Li Jiajun
Nation China Volksrepublik Volksrepublik China
Geburtstag 15. Oktober 1975 (47 Jahre)
Geburtsort Changchun
Größe 174 cm
Karriere
Nationalkader seit 1991
Status zurückgetreten
Karriereende 2006
Medaillenspiegel
Olympische-Medaillen 0 × 2 × 3 ×
WM-Medaillen 8 × 3 × 8 ×
Team-WM-Medaillen 2 × 1 × 2 ×
Asienspiele 4 × 2 × 2 ×
 Olympische Winterspiele
Silber 1998 Nagano 1000 m
Bronze 1998 Nagano 5000-m-Staffel
Silber 2002 Salt Lake City 1500 m
Bronze 2002 Salt Lake City 5000-m-Staffel
Bronze 2006 Turin 1500 m
 Shorttrack-Weltmeisterschaften
Bronze 1996 Den Haag Mehrkampf
Bronze 1998 Wien 5000-m-Staffel
Gold 1999 Sofia Mehrkampf
Gold 1999 Sofia 5000-m-Staffel
Gold 2000 Sheffield 5000-m-Staffel
Bronze 2000 Sheffield Mehrkampf
Gold 2001 Jeonju Mehrkampf
Gold 2001 Jeonju 500 m
Gold 2001 Jeonju 1000 m
Bronze 2001 Jeonju 5000-m-Staffel
Bronze 2002 Montreal 5000-m-Staffel
Gold 2003 Warschau 500 m
Gold 2003 Warschau 1000 m
Silber 2003 Warschau Mehrkampf
Bronze 2003 Warschau 5000-m-Staffel
Silber 2004 Göteborg 1000 m
Silber 2004 Göteborg 5000-m-Staffel
Bronze 2004 Göteborg Mehrkampf
Bronze 2005 Peking 1000 m
Shorttrack-Team-WMVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold 1999 St. Louis Team
Silber 2001 Nobeyama Team
Gold 2002 Milwaukee Team
Bronze 2003 Chuncheon Team
Bronze 2005 Budapest Team
 Winter-Asienspiele
Gold 1996 Harbin 500 m
Gold 1996 Harbin 1500 m
Bronze 1996 Harbin 5000-m-Staffel
Gold 1999 Gangwon 5000-m-Staffel
Gold 2003 Aomori 500 m
Silber 2003 Aomori 1500 m
Silber 2003 Aomori 5000-m-Staffel
Bronze 2003 Aomori 3000 m
Platzierungen im Shorttrack-Weltcup
 Debüt im Weltcup September 1998
 Weltcupsiege 40
 Gesamtweltcup 1. (98/99)
 500-m-Weltcup 1. (99/00, 01/02, 03/04)
 1000-m-Weltcup 2. (99/00, 00/01)
 1500-m-Weltcup 11. (99/00)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 500 Meter 10 6 3
 1000 Meter 9 5 3
 1500 Meter 5 3 6
 3000 Meter 2 6 3
 Staffel/Team 7 7 5
letzte Änderung: 17. August 2022

Li Jiajun (chinesisch 李佳军, Pinyin Lǐ Jiājūn, * 15. Oktober 1975 in Changchun, Jilin) ist ein chinesischer Shorttracker. Zwischen 1996 und 2006 gewann er acht Weltmeistertitel und fünf olympische Medaillen. Er war 1998 der erste chinesische Mann, der eine Medaille bei Olympischen Winterspielen gewann.

Werdegang

Im Alter von sechs Jahren begann Li Jiajun in seiner Heimat im Nordosten Chinas mit dem Eislaufen. Er trainierte im elf Kilometer von seinem Zuhause entfernten Nanling-Stadion in Changchun. 1991 wurde er 16-jährig in das chinesische Shorttrack-Nationalteam aufgenommen und entwickelte sich in der Folgezeit zum führenden Shorttracker seines Landes. In Lillehammer nahm er 1994 erstmals an olympischen Shorttrack-Wettbewerben teil und gewann zwei Jahre später als erster chinesischer Mann eine Medaille bei Shorttrack-Weltmeisterschaften: Nach einem Streckensieg über 1000 Meter belegte er den dritten Rang in der Gesamtwertung des Mehrkampfs und teilte sich beim Sieg des Kanadiers Marc Gagnon die Bronzemedaille mit Orazio Fagone sowie Mirko Vuillermin aus Italien. Bei den Weltmeisterschaften 1999 in Sofia und 2001 in Jeonju errang er jeweils den WM-Titel im Mehrkampf. Hinzu kamen weitere Goldmedaillen in Staffeln und auf Einzelstrecken sowie im Lauf seiner Karriere insgesamt 40 Siege im Shorttrack-Weltcup (26 auf Einzelstrecken, 7 im Mehrkampf und 7 in Staffeln). Im Winter 1998/99 gewann Li die Mehrkampf-Gesamtwertung der erstmals ausgetragenen Rennserie. Außerdem holte er mehrere Goldmedaillen bei den Winter-Asienspielen 1996, 1999 und 2003 sowie bei der Winter-Universiade 1997.

Von 1994 bis 2006 nahm Li Jiajun an vier Olympischen Winterspielen teil und gewann zwei Silber- und drei Bronzemedaillen. 1998 in Nagano führte Li das 1000-Meter-Rennen bis kurz vor dem Ziel an, wurde aber im Endspurt um fünf Hundertstelsekunden von Kim Dong-sung geschlagen. Er gewann Silber und damit die erste Medaille eines chinesischen Mannes bei Winterspielen. Vier Jahre später stürzten die vier führenden Athleten über 1000 Meter – neben Li noch Apolo Anton Ohno, Mathieu Turcotte und Ahn Hyun-soo – allesamt in der letzten Kurve, sodass der abgehängte Australier Steven Bradbury als Erster die Ziellinie überquerte und Gold gewann. Li, der nach Ansicht einiger Beobachter wegen eines Gerangels mit Ohno Schuld an der Kollision trug, wurde disqualifiziert. Im 1500-Meter-Rennen wenige Tage später profitierte Li von der Disqualifikation Kim Dong-sungs und gewann hinter Ohno zum zweiten Mal olympisches Silber. Mit der chinesischen Staffel holte er sowohl 1998 als auch 2002 die Bronzemedaille. Seine fünfte und letzte Olympiamedaille gewann Li 2006 in Turin, als er über 1500 Meter hinter den beiden Koreaner Ahn Hyun-soo und Lee Ho-suk den dritten Rang belegte.

Nach den Winterspielen 2006 beendete Li Jiajun seine aktive Laufbahn. Er betreute in der Folge unter anderem das kasachische Shorttrackteam, ehe er für eine Stelle als Co-Trainer nach China zurückkehrte. 2007 zählte er zu den letzten Fackelträgern für die Winter-Asienspiele in seiner Heimatstadt Changchun. Im Herbst 2021 war er der erste chinesische Träger – der zweite insgesamt – der in Olympia entzündeten Flamme für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen

Olympische Winterspiele 500 m 1000 m 1500 m Staffel
Jahr Ort
1994 Lillehammer16.16.7.
1998 Nagano9. 2. 3.
2002 Salt Lake City10.8. 2. 3.
2006 TurinDSQ6. 3.5.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Wang Haofi, Zhou Wanpeng, Wang Fan (Xinhua): Dream flying and heart flying-Interview with Li Jiajun, the first Chinese torchbearer of the Beijing Winter Olympics auf min.news – englische Übersetzung des chinesischen Originaltextes auf news.cn. Erschienen am 5. November 2021. Abgerufen am 11. Dezember 2021.
  2. Offizielle Ergebnisse der Shorttrack-Weltmeisterschaften 1996, archiviert auf shorttrackonline.info. Abgerufen am 11. Dezember 2021. Das finale Mehrkampfergebnis ist auf Seite 53 abgedruckt.
  3. 1 2 Li Jiajun in der Datenbank von Olympedia.org (englisch). Abgerufen am 11. Dezember 2021.
  4. John Slack: Not Sporting: The Short Track Racing Incident. In: David Straub (Hrsg.): Anti-Americanism in democratizing South Korea. 2015, S. 138–139. Online verfügbar im Textarchiv – Internet Archive
  5. John Slack: Not Sporting: The Short Track Racing Incident. In: David Straub (Hrsg.): Anti-Americanism in democratizing South Korea. 2015, S. 144. Online verfügbar im Textarchiv – Internet Archive
  6. Philip Barker: Jiajun named as first Chinese Torchbearer for Beijing 2022 Relay auf insidethegames.biz. 16. Oktober 2021. Abgerufen am 11. Dezember 2021.

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