu Beginn der letzten Runde startete Bekele seinen typischen Schlussspurt, um so Tadese fast mühelos abzuhängen und in Weltmeisterschaftsrekordzeit zu gewinnen. Moses Ndiema Masai, der bis zu Tadeses Angriff der Führungsgruppe angehört hatte, wurde abgeschlagener Dritter. In dem typischerweise von Afrikanern bestimmten Wettbewerb konnten sich bemerkenswerterweise mit Dathan Ritzenhein und Galen Rupp zwei US-Amerikaner unter den besten Acht platzieren.

Marathon

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Abel Kirui  KEN 2:06:55 CR
2 Emmanuel Kipchirchir Mutai  KEN 2:07:48
3 Tsegay Kebede  ETH 2:08:35
4 Yemane Tsegay  ETH 2:08:42
5 Robert Kipkoech Cheruiyot  KEN 2:10:46
6 Atsushi Satō  JPN 2:12:05
7 Adil Annani  MAR 2:12:12
8 José Manuel Martínez  ESP 2:14:04

Datum: 22. August, 11:45 Uhr

WR: Haile Gebrselassie (ETH), 2:03:59 h, 2008
WL: Duncan Kibet Kirong (KEN), 2:04:27 h

Einige der stärksten Athleten wie Weltrekordler Haile Gebrselassie, der aktuelle Olympiasieger Samuel Kamau Wanjiru sowie Titelverteidiger Luke Kibet waren hier nicht am Start. Dennoch entwickelte sich von Beginn an trotz warmer Temperaturen um 21 °C ein schnelles Rennen. Eine achtköpfige Führungsgruppe erreichte die Halbmarathonmarke in 1:03:03 h. Nach dreißig Kilometern in 1:29:43 h führten die drei Kenianer Abel Kirui, Robert Kipkoech Cheruiyot und Emmanuel Kipchirchir Mutai sowie Deriba Merga aus Äthiopien. Dessen Landsmann Tsegay Kebede lag acht Sekunden zurück. Kebede überholte auf den nächsten ca. fünf Kilometern erst Cheruiyot und dann Merga, der später das Rennen aufgab. An der Spitze konnte sich der spätere Sieger Kirui in der Endphase von Mutai absetzen, der trotz Magenproblemen den zweiten Platz vor Kebede verteidigte. Dabei unterbot Kirui den alten Meisterschaftsrekord des verletzt fehlenden Marokkaners Jaouad Gharib um 1:36 min. Von 91 gestarteten Läufern erreichten 70 das Ziel.

Zwei Athleten wurden nachträglich aufgrund von Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen disqualifiziert:

  • Der Russe Michail Lemajew, Rang 45, wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass für zwei Jahre gesperrt. Sein Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde ihm aberkannt.
  • Der Marokkaner Abderrahim Goumri, der das Ziel nicht erreicht hatte, wurde zusammen mit acht weiteren Sportlern bei Nachtests überführt. In seinem Biologischen Pass wurden Unregelmäßigkeiten nachgewiesen. Sein Verband sperrte ihn schließlich für vier Jahre.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
Platz 18: André Pollmächer (GER), 2:15:36 h; Platz 34: Martin Beckmann (GER), 2:18:08 h; Platz 49: Falk Cierpinski (GER), 2:22:36 h; Platz 65: Tobias Sauter (GER), 2:35:43 h

Marathon-Cup

Platz Land Athleten Zeit (h)
1  Kenia Abel Kirui
Emmanuel Kipchirchir Mutai
Robert Kipkoech Cheruiyot
6:25:28
2  Äthiopien Tsegay Kebede
Yemane Tsegay
Dejene Yirdaw
6:32:26
3  Japan Atsushi Satō
Masaya Shimizu
Satoshi Irifune
6:41:05
4  Portugal José Moreira
Luís Feiteira
Fernando Silva
7:15:00
5  Südafrika Norman Dlomo
Johannes Kekana
Coolboy Ngamole
6:42:59
6  Brasilien Marílson dos Santos y
Adriano Bastos
José de Souza
6:46:27
7  Australien Martin Dent
Andrew Letherby
Mark Tucker
6:47:32
8  Deutschland André Pollmächer
Martin Beckmann
Falk Cierpinski
6:55:31

Datum: 22. August, 11:45 Uhr

In der Mannschaftswertung, dem Marathon-Cup, dessen Resultat nicht in die Medaillenwertung dieser Weltmeisterschaften einging, der jedoch Teil des Weltcups war, errechneten sich die Platzierungen aus der Summe der Zeiten der drei schnellsten Läufer eines Landes. Jede Nation durfte bis zu fünf Teilnehmer stellen.

110 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Ryan Brathwaite  BAR 13,14 NR
2 Terrence Trammell  USA 13,15
3 David Payne  USA 13,15
4 William Sharman  GBR 13,30
5 Maurice Wignall  JAM 13,31
6 Petr Svoboda  CZE 13,38
7 Dwight Thomas  JAM 13,56
8 Ji Wei  CHN 13,57

Finale: 20. August, 20:55 Uhr

Wind: +0,1 m/s

WR: Dayron Robles (CUB) 12,87 s, 2008
WL: Dayron Robles (CUB) 13,04 s

Doping:
Der im Halbfinale ausgeschiedene Russe Jewgeni Borissow wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Seine zwischen dem 20. August 2009 und 19. August 2011 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen. Außerdem erhielt er eine zweijährige Sperre vom 20. September 2017 bis 19. September 2019.

400 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Kerron Clement  USA 47,91 WL
2 Javier Culson  PUR 48,09 NR
3 Bershawn Jackson  USA 48,23
4 Jehue Gordon  TRI 48,26 NR
5 Periklis Iakovakis  GRE 48,42
6 Danny McFarlane  JAM 48,65
7 David Greene  GBR 48,68
8 Félix Sánchez  DOM 50,11

Finale: 18. August, 20:50 Uhr

WR: Kevin Young (USA), 46,78 s, 1992
WL: Louis Jacobus van Zyl (RSA), 47,94 s

3000 m Hindernis

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Ezekiel Kemboi  KEN 8:00,43 CR
2 Richard Kipkemboi Mateelong  KEN 8:00,89
3 Bouabdellah Tahri  FRA 8:01,18 ER
4 Paul Kipsiele Koech  KEN 8:01,26
5 Yacob Jarso  ETH 8:12,13
6 Roba Gari  ETH 8:12,40
7 Brimin Kiprop Kipruto  KEN 8:12,61
8 Jukka Keskisalo  FIN 8:14,47

Finale: 18. August, 19:50 Uhr

WR: Saif Saaeed Shaheen (QAT) 7:53,63 min, 2004
WL: Ezekiel Kemboi (KEN), 7:58,85 min

In diesem Wettbewerb waren zwei Athleten gedopt:

  • Der Marokkaner Jamel Chatbi hatte sich zunächst für das Finale qualifiziert, war jedoch am Tag zuvor als erster Athlet bei diesen Weltmeisterschaften positiv getestet worden und verzichtete auf einen Finalstart. Er erhielt eine Sperre zwischen 2009 und 2012 und wurde 2016, inzwischen für Italien startend noch einmal auffällig, als er drei Dopingtests verpasste und aus dem italienischen Olympiakader gestrichen wurde.
  • Der im Vorlauf ausgeschiedene Russe ldar Minschin stellte sich bei einem Nachtest als gedopt heraus (Probe vom 15. August 2009). Sein Resultat des einen Tag nach Entnahme der Probe stattfindenden Vorlaufs bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert. Außerdem erhielt der Athlet eine zweijährige Sperre bis zum 24. August 2018.

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
im Vorlauf ausgeschieden: Steffen Uliczka (GER), 8:37,83 min

4 × 100 m Staffel

Platz Land Athleten Zeit (s)
1  Jamaika Steve Mullings
Michael Frater
Usain Bolt (Finale)
Asafa Powell (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Lerone Clarke
Dwight Thomas
37,31 CR
2  Trinidad und Tobago Darrel Brown
Marc Burns
Emmanuel Callander (Finale)
Richard Thompson
im Vorlauf außerdem:
Keston Bledman
37,62 NR
3  Großbritannien Simeon Williamson
Tyrone Edgar
Marlon Devonish
Harry Aikines-Aryeetey
38,02
4  Japan Masashi Eriguchi
Naoki Tsukahara
Shinji Takahira
Kenji Fujimitsu
38,30
5  Kanada Sam Effah (Finale)
Oluseyi Smith
Jared Connaughton
Bryan Barnett
im Vorlauf außerdem:
Hank Palmer
38,39
6  Italien Roberto Donati
Simone Collio
Emanuele Di Gregorio
Fabio Cerutti
38,54
7  Brasilien Vicente de Lima
Sandro Viana
Basílio de Moraes
José Carlos Moreira
38,56
8  Frankreich Ronald Pognon
Martial Mbandjock
Eddy De Lépine (Finale)
Christophe Lemaitre
im Vorlauf außerdem:
Pierre-Alexis Pessonneaux
39,21

Finale: 22. August, 20:50 Uhr

WR: Jamaika, 37,10 s, 2008
WL: USA, 37,85 s

Weitere Staffeln aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden:

4 × 400 m Staffel

Platz Land Athleten Zeit (min)
1  USA Angelo Taylor
Jeremy Wariner (Finale)
Kerron Clement
LaShawn Merritt (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Lionel Larry
Bershawn Jackson
2:57,86 WL
2  Großbritannien Conrad Williams
Michael Bingham (Finale)
Robert Tobin
Martyn Rooney
im Vorlauf außerdem:
David Greene
3:00,53
3  Australien John Steffensen (Finale)
Ben Offereins
Tristan Thomas
Sean Wroe
im Vorlauf außerdem:
Joel Milburn
3:00,90
4  Belgien Antoine Gillet
Kevin Borlée
Nils Duerinck
Cédric Van Branteghem
3:01,88
5  Polen Marcin Marciniszyn
Piotr Klimczak
Kacper Kozłowski (Finale)
Jan Ciepiela
im Vorlauf außerdem:
Rafał Wieruszewski
3:02,23
6  Dominikanische Republik Arismendy Peguero
Yon Soriano (Finale)
Yoel Tapia
Félix Sánchez
im Vorlauf außerdem:
Gustavo Cuesta
3:02,47
7  Frankreich Leslie Djhone
Teddy Venel
Yannick Fonsat
Yoann Décimus
3:02,65
8  Nigeria Saul Weigopwa
Noah Akwu
Cristian Morton
Bola Gee Lawal
3:02,73

Finale: 23. August, 18:15 Uhr

WR: Vereinigte Staaten, 2:54,29 min, 1993
WL: Bahamas, 3:00,29 min

Weitere Staffel aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Deutschland (Martin Grothkopp, Kamghe Gaba, Eric Krüger, Ruwen Faller), 3:03,52 min

20 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Wang Hao  CHN 1:19:06
2 Eder Sánchez  MEX 1:19:22
3 Giorgio Rubino  ITA 1:19:50
4 Luis Fernando López  COL 1:20:03 NR
5 Jared Tallent  AUS 1:20:27
6 Erik Tysse  NOR 1:20:38
7 Jesús Sánchez  MEX 1:20:52
8 Matej Tóth  HUN 1:21:13

Datum: 15. August, 13:00 Uhr

WR: Wladimir Kanaikin (RUS), 1:17:16 h, 2007

Der Wettkampf fand im Stadtzentrum auf einer 2-Kilometer-Runde beim Brandenburger Tor statt, die von den Athleten zehn Mal durchgangen werden musste. Dabei waren rund 15.000 Zuschauer. Bei 25 °C starteten fünfzig Geher, von denen 42 das Ziel erreichten. Der italienische Olympiasieger von 2004, Ivano Brugnetti schied ebenso aus wie der Olympiazweite von 2004 und dreimalige Weltmeisterschaftszweite Francisco Javier Fernández aus Spanien. Die im späteren Endresultat vorne liegenden Athleten übernahmen nach Kilometer vierzehn die Führung.

Hier gab es drei Dopingfälle:

  • Waleri Bortschin, Russland – zunächst auf Rang 1. Er erhielt als Wiederholungstäter 2015 eine achtjährige Sperre, die rückwirkend zum 15. Oktober 2012 begann. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.
  • Pjotr Trofimow, Russland – zunächst auf Rang 31. Er wurde wegen der Einnahme verbotener leistungssteigernder Mittel für vier Jahre beginnend am 3. November 2016 gesperrt. Alle seine zwischen dem 13. August 2009 und 18. Mai 2013 erzielten Ergebnisse wurden gecancelt.
  • Ruslan Dmytrenko, Ukraine – zunächst auf Rang 33. Für ihn gab es einen Tag vor dem Wettbewerb hier einen positiven Dopingbefund, über den allerdings endgültig erst 2019 abschließend entschieden wurde. Seine zwischen dem 14. August 2009 und 3. August 2012 erzielten Resultate wurden annulliert. Darüber hinaus erhielt er eine zweijährige Sperre bis zum 4. Mai 2020.

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
Platz 13: André Höhne (GER), 1:21:59 h

50 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Trond Nymark  NOR 3:41:16 NR
2 Jesús Ángel García  ESP 3:41:37
3 Grzegorz Sudoł  POL 3:42:34
4 André Höhne  GER 3:43:19
5 Luke Adams  AUS 3:43:39
6 Jared Tallent  AUS 3:44:50
7 Marco De Luca  ITA 3:46:31
8 Jarkko Kinnunen  FIN 3:47:36

Datum: 21. August, 9:10 Uhr

WR: Denis Nischegorodow (RUS), 3:34:14 h, 2008
WL: Yohann Diniz (FRA), 3:38:45 h

Doping:
Der ursprünglich erstplatzierte Russe Sergei Kirdjapkin wurde wegen Auffälligkeiten in seinem Biologischen Pass nachträglich disqualifiziert. Dies geschah, nachdem der internationale Sportgerichtshof CAS den Einspruch der IAAF bestätigt hatte. Alle zwischen dem 20. August 2009 und 15. Oktober 2012 erzielten Resultate des russischen Gehers wurden ihm aberkannt.

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern und Regionen:
Alex Schwazer (ITA), DNF

Hochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Jaroslaw Rybakow RUS 2,32
2 Kyriakos Ioannou  CYP 2,32
3 Raúl Spank  GER 2,32
Sylwester Bednarek  POL 2,32
5 Jaroslav Bába  CZE 2,23
Mickaël Hanany  FRA 2,23
Martijn Nuyens  NED 2,23
Linus Thörnblad  SWE 2,23

Finale: 21. August, 19:15 Uhr

WR: Javier Sotomayor (CUB), 2,45 m, 1993
WL: Andra Manson (USA), Iwan Uchow (RUS) und Jaroslaw Rybakow (RUS), 2,35 m

Aufgrund starken Regens verzögerte sich der Beginn des Finales um etwa eine Stunde. Danach hatten viele Springer Probleme, auf der nassen Anlaufbahn ihr volles Leistungsvermögen abzurufen. Nur vier Athleten übersprangen 2,28 m und in der Folge auch 2,32 m. Da alle vier schließlich an 2,35 m scheiterten, entschied die Anzahl der Fehlversuche über die Medaillenvergabe. Hinter dem Sieger Jaroslaw Rybakow und dem Zweiten Kyriakos Ioannou teilten sich Sylwester Bednarek und Raúl Spank den dritten Platz. Für Rybakow war es nach drei zweiten Plätzen das erste Weltmeisterschaftsgold. Bednarek übertraf seine bisherige persönliche Bestleistung um vier Zentimeter, Raul Spank stellte seine ein. Dagegen war Titelverteidiger Donald Thomas bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

Stabhochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Steve Hooker  AUS 5,90
2 Romain Mesnil  FRA 5,85
3 Renaud Lavillenie  FRA 5,80
4 Maksym Masuryk UKR 5,75
5 Alexander Gripitsch RUS 5,75
6 Damiel Dossevi  FRA 5,75
7 Steven Lewis  GBR 5,65
Alexander Straub  GER 5,65
Giuseppe Gibilisco  ITA 5,65

Finale: 22. August, 18:15 Uhr

WR: Serhij Bubka (UKR), 6,14 m, 1994
WL-Outdoor: Renaud Lavillenie (FRA), 6,01 m
WL-Indoor: Steven Hooker (AUS) 6,06 m

Steve Hooker gewann die Konkurrenz trotz einer schmerzhaften Oberschenkelverletzung, die ihn daran hinderte, den vollen Wettbewerb zu absolvieren. Er machte lediglich zwei Sprünge, hatte einen Fehlversuch bei 5,85 m und dann einen weiteren erfolgreichen Sprung bei 5,90 m. Dieser reichte für die Goldmedaille, da keiner der beiden noch verbliebenen Franzosen 5,95 m überspringen konnte. Insbesondere Renaud Lavillenie mit einer Saisonbestleistung von 6,01 m hätte von der Höhe her noch deutlich mehr Potential besessen, scheiterte aber nach Fehlversuchen bei 5,85 m und 5,90 m auch in seinem einzigen noch verbliebenen Versuch über 5,95 m an einer geringen seitlichen Berührung der Latte.

Doping:
Der zunächst auf dem geteilten zwölften Platz eingestufte Belgier Kevin Rans wurde nach einem positiven Befund einer Dopingprobe von den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst freigesprochen, dann aber mit einer dreimonatige Sperre belegt. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

  • nach erfolgreicher Qualifikation im Hauptbewerb leicht verletzt angetreten: Malte Mohr (GER), 5,50 m
  • in der Qualifikation ausgeschieden: Björn Otto (GER), 5,55 m

Weitsprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Dwight Phillips  USA 8,54
2 Godfrey Khotso Mokoena  RSA 8,47
3 Mitchell Watt  AUS 8,37
4 Fabrice Lapierre  AUS 8,21
5 Greg Rutherford  GBR 8,17
6 Salim Sdiri  FRA 8,07
7 Gable Garenamotse  BOT 8,06
8 Christopher Tomlinson  GBR 8,06

Finale: 22. August, 18:05 Uhr

WR: Mike Powell (USA), 8,95 m, 1991
WL: Dwight Phillips (USA), 8,74 m

Mitfavorit und Titelverteidiger Irving Saladino schied im Vorkampf des Finales ohne gültigen Versuch aus.

Die Siegerehrung wurde durch die Enkelinnen von Jesse Owens und Luz Long vorgenommen.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Sebastian Bayer (GER), 7,98 m; Nils Winter (GER), 7,69 m;

Dreisprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Phillips Idowu  GBR 17,73 WL
2 Nelson Évora  POR 17,55
3 Alexis Copello  CUB 17,36
4 Leevan Sands  BAH 17,32
5 Arnie David Giralt  CUB 17,26
6 Li Yanxi  CHN 17,23
7 Igor Spassowchodski RUS 16,91
8 Jadel Gregório  BRA 16,89

Finale: 18. August, 18:05 Uhr

WR: Jonathan Edwards (GBR), 18,29 m, 1995
WL: Nelson Évora (POR), 17,66 m

Doping:
Der in der Qualifikation ausgeschiedene Brasilianer Leonardo Elisiario dos Santos wurde im Juni 2009 bei den Südamerikanischen Meisterschaften in Peru positiv getestet. Die Disziplinarkommission des Brasilianischen Leichtathletikverbands sperrte ihn im Jahr 2010 zusammen mit zwei weiteren Athleten für zwei Jahre.

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ohne gültigen Versuch ausgeschieden: Charles Friedek (GER)

Kugelstoßen

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Christian Cantwell  USA 22,03 WL
2 Tomasz Majewski  POL 21,91
3 Ralf Bartels  GER 21,37
4 Reese Hoffa  USA 21,28
5 Adam Nelson  USA 21,11
6 Miroslav Vodovnik  SLO 20,50
7 Hamza Alić  BIH 20,00
8 Pawel Sofjin RUS 19,89

Finale: 15. August, 20:15 Uhr

WR: Randy Barnes (USA), 23,12 m, 1990
WL: Tomasz Majewski (POL), 21,95 m

Christian Cantwell, 2008 Olympiazweiter und Hallenweltmeister, setzte sich mit dem ersten Versuch an die Spitze und erzielte im fünften Versuch den einzigen 22-Meter-Stoß des Wettkampfes, zugleich Jahresweltbestleistung. Ralf Bartels verbesserte seinen persönlichen Rekord um einen Zentimeter. Er gewann wie schon bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 Bronze und schlug die hochfavorisierten US-Amerikaner Reese Hoffa und Adam Nelson.

In diesem Wettbewerb wurden zwei belarussische Dopingbetrüger disqualifiziert:

  • Pawel Lyschyn, zunächst Sechster, wurde 2016 bei Nachtests die Verwendung von Turinabol während der Olympischen Spiele 2008 nachgewiesen. Mehrere seiner Resultate wurden ihm aberkannt, darunter das Resultat von diesen Weltmeisterschaften.
  • Andrej Michnewitsch, der ursprünglich den siebten Platz belegt hatte, wurde als Mehrfachtäter vom 26. Dezember 2012 an lebenslang gesperrt. Alle seine Ergebnisse beginnend mit den Weltmeisterschaften 2005 wurden gestrichen.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

Diskuswurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Robert Harting  GER 69,43
2 Piotr Małachowski  POL 69,15 NR
3 Gerd Kanter  EST 66,88
4 Virgilijus Alekna  LTU 66,36
5 Casey Malone  USA 66,06
6 Zoltán Kővágó  HUN 65,17
7 Bogdan Pischtschalnikow RUS 65,02
8 Gerhard Mayer  AUT 63,17

Finale: 19. August, 20:10 Uhr

WR: Jürgen Schult (GDR), 74,08 m, 1986
WL: Gerd Kanter (EST), 71,64 m

Im Finale gab es ein hochspannendes Duell zwischen dem Polen Piotr Małachowski und dem Deutschen Robert Harting, das erst im letzten Durchgang entschieden wurde. Die beiden waren hoch überlegen, mit jedem ihrer gültigen Würfe übertrafen sie die 67-Meter-Marke, an die ansonsten kein Werfer herankam. Nur im vierten Durchgang produzierten beide jeweils einen ungültigen Wurf. Małachowski lag bis zur einschließlich fünften Runde an der Spitze. Mit seinem letzten Wurf übertraf Harting den Polen, der nicht mehr kontern konnte, um 28 Zentimeter. Damit war Robert Harting zum ersten Mal Weltmeister.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Markus Münch (GER), 60,55 m; Daniel Schaerer (SUI), 58,50 m

Hammerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Primož Kozmus  SLO 80,84
2 Szymon Ziółkowski  POL 79,30
3 Alexei Sagorny RUS 78,09
4 Krisztián Pars  HUN 77,45
5 Sergej Litwinow  GER 76,58
6 Markus Esser  GER 76,27
7 Andraš Haklits  CRO 76,26
8 Pawel Krywizki  BLR 76,00

Finale: 17. August, 18:05 Uhr

WR: Jurij Sedych (URS), 86,74 m, 1986
WL: Krisztián Pars (HUN), 81,43 m

Speerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Andreas Thorkildsen  NOR 89,59
2 Guillermo Martínez  CUB 86,41
3 Yukifumi Murakami  JPN 82,97
4 Vadims Vasiļevskis  LAT 82,37
5 Tero Pitkämäki  FIN 81,90
6 Antti Ruuskanen  FIN 81,87
7 Ainārs Kovals  LAT 81,54
8 Mark Frank  GER 81,32

Finale: 23. August, 16:20 Uhr

WR: Jan Železný (CZE), 98,48 m, 1996
WL: Vadims Vasiļevskis (LAT), 90,71 m

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Tino Häber (GER), 74,11 m; Stefan Müller (SUI), 72,83 m

Zehnkampf

Platz Athlet Land Punkte
1 Trey Hardee  USA 8790 WL
2 Leonel Suárez  CUB 8640
3 Oleksij Kasjanow UKR 8479
4 Alexei Syssojew RUS 8454
5 Pascal Behrenbruch  GER 8439
6 Nicklas Wiberg  SWE 8406
7 Yordani García  CUB 8387
8 Yunior Díaz  CUB 8357

Datum: 19./20. August

WR: Roman Šebrle (CZE), 9026 Punkte, 2001
WL: Leonel Suárez (CUB), 8654 Punkte

Doping:
Der Russe Alexander Pogorelow musste sein zunächst gewonnene Bronzemedaille wieder abgeben, nachdem seine Probe bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 positiv war. Alle seine seitdem in den beiden nächsten Jahren erzielten Resultate wurden gestrichen. Rein formell erhielt darüber hinaus auch eine Sperre, obwohl er bereits vom Leistungssport zurückgetreten war.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

Resultate Frauen

100 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Shelly-Ann Fraser  JAM 10,73 WL
2 Kerron Stewart  JAM 10,75
3 Carmelita Jeter  USA 10,90
4 Veronica Campbell-Brown  JAM 10,95
5 Lauryn Williams  USA 11,01
6 Debbie Ferguson-McKenzie  BAH 11,05
7 Chandra Sturrup  BAH 11,05
8 Aleen Bailey  JAM 11,16

Finale: 17. August, 21:35 Uhr

Wind: +0,1 m/s

WR: Florence Griffith-Joyner (USA), 10,49 s, 1988
WL: Kerron Stewart (JAM), 10,75 s

Doping:
Ruqaya Al Ghasra aus Bahrain wurden ihre über 100 Meter (ausgeschieden im Viertelfinale) und 200 Meter (ausgeschieden im Halbfinale) erzielten Resultate aberkannt, weil sich bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 ihre Probe als positiv erwies. Für zwei Jahre wurde sie gesperrt, ihre Ergebnisse der entsprechenden Jahre wurden annulliert.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

200 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Allyson Felix  USA 22,02
2 Veronica Campbell-Brown  JAM 22,35
3 Debbie Ferguson-McKenzie  BAH 22,41
4 Muna Lee  USA 22,48
5 Anneisha McLaughlin  JAM 22,62
6 Simone Facey  JAM 22,80
7 Emily Freeman  GBR 22,98
8 Eleni Artymata  CYP 23,05

Finale: 21. August, 21:00 Uhr

Wind: −0,1 m/s

WR: Florence Griffith-Joyner (USA), 21,34 s, 1988
WL: Allyson Felix (USA), 21,88 s

Doping:
Ruqaya Al Ghasra aus Bahrain wurden ihre über 200 (ausgeschieden im Halbfinale) und 100 Meter (ausgeschieden im Viertelfinale) erzielten Resultate aberkannt, weil sich bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 ihre Probe als positiv erwies. Für zwei Jahre wurde sie gesperrt, ihre Ergebnisse der entsprechenden Jahre wurden annulliert.

400 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Sanya Richards  USA 49,00 WL
2 Shericka Williams  JAM 49,32
3 Antonina Kriwoschapka RUS 49,71
4 Novlene Williams-Mills  JAM 49,77
5 Christine Ohuruogu  GBR 50,21
6 Debbie Dunn  USA 50,35
7 Amantle Montsho  BOT 50,65
DOP Anastassija Kapatschinskaja RUS 50,53

Finale: 18. August, 19:35 Uhr

WR: Marita Koch (GDR), 47,60 s, 1985
WL: Sanya Richards (USA), 49,23 s

Diese Disziplin war von zwei Dopingfällen belastet:

  • Die zunächst viertplatzierte russische Anastassija Kapatschinskaja fiel bei Nachtests von Proben der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 sowie den Weltmeisterschaften 2011 auf. Mit Turinabol und Stanozolol wurden bei ihr gleich zwei verbotene Substanzen gefunden. Sie erhielt eine nachträgliche vierjährige Sperre, die im betreffenden Zeitraum erzielten Resultate wurden gestrichen.
  • Die im Halbfinale ausgeschiedene Nigerianerin Amaka Ogoegbunam war die zweite Athletin bei diesen Weltmeisterschaften, die positiv getestet und nach Verzicht auf das Öffnen der B-Probe umgehend disqualifiziert wurde. Auch über 400 Meter Hürden war sie gestartet und dort ebenso im Halbfinale ausgeschieden.

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
im Halbfinale ausgeschieden: Sorina Nwachukwu (GER), 51,98 s

800 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Caster Semenya  RSA 1:55,45 WL
2 Janeth Jepkosgei Busienei  KEN 1:57,90
3 Jenny Meadows  GBR 1:57,93
4 Julija Krewsun UKR 1:58,00
5 Marija Sawinowa RUS 1:58,68
6 Elisa Cusma Piccione  ITA 1:58,81
7 Mayte Martínez  ESP 1:58,81
8 Marilyn Okoro  GBR 2:00,32

Finale: 19. August, 21:35 Uhr

WR: Jarmila Kratochvílová (TCH), 1:53,28 min, 1983
WL: Caster Semenya (RSA), 1:56,72 min

Die Siegerin Caster Semenya hatte erstmals drei Wochen vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit der Weltjahresbestzeit von 1:56,72 min auf sich aufmerksam gemacht. Im Finale lief sie von der Spitze aus die erste Runde in schnellen 56,83 Sekunden. Etwa 250 Meter vor dem Ziel konnte Semenya einen Angriff erfolgreich abwehren und lief erneut Weltjahresbestzeit, wobei sie die zweitplatzierten Titelverteidigerin Janeth Jepkosgei Busienei aus Kenia um 2,45 Sekunden distanzierte. Aufgrund ihres männlichen Erscheinungsbildes ordnete die IAAF einen Geschlechtstest bei Semenya an. Am 6. Juli 2010 gab die IAAF bekannt, dass Semenya wieder bei den Frauen starten darf.

Hier gab es zwei Dopingfälle:

  • Die im Halbfinale ausgeschiedene Russin Swetlana Kljuka wurde zusammen mit zwei weiteren russischen Athletinnen kurz vor den Olympischen Spielen 2008 wegen unerklärbarer Abweichungen in ihrem Biologischen Pass von der IAAF für zwei Jahre gesperrt. Kljukas seit dem 15. August 2009 erzielte Resultate wurden annulliert.
  • Die Ergebnisse eines Nachtests der ebenfalls im Halbfinale ausgeschiedenen Ukrainerin Tetjana Petljuk waren positiv. Ihre Resultate über 800 Meter und mit der 4-mal-400-Meter-Staffel bei diesen Weltmeisterschaften wurden annulliert. Außerdem erhielt die Athletin eine zweijährige Sperre bis zum 19. Februar 2015.

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
im Vorlauf ausgeschieden: Jana Hartmann (GER), 2:04:99 min

1500 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Maryam Yusuf Jamal  BRN 4:03,74
2 Lisa Dobriskey  GBR 4:03,75
3 Shannon Rowbury  USA 4:04,18
4 Nuria Fernández  ESP 4:04,91
5 Christin Wurth-Thomas  USA 4:05,21
6 Anna Willard  USA 4:06,19
7 Lidia Chojecka  POL 4:07,17
8 Kalkidan Gezahegne  ETH 4:08,81

Finale: 23. August, 17:00 Uhr

WR: Qu Yunxia (CHN), 3:50,46 min, 1993
WL: Maryam Yusuf Jamal (BRN), 3:56,55 min

Natalia Rodríguez aus Spanien erreichte das Ziel zwar als Erste, wurde jedoch nachträglich disqualifiziert, weil sie während des Rennens die Äthiopierin Gelete Burka schuldhaft zu Fall gebracht hatte. Alle Läuferinnen, die das Ziel hinter Rodríguez erreicht hatten, rückten in der Wertung um einen Rang auf.

Dieser Wettbewerb war von gleich vier Dopingfällen belastet:

  • Natalja Jewdokimowa, Russland – zunächst Achte. Ihr wurden in einem Bluttest verbotene Substanzen nachgewiesen und sie erhielt eine vierjährige Sperre, die am 14. April 2016 begann. Alle ihre zwischen dem 17. August 2009 und 29. Mai 2012 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen.
  • Mariem Alaoui Selsouli, Marokko – für das Finale qualifiziert, dort jedoch nicht gestartet. Sie wurde positiv auf Erythropoetin (EPO) getestet, sodass ihr Resultat annulliert wurde. Außerdem wurde sie für zwei Jahre gesperrt. Sie wurde später ein zweites Mal positiv – hier auf das verbotene Mittel Furosemid – getestet und wurde für acht Jahre beginnend am 12. Juli 2012 gesperrt.
  • Anna Alminowa, Russland – im Halbfinale ausgeschieden. Sie erhielt zunächst eine am 8. Juli 2010 endende dreimonatige Sperre wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen im Jahr 2009. Nachdem sie ein zweites Mal erwischt wurde, wobei es um nicht nachvollziehbare Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass ging, erhielt die Athletin eine Sperre von zwei Jahren und sechs Monaten – 16. Januar 2011 bis 15. Mai 2014. Außerdem wurden alle ihre seit dem 16. Februar 2009 erzielten Ergebnisse annulliert.
  • Alemitu Bekele, Türkei – im Vorlauf ausgeschieden. Ihr Biologischer Pass wies nicht akzeptable Unregelmäßigkeiten auf. Dies hatte für sie eine vierjährige Sperre bis zum 14. Februar 2016 zur Folge. Ihre vom 17. August 2009 an erzielten Resultate wurden gestrichen. Auch ihr hier über 5000 Meter erzielter dreizehnter Platz war von der Streichung betroffen.

5000 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Vivian Cheruiyot  KEN 14:57,97
2 Sylvia Jebiwott Kibet  KEN 14:58,33
3 Meseret Defar  ETH 14:58,41
4 Sentayehu Ejigu  ETH 15:03,38
5 Meselech Melkamu  ETH 15:03,72
6 Iness Chepkesis Chenonge  KEN 15:06,06
7 Silvia Weissteiner  ITA 15:09,74
8 Genzebe Dibaba  ETH 15:11,12

Finale: 22. August, 19:35 Uhr

WR: Tirunesh Dibaba (ETH), 14:11,15 min, 2008
WL: Tirunesh Dibaba (ETH), 14:33,65 min

Es gab zwei Dopingfälle:

  • Alemitu Bekele, Türkei – zunächst Dreizehnte. Ihr Biologischer Pass wies nicht akzeptable Unregelmäßigkeiten auf. Dies hatte für sie eine vierjährige Sperre bis zum 14. Februar 2016 zur Folge. Ihre vom 17. August 2009 an erzielten Resultate wurden gestrichen. Auch ihr hier über 1500 Meter erzieltes Ergebnis (sie war im Vorlauf ausgeschieden) war von der Streichung betroffen.
  • Jelisaweta Gretschischnikowa, Russland – im Vorlauf ausgeschieden. Sie wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen für zwei Jahre bis zum 15. Oktober 2015 gesperrt. Ihre seit dem Tag vor dem 5000-Meter-Vorlauf dieser Weltmeisterschaften erzielten Resultate wurden ihr aberkannt.

10.000 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Linet Chepkwemoi Masai  KEN 30:51,24
2 Meselech Melkamu  ETH 30:51,34
3 Wude Ayalew  ETH 30:51,95
4 Grace Kwamboka Momanyi  KEN 30:52,25
5 Meseret Defar  ETH 30:52,37
6 Amy Yoder Begley  USA 31:13,78
7 Yurika Nakamura  JPN 31:14,39
8 Kimberley Smith  NZL 31:21,42

Datum: 15. August, 19:25 Uhr

WR: Wang Junxia (CHN), 29:31,78 min, 1993
WL: Meselech Melkamu (ETH), 29:53,80 min

Das Feld der 22 Läuferinnen lag nach langsamen sieben Kilometern (3:08 min/km) beisammen, als drei Äthiopierinnen und zwei Kenianerinnen das Tempo auf dem achten Kilometer verschärften (2:56 min/km) und einen großen Vorsprung herausholten, den die restlichen Läuferinnen nicht mehr aufholen konnten. Im Endspurt wähnte sich die Äthiopierin Meselech Melkamu als Siegerin und jubelte schon vor dem Zielstrich, als Linet Masai sich an ihr vorbeischob und damit die seit 1999 ununterbrochene Siegesserie der Äthiopierinnen beendete.

Weil neun Athletinnen der äußeren Startgruppe, unter ihnen Linet Chepkwemoi Masai (Erste), Wude Ayalew (Dritte), Grace Kwamboka Momanyi (Vierte) und Yurika Nakamura (Siebte), vorzeitig nach innen zogen, liefen sie eine zu kurze Strecke. Die von ihnen erzielten Zeiten wurden daher nicht für die Aufnahme in Bestenlisten anerkannt, an den Platzierungen änderte sich dagegen nichts.

Es gab drei Dopingfälle:

  • Marija Konowalowa, Russland – zunächst Elfte. Sie wurde wegen Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass für zwei Jahre bis zum 26. Oktober 2017 gesperrt. Außerdem wurden alle ihre seit 2009 erzielten Resultate annulliert.
  • Kseniya Agafonova, Russland – zunächst Vierzehnte. Sie wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen vom 29. September 2017 an für zwei Jahre gesperrt. Ihr bei diesen Weltmeisterschaften erzieltes Resultat wurde ihr aberkannt.
  • Elvan Abeylegesse, Türkei – Rennen nicht beendet. Bei einem Nachtest einer Dopingprobe der Athletin von 2007 wurde das verbotene Mittel Stanozolol gefunden. Sie wurde für zwei Jahre gesperrt und ihre von 2007 bis 2009 erzielten Resultate wurden annulliert.

Marathon

Platz Athletin Land Zeit (h)
1 Bai Xue  CHN 2:25:15
2 Yoshimi Ozaki  JPN 2:25:25
3 Aselefech Mergia  ETH 2:25:32
4 Zhou Chunxiu  CHN 2:25:39
5 Zhu Xiaolin  CHN 2:26:08
6 Marisa Barros  POR 2:26:50
7 Yuri Kanō  JPN 2:26:57
8 Alewtina Biktimirowa RUS 2:27:39

Datum: 23. August, 11:15 Uhr

WR: Paula Radcliffe (GBR), 2:15:25 h, 2003
WL: Irina Mikitenko (GER), 2:22:11 h

Die Weltrekordhalterin Paula Radcliffe, die Weltjahresbeste Irina Mikitenko und die Titelverteidigerin Catherine Ndereba waren hier in Berlin nicht an den Start. In eher mäßigem Renntempo erreichte eine vergleichsweise große Führungsgruppe von 24 Läuferinnen die Halbmarathonmarke in 1:13:39 h. Nach und nach fielen immer mehr Wettbewerberinnen aus der Spitzengruppe heraus, bis bei Kilometer 35 nur noch die drei späteren Medaillengewinnerinnen das Rennen anführten. Die beiden Chinesinnen Zhou und Zhu folgten zwar bis zum Schluss nur wenige Sekunden dahinter, konnten das Führungstrio aber nicht einholen. Die Mitfavoritin Kara Goucher aus den USA verlor in dieser Phase aufgrund von Magenproblemen den Anschluss an die Verfolgergruppe. Die Entscheidung über die Medaillenvergabe fiel erst auf dem letzten Kilometer, als sich Bai Xue zuerst von Aselefech Mergia und dann von Yoshimi Ozaki lösen konnte. Von 71 gestarteten Läuferinnen erreichten 61 das Ziel, zwei weitere wurden disqualifiziert.

Doping:
Im Biologischen Pass der zunächst achtplatzierten Russin Nailja Julamanowa wurden kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nicht erklärbare Abweichungen festgestellt. Die IAAF sprach eine Sperre von zwei Jahren aus. Julamanowas seit dem 15. August 2009 erzielte Resultate wurden annulliert.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:
Platz 16: Sabrina Mockenhaupt (GER), 2:30:07 h; Platz 33: Susanne Hahn (GER), 2:38:39 h; Platz 37: Patricia Morceli (SUI), 2:39:37 h; Rennen aufgegeben: Ulrike Maisch (GER), Luminita Zaituc (GER)

Marathon-Cup

Platz Land Athletinnen Zeit (h)|-
1  Volksrepublik China Bai Xue
Zhou Chunxiu
Zhu Xiaolin
7:17:02
2  Japan Yoshimi Ozaki
Yuri Kanō
Yoshiko Fujinaga
7:22:15
3  Äthiopien Aselefech Mergia
Bezunesh Bekele
Dire Tune
7:28:17
4  USA Kara Goucher
Desiree Davila
Tera Moody
7:32:20
5 Russland Alewtina Biktimirowa
Swetlana Sacharowa
Olga Glock
7:34:31
6  Kenia Julia Mumbi Muraga
Irene Limika
Risper Jemeli Kimaiyo
7:39:51
7  Südkorea Sun Suk-yun
Park Ho-sun
Lee Sun-young
7:50:32
8  Neuseeland Mary Davis
Fiona Docherty
Shireen Crumpton
8:00:37
9  Frankreich Patricia Lossouarn
Laurene Klein
Stephanie Briand
8:13:43

Datum: 23. August, 11:15 Uhr

Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung. Es waren fünf Läuferinnen je Nation zugelassen, für die Wertung wurden die Zeiten der jeweils besten drei addiert. Der Wettbewerb zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.

Die Russinnen fielen durch die dopingbedingte Disqualifikation vom dritten auf den fünften Platz zurück. Den Weltcup, der als Wettbewerb nicht zu den Weltmeisterschaften gehört, gewann China vor Japan und Äthiopien. Mit nur zwei Läuferinnen im Ziel kam Deutschland nicht in diese Wertung.

100 m Hürden

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Brigitte Foster-Hylton  JAM 12,51
2 Priscilla Lopes-Schliep  CAN 12,54
3 Delloreen Ennis-London  JAM 12,55
4 Derval O’Rourke  IRL 12,67 NR
5 Sally McLellan  AUS 12,70
6 Ginnie Powell  USA 12,78
7 Dawn Harper  USA 12,81
8 Perdita Felicien  CAN 15,53

Finale: 19. August, 21:15 Uhr

Wind: +0,2 m/s

WR: Jordanka Donkowa (BUL), 12,21 s, 1988
WL: LoLo Jones (USA), 12,47 s

Doping:
Die bei diesen Weltmeisterschaften genommene Dopingprobe der im Halbfinale ausgeschiedenen Nigerianerin Toyin Augustus erwies sich als positiv, was juristisch allerdings erst im April 2010 Gültigkeit hatte. Sie erhielt eine zweijährige Sperre endend am 18. August 2011. Ihre zwischenzeitlich erzielten Resultate wurden wie auch die Ergebnisse von diesen Weltmeisterschaften gestrichen. Davon betroffen war auch die nigerianische 4-mal-100-Meter-Staffel.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

400 m Hürden

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Melaine Walker  JAM 52,42 CR
2 Lashinda Demus  USA 52,96
3 Josanne Lucas  TRI 53,20 NR
4 Kaliese Spencer  JAM 53,56
5 Tiffany Williams  USA 53,83
6 Natalja Antjuch RUS 54,11
7 Anastassija Rabtschenjuk UKR 54,78
8 Angela Moroșanu  ROM 55,04

Finale: 20. August, 20:15 Uhr

WR: Julija Petschonkina (RUS), 52,34 s, 2003
WL: Lashinda Demus (USA), 52,63 s

Doping:
Die im Halbfinale ausgeschiedene Nigerianerin Amaka Ogoegbunam war die zweite bei diesen Weltmeisterschaften positiv getestete Athletin und wurde nach Verzicht auf das Öffnen der B-Probe umgehend disqualifiziert. Auch über 400 Meter war sie gestartet und dort ebenso im Halbfinale ausgeschieden.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:
im Halbfinale ausgeschieden: Jonna Tilgner (GER), 57,11 s

3000 m Hindernis

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Julija Sarudnewa RUS 9:08,39
2 Milcah Chemos Cheywa  KEN 9:08,57
3 Gulnara Galkina RUS 9:11,09
4 Jenny Barringer  USA 9:12,50 AM
5 Habiba Ghribi  TUN 9:12,52 NR
6 Ruth Bisibori Nyangau  KEN 9:13,16
7 Gladys Jerotich Kipkemoi  KEN 9:14,62
8 Antje Möldner  DEU 9;18,54 DR

Finale: 17. August, 20:30 Uhr

WR: Gulnara Galkina (RUS), 8:58,81 min, 2008
WL: Marta Domínguez (ESP), 9:09,39 min

Von Beginn an war das Rennen von einem hohen Tempo geprägt. Der erste Kilometer wurde in 3:01,26 min absolviert, der zweite in 3:05,19 min. Die russische Olympiasiegerin von 2008 und Weltrekordhalterin Gulnara Galkina galt als Favoritin, wurde jedoch am Ende nur Dritte. Auf der letzten Runde verlor sie überraschend den Anschluss an die Spitze. Stattdessen attackierte ihre Landsfrau Julija Sarudnewa rund zweihundert Meter vor dem Ziel. Nur die später dopingbedingt disqualifizierte Spanierin Marta Domínguez und Milcah Chemos Cheywa aus Kenia konnten ihr folgen. Sarudnewa hatte dem Schlussspurt der Spanierin nach dem letzten Hindernis jedoch nichts mehr entgegenzusetzen und konnte ihren Platz vor Cheywa nur mit Mühe verteidigen. Dank kluger Renneinteilung verbesserte Antje Möldner, die nach Marta Domínguez’ Disqualifikation auf Platz acht kam, ihren eigenen deutschen Rekord noch einmal, nachdem ihr das bereits zwei Tage zuvor in der Qualifikationsrunde gelungen war.

Dieser Wettbewerb war durch insgesamt vier Dopingfälle belastet:

  • Marta Domínguez, Spanien – zunächst Erste. Sie wurde aufgrund von in ihrem Biologischen Pass gefundener Blutwerte, die auf Doping schließen lassen, 2015 nach Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshof CAS für drei Jahre gesperrt, obwohl sie ihre Sportkarriere bereits beendet hatte. Außerdem wurden alle ihre Ergebnisse vom 5. August 2009 bis 4. Januar 2013 annulliert.
  • Hanane Ouhaddou, Marokko – im Vorlauf ausgeschieden. Sie wurde zweimal des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt und zuletzt mit einer Sperre von acht Jahren bis zum 10. Mai 2024 belegt. Ihre seit 2009 erzielten Resultate wurden annulliert.
  • Jekaterina Wolkowa, Russland (Titelverteidigerin) – im Vorlauf ausgeschieden. Sie wurde bei Nachtests von den Olympischen Spielen 2008 überführt, gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen zu haben. Ihr Resultat von diesen Olympischen Spielen wurde ebenso wie das Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften annulliert. Im Jahr 2016 wurde gegen sie außerdem eine Sperre von zwei Jahren verhängt.
  • Iríni Kokkinaríou, Griechenland – im Vorlauf ausgeschieden. Ihr wurden zusammen mit acht anderen Athleten kurz vor den Olympischen Spielen 2012 Abweichungen im Biologischen Pass nachgewiesen. Sie erhielt eine Sperre und unter anderem ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde gestrichen.

4 × 100 m Staffel

Finale: 22. August, 20:00 Uhr

WR: DDR, 41,37 s, 1985
WL: USA, 41,58 s

Die Staffel aus Trinidad und Tobago stellte im Vorlauf mit 43,22 s einen Landesrekord auf.

Zwei Staffeln wurden disqualifiziert, weil Mitglieder dieser Teams gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen hatten:

  • Der positive Dopingbefund der Russin Julija Tschermoschanskaja, Russland führte dazu, dass die zunächst viertplatzierte russische Staffel disqualifiziert wurde. Tschermoschanskaja gehört zu den 98 Athleten, denen bei Nachtests kurz vor den Olympischen Spielen 2012 Verstöße gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen wurden. Zahlreiche Resultate wurden ihr aberkannt wie den anderen betroffenen Athleten auch. Dazu gehörten ihre Staffelerfolge wie der Olympiasieg 2008 und auch ihr WM-Ergebnis 2009.
  • Die bei diesen Weltmeisterschaften genommene Dopingprobe der Nigerianerin Toyin Augustus erwies sich als positiv, was juristisch allerdings erst im April 2010 Gültigkeit hatte. Sie erhielt eine zweijährige Sperre endend am 18. August 2011. Ihre zwischenzeitlich erzielten Resultate wurden wie auch die Ergebnisse von diesen Weltmeisterschaften gestrichen. Davon betroffen war neben dem 100-Meter-Hürdenlauf, in dem Augustus das Halbfinale erreicht hatte, auch die Sprintstaffel, die im Vorlauf ausschied.

4 × 400 m Staffel

Platz Land Athletinnen Zeit (min)
1  USA Debbie Dunn
Allyson Felix (Finale)
Lashinda Demus (Finale)
Sanya Richards
im Vorlauf außerdem:
Jessica Beard
Natasha Hastings
3:17,83 WL
2  Jamaika Rosemarie Whyte
Novlene Williams-Mills
Shereefa Lloyd
Shericka Williams (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Kaliese Spencer
3:21,15
3  Großbritannien Lee McConnell
Christine Ohuruogu (Finale)
Vicki Barr
Nicola Sanders
im Vorlauf außerdem:
Jennifer Meadows
3:25,16
4  Deutschland Fabienne Kohlmann
Sorina Nwachukwu
Esther Cremer
Claudia Hoffmann
3:27,61
5  Nigeria Endurance Abinuwa
Muizat Ajoke Odumosu
Josephine Ehigie
Folashade Abugan
3:28,55
6  Frankreich Virginie Michanol
Aurélie Kamga
Symphora Béhi
Solen Désert-Mariller
3:30,16
7  Kuba Diosmely Peña (Finale)
Daisurami Bonne
Zulia Calatayud
Indira Terrero
im Vorlauf außerdem:
Susana Clement
3:36,99
DOP Russland Anastassija Kapatschinskaja (Finale)
Tatjana Firowa
Ljudmila Litwinowa
Antonina Kriwoschapka (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Natalja Antjuch
Natalja Nasarowa
3:21,24

Finale: 23. August, 17:50 Uhr

WR: UdSSR, 3:15,17 min, 1988
WL: USA, 3:23,08 min

Zwei Staffeln wurden aufgrund von Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen jeweils einer ihrer Läuferinnen disqualifiziert:

  • Russland hatte zunächst Bronze gewonnen. Doch die hier beteiligte Anastassija Kapatschinskaja zeigte sich bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 sowie der Weltmeisterschaften 2011 mit Turinabol und Stanozolol gedopt. Sie erhielt eine nachträgliche vierjährige Sperre, die im betreffenden Zeitraum erzielten Resultate wurden gestrichen. Davon betroffen war auch ihr hier erzielter siebter Rang über 400 Meter.
  • Die Ukraine war im Vorlauf ausgeschieden. Die Proben eines Nachtests der in diesem Team beteiligten Tetjana Petljuk waren positiv. Ihre Resultate über 800 Meter und mit der 4-mal-400-Meter-Staffel bei diesen Weltmeisterschaften wurden annulliert. Außerdem erhielt die Athletin eine zweijährige Sperre bis zum 19. Februar 2015.

20 km Gehen

Platz Athletin Land Zeit (h)
1 Olive Loughnane  IRL 1:28:58
2 Liu Hong  CHN 1:29:10
3 Anissja Kirdjapkina RUS 1:30:09
4 Vera Santos  POR 1:30:35
5 Beatriz Pascual  ESP 1:30:40
6 Masumi Fuchise  JPN 1:31:15
7 Kristina Saltanovič  LTU 1:31:23
- Elisa Rigaudo  ITA 1:31:52

Datum: 16. August, 12:00 Uhr

WR: Olimpiada Iwanowa (RUS), 1:25:41 h, 2005
WL: Olga Kaniskina (RUS), 1:24:56 h

Doping:
Die zunächst siegreiche Russin Olga Kaniskina erhielt nach Entscheid des Internationalen Sportgerichtshofs CAS eine Sperre von August 2009 bis Oktober 2012. Der russische Leichtathletikverband hatte die Athletin vorher trotz ihrer Unregelmäßigkeiten im Biologischen Pass zunächst nicht sperren wollen. Nach der nun offiziellen Sanktion wurden auch Kaniskinas Ergebnisse in diesem Zeitraum gestrichen – darunter ihr Olympiagold von 2012 und ihr WM-Gold von 2009.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

Hochsprung

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Blanka Vlašić  CRO 2,04
2 Ariane Friedrich  GER 2,02
3 Antonietta Di Martino  ITA 1,99
4 Ruth Beitia  ESP 1,99
5 Swetlana Schkolina RUS 1,96
6 Emma Green  SWE 1,96
Chaunté Howard  USA 1,96
8 Melanie Melfort  FRA 1,92

Finale: 20. August, 19:10 Uhr

WR: Stefka Kostadinowa (BUL), 2,09 m, 1987
WL: Ariane Friedrich (GER), 2,06 m

In der Hochsprungkonkurrenz waren drei Dopingfälle zu verzeichnen:

  • Anna Tschitscherowa, Russland – zunächst Zweite. Ihr wurde bei Nachtests der Einsatz der verbotenen Substanz Turinabol nachgewiesen. Nach Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS musste sie ihre olympische Bronzemedaille von 2008 und ihre Silbermedaille von diesen Weltmeisterschaften zurückgeben. Ihre beiden Goldmedaillen von den Weltmeisterschaften 2011 und den Olympischen Spielen 2012 durfte sie jedoch behalten.
  • Jelena Slessarenko, Russland – zunächst Zehnte. Auch der Olympiasiegerin von 2004 wurde Dopingmissbrauch mittels Turinabol nachgewiesen, sodass ihr Olympiaresultat von 2008 und auch ihr WM-Resultat von 2009 annulliert wurden.
  • Wita Palamar, Ukraine – in der Qualifikation ausgeschieden. Auch sie gehörte zu den zahlreichen Sportlern mit positiven Befunden bei Nachtests der Proben von den Olympischen Spielen 2008. Nach langen juristischen Auseinandersetzungen musste sie im Mai 2017 eine zweijährige Sperre antreten. Ihre Resultate von 2008 und 2009 wurden wie in vielen anderen ähnlich gelagerten Fällen gestrichen.

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
Platz 9: Meike Kröger (GER), 1,87 m

Stabhochsprung

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Anna Rogowska  POL 4,75
2 Monika Pyrek  POL 4,65
Chelsea Johnson  USA 4,65
4 Silke Spiegelburg  GER 4,65
5 Fabiana Murer  BRA 4,55
6 Kate Dennison  GBR 4,55
7 Anna Battke  GER 4,40
Tatjana Polnowa RUS 4,40

Finale: 17. August, 18:45 Uhr

WR: Jelena Issinbajewa (RUS), 5,05 m, 2008
WL: Jelena Issinbajewa (RUS), 4,85 m

Die Titelverteidigerin Jelena Issinbajewa ging als hohe Favoritin in den Wettkampf. Während alle anderen Teilnehmerinnen im Finale mit einer Höhe von 4,25 m oder 4,40 m begannen, wählte Issinbajewa mit 4,75 m wie gewohnt einen späten Einstieg. Da sie an dieser Höhe zunächst scheiterte, während Anna Rogowska sie im ersten Versuch überquerte, ließ Issinbajewa 4,80 m auflegen. Auch diese Marke konnte die Weltrekordinhaberin zweimal nicht bewältigen und blieb so als einzige Finalteilnehmerin ohne gültigen Versuch. Rogowska reichten die übersprungenen 4,75 m zum Sieg. Dahinter gewannen Monika Pyrek und die bis dahin unbekannte Chelsea Johnson – mit 4,65 m im ersten Versuch höhengleich – beide die Silbermedaille. Die Deutsche Silke Spiegelburg übersprang zwar auch 4,65 m. Da ihr dies jedoch erst im zweiten Versuch gelang, wurde sie Vierte. Eine Bronzemedaille wurde nicht vergeben.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

Weitsprung

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Brittney Reese  USA 7,10 WL
2 Karin Melis Mey  TUR 6,80
3 Naide Gomes  POR 6,77
4 Olga Kutscherenko RUS 6,77
5 Shara Proctor  AIA 6,71 NR
6 Maurren Higa Maggi  BRA 6,68
7 Ksenija Balta  EST 6,62
8 Brianna Glenn  USA 6,59

Finale: 23. August, 16:15 Uhr

WR: Galina Tschistjakowa (URS) 7,52 m, 1988
WL: Brittney Reese (USA) 7,06 m

Doping:
Der zunächst zweitplatzierten Russin Tatjana Lebedewa wurde bei Nachtests der Einsatz von Turinabol nachgewiesen. Auch in ihrem Fall dauerte es mehrere Jahre bis zur juristisch feststehenden Entscheidung. Ihre Silbermedaillen von den Olympischen Spielen 2008 im Weit- und Dreisprung sowie von den Weltmeisterschaften 2009 im Weitsprung musste sie schließlich zurückgeben. Auch ihr sechster Platz im Dreisprung von diesen Weltmeisterschaften wurde ihr aberkannt. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Melanie Bauschke (GER), 6,32 m; Bianca Kappler (GER), 6,29 m; Beatrice Marscheck (GER), 6,19 m

Dreisprung

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Yargelis Savigne  CUB 14,95
2 Mabel Gay  CUB 14,61
3 Anna Pjatych RUS 14,58
4 Biljana Topić  SRB 14,52 NR
5 Trecia Smith  JAM 14,48
6 Cristina Bujin  ROM 14,26
7 Dana Velďáková  SVK 14,25
8 Xie Limei  CHN 14,16

Finale: 17. August, 20:00 Uhr

WR: Inessa Krawez (UKR) 15,50 m, 1995
WL: Nadeschda Aljochina (RUS), 15,14 m

Im Dreisprung gab es zwei Dopingfälle:

  • Tatjana Lebedewa, Russland – zunächst Sechste. Ihr wurde bei der Einsatz von Turinabol nachgewiesen. Auch in ihrem Fall dauerte es mehrere Jahre bis zur juristisch feststehenden Entscheidung. Ihre Silbermedaillen von den Olympischen Spielen 2008 im Weit- und Dreisprung sowie von den Weltmeisterschaften 2009 im Dreisprung musste sie schließlich zurückgeben. Auch ihr zweiter Platz im Weitsprung von diesen Weltmeisterschaften wurde ihr aberkannt. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.
  • Athanasia Perra, Griechenland – in der Qualifikation ausgeschieden. Sie wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen bei diesen Weltmeisterschaften disqualifiziert.

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Katja Demut (GER), 11,38 m

Kugelstoßen

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Valerie Vili  NZL 20,44
2 Nadine Kleinert  GER 20,20
3 Gong Lijiao  CHN 19,89
4 Anna Awdejewa RUS 19,66
5 Michelle Carter  USA 18,96
6 Li Meiju  CHN 18,76
7 Misleydis González  CUB 18,74
8 Mailín Vargas  CUB 18,67

Finale: 16. August, 20:20 Uhr

WR: Natalja Lissowskaja (URS) 22,63 m, 1987
WL: Valerie Vili (NZL), 20,69 m

Die beiden späteren Erstplatzierten machten den Sieg unter sich aus, außer ihnen übertraf keine Konkurrentin die 20-Meter-Marke. Nadine Kleinert ging mit Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung von 20,06 m im ersten Versuch in Führung. Mit ihrem dritten Stoß verbesserte sie sich noch einmal auf 20,20 m. Die Titelverteidigerin Valerie Vili, spätere Valerie Adams, setzte sich in der dritten Runde mit 20,25 m an die Spitze, steigerte sich mit ihrem fünften Stoß auf 20,44 m und hatte mit drei ihrer fünf gültigen Versuche die beste Weite. Sie ist die erste Neuseeländerin, die zweimal Leichtathletik-Weltmeisterin werden konnte. Mit Bronze gelang der zwanzigjährigen Chinesin Gong Lijiao, die bei den Weltmeisterschaften 2007 das Finale erreicht hatte und bei den Olympischen Spielen 2008 ebenfalls Bronze gewonnen hatte, ein weiterer Medaillengewinn bei einem Weltjahreshöhepunkt. Die – wie sich später herausstellte – gedopte Belarussin Natallja Michnewitsch, unter den Finalteilnehmerinnen diejenige mit der höchsten persönlichen Bestleistung (20,70 m im Jahr 2008), blieb weit unter ihren Möglichkeiten, landete auf dem vierten Platz und wurde später disqualifiziert – siehe unten.

Doping:
Der Nachtest einer Probe von den Olympischen Spielen 2008 der zunächst viertplatzierten Belarussin Natallja Michnewitsch enthielt Stanozolol und Metandienon. Ihre Resultate von 2008 wurden annulliert, ebenso ihr Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften. Außerdem wurde sie für zwei Jahre bis zum 10. April 2015 gesperrt.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:
Platz 11: Denise Hinrichs (GER), 18,39 m; Platz 12: Christina Schwanitz (GER), 17,84 m

Diskuswurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Dani Samuels  AUS 65,44
2 Yarelys Barrios  CUB 65,31
3 Nicoleta Grasu  ROM 65,20
4 Żaneta Glanc  POL 62,66
5 Song Aimin  CHN 62,42
6 Nadine Müller  GER 62,04
7 Natalja Sadowa RUS 61,78
8 Mélina Robert-Michon  FRA 60,92

Finale: 21. August, 20:20 Uhr

WR: Gabriele Reinsch (GDR), 76,80 m, 1988
WL: Stephanie Brown Trafton (USA), 66,21 m

Doping:
Die Dopingprobe der in der Qualifikation ausgeschiedenen Ukrainerin Olena Antonowa enthielt Stanozolol. Ihr Ergebnis wurde gestrichen und sie erhielt eine zweijährige Sperre bis zum 22. Juli 2015.

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Franka Dietzsch (GER), 58,44 m

Hammerwurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Anita Włodarczyk  POL 77,96 WR
2 Betty Heidler  GER 77,12 DR
3 Martina Hrašnová  SVK 74,79
4 Kathrin Klaas  GER 74,23
5 Zhang Wenxiu  CHN 72,57
6 Tatjana Lyssenko RUS 72,22
7 Jessica Cosby  USA 72,17
8 Clarissa Claretti  ITA 71,56

Finale: 22. August, 19:30 Uhr

WR: Tatjana Lyssenko (RUS), 77,80 m, 2006
WL: Anita Włodarczyk (POL), 77,20 m

Titelverteidigerin Betty Heidler hatte in der Qualifikation mit 75,27 m einen neuen Meisterschaftsrekord aufgestellt und ging auch im Finale nach dem ersten Versuch in Führung. Im zweiten Durchgang konterte Anita Włodarczyk mit der neuen Weltrekordweite von 77,96 m. Beim Jubel über diesen Wurf verletzte sie sich am Sprunggelenk und setzte die nächsten drei Versuche aus. Kathrin Klaas rückte mit einer persönlichen Bestleistung im dritten Versuch zwischenzeitlich auf den dritten Rang vor, von dem sie Martina Hrašnová allerdings im fünften Durchgang noch verdrängen konnte. Im letzten Versuch verbesserte Heidler ihren eigenen Deutschen Rekord um 67 Zentimeter, konnte jedoch Włodarczyk den Sieg nicht mehr nehmen. Die entthronte Weltrekordhalterin Tatjana Lyssenko kam nach einer kurz zuvor abgelaufenen zweijährigen Dopingsperre nicht über den sechsten Platz hinaus. Die hier noch als aktuelle Olympiasiegerin angetretene Aksana Mjankowa, die diesen Titel nach Aufdeckung ihres Dopingbetrugs (siehe unten) wieder abgeben musste, schied bereits in der Qualifikation aus. Auch dieses Resultat wurde später wegen Dopingvergehens annulliert.

Der Hammerwurf-Wettbewerb war von drei Dopingfällen überschattet. Betroffen waren jeweils in der Qualifikation ausgeschiedene Athletinnen:

  • Aksana Mjankowa, Belarus – Nachtests ihrer Proben von den Olympischen Spielen 2008 und 2012 enthielten Stanozolol und Oxandrolon. Ihre Resultate dieser Veranstaltungen wurden wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften.
  • Darja Ptschelnik, Belarus – In Nachtests ihrer Proben von den Olympischen Spielen 2008 wurde Stanozolol nachgewiesen. Ihr Ergebnis von 2008 wurde wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften.
  • Zalina Marghieva, Republik Moldau – Eine positive Dopingprobe führte zur Streichung der Athletin aus der Mannschaft der Republik Moldau für die Olympischen Spiele 2012. Ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde im Zuge der sich daraus ergebenden Konsequenzen gestrichen.

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Andrea Bunjes (GER), 67,01 m

Speerwurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Steffi Nerius  GER 67,30
2 Barbora Špotáková  CZE 66,42
3 Monica Stoian  ROM 64,51
4 Christina Obergföll  GER 64,34
5 Linda Stahl  GER 63,23
6 Osleidys Menéndez  CUB 63,11
7 Savva Lika  GRE 60,29
8 Wera Rebrik UKR 58,25

Finale: 18. August, 19:25 Uhr

WR: Barbora Špotáková (CZE), 72,28 m, 2008
WL: Christina Obergföll (GER), 68,59 m

Doping:
Die zunächst drittplatzierte Russin Marija Abakumowa wurde wegen Dopings mit Turinabol disqualifiziert. Die verbotene Substanz war bei Nachtests früherer Proben gefunden worden. Die Athletin musste auch die Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2008 sowie weitere später gewonnene Medaillen zurückgeben. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Elisabeth Pauer (AUT), 50,88 m

Siebenkampf

Platz Athletin Land Punkte
1 Jessica Ennis  GBR 6731 WL
2 Jennifer Oeser  GER 6493
3 Kamila Chudzik  POL 6471
4 Natalja Dobrynska UKR 6444
5 Ljudmyla Jossypenko UKR 6416
6 Hanna Melnytschenko UKR 6414
7 Antoinette Nana Djimou Ida  FRA 6323
8 Julia Mächtig  GER 6265

Datum: 15./16. August

WR: Jackie Joyner-Kersee (USA), 7291 Punkte, 1988
WL: Jessica Ennis (GBR), 6587 Punkte

Die Weltjahresbeste Jessica Ennis ging nach Siegen im 100-Meter-Hürdenlauf und im Hochsprung sofort deutlich in Führung. Mit dem besten Ergebnis im Kugelstoßen konnte die Olympiasiegerin von 2008 Natalja Dobrynska ihren Rückstand zwischenzeitlich verkürzen. Jessica Ennis beendete den ersten Wettkampftag mit der schnellsten Zeit im 200-Meter-Lauf. Die beste Leistung im Weitsprung erzielte Kamila Chudzik. Beste Speerwerferin war Linda Züblin, die dabei sogar einen neuen Landesrekord für die Schweiz aufstellte. in der Gesamtwertung jedoch keine Rolle spielte. Vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf lag Jessica Ennis komfortabel in Führung, dahinter kämpften Kamila Chudzik, Jennifer Oeser und Natalja Dobrynska um Silber und Bronze. Trotz eines Sturzes eine Runde vor dem Ziel gelang es Oeser, Chudzik noch vom zweiten Rang der Gesamtwertung zu verdrängen, während Dobrynska auf dem medaillenlosen vierten Rang blieb. Die beste Zeit über 800 Meter erzielte die später wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen disqualifizierte Tatjana Tschernowa (siehe unten). Jessica Ennis hatte keine Mühe, ihre Gesamtführung bis zum Ende zu verteidigen. Ennis und Oeser stellten neue persönliche Bestleistungen im Siebenkampf auf.

Doping:
Die zunächst achtplatzierte Russin Tatjana Tschernowa war eine Mehrfachtäterin, erstmals aufgefallen mit einem positiven Befund auf Turinabol aus einem Nachtest von diesen Weltmeisterschaften. Ihr Resultat wurde annulliert und die Athletin erhielt eine zweijährige Sperre (22. Juli 2013 bis 21. Juli 2015). Letztlich wurden ihr auf der Grundlage des McLaren-Reports, der sich mit dem russischen Staatsdoping befasste, sämtliche Ergebnisse vom 17. August 2008 bis 5. Februar 2016 aberkannt.

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

Commons: Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Teilnehmende Athleten (Memento vom 16. August 2009 im Internet Archive) – Offizielle Website der IAAF, 17. August 2009
  2. Startschuß für die Leichtathletik-WM (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive), Bundesministerium des Innern, 18. August 2009
  3. HDTV bei ARD und ZDF: Leichtathletik-WM wird im "falschen Format" produziert, heise.de, abgerufen am 16. November 2020
  4. Deutscher Journalisten-Verband: DJV kritisiert Schnüffelpraxis, web.archive.org, abgerufen am 16. November 2020
  5. Laudatio für die Vergabe des Negativpreises auf der Seite der Big Brother Awards, bigbrotherawards.de, abgerufen am 16. November 2020
  6. Doping Violations at IAAF World Cchampionships, Berlin 2009 im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, S. 82 (PDF; 10,3 MB, englisch), abgerufen am 16. November 2020
  7. 1 2 Doping: Cuban discus thrower Barrios stripped of Beijing silver medal (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., reuters.com 1. September 2016 (englisch), abgerufen am 16. November 2020
  8. 1 2 Qatari middle-distance runner given two-year doping ban, apnews.com 24. Februar 2015 (englisch), abgerufen am 21. November 2020
  9. 1 2 Russia's Syreva gets two-year ban for doping, reuters.com 3. Februar 2013 (englisch), abgerufen am 21. November 2020
  10. 1 2 IAAF sperrt neun Dopingsünder, leichtathletik.de 25. Juli 2012, abgerufen am 21. November 2020
  11. 1 2 Sanctions for anti-doping rule violations in athletics as of 29 January 2018, S. 2, iaaf.org (PDF; 155 KB), englisch, abgerufen am 21. November 2020
  12. 1 2 Morocco's Jamel Chatbi fails doping test, france24.com 18. August 2009 (englisch), abgerufen am 22. November 2020
  13. 1 2 Hindernisläufer Chatbi fliegt aus Olympia-Kader , runaustria.at 27. Juli 2016, abgerufen am 22. November 2020
  14. 1 2 Athletes currently suspended from all competitions in athletics following an Anti-Doping Rule Violation, bianet.org S. 16 (PDF; 154 KB) englisch, abgerufen am 22. November 2020
  15. 1 2 Russische Olympiasieger gesperrt, sport1.de 20. Januar 2015, abgerufen am 24. November 2020
  16. 1 2 Russian race walker Trofimov handed 4-year ban over doping abuse, tass.com 29. Mai 2017 (englisch), abgerufen am 24. November 2020
  17. 1 2 Ruslan Dmytrenko (UKR) disqualified for doping, marciadalmondo.com 28. Februar 2019 (englisch), abgerufen am 24. November 2020
  18. 1 2 Doping: Russischer Geher Kirdjapkin verliert Olympia-Gold. In: Süddeutsche Zeitung 24. März 2016, sueddeutsche.de, abgerufen am 24. November 2020
  19. 1 2 Kevin Rans drie maanden geschorst, Nieuwsblad 17. Mai 2010, nieuwsblad (niederländisch), abgerufen am 25. November 2020
  20. 1 2 Atletas envolvidos com doping no Sul-Americano são suspensos por 2 anos , uol.com 12. Februar 2010 (portugiesisch), abgerufen am 16. November 2020
  21. 1 2 IOC DISCIPLINARY COMMISSIONDECISIONREGARDING PAVEL LYZHYN, olympic.org 22. November 2016 (PDF; 199 KB), englisch, abgerufen am 27. November 2020
  22. 1 2 Michnewitsch gesperrt, Focus Online 1. August 2013, focus.de, abgerufen am 27. November 2020
  23. 1 2 Decathlete Aleksandr Pogorelov loses 2009 worlds bronze for doping, Associated Press, espn.com (englisch), abgerufen am 16. November 2020
  24. 1 2 3 The Calendar Woman for 26th May is Ruqaya Al-Ghasra, Calendar Woman, thecalendarwomen.tumblr.com (englisch), abgerufen am 1. Dezember 2020
  25. 1 2 3 Three Russian athletes banned after Beijing retesting, yahoo!sports, sports.yahoo.com 21. Juni 2017 (englisch), abgerufen am 7. Dezember 2020
  26. 1 2 3 Hürdenläuferin Ogoegbunam hat gedopt, Zeit Online, zeit.de 22. August 2009, abgerufen am 6. Dezember 2020
  27. 1 2 3 Athletes currently suspended from all competitions in athletics following an Anti-Doping Rule Violation, bianet.org S. 18 (PDF; 154 KB) englisch, abgerufen am 7. Dezember 2020
  28. 1 2 CAS suspends Russia’s two-time Universiade speed walking champion, Tass 7. August 2017, tass.com (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2020
  29. 1 2 Athletics: Moroccan Mariem Alaoui Selsouli suspended for 8 years, Africa Top Sports 21. April 2014, africatopsports.com (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2020
  30. 1 2 Anna ALMINOVA - Russia - 2009 European Indoor Championships 1500 m disqualification, sporting-heroes.net (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2020
  31. 1 2 3 Alemitu Bekele verliert EM-Titel, leichtathletik.de 16. Januar 2013, abgerufen am 4. Dezember 2020
  32. 1 2 2 Russian runners banned 2 years for doping, leichtathletik.de 25. Oktober 2013, abgerufen am 4. Dezember 2020
  33. 1 2 Report: Russia’s Maria Konovalova banned two years for doping, Sports Illustrated 3. November 2015, si.com, abgerufen am 4. Dezember 2020
  34. 1 2 Kseniya Agafonova, 2017 - In competition test, dopingsanctions.com, abgerufen am 4. Dezember 2020
  35. 1 2 Elvan Abeylegesse, Gamze Bulut set to lose Olympic medals for doping, ESPN 29. März 2017, espn.com, abgerufen am 4. Dezember 2020
  36. 1 2 3 Athletics-Top female Russian trio banned for doping. In: Reuters.com. 3. Juli 2012, abgerufen am 15. März 2022 (englisch).
  37. 1 2 3 Two years ban for Toyin Augustus, eng.rusathletics.com 2. April 2010 (englisch), abgerufen am 7. Dezember 2020
  38. 1 2 Doping: Läuferin Dominguez verliert ihren WM-Titel, Spiegel Online 20. November 2015, spiegel.de, abgerufen am 7. Dezember 2020
  39. 1 2 Hanane Ouhaddou in the World Championships, olympiandatabase.com (englisch), abgerufen am 7. Dezember 2020
  40. 1 2 Peking-Nachtests: IOC greift durch, Sport1 26. November 2016 sport1.de, abgerufen am 7. Dezember 2020
  41. 1 2 Doping: Neun Athleten gesperrt. In: Tagesspiegel. 26. Juli 2012 (archive.org).
  42. 1 2 Olympiasiegerin gesteht Doping, Sport1 3. Mai 2017, sport1.de, abgerufen am 7. Dezember 2020
  43. 1 2 Russische Geher müssen Medaillen abgeben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 24. März 2016, faz.net, abgerufen am 8. Dezember 2020
  44. 1 2 Russian loses 2008 Olympic high jump bronze in doping case, AP News 5. Oktober 2016 apnews.com (englisch), abgerufen am 8. Dezember 2020
  45. 1 2 IOC strips 10 athletes of Olympic medals in doping retests, CBC Summer Sports 17. November 2016, cbc.ca (englisch), abgerufen am 8. Dezember 2020
  46. 1 2 6 track athletes handed doping bans after Olympic retests, CBC Sports 31. Mai 2017, cbc.ca (englisch), abgerufen am 8. Dezember 2020
  47. 1 2 3 4 5 2 Russian athletes stripped of world track medals for doping, AP News 5. September 2018, apnews.com (englisch), abgerufen am 10. Dezember 2020
  48. 1 2 Berlin 2009 World Championships, olympiandatabase.com (englisch), abgerufen am 10. Dezember 2020
  49. 1 2 3 4 5 3 Olympic gold medals stripped in latest IOC doping retests, CBC Summer Sports 25. November 2016, cbc.ca (englisch), abgerufen am 12. Dezember 2020
  50. 1 2 Olena Antonova, dopingsanctions.com (englisch), abgerufen am 12. Dezember 2020
  51. 1 2 IOC sanctions eight athletes for failing anti-doping tests at Beijing 2008 & London 2012, sportsintegrityinitiative.com (englisch), abgerufen am 12. Dezember 2020
  52. 1 2 Zalina Marghieva in the World Championships, olympiandatabase.com (englisch), abgerufen am 12. Dezember 2020
  53. 1 2 Tatyana Chernova’s results from 2008-2016 annulled, Sports Integrity Initiative 12. August 2019, sportsintegrityinitiative.com (englisch), abgerufen am 13. Dezember 2020
  54. Die Presse: Test verordnet: Ist Leichtathletin Caster Semenya eine Frau? 20. August 2009, abgerufen am 2. Dezember 2020
  55. Russlands Hammerwurf-Olympiasiegerin Tatjana Lyssenko positiv getestet, eurosport.de 5. April 2016, abgerufen am 12. Dezember 2020
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