Märwil | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Weinfelden | |
Politische Gemeinde: | Affeltrangen | |
Postleitzahl: | 9562 | |
frühere BFS-Nr.: | 4713 | |
UN/LOCODE: | CH MAE (Märwil) | |
Koordinaten: | 718857 / 264075 | |
Höhe: | 489 m ü. M. | |
Fläche: | 2,49 km² | |
Einwohner: | 1089 (31.12.2018) | |
Einwohnerdichte: | 437 Einw. pro km² | |
Website: | www.maerwil.ch | |
Karte | ||
Märwil ist ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft der Gemeinde Affeltrangen im Bezirk Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz.
Die Ortsgemeinde gehörte von 1816 bis 1994 zur ehemaligen Munizipalgemeinde Affeltrangen. Am 1. Januar 1995 fusionierte die Ortsgemeinde Märwil im Rahmen der thurgauischen Gemeindereform zur politischen Gemeinde Affeltrangen.
Geographie
Das Dorf Märwil liegt im oberen Lauchetal. Zur Ortsgemeinde Dorf gehörten auch die Weiler Breite, Ghürst, Himmenreich und Langnau.
Geschichte
Märwil wurde 827 als Marinwilare erstmals urkundlich erwähnt. Im 9. Jahrhundert erhielt das Kloster St. Gallen Grundbesitz in Märwil, vor 1178 auch St. Johann im Thurtal. 1228 waren hier die Toggenburger begütert, dann geriet Märwil unter den Einfluss der Komturei Tobel, zu deren Gerichtsherrschaft es 1489 bis 1798 ganz gehörte. Bis 1819 bildeten Märwil und Buch bei Märwil die sogenannte Hauptgemeinde Märwil, die für Bürgerrecht, Löschwesen und Beamte zuständig war. Die Güter blieben jedoch getrennt.
Märwil war schon 1216 Pfarrei. Das Patrozinium Georg und Maria Magdalena ist 1520 erwähnt. 1275 überliess Diethelm IV. von Toggenburg den Kirchensatz Tobel. Nach der Reformation 1529 wurde Märwil 1569 Filiale der reformierten Kirche Affeltrangen. 1713 verzichteten die Katholiken auf die Kirche, die Teilung des Kirchenguts erfolgte jedoch erst 1807.
Ursprünglich erfolgte Kornbau in drei Zelgen. Zudem besassen die Märwiler eine Allmend und zeitweise wurde Torf abgebaut, letztmals von 1939 bis 1945. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Übergang zu Feldgrasbau, im Ersten Weltkrieg die Korrektion der Lauche und eine Güterzusammenlegung. 1870 bis 1914 war die Heimstickerei verbreitet. 1911 erhielt Märwil eine Station der Mittelthurgaubahn. 1911 bis 2003 war in Märwil eine Mosterei, seit 1930 eine Käsehandlung und von 1948 bis 1981 eine Schuhfabrik.
Bevölkerung
Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 |
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Ortsgemeinde | 357 | 274 | 461 | 579 | 622 | |||
Ortschaft | 680 | 779 | 1089 (mit Aussenhöfen) | |||||
Quelle |
Von den insgesamt 1089 Einwohnern der Ortschaft Märwil im Jahr 2018 waren 160 bzw. 14,7 % ausländische Staatsbürger. 451 (41,4 %) waren evangelisch-reformiert und 345 (31,7 %) römisch-katholisch.
Schulen
Die Primarschüler besuchen die Schulen in Affeltrangen, Zezikon (Primarschulgemeinde Lauchetal) und Märwil (Primarschulgemeinde Regio Märwil). Die Sekundarschule in Affeltrangen und das Schulhaus in Tobel bilden den Sekundarschulkreis Affeltrangen. An beiden Orten wurden 1999 neue Schulbauten eingeweiht.
Kirchen
Märwil hat eine evangelische Kirche, die vom gleichen Pfarrer betreut wird wie Affeltrangen. Die Katholiken gehören zur Kirchgemeinde Tobel.
Verkehr
Das Dorf ist über die Thurbo-Bahnlinie mit der Station Märwil mit den Schnellzugsstationen Wil (SG) und Weinfelden sowie mit dem Publicar gut erreichbar. Die Autobahn A1 ist über die Einfahrt Matzingen und die Autobahn A7 über die Einfahrt Bonau innerhalb von 15 Minuten zugänglich.
Freizeit
In Märwil und Affeltrangen sind verschiedene Riegen der Turnvereine, die Schützengesellschaft, die Brass Band, der Gemischte Chor und die Trachtengruppe Lauchetal aktiv. Den Höhepunkt des Vereinslebens bilden die jährlichen Abendunterhaltungen und das Waldfest im Sommer. Die Schulen, verschiedene kirchliche Organisationen und der Landfrauenverein bieten regelmässig kulturelle Veranstaltungen oder Fortbildungskurse an. Die ländliche Gegend ermöglicht Wandern und Fahrradfahrern auf verschiedenen Wegen abseits der Hauptstrassen.
Sehenswürdigkeiten
Die reformierte Kirche und das alte Schulhaus sind in der Liste der Kulturgüter in Affeltrangen aufgeführt.
Bilder
- Evangelische Kirche
- Gasthaus «Hirschen»
- Ehemalige Schuhfabrik
- Märwiler Riet
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF)
- 1 2 3 4 Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- 1 2 3 4 5 André Salathé: Märwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ StiASG, Urk. II 81. Online auf e-chartae, abgerufen am 12. Juni 2020.
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
- 1 2 Herzlich Willkommen. Auf der Webseite der Gemeinde Affeltrangen, abgerufen am 9. Februar 2020
- ↑ Märwil. Geschichte, Landschaft, Kultur. (Memento des vom 27. August 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf der Webseite des Dorfvereins Märwil, abgerufen am 6. September 2014
- ↑ Freizeit / Kultur Auf der Webseite der Gemeinde Affeltrangen, abgerufen am 9. Februar 2020