Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 50′ N, 13° 25′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Mittelsachsen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Lichtenberg-Weißenborn | |
Höhe: | 311 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,39 km2 | |
Einwohner: | 2658 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09638 | |
Vorwahl: | 037323 | |
Kfz-Kennzeichen: | FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 22 340 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 3A 09638 Lichtenberg/Erzgeb. | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Steffi Schädlich | |
Lage der Gemeinde Lichtenberg/Erzgeb. im Landkreis Mittelsachsen | ||
Lichtenberg/Erzgeb. ist eine Gemeinde im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen (Deutschland). Mit der Nachbargemeinde Weißenborn/Erzgeb. bildet Lichtenberg die Verwaltungsgemeinschaft Lichtenberg-Weißenborn. Die Abkürzung „Erzgeb.“ steht jeweils für „Erzgebirge“.
Geographie
Lichtenberg liegt im Tal der Freiberger Mulde. Bei Lichtenberg und seinen beiden Ortsteilen handelt es sich um Waldhufendörfer. Der sieben Kilometer lange Ortsteil Lichtenberg liegt östlich des Flusses an der Gimmlitz, die südlich des Orts zur Talsperre Lichtenberg aufgestaut ist. Weigmannsdorf und Müdisdorf liegen in einem westlichen Nebental.
Höchster Punkt der Gemeinde ist der Burgberg mit 617 m.
Ortsgliederung
Ortsteile sind Lichtenberg, Weigmannsdorf und Müdisdorf.
Geschichte
Lichtenberg wird 1309 erstmals urkundlich als Lichtinberc erwähnt. Die Gründung des Ortes durch fränkische Kolonisten erfolgte aber bereits im 12. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert entstand die Wasserburg Lichtenberg, genannt „Ringelteich“, im Tal, und mutmaßlich auch im 14. Jh. die Höhenburg Lichtenberg auf dem Burgberg. Um 1445 ist Lichtenberg als Rittersitz genannt und zur Pflege Freiberg gehörig. Das Ortswappen zeigt das Osterlamm wie jenes des Bistums Meißen. Im Gegensatz zum Nachbarort Weigmannsdorf, der zum Amt Frauenstein gehörte, lag Lichtenberg wie sein heutiger Ortsteil Müdisdorf bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Freiberg. 1506 wurde Lichtenberg durch Kauf zum Freiberger Ratsdorf. Erst 1838 erhielt der Ort die Selbstverwaltung. Ab 1856 gehörte Lichtenberg zum Gerichtsamt Freiberg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Freiberg.
1912 erfolgte der Anschluss Lichtenbergs ans Elektrizitätsnetz. Mit der zweiten Kreisreform in der DDR kam Lichtenberg im Jahr 1952 zum Kreis Brand-Erbisdorf im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). Die Talsperre Lichtenberg wurde 1967–1973 erbaut. Am 1. Oktober 1993 erfolgte die Eingemeindung von Weigmannsdorf-Müdisdorf. Im Jahr 1994 kam die Gemeinde Lichtenberg/Erzgeb. vom sächsischen Landkreis Brand-Erbisdorf zum Landkreis Freiberg und 2008 zum Landkreis Mittelsachsen.
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
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1989 bis 1995
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1996 bis 2002
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2003 bis 2013
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- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Politik
Gemeinderat
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Freie Wähler Mittelsachsen e.V. (FWMS): 6 Sitze
- CDU: 5 Sitze
- Allgemeine Wählergemeinschaft (AWG): 3 Sitze
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Lichtenberg/Erzgeb.
Bauwerke
- Talsperre Lichtenberg: Die ab 1967 zur Trinkwassergewinnung erbaute Talsperre ist das bekannteste Bauwerk der Gemeinde.
- Kirche in Lichtenberg: Die Lichtenberger Kirche wurde 1648 im Stil des Barock erbaut. Die Inneneinrichtung entstand bei einem Umbau 1799. Sehenswert sind die Kassettendecke, ein komplettes Abendmahlgeschirr von 1679 und zwei Epitaphe aus dem 18. Jahrhundert.
- Besucherbergwerk „Trau auf Gott Erbstolln“ in Lichtenberg: Der Ende des 18. Jahrhunderts aufgefahrene Stollen ist insbesondere aus geologischer und markscheiderischer Sicht bemerkenswert. Die Firste wird teilweise durch Flussschotter der Gimmlitz gebildet, zudem verfügt der Stollen über zahlreiche Jahres- und Gangtafeln, Gedinge- und Vortriebszeichen.
- Kirche in Weigmannsdorf: Die im 15. Jahrhundert errichtete Kirche verfügt über sehenswerte Deckengemälde und einen aus Zinn gefertigten Taufstein in Form einer Muschel (1688).
- Wassermühle in Weigmannsdorf: Das bereits 1550 erwähnte Gebäude diente bis 1979 als Holzschleifmühle, wobei die voll funktionsfähige Holzschleiferei bis heute erhalten blieb. Die Mühle war das Elternhaus der sächsischen Hofbildhauer George Heermann und Paul Heermann.
- Kirche in Lichtenberg
- Blick auf den Ort
- Talsperre Lichtenberg
- Kirche in Weigmannsdorf
- Besucherbergwerk „Trau auf Gott Erbstolln“
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bahnstrecke Freiberg–Holzhau hat in Lichtenberg einen Haltepunkt.
Bildung
Lichtenberg besitzt eine Grundschule. Die Gimmlitztalschule Lichtenberg (Mittelschule) wurde 2006 geschlossen.
In Lichtenberg, Nr. 193 c befand sich die BBS des VEB Energiebau (u. a. Ausbildung zum Elektromonteur und Hochspannungsmonteur).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- George Heermann (um 1640–1700), Hofbildhauer
- Paul Heermann (1673–1732), Hofbildhauer
- Julius Hoeppner (1839–1893), Illustrator und Aquarellist
- Volker Uhlig (* 1949), Kommunalpolitiker (CDU)
Literatur
- Richard Steche: Lichtenberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 109.
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde Lichtenberg
- Lichtenberg/Erzgeb. im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Müdisdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
- ↑ HOV Sachsen: https://hov.isgv.de/Lichtenberg/Erzgeb. Lichtenberg/Erzgeb.
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 72 f.
- ↑ Die Amtshauptmannschaft Freiberg im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
- ↑ https://www.lichtenberg-erzgebirge.de/seite/418815/wahlergebnisse.html