Lind (Rentweinsdorf)
Koordinaten: 50° 4′ N, 10° 48′ O
Höhe: 259 m ü. NHN
Einwohner: 109 (2021)
Postleitzahl: 96184
Vorwahl: 09531
Wohnhaus in Lind

Lind ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Gemeinde Rentweinsdorf im Landkreis Haßberge.

Geografie

Das Dorf liegt im östlichen Teil des Landkreises im Baunachgrund. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Rentweinsdorf, Treinfeld und Ebern. An dem Ort befindet sich die Bahnstrecke Breitengüßbach–Ebern.

Geschichte

Der Ortsname bedeutet bei der Linde. Die Erstnennung war indirekt 1199, als Konrad von Lind als Zeuge in einer Urkunde des Präpositus der Kirche von Würzburg erwähnt wurde. 1231 verkaufte Ludwig von Raueneck seine Güter in „Linthe“ der Kirche von Würzburg und erhielt sie als Lehen zurück. Die nächste Nennung folgte 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und unter anderem „Linthe“ zur Pfarrei Ebern kam. 1373 erhielten Apel und Eberhard Fuchs vier Teile des Zehnt in „Linde“ und 1446 Hans von Lichtenstein dreiviertel am Zehnt zu „Linth“. Im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs war das Dorf ausgestorben.

Im Jahr 1862 wurde die Landgemeinde Losbergsgereuth in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Die Gemeinde bestand aus drei Orten, dem Hauptort Losbergsgereuth und zwei Weilern, dem 2,5 Kilometer entfernten Lind und dem 2,0 Kilometer entfernten Ottneuses. Die Gemeinde Losbergsgereuth zählte im Jahr 1871 154 Einwohner, von denen 76 Katholiken und 78 Protestanten waren, und 34 Wohngebäude. Lind hatte 41 Einwohner, die überwiegenden Protestanten gehörten zur 1,0 Kilometer entfernten Pfarrgemeinde Rentweinsdorf, wo sich auch die Bekenntnisschule befand. Im Jahr 1900 zählte der Ort 40 Einwohner und 9 Wohngebäude. 1925 lebten in der 391,97 Hektar großen Gemeinde Losbergsgereuth 123 Personen, von denen 76 evangelisch waren, in 23 Wohngebäuden. Der Weiler Lind hatte 37 Einwohner und 6 Wohngebäude. 1950 zählte Lind 58 Einwohner und 8 Wohngebäude. Die Katholiken gehörten zur Pfarrei Ebern. 1970 waren es 92 und 1987 98 Einwohner sowie 22 Wohngebäude mit 31 Wohnungen. Am 1. April 1971 war die Eingliederung Linds als Teil der Gemeinde Losbergsgereuth in die Gemeinde Rentweinsdorf. Am 1. Juli 1972 folgte im Rahmen der Gebietsreform die Auflösung des Landkreises Ebern und Lind kam mit Rentweinsdorf zum neuen Haßbergkreis.

Commons: Lind (Rentweinsdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahl von Lind auf der Website von Rentweinsdorf (abgerufen am 2. April 2022)
  2. 1 2 3 Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 31.
  3. Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 51. (Memento des Originals vom 19. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1293., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1305. (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1340. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1176. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187. (Digitalisat).
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 363. (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.