11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Nagai-Stadion (2004)
Stadt Japan Osaka, Japan
Stadion Nagai-Stadion
Teilnehmende Länder 200
Teilnehmende Athleten 1978
Wettbewerbe 47
Eröffnung 25. August 2007
Schlusstag 2. September 2007
Chronik
Helsinki 2005 Berlin 2009
Medaillenspiegel
Platz Land G S B Gesamt
1 Vereinigte Staaten USA 14 5 7 26
2 Kenia Kenia 5 3 5 13
3 Russland Russland 4 7 3 14
4 Athiopien 1996 Äthiopien 3 1 4
5 Deutschland Deutschland 2 2 3 7
6 Tschechien Tschechien 2 1 3
7 Australien Australien 2 2
8 Jamaika Jamaika 1 6 3 10
9 Bahamas Bahamas 1 2 3
10 Kuba Kuba 1 2 3
Vollständiger Medaillenspiegel

Die 11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften (offiziell: 11th IAAF World Championships in Athletics Osaka 2007) wurden vom 25. August bis zum 2. September 2007 in der japanischen Stadt Osaka ausgetragen. Die Wettkämpfe fanden im 50.000 Zuschauer fassenden Nagai-Stadion statt, in dem während der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 zwei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale ausgetragen worden waren. Es nahmen 1978 Athleten aus 200 Ländern teil.

Bewerbung

Osaka hatte am 15. November 2002 vom Council des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) den Zuschlag erhalten, nachdem alle anderen Städte ihre Bewerbung zurückgezogen hatten.

Eröffnungs- und Abschlusszeremonien

Die Eröffnungszeremonie fand am 25. August um 17:00 Uhr, die Abschlusszeremonie am 2. September um 21:30 Uhr statt. Am 1. September wurden zwei Einladungsrennen für Rollstuhlfahrer über 1500 Meter ausgetragen.

Teilnehmende Nationen

In Klammern die Anzahl der Teilnehmer.

Wettbewerbe

Das Wettbewerbsprogramm blieb diesmal im Vergleich zu den letzten Weltmeisterschaften unverändert.

Für die Frauen gab es im Vergleich zu den Männer-Wettbewerben abgesehen von der langen Gehstrecke über fünfzig Kilometer, die 2017 ins Frauen-WM-Programm kam, keine Defizite mehr.

Sportliche Leistungen

Auch wenn es diesmal keine Weltrekorde gab, war die elfte Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften wie die Veranstaltungen zuvor von einem hohen Leistungsniveau geprägt.

Erfolgreichste Sportler

Doping

Wie schon die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton, 2003 in Paris und 2005 in Helsinki litten auch diese Weltmeisterschaften bedingt durch nachträgliche Untersuchungen und Erkenntnisse deutlich unter der Dopingproblematik. Gleich nach den Weltmeisterschaften gab es noch Presseberichte mit Meldungen, dies seien unter Umständen die ersten Weltmeisterschaften seit zwanzig Jahren ohne Dopingbefunde. Aber auch dort ist die Skepsis zu spüren, die sich durch nachträgliche Resultate bestätigen sollte.

Offiziell betroffen waren diesmal elf Sportler, denen aufgrund von Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen ihre Platzierungen/Medaillen aberkannt werden mussten.

  • Naman Keïta, Frankreich400-Meter-Hürdenlauf (im Halbfinale ausgeschieden). Er wurde positiv auf die verbotene Substanz Testosteron getestet und für zwei Jahre gesperrt.
  • Andrej Michnewitsch, BelarusKugelstoßen (zunächst Dritter). Als Mehrfachtäter wurde der Belarusse vom 26. Dezember 2012 an lebenslang gesperrt. Zahlreiche seiner Medaillen musste er zurückgeben, viele seiner Resultate wurden ihm aberkannt, darunter das Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften.
  • Swetlana Tscherkassowa, Russland800-Meter-Lauf (im Vorlauf ausgeschieden). Die Athletin wurde kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nach der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten zusammen mit sechs weiteren russischen Sportlern für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.
  • Jelena Sobolewa, Russland – 1500-Meter-Lauf (zunächst Zweite). Die Läuferin wurde kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nach der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten zusammen mit sechs weiteren russischen Sportlern für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.
  • Julija Fomenko, Russland – 1500-Meter-Lauf (zunächst Siebte). Die Athletin wurde kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nach der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten zusammen mit sechs weiteren russischen Sportlern für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.
  • Elvan Abeylegesse, Türkei5000-Meter-Lauf (zunächst Fünfte) und 10.000-Meter-Lauf (zunächst Zweite). Nachtests von Proben der Athletin von den Weltmeisterschaften 2005 und 2007 waren positiv. Die betreffenden Resultate wurden annulliert. Außerdem erhielt die Läuferin eine Sperre von zwei Jahren.
  • Chrysopigi Devetzi, GriechenlandDreisprung (zunächst Dritte). Aufgrund von Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen wurden der Griechin ihre Resultate vom 31. August, 2007 und 30. August, 2009 aberkannt. Darüber hinaus hatte sie eine zweijährige Sperre hinzunehmen.
  • Anna Pjatych, Russland – Dreisprung (zunächst Vierte). Sie erhielt aufgrund von Dopingmissbrauch im Jahr 2017 eine vierjährige Sperre, rückwirkend gültig ab dem 15. Dezember 2016. Ihre zwischen dem 6. Juli 2013 und 15. Dezember 2016 sowie bei diesen Weltmeisterschaften erzielten Resultate wurden annulliert.
  • Nadseja Astaptschuk, Belarus – Kugelstoßen (zunächst Zweite). Die Athletin wurde im Laufe der Jahre mehrfacher Dopingvergehen überführt. Zuletzt wurden alle ihre Resultate von 2005 bis 2012 annulliert. Eine ganze Reihe von Medaillen musste sie zurückgeben, darunter eine olympische Goldmedaille (2012), eine WM-Goldmedaille (2005) sowie viele weitere WM- und EM-Medaillen.
  • Darja Pischtschalnikowa, Belarus – Diskuswurf (zunächst Zweite). Die Athletin hatte nach Bekanntwerden positiver Befunde in ihren Dopingproben ein umfassendes Geständnis abgelegt und sich mit vertraulichen Aussagen zum Staatsdoping in Russland an die WADA gewendet. Die WADA leitete diese eigentlich vertraulichen Angaben daraufhin weiter an die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA und lieferte die Sportlerin damit in Russland einer Verfolgung als Verräterin aus. Darja Pischtschalnikowa wurde mit einer Sperre von zehn Jahren belegt, ihre Resultate unter anderem von diesen Weltmeisterschaften wurden gestrichen.
  • Gulfija Chanafejewa, Russland – Hammerwurf (zunächst Zehnte). Die Sportlerin wurde kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nach der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten zusammen mit sechs weiteren russischen Athleten für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.

Die elf bei diesen Weltmeisterschaften offiziell ermittelten Dopingfälle verteilen sich auf die Nationen wie folgt:
Russland: 5 / Belarus: 3 / Türkei: 1 / Griechenland: 1 / Frankreich: 1.

Resultate Männer

100 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Tyson Gay  USA 9,85
2 Derrick Atkins  BAH 9,91 NR
3 Asafa Powell  JAM 9,96
4 Olusoji Fasuba  NGR 10,07
5 Churandy Martina  AHO 10,08
6 Marlon Devonish  GBR 10,14
7 Matic Osovnikar  SLO 10,23
8 Marc Burns  TRI 10,29

Finale: 26. August 2007, 22:20 Uhr

Wind: −0,5 m/s

Das 100-Meter-Finale endete überraschend: Trotz der guten Saisonergebnisse von Tyson Gay war Asafa Powell favorisiert. Noch im Halbfinale hatte er ganz bewusst sichtbar Zeit verschenkt und dabei einen sehr guten Eindruck gemacht. Aber auch Gay hatte bei weitgehend gleichmäßig erzielten zehn Sekunden noch Reserven aufgezeigt. Nicht wenige Fachleute erwarteten daher für das Finale einen neuen Weltrekord, was allerdings bei Gegenwind sehr schwierig war. Während Gay im Endlauf nur mäßig startete und erst am Ende richtig aufkam, war Powell vom Start weg leicht in Führung und konnte diese bis sechzig Metern sogar noch ausbauen. Unerwartet verlor er jedoch im letzten Drittel des Rennens gegenüber dem Rest des Feldes zwei bis drei Meter und lief deutlich enttäuscht aufrecht über die Linie.

200 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Tyson Gay  USA 19,76 CR
2 Usain Bolt  JAM 19,91
3 Wallace Spearmon  USA 20,05
4 Rodney Martin  USA 20,06
5 Churandy Martina  AHO 20,28
6 Marvin Anderson  JAM 20,28
7 Christopher Williams  JAM 20,57
8 Anastásios Goúsis  GRE 20,75

Finale: 30. August 2007, 22:20 Uhr

Wind: −0,8 m/s

400 m

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Jeremy Wariner  USA 43,45 WL
2 LaShawn Merritt  USA 43,96
3 Angelo Taylor  USA 44,32
4 Chris Brown  BAH 44,45 NR
5 Leslie Djhone  FRA 44,59
6 Tyler Christopher  CAN 44,71
7 Johan Wissman  SWE 44,72
8 Avard Moncur  BAH 45,40

Finale: 31. August 2007, 22:05 Uhr

800 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Alfred Kirwa Yego  KEN 1:47,09
2 Gary Reed  CAN 1:47,10
3 Juri Borsakowski RUS 1:47,39
4 Abraham Chepkirwok  UGA 1:47,41
5 Wilfred Bungei  KEN 1:47,42
6 Amine Laalou  MAR 1:47,45
7 Mbulaeni Mulaudzi  RSA 1:47,52
8 Mohammed al-Salhi  KSA 1:47,58

Finale: 2. September 2007, 19:55 Uhr

1500 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Bernard Lagat  USA 3:34,77
2 Rashid Ramzi  BRN 3:35,00
3 Shedrack Kibet Korir  KEN 3:35,04
4 Asbel Kiprop  KEN 3:35,24
5 Tarek Boukensa  ALG 3:35,26
6 Antar Zerguelaine  ALG 3:35,29
7 Arturo Casado  ESP 3:35,62
8 Alan Webb  USA 3:35,69

Finale: 29. August 2007, 22:05 Uhr

5000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Bernard Lagat  USA 13:45,87
2 Eliud Kipchoge  KEN 13:46,00
3 Moses Ndiema Kipsiro  UGA 13:46,75
4 Matthew Tegenkamp  USA 13:46,87
5 Tariku Bekele  ETH 13:47,33
6 Mo Farah  GBR 13:47,54
7 Jesús España  ESP 13:50,55
8 Abreham Cherkos  ETH 13,51,01

Finale: 2. September 2007, 19:30 Uhr

10.000 m

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kenenisa Bekele  ETH 27:05,90
2 Sileshi Sihine  ETH 27:09,03
3 Martin Irungu Mathathi  KEN 27:12,17
4 Zersenay Tadese  ERI 27:21,37
5 Josphat Muchiri Ndambiri  KEN 27:31,41
6 Gebregziabher Gebremariam  ETH 27:44,58
7 Abdi Abdirahman  USA 27:56,62
8 Josphat Kiprono Menjo  KEN 28:25,67

Finale: 27. August 2007, 21:40 Uhr

Marathon

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Luke Kibet Bowen  KEN 2:15:59
2 Mubarak Hassan Shami  QAT 2:17:18
3 Viktor Röthlin  SUI 2:17:25
4 Yared Asmerom  ERI 2:17:41
5 Tsuyoshi Ogata  JPN 2:17:42
6 Satoshi Ōsaki  JPN 2:18:06
7 Toshinari Suwa  JPN 2:18:35
8 William Kiplagat  KEN 2:19:21

Datum: 25. August 2007, 7:00 Uhr

Der Lauf in Osaka, der bei Temperaturen jenseits der 30 °C und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 80 % ausgetragen wurde, war der bisher langsamste Weltmeisterschaftsmarathon überhaupt. Von 85 gestarteten Athleten erreichten lediglich 57 das Ziel. Luke Kibet setzte sich bei seiner ersten internationalen Meisterschaft bei Kilometer 31 ab und lief bis ins Ziel über eine Minute Vorsprung heraus. Der Schweizer Viktor Röthlin hatte sich das Rennen gut eingeteilt und arbeitete sich auf den letzten zwei Kilometern von Platz sechs auf den Bronzerang vor. Der Deutsche Ulrich Steidl belegte in 2:30:03 h den 37. Platz und erlitt kurz nach seiner Zielankunft einen Kreislaufkollaps. Marcel Tschopp aus Liechtenstein landete in 2:33:42 h auf Platz 47. Martin Beckmann, ein weiterer Deutscher, musste nach dreißig Kilometern aufgeben.

Marathon-Cup

Platz Land Athleten Zeit (h)
1  Japan Tsuyoshi Ogata
Satoshi Ōsaki
Toshinari Suwa
6:54:23
2  Südkorea Park Ju-young
Kim Young-chun
Lee Myong-seung
7:12:08
3  Kenia Luke Kibet Bowen
William Kiplagat
Laban Kagika
7:12:33
4  USA Mbarak Kipkorir Hussein
Mike Morgan
Kyle O’Brien
7:15:00
5  Äthiopien Gashaw Asfaw
Dejene Berhanu
Ambesse Tolosa
7:19:08
6  Tansania Samson Ramadhani y
Getuli Bayo
Michael Tluway Mislay
7:23:20
7  Israel Seteng Ayele
Wodage Zvadya
Asaf Bimro
7:23:22
8  Portugal Alberto Chaíça
Luís Feiteira
Paulo Gomes
7:24:58

Datum: 25. August 2007, 7:00 Uhr

Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung. Es waren fünf Läufer je Nation zugelassen, für die Wertung wurden die Zeiten der jeweils besten drei addiert. Der Wettbewerb zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.

110 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Liu Xiang  CHN 12,95
2 Terrence Trammell  USA 12,99
3 David Payne  USA 13,02
4 Dayron Robles  CUB 13,15
5 Shi Dongpeng  CHN 13,19
6 Serhij Demydjuk UKR 13,22 NR
7 Jackson Quiñónez  ESP 13,33 NRe
8 Maurice Wignall  JAM 13,39

Finale: 31. August 2007, 22:20 Uhr

Wind: +1,7 m/s

400 m Hürden

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Kerron Clement  USA 47,61 WL
2 Félix Sánchez  DOM 48,01
3 Marek Plawgo  POL 48,12 NR
4 James Carter  USA 48,40
5 Danny McFarlane  JAM 48,59
6 Periklis Iakovakis  GRE 49,25
7 Derrick Williams  USA 52,97
DNF Adam Kunkel  CAN

Finale: 28. August 2007, 22:20 Uhr

Bereits im Halbfinale war der Titelverteidiger und eigentliche Favorit Bershawn Jackson an der letzten Hürde gestrauchelt und ausgeschieden. Im Finale gab es nun keinen klaren Favoriten mehr, es gewann letztlich Kerron Clement, der zwischen den Hürden der schnellste aller Endlaufteilnehmer war und eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte. Der von 2001 bis 2004 ungeschlagene Félix Sánchez zeigte ein großes Comeback und gewann Silber vor Marek Plawgo, der im Finale Landesrekord lief.

Hier gab es einen Dopingfall:
Der im Halbfinale ausgeschiedene Franzose Naman Keïta wurde positiv auf die verbotene Substanz Testosteron getestet und für zwei Jahre gesperrt.

3000 m Hindernis

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Brimin Kiprop Kipruto  KEN 8:13,82
2 Ezekiel Kemboi  KEN 8:16,94
3 Richard Kipkemboi Mateelong  KEN 8:17,59
4 Mustafa Mohamed  SWE 8:19,82
5 Bouabdellah Tahri  FRA 8:20,27
6 Halil Akkaş  TUR 8:22,51
7 Eliseo Martín  ESP 8:22,91
8 Tareq Mubarak Taher  BRN 8:22,95

Finale: 28. August 2007, 20:55 Uhr

4 × 100 m Staffel

Platz Land Athleten Zeit (s)
1  USA Darvis Patton
Wallace Spearmon
Tyson Gay (Finale)
Leroy Dixon
im Vorlauf außerdem:
Rodney Martin
37,78 WL
2  Jamaika Marvin Anderson (Finale)
Usain Bolt (Finale)
Nesta Carter
Asafa Powell
im Vorlauf außerdem:
Dwight Thomas
Steve Mullings
37,89 NR
3  Großbritannien Christian Malcolm
Craig Pickering
Marlon Devonish
Mark Lewis-Francis
37,90
4  Brasilien Vicente de Lima
Rafael Ribeiro
Basílio de Moraes
Sandro Viana
37,99
5  Japan Naoki Tsukahara
Shingo Suetsugu
Shinji Takahira
Nobuharu Asahara
38,03 AS
6  Deutschland Ronny Ostwald
Tobias Unger
Alexander Kosenkow
Julian Reus
38,62
DNF  Polen Michał Bielczyk
Łukasz Chyła
Marcin Jędrusiński
Dariusz Kuć
 Nigeria Obinna Metu
Isaac Uchenna
Chinedu Oriala
Olusoji Fasuba

Finale: 1. September 2007, 22:20 Uhr

4 × 400 m Staffel

Platz Land Athleten Zeit (min)
1  USA LaShawn Merritt (Finale)
Angelo Taylor
Darold Williamson
Jeremy Wariner (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Bershawn Jackson
Kerron Clement
2:55,56 WL
2  Bahamas Avard Moncur (Finale)
Michael Mathieu
Andrae Williams
Chris Brown
im Vorlauf außerdem:
Nathaniel McKinney
2:59,18
3  Polen Marek Plawgo (Finale)
Daniel Dąbrowski
Marcin Marciniszyn
Kacper Kozłowski (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Rafał Wieruszewski
Witold Bańka
3:00,05
4  Jamaika Michael Blackwood
Ricardo Chambers
Leford Green
Sanjay Ayre
3:00,76
5 Russland Maxim Dyldin
Wladislaw Frolow
Konstantin Swetschkar
Denis Alexejew
3:01,62
6  Großbritannien Andrew Steele
Robert Tobin
Richard Buck
Martyn Rooney
3:02,94
7  Dominikanische Republik Félix Sánchez
Yoel Tapia
Carlos Santa
Arismendy Peguero
3,03,56
8  Deutschland Ingo Schultz
Simon Kirch
Kamghe Gaba
Bastian Swillims
3:07,40

Finale: 2. September 2007, 20:50 Uhr

20 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Jefferson Pérez  ECU 1:22:20
2 Francisco Javier Fernández  ESP 1:22:40
3 Hatem Ghoula  TUN 1:22:40
4 Eder Sánchez  MEX 1:23:36
5 Giorgio Rubino  ITA 1:23:39
6 Robert Heffernan  IRL 1:23:42
7 Luke Adams  AUS 1:23:52
8 Erik Tysse  NOR 1:24:10

Datum: 26. August 2007, 8:00 Uhr

Dieser Wettbewerb litt trotz früher Startzeit unter großer Hitze und auch organisatorischen Unzulänglichkeiten – so gab es nach etwa einer Stunde keine nassen Schwämme zum Abkühlen mehr. Es kam zu mehreren Aufgaben und Zusammenbrüchen. Von 42 Teilnehmern erreichten 32 das Ziel. Auf der Strecke und im Stadion spielten sich dramatische Szenen ab: Mehrere Sportler mussten aufgrund der Dehydrierung herausgetragen werden, auch der Sieger brach unmittelbar nach dem Überqueren der Ziellinie mit einem Krampf zusammen.

Der einzige deutsche Teilnehmer André Höhne erlitt zweihundert Meter vor dem Ziel im Stadion an Position vier liegend einen schweren Zusammenbruch und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Zuvor war er, anstatt ins Stadion einzulaufen, circa fünfzig Meter einem überrundeten Geher gefolgt, ohne dass er direkt auf seinen Fehler hingewiesen wurde. Wie üblich kam es zu zahlreichen Disqualifikationen aufgrund unsauberen Gehens: So wurde der aktuelle Olympiasieger Ivano Brugnetti bereits fünf Kilometer vor dem Ziel aus dem Rennen genommen. Spektakulär waren auch die Umstände rund um die Silbermedaille: Der zweitplatzierte Geher Francisco Javier Fernández, der seinen klar vor ihm liegenden tunesischen Gegner deutlich laufend erst kurz vor der Ziellinie überholte, wurde zunächst disqualifiziert, jedoch nach erfolgreichem Protest wieder auf Rang zwei gewertet.

50 km Gehen

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Nathan Deakes  AUS 3:43:53
2 Yohann Diniz  FRA 3:44:22
3 Alex Schwazer  ITA 3:44:38
4 Denis Nischegorodow RUS 3:46:57
5 Erik Tysse  NOR 3:51:52
6 Mikel Odriozola  ESP 3:55:19
7 Sun Chao  CHN 3:55:43
8 Trond Nymark  NOR 3:57:22

Datum: 1. September 2007, 7:00 Uhr

Der Chinese Yu Chaohong bestimmte die erste Hälfte des Wettbewerbs, nachdem er sich zusammen mit dem Spanier Santiago Pérez vom Feld abgesetzt hatte. Gegen Mitte des Rennens wurde Yu von einer Dreiergruppe mit Nathan Deakes, Wladimir Kanaikin und Yūki Yamazaki eingeholt. Yohann Diniz war bis dahin nicht weit hinter der Spitzengruppe sein eigenes Tempo gegangen. Als er schließlich aufschloss und sogar vorbeizog, ging Deakes mit, setzte sich kurz danach von Diniz ab und gewann diesen Wettbewerb.

Hochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Donald Thomas  BAH 2,35 WL
2 Jaroslaw Rybakow RUS 2,35 WL
3 Kyriakos Ioannou  CYP 2,35 WL
4 Stefan Holm  SWE 2,33
5 Tomáš Janků  CZE 2,30
Víctor Moya  CUB 2,30
7 Eike Onnen  GER 2,26
8 Jaroslav Bába  CZE 2,26

Finale: 29. August 2007, 19:35 Uhr

Stabhochsprung

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Brad Walker  USA 5,86
2 Romain Mesnil  FRA 5,86
3 Danny Ecker  GER 5,81
4 Igor Pawlow RUS 5,81
5 Björn Otto  GER 5,81
6 Jewgeni Lukjanenko RUS 5,81
7 Alexander Awerbuch  ISR 5,81
8 Tim Lobinger  GER 5,81

Finale: 1. September 2007, 19:30 Uhr

Weitsprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Irving Saladino  PAN 8,57 SR
2 Andrew Howe  ITA 8,47 NR
3 Dwight Phillips  USA 8,30
4 Oleksij Lukaschewytsch UKR 8,25
5 Godfrey Khotso Mokoena  RSA 8,19
6 James Beckford  JAM 8,17
7 Ndiss Kaba Badji  SEN 8,01
8 Ahmed Fayez Marzouk  KSA 7,98

Finale: 30. August 2007, 20:40 Uhr

Dreisprung

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Nelson Évora  POR 17,74 NR
2 Jadel Gregório  BRA 17,59
3 Walter Davis  USA 17,33
4 Osniel Tosca  CUB 17,32
5 Aarik Wilson  USA 17,31
6 Phillips Idowu  GBR 17,09
7 Arnie David Giralt  CUB 16,91
8 Alexander Martínez  SUI 16,85

Finale: 27. August 2007, 20:30 Uhr

Kugelstoßen

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Reese Hoffa  USA 22,04
2 Adam Nelson  USA 21,61
3 Rutger Smith  NED 21,13
4 Tomasz Majewski  POL 20,87
5 Miroslav Vodovnik  SLO 20,67
6 Ralf Bartels  GER 20,45
7 Jury Bjalou  BLR 20,34
8 Dylan Armstrong  USA 20,23

Finale: 25. August 2007, 20:40 Uhr

Doping:
Der Belarusse Andrej Michnewitsch, der mit 21,27 m auf den dritten Platz gekommen war, wurde wegen Dopingvergehens nachträglich disqualifiziert. Später wurde er als Mehrfachtäter vom 26. Dezember 2012 an lebenslang gesperrt.

Diskuswurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Gerd Kanter  EST 68,94
2 Robert Harting  GER 66,68
3 Rutger Smith  NED 66,42
4 Virgilijus Alekna  LTU 65,24
5 Gábor Máté  HUN 64,71
6 Omar El Ghazaly  EGY 64,58
7 Ehsan Hadadi  IRI 64,53
8 Aleksander Tammert  EST 64,33

Finale: 28. August 2007, 19:30 Uhr

Hammerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Iwan Zichan  BLR 83,63 WL
2 Primož Kozmus  SLO 82,29
3 Libor Charfreitag  SVK 81,60
4 Wadsim Dsewjatouski  BLR 81,57
5 Krisztián Pars  HUN 80,93
6 Kōji Murofushi  JPN 80,46
7 Szymon Ziółkowski  POL 80,09
8 Markus Esser  GER 79,66

Finale: 27. August 2007, 19:30 Uhr

Iwan Zichan, der Weltmeister von 2003, dem der 2005 zunächst erneut verliehene Weltmeistertitel wegen Dopings nachträglich aberkannt wurde und der auch 2006 gedopt war, lag im Finale lange Zeit außerhalb der Medaillenränge. Mit seinem sechsten und gleichzeitig letzten Versuch sicherte er sich die Goldmedaille und verwies seinen Konkurrenten Primož Kozmus auf den zweiten Rang. Nicht weniger umkämpft war der dritte Platz: Libor Charfreitag gewann Bronze, nachdem er mit seinem sechsten Wurf die Weite des Vizeweltmeisters von 2005 Wadsim Dsewjatouski knapp übertroffen hatte.

Speerwurf

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Tero Pitkämäki  FIN 90,33
2 Andreas Thorkildsen  NOR 88,61
3 Breaux Greer  USA 86,21
4 Vadims Vasiļevskis  LAT 85,19
5 Alexander Iwanow RUS 85,18
6 John Robert Oosthuizen  RSA 84,52
7 Igor Janik  POL 83,38
8 Tero Järvenpää  FIN 82,10

Finale: 2. September 2007, 19:15 Uhr

Zehnkampf

Platz Athlet Land Punkte
1 Roman Šebrle  CZE 8676
2 Maurice Smith  JAM 8644 NR
3 Dmitri Karpow  KAZ 8586
4 Alexei Drosdow RUS 8475
5 André Niklaus  GER 8371
6 Alexei Syssojew RUS 8357
7 Romain Barras  FRA 8262
8 Yordani García  CUB 8257 NR

Datum: 31. August und 1. September 2007

Resultate Frauen

100 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Veronica Campbell  JAM 11,01
2 Lauryn Williams  USA 11,01
3 Carmelita Jeter  USA 11,02
4 Torri Edwards  USA 11,05
5 Kim Gevaert  BEL 11,05
6 Christine Arron  FRA 11,08
7 Kerron Stewart  JAM 11,12
8 Oludamola Osayomi  NGR 11,26

Finale: 27. August 2007, 22:20 Uhr

Wind: −0,2 m/s

Der Zieleinlauf war denkbar knapp: Gleich drei Läuferinnen lagen nahezu gleichauf. Nach dem Rennen dauerte es mehrere Minuten, bis die genaue Platzierung der Läuferinnen feststand. Zunächst wurde Lauryn Williams, dann Torri Edwards und schließlich nach detaillierter Auswertung des Zielfotos Veronica Campbell zur Siegerin erklärt. Für sie war es der erste Weltmeistertitel nach zwei olympischen Goldmedaillen im Jahr Athen 2004 über 200 Meter sowie als Mitglied der jamaikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel.

200 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Allyson Felix  USA 21,81 WL
2 Veronica Campbell  JAM 22,34
3 Susanthika Jayasinghe  SRI 22,63
4 Torri Edwards  USA 22,65
5 Sanya Richards  USA 22,70
6 Aleen Bailey  JAM 22,72
7 LaShauntea Moore  USA 22,97
8 Cydonie Mothersille  CAY 23,08

Finale: 31. August 2007, 21:15 Uhr

Wind: +1,7 m/s

400 m

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Christine Ohuruogu  GBR 49,61
2 Nicola Sanders  GBR 49,65
3 Novlene Williams  JAM 49,66
4 Ana Guevara  MEX 50,16
5 DeeDee Trotter  USA 50,17
6 Natalja Antjuch RUS 50,33
7 Ilona Ussowitsch  BLR 50,54
8 Mary Wineberg  USA 50,96

Finale: 29. August 2007, 21:50 Uhr

800 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Janeth Jepkosgei Busienei  KEN 1:56,04 WL
2 Hasna Benhassi  MAR 1:56,99
3 Mayte Martínez  ESP 1:57,62
4 Olga Kotljarowa RUS 1:58,22
5 Brigita Langerholc  SLO 1:58,52
6 Swjatlana Ussowitsch  BLR 1:58,92
7 Swetlana Kljuka RUS 2:00,90
DNF Maria de Lurdes Mutola  MOZ

Finale: 28. August 2007, 21:20 Uhr

Die Kenianerin Janeth Jepkosgei Busienei führte von Anfang an mit einer Durchgangszeit von 56,16 Sekunden bei Rennhälfte. Auf der zweiten Runde versuchte vor allem Maria Mutola, die Lücke gering zu halten, wurde aber in der Zielkurve von Hasna Benhassi angegriffen. Mutola stürzte entkräftet auf der Zielgeraden. Mayte Martínez und Benhassi waren in der ersten Runde das Tempo nicht mitgegangen und überspurteten auf den letzten zweihundert Metern das gesamte Feld. Nur die führende Kenianerin, die einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegenlief, war nicht mehr zu erreichen.

Doping:
Die im Vorlauf ausgeschiedene Russin Swetlana Tscherkassowa wurde kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nach der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten zusammen mit sechs weiteren russischen Sportlern für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.

1500 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Maryam Yusuf Jamal  BRN 3:58,75
2 Iryna Lischtschynska UKR 4:00,69
3 Daniela Jordanowa  BUL 4:00,82
4 Mariem Alaoui Selsouli  MAR 4:01,52
5 Viola Jelagat Kibiwot  KEN 4:02,10
6 Agnes Samaria  NAM 4:07,61 NR
7 Natalja Pantelejewa RUS 4:07,82
8 Lidia Chojecka  POL 4:08,64

Finale: 2. September 2007, 20:10 Uhr

Es gab zwei Dopingfälle in diesem Wettbewerb;
Die Russinnen Jelena Sobolewa (ursprünglich auf Platz zwei in 3:58,99 min) und Julija Fomenko (ursprünglich auf Platz sieben in 4:02,46 min) wurden kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nach der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten zusammen mit fünf weiteren russischen Sportlern für zwei Jahre gesperrt. Ihre Resultate bei diesen Weltmeisterschaften wurden annulliert.

5000 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Meseret Defar  ETH 14:57,91
2 Vivian Cheruiyot  KEN 14:58,50
3 Priscah Jepleting Cherono  KEN 14:59,21
4 Sylvia Jebiwott Kibet  KEN 14:59,26
5 Meselech Melkamu  ETH 15:01,42
6 Jennifer Rhines  USA 15:03,09
7 Shalane Flanagan  USA 15:03,86
8 Joanne Pavey  GBR 15:04,77

Finale: 1. September 2007, 20:30 Uhr

Doping:
Die zunächst fünftplatzierte Türkin Elvan Abeylegesse wurde nachträglich des Dopings überführt und für zwei Jahre gesperrt. Ihre Resultate dieser Weltmeisterschaften – außer ihrem fünften Platz hier über 5000 Meter noch Silber über 10.000 Meter – wurden annulliert. Außerdem erhielt die Läuferin eine Sperre von zwei Jahren.

10.000 m

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Tirunesh Dibaba  ETH 31:55,41
2 Kara Goucher  USA 32:02,05
3 Joanne Pavey  GBR 32:03,81
4 Kimberley Smith  NZL 32:06,89
5 Deena Kastor  USA 32:24,58
6 Ejegayehu Dibaba  ETH 32:30,44
7 Philes Moora Ongori  KEN 32:30,74
8 Emily Chebet Muge  KEN 32:31,21

Datum: 25. August 2007, 21:50 Uhr

Dieser Wettbewerb lief nicht wie erwartet: Zwar kam Tirunesh Dibaba zu einem Favoritensieg, der von den Äthiopierinnen angestrebte Dreifacherfolg blieb jedoch aus. Dibabas ältere Schwester Ejegayehu stürzte und verlor deshalb einige Plätze, ihre Landsfrau Mestawet Tufa stieg mit Kreislaufproblemen aus.

Doping:
In diesem Rennen hatte die Türkin Elvan Abeylegesse zunächst die Silbermedaille erobert, die ihr allerdings ebenso wie ihr fünfter Platz über 5000 Meter aberkannt wurde, nachdem sie nachträglich des Dopings überführt und für zwei Jahre gesperrt wurde.

Marathon

Platz Athletin Land Zeit (h)
1 Catherine Ndereba  KEN 2:30:37
2 Zhou Chunxiu  CHN 2:30:45
3 Reiko Tosa  JPN 2:30:55
4 Zhu Xiaolin  CHN 2:31:21
5 Lidia Șimon  ROM 2:31:26
6 Kiyoko Shimahara  JPN 2:31:40
7 Rita Jeptoo Sitienei  KEN 2:32:03
8 Edith Masai  KEN 2:32:22

Datum: 2. September 2007
7:00 Uhr

Ebenso wie der Wettbewerb der Männer fand auch der der Frauen unter extremen Witterungsbedingungen statt. Bei Temperaturen um die 30 °C dauerte es lange, bis Vorentscheidungen fielen. Nach zwanzig Kilometern lagen noch 28 Läuferinnen gleichauf an der Spitze. Erst bei Kilometer 35 hatten sich jene acht Teilnehmerinnen abgesetzt, die auch am Schluss vorne lagen. Die Entscheidung um die Medaillenränge fiel dann auf den letzten zwei Kilometern, als sich Catherine Ndereba absetzte und einen knappen Vorsprung bis ins Ziel verteidigte. Reiko Tosa konnte von den Zuschauern angefeuert einen Kilometer vor dem Ziel die bis dahin auf Platz drei liegende Zhu Xiaolin noch abfangen und sich bis ins Ziel fast an die zweitplatzierte Zhou Chunxiu heranarbeiten.

Die Deutsche Melanie Kraus hatte sich das Rennen gut eingeteilt. Bei Kilometer 25 noch auf Platz 35 liegend belegte sie am Ende Rang zwanzig. Mehr Probleme hatte die zweite deutsche Läuferin Susanne Hahn, die als 43. einlief. Die Liechtensteinerin Kerstin Metzler-Mennenga, die sich, wie nachträglich bekannt wurde, durch einen Sportbetrug qualifiziert hatte, kam auf den 53. Platz. Von 66 gestarteten Läuferinnen erreichten 57 das Ziel.

Marathon-Cup

Platz Land Athletinnen Zeit (h)
1  Kenia Catherine Ndereba
Rita Jeptoo Sitienei
Edith Masai
7:35:02
2  Volksrepublik China Zhou Chunxiu
Zhu Xiaolin
Zhang Shujing
7:35:52
3  Japan Reiko Tosa
Kiyoko Shimahara
Mari Ozaki
7:37:39
4 Russland Ljubow Morgunowa
Gulnara Wygowskaja
Nailja Julamanowa
7:50:34
5  Italien Anna Incerti
Deborah Toniolo
Lucilla Andreucci
8:12:41
6  USA Ann Alyanak
Zoila Gómez
Dana Coons
8:13:24
7  Äthiopien Askale Tafa
Zekiros Adanech
Robe Tola
8:58:46

Datum: 2. September 2007, 7:00 Uhr

Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung. Es waren fünf Läuferinnen je Nation zugelassen, für die Wertung wurden die Zeiten der jeweils besten drei addiert. Der Wettbewerb zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.

100 m Hürden

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Michelle Perry  USA 12,46
2 Perdita Felicien  CAN 12,49
3 Delloreen Ennis-London  JAM 12,50
4 Susanna Kallur  SWE 12,51
5 Ginnie Powell  USA 12,55
6 LoLo Jones  USA 12,62
7 Vonette Dixon  JAM 12,64
8 Angela Whyte  CAN 12,66

Finale: 29. August 2007, 21:05 Uhr

Wind: −0,1 m/s

Noch nie lagen bei Weltmeisterschaften im Hürdensprint nur zwei Zehntelsekunden zwischen der ersten und der achten Läuferin. Es gewann die US-amerikanische Weltmeisterin von 2005 Michelle Perry vor der kanadischen Weltmeisterin von 2003 Perdita Felicien. Die Medaillengewinnerinnen trennten jeweils wenige Hundertstelsekunden voneinander. Der amtierenden Europameisterin Susanna Kallur aus Schweden reichte nicht einmal eine persönliche Bestzeit zum Gewinn der Bronzemedaille, auch ihr fehlte dazu eine Hundertstelsekunde.

400 m Hürden

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Jana Pittman  AUS 53,31
2 Julija Petschonkina RUS 53,50
3 Anna Jesień  POL 53,92
4 Nickiesha Wilson  JAM 54,10
5 Huang Xiaoxiao  CHN 54,15
6 Jewgenija Issakowa RUS 54,50
7 Tiffany Williams  USA 54,63
8 Tasha Danvers-Smith  GBR 54,94

Finale: 30. August 2007, 20:25 Uhr

3000 m Hindernis

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Jekaterina Wolkowa RUS 9:06,57 CR
2 Tatjana Petrowa RUS 9:09,19
3 Eunice Jepkorir Kertich  KEN 9:20,09
4 Ruth Bisibori Nyangau  KEN 9:25,25
5 Sophie Duarte  FRA 9:27,51 NR
6 Cristina Casandra  ROM 9:29,63
7 Gulnara Galkina RUS 9:30,24
8 Rosa Morató  ESP 9:36,84

Finale: 27. August 2007, 20:20 Uhr

4 × 100 m Staffel

Finale: 1. September 2007, 22:05 Uhr

Es kam zum erwarteten Sieg der favorisierten US-Staffel. Auf der Ziellinie wurde es zwar nochmal eng, da Jamaika mit Veronica Campell stark aufkam und die US-Amerikanerin Torri Edwards die letzten Meter nur auslief, aber es reichte am Ende. Die deutsche Staffel blieb mit guten Wechseln innerhalb ihrer Möglichkeiten, nachdem sie aufgrund eines angeblichen Wechselfehlers im Vorlauf zeitweilig als disqualifiziert galt, dann aber doch im Finale starten durfte.

4 × 400 m Staffel

Platz Land Athletinnen Zeit (min)
1  USA DeeDee Trotter
Allyson Felix (Finale)
Mary Wineberg
Sanya Richards (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Monique Hennagan
Natasha Hastings
3:18,55 WL
2  Jamaika Shericka Williams
Shereefa Lloyd
Davita Prendergast
Novlene Williams (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Anastasia Le-Roy
3:19,73 NR
3  Großbritannien Christine Ohuruogu (Finale)
Marilyn Okoro
Lee McConnell
Nicola Sanders
im Vorlauf außerdem:
Donna Fraser
3:20,04 NR
4 Russland Ljudmila Litwinowa
Natalja Nasarowa
Tatjana Weschkurowa (Finale)
Natalja Antjuch (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Jelena Migunowa
Tatjana Lewina
3:20,25
5  Belarus Juljana Juschtschanka
Iryna Chljustawa
Ilona Ussowitsch (Finale)
Swjatlana Ussowitsch
im Vorlauf außerdem:
Hanna Kosak
3:21,88 NR
6  Polen Zuzanna Radecka
Grażyna Prokopek
Ewelina Sętowska-Drick (Finale)
Anna Jesień
im Vorlauf außerdem:
Agnieszka Karpiesiuk
3:26,49
7  Kuba Aymée Martínez
Daimí Pernía
Zulia Calatayud
Indira Terrero
3:27,05
8  Mexiko Zudikey Rodriguez
Gabriela Medina
Nallely Vela
Ana Guevara
3:29,14

Finale: 2. September 2007, 20:30 Uhr

20 km Gehen

Platz Athletin Land Zeit (h)
1 Olga Kaniskina RUS 1:30:09
2 Tatjana Schemjakina RUS 1:30:42
3 María Vasco  ESP 1:30:47
4 Kjersti Plätzer  NOR 1:31:24
5 Susana Feitor  POR 1:32:01
6 Claudia Ștef  ROM 1:32:47
7 Inês Henriques  POR 1:33:06
8 Sabine Zimmer  GER 1:33:32

Datum: 31. August 2007, 8:00 Uhr

Hochsprung

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Blanka Vlašić  CRO 2,05
2 Antonietta Di Martino  ITA 2,03 NR
Anna Tschitscherowa RUS 2,03
4 Jelena Slessarenko RUS 2,00
5 Jekaterina Sawtschenko RUS 2,00
6 Ruth Beitia  ESP 1,97
7 Kajsa Bergqvist  SWE 1,94
Melanie Skotnik  FRA 1,94
Wita Palamar UKR 1,94
Marina Aitowa  KAZ 1,94
Emma Green  SWE 1,94

Finale: 2. September 2007, 19:00 Uhr

Stabhochsprung

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Jelena Issinbajewa RUS 4,80
2 Kateřina Baďurová  CZE 4,75 NR
3 Swetlana Feofanowa RUS 4,75
4 Monika Pyrek  POL 4,75
5 Vanessa Boslak  FRA 4,70 NR
6 Fabiana Murer  BRA 4,65
Julija Golubtschikowa RUS 4,65
8 Anna Rogowska  POL 4,60

Finale: 28. August 2007, 19:30 Uhr

Jelena Issinbajewa sprang mit ihrem ersten Versuch über 4,65 m, ihre zweite Höhe von 4,80 m überwand sie im zweiten Versuch und war damit Weltmeisterin. Dreimal versuchte sie sich dann an der Weltrekordmarke von 5,02 m, konnte diese Höhe aber nicht meistern.

Weitsprung

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Tatjana Lebedewa RUS 7,03
2 Ljudmila Koltschanowa RUS 6,92
3 Tatjana Kotowa RUS 6,90
4 Naide Gomes  POR 6,87
5 Bianca Kappler  GER 6,81
6 Maurren Higa Maggi  BRA 6,80
7 Keila Costa  BRA 6,69
8 Brittney Reese  USA 6,60

Finale: 28. August 2007, 20:50 Uhr

Tatjana Lebedewa sprang ihre Siegesweite im zweiten Versuch und wiederholte das Resultat mit ihrem dritten Sprung noch einmal. Naide Gomes lag bis zum letzten Versuch an zweiter Stelle, wurde dann aber von den beiden Russinnen Ljudmila Koltschanowa und Tatjana Kotowa übertroffen. Kotowa hatte bei den letzten drei Weltmeisterschaften jeweils Silber errungen und gewann nun Bronze.

Dreisprung

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Yargelis Savigne  CUB 15,28 WL
2 Tatjana Lebedewa RUS 15,07
3 Marija Šestak  SLO 14,72
4 Magdelín Martínez  ITA 14,71
5 Olha Saladucha UKR 14,60
6 Xie Limei  CHN 14,50
7 Keila Costa  BRA 14,40
8 Olesja Bufalowa RUS 14,39

Finale: 31. August 2007, 19:30 Uhr

Hier gab es gleich zwei Athletinnen, die nachträglich wegen positiver Dopingproben disqualifiziert wurden:
Der Griechin Chrysopigi Devetzi, die mit 15,04 m auf den dritten Platz gekommen war, wurden ihre Resultate vom 31. August, 2007 bis 30. August, 2009 aberkannt. Darüber hinaus hatte sie eine zweijährige Sperre hinzunehmen.
Die Russin Anna Pjatych, die mit 14,88 m zunächst Vierte war, erhielt aufgrund von Dopingmissbrauch im Jahr 2017 eine vierjährige Sperre, rückwirkend gültig ab dem 15. Dezember 2016. Unter anderem ihr bei diesen Weltmeisterschaften erzieltes Resultat wurde annulliert.

Kugelstoßen

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Valerie Vili  NZL 20,54 WL
2 Nadine Kleinert  GER 19,77
3 Li Ling  CHN 19,38
4 Petra Lammert  GER 19,33
5 Li Meiju  CHN 18,83
6 Gong Lijiao  CHN 18,66
7 Chiara Rosa  ITA 18,39
8 Anna Omarowa RUS 18,20

Finale: 26. August 2007, 19:45 Uhr

Doping:
Die zunächst zweitplatzierte Belarussin Nadseja Astaptschuk wurde im Laufe der Jahre mehrfacher Dopingvergehen überführt. Zuletzt wurden alle ihre Resultate von 2005 bis 2012 annulliert.

Diskuswurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Franka Dietzsch  GER 66,61
2 Yarelys Barrios  CUB 63,90
3 Nicoleta Grasu  ROM 63,40
4 Sun Taifeng  CHN 63,22
5 Olena Antonowa UKR 62,41
6 Joanna Wiśniewska  POL 61,35
7 Natalija Semenowa UKR 61,17
8 Ma Xuejun  CHN 59,37

Finale: 29. August 2007, 19:45 Uhr

Franka Dietzsch gelang ihre Siegesweite gleich im ersten Wurf.

Doping:
Die Russin Darja Pischtschalnikowa, die mit 65,78 m auf den zweiten Platz gekommen war, wurde nachträglich disqualifiziert. Sie legte nach Bekanntwerden positiver Befunde in ihren Dopingproben ein umfassendes Geständnis ab und wurde nach Weiterleitung ihrer eigentlich vertraulichen Aussagen zum russischen Staatsdoping durch die WADA an die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA in Russland als Verräterin gebrandmarkt und für zehn Jahre gesperrt.

Hammerwurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Betty Heidler  GER 74,76
2 Yipsi Moreno  CUB 74,74
3 Zhang Wenxiu  CHN 74,39
4 Kamila Skolimowska  POL 73,25
5 Jelena Konewzewa RUS 72,45
6 Eileen O’Keeffe  IRL 70,39
7 Clarissa Claretti  ITA 70,74
8 Manuela Montebrun  FRA 70,36

Finale: 30. August 2007, 19:30 Uhr

Betty Heidler übernahm im zweiten Durchgang die Führung. Wenxiu Zhang und Yipsi Moreno kamen zwar fast an Heidlers Weite heran, aber letztlich blieb die deutsche Werferin vorn. Moreno errang bereits ihre vierte Weltmeisterschaftsmedaille.

Doping:
Die zunächst zehntplatzierte Russin Gulfija Chanafejewa wurde kurz vor den Olympischen Spielen 2008 nach der Auswertung von Nachtests mit positiven Resultaten zusammen mit sechs weiteren russischen Athleten für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.

Speerwurf

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Barbora Špotáková  CZE 67,07 NR
2 Christina Obergföll  GER 66,46
3 Steffi Nerius  GER 64,42
4 Nikola Brejchová  CZE 63,73
5 Savva Lika  GRE 63,13
6 Sonia Bisset  CUB 61,74
7 Marija Abakumowa RUS 61,43
8 Linda Stahl  GER 61,03

Finale: 31. August 2007, 20:40 Uhr

Siebenkampf

Platz Athletin Land Punkte
1 Carolina Klüft  SWE 7032 ER/WL
2 Ljudmyla Blonska UKR 6832 NR
3 Kelly Sotherton  GBR 6510
4 Jessica Ennis  GBR 6469
5 Lilli Schwarzkopf  GER 6439
6 Austra Skujytė  LTU 6380
7 Jennifer Oeser  GER 6378
8 Natalja Dobrynska UKR 6327

Datum: 25. und 26. August 2007

Carolina Klüft errang zum dritten Mal in Folge den Weltmeistertitel, gewann ihren achtzehnten Wettkampf in Folge. Mit ihrer Punktzahl stellte sie gleichzeitig eine neue Weltjahresbestleistung und einen neuen Europarekord auf.

Commons: Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Video

Einzelbelege und Hinweise

  1. President Diack proudly signs off Osaka 2007 (Memento des Originals vom 4. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., iaaf.org, 2. September 2007, abgerufen am 18. Oktober 2020
  2. Saubere Leichtathletik-WM? Kein Dopingfall in Osaka, n-tv.de, 2. September 2007 abgerufen am 18. Oktober 2020
  3. 1 2 Dopingsünder Keita zwei Jahre gesperrt. In: Neue Zürcher Zeitung, 23. Oktober 2007, nzz.ch, abgerufen am 18. Oktober 2020
  4. 1 2 Michnewitsch gesperrt, Focus Online, 19. November 2013, focus.de, abgerufen am 28. Oktober 2020
  5. 1 2 3 4 5 6 7 Russische Leichtathleten zwei Jahre gesperrt. In: Der Tagesspiegel, 20. Oktober 2008, tagesspiegel.de, abgerufen am 11. November 2020
  6. 1 2 3 Langstreckenläuferin Elvan Abeylegesse für zwei Jahre gesperrt. Olympiazweite wegen Dopings gesperrt. Sport1, 31. März 2016 auf sport1.de, abgerufen am 6. November 2020
  7. 1 2 Greek triple jumper fails third drugs test as IOC sanctions 16 athletes over Beijing Games The 42, 17. November 2016 (englisch), abgerufen am 10. November 2020
  8. 1 2 CAS sperrt russische Dreispringerin Pjatych Focus Online 18. August 2017, abgerufen am 10. November 2020
  9. 1 2 Adams to get another world title, rnz.co, 29. November 2017, abgerufen am 11. November 2020
  10. 1 2 Whistleblowerin. "Eine große charakterliche Schweinerei", deutschlandfunk.de, abgerufen am 11. November 2020
  11. Revision of results following sanctions of Tsikhan and Ostapchuk, iaaf.org. abgerufen am 25. Juni 2015
  12. Doping-Betrüger Tsikhan holt Hammer-Silber. sport.de, 20. August 2016; abgerufen am 25. August 2016
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