Natalja Antjuch


Natalja Antjuch nach ihrem Sieg
bei den Europameisterschaften 2010

Voller Name Natalja Nikolajewna Antjuch
Nation Russland Russland
Geburtstag 26. Juni 1981 (42 Jahre)
Geburtsort Leningrad, Sowjetunion Sowjetunion
Größe 181 cm
Gewicht 69 kg
Karriere
Disziplin Sprint, Hürdenlauf
Bestleistung 22,75 m (200 m)
49,85 s (400 m)
52,70 s (400 m Hürden)
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × 1 × 1 ×
Weltmeisterschaften 1 × 0 × 2 ×
Hallenweltmeisterschaften 2 × 0 × 0 ×
Europameisterschaften 1 × 1 × 0 ×
Halleneuropameisterschaften 2 × 1 × 0 ×
 Olympische Spiele
Silber Athen 2004 400 m
Bronze Athen 2004 4 × 400 m
Weltmeisterschaften
Gold Helsinki 2005 4 × 400 m
Bronze Berlin 2009 4 × 400 m
Bronze Daegu 2011 400 m Hürden
Hallenweltmeisterschaften
Gold Birmingham 2003 4 × 400 m
Gold Moskau 2006 4 × 400 m
Europameisterschaften
Silber München 2002 4 × 400 m
Gold Barcelona 2010 400 m Hürden
Halleneuropameisterschaften
Gold Wien 2002 400 m
Silber Birmingham 2007 4 × 400 m
Gold Turin 2009 4 × 400 m
letzte Änderung: 29. März 2020

Natalja Nikolajewna Antjuch (russisch Наталья Николаевна Антюх, engl. Transkription Natalya Antyukh; * 26. Juni 1981 in Leningrad) ist eine ehemalige russische Sprinterin mit der Spezialstrecke 400-Meter-Lauf und Hürdenläuferin.

Sportliche Karriere

Am Anfang ihrer internationalen sportlichen Karriere gewann sie bei den Europameisterschaften 2002 in München die Silbermedaille in der 4-mal-400-Meter-Staffel. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gewann sie die Bronzemedaille über 400 m hinter Tonique Williams-Darling (BAH) und Ana Guevara (MEX) sowie Silber mit der russischen Staffel.

Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki erreichte sie im Einzelwettbewerb das Halbfinale und gewann mit der russischen Mannschaft Gold in der 4-mal-400-Meter-Staffel. 2007 wurde sie Landesmeisterin und Sechste bei den Weltmeisterschaften in Osaka. 2009 wurde sie Vierte bei den Halleneuropameisterschaften in Turin. In der Freiluftsaison 2009 wechselte sie zum 400-Meter-Hürdenlauf. Bei den Weltmeisterschaften in Berlin wurde sie Sechste. 2010 siegte sie bei den Europameisterschaften in Barcelona über 400 Meter Hürden und stellte mit 52,92 s einen Europameisterschaftsrekord auf. Beim Leichtathletik-Continentalcup in Split wurde sie Vierte.

Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu errang sie Bronze. 2012 stellte sie bei den Olympischen Spielen in London ihre persönliche Bestzeit im Hürdenlauf über 400 m auf und wurde Olympiasiegerin; hinzu kam die Silbermedaille mit der 4-mal-400-Meter-Staffel. Am 1. Februar 2017 gab das IOC bekannt, dass den Russinnen die Silbermedaille aberkannt wird, nachdem Antjuchs Staffelkollegin Antonina Kriwoschapka bei Nachtests positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden war. Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass Antjuch auch der Olympiasieg aus dem Jahr 2012 aberkannt wird.

Dopingsperre

Im März 2020 leitete die Athletics Integrity Unit (AIU), die unabhängige Integritätskommission des Weltleichtathletikverbandes World Athletics (ehem. IAAF), auf der Grundlage von Belegen aus dem McLaren-Report ein Verfahren gegen Antjuch ein. 2021 wurde die vierjährige Sperre der zu diesem Zeitpunkt bereits zurückgetretenen Athletin bis zum 6. April 2025 vom Internationalen Sportgerichtshof CAS bestätigt. Außerdem wurden zunächst alle Ergebnisse vom 30. Juni 2013 bis zum 31. Dezember 2015 gestrichen; dieser Zeitraum wurde von der AIU im Oktober 2022 bis zum 15. Juli 2012 verlängert. Als Folge dessen wurde Antjuch rückwirkend der Olympiasieg in London aberkannt.

Persönliche Bestzeiten

  • 400 m: 49,85 s, 31. Juli 2004, Tula
    • Halle: 50,37 s, 18. Februar 2006, Moskau
  • 400 m Hürden: 52,70 s, 8. August 2012, London

Einzelnachweise

  1. IOC sanctions three athletes for failing anti-doping test at London 2012. Internationales Olympisches Komitee, 1. Februar 2017, abgerufen am 22. April 2018 (englisch).
  2. Doping: Antjuch verliert Olympia-Gold von 2012. Abgerufen am 21. Dezember 2022 (deutsch).
  3. Martin Neumann: Flash-News des Tages – Doping-Verfahren gegen Olympiasieger Silnov und Antyukh, Notizen, auf: leichtathletik.de, vom 28. März 2020, abgerufen am 29. März 2020.
  4. Zwei russische Olympiasieger am Doping-Pranger (28. März 2020)
  5. Latest Sanctions for Doping and Non-Doping Violations May 2021 as of 28 May 2021, auf: athleticsintegrity.org, abgerufen am 5. Juni 2021 (pdf 209 kB)
  6. THE COURT OF ARBITRATION FOR SPORT (CAS) DECISIONS IN A NUMBER OF MATTERS INVOLVING RUSSIAN ATHLETES
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