Marius Wolf
bei Borussia Dortmund (2023)
Personalia
Geburtstag 27. Mai 1995
Geburtsort Coburg, Deutschland
Größe 188 cm
Position Außenbahn (rechts/links)
Junioren
Jahre Station
1998–2004 VfB Einberg
2004–2006 JFG Rödental
2006–2007 DTFS
2008–2012 1. FC Nürnberg
2012–2014 TSV 1860 München
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2014 TSV 1860 München II 10 (3)
2014–2015 TSV 1860 München 39 (5)
2016 Hannover 96 2 (0)
2016–2017 Hannover 96 II 15 (2)
2017–2018 Eintracht Frankfurt 31 (5)
2018– Borussia Dortmund 74 (5)
2019–2020  Hertha BSC (Leihe) 21 (1)
2020–2021  1. FC Köln (Leihe) 31 (2)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2015 Deutschland U20 1 (0)
2023– Deutschland 5 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 7. Oktober 2023

2 Stand: 20. Juni 2023

Marius Wolf (* 27. Mai 1995 in Coburg) ist ein deutscher Fußballspieler. Er ist offensiv wie defensiv auf der rechten Außenbahn einsetzbar und steht bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Wolf lief 2015 einmal für die deutsche U20 auf und ist seit 2023 A-Nationalspieler.

Vereinskarriere

Jugendzeit

Wolf begann beim VfB Einberg, einem Verein im gleichnamigen Ortsteil seiner Heimatstadt Rödental, als Dreijähriger mit dem Fußballspielen. 2004 bis 2006 lief er für die Jugendfördergemeinschaft Fußballjugend Rödental Coburger Land – einer Spielgemeinschaft des TSV Mönchröden, der SG Rödental, des DJK/TSV Rödental und des VfB Einberg – auf. Ab Sommer 2006 trainierte er in der Deutsch-tschechischen Fußballschule, einem Projekt, in dem junge deutsche und tschechische Fußballer gemeinsam spielen und die jeweils andere Sprache erlernen sowie sich auf kultureller Ebene austauschen können.

Im Januar 2008 trat Wolf in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Nürnberg ein. Dort begann er in der U13 und durchlief in den folgenden Jahren die Juniorenklassen bis hin zur B-Jugend (U17). 2011/12 spielte er 17-mal für den Club in der B-Junioren-Bundesliga und schoss drei Tore. Ab 2010 besuchte er das Jugend-Internat des 1. FC Nürnberg und erlangte dort seine Mittlere Reife.

TSV 1860 München

Im Sommer 2012 wechselte Wolf aus der fränkischen Heimat in die bayerische Landeshauptstadt München und schloss sich dem TSV 1860 an. In der Spielzeit 2012/13 kam er in der A-Junioren-Bundesliga auf 23 Einsätze und ein Tor. 2013/14 bestritt er alle 26 Partien, erzielte neun Tore und bereitete neun weitere vor. In der Rückrunde führte Wolf die A-Jugend (U19) der Sechzger mehrmals als Kapitän auf den Platz. Im Frühjahr 2014 verlängerte er seinen Vertrag mit 1860 München bis 2016. Eine zwischenzeitlich begonnene Ausbildung zum Bankkaufmann brach er jedoch nach einem Jahr wieder ab.

Schon am 4. Dezember 2012 war der Offensivspieler erstmals zu einem Einsatz in der ersten Mannschaft der Löwen gekommen, als er in einem Testspiel gegen die SpVgg Unterhaching eingewechselt wurde. In der Folgezeit war er regelmäßig Ergänzungsspieler in Test- und Vorbereitungsspielen. Bis zum Ende der Spielzeit 2013/14 bestritt er insgesamt sechs Freundschaftsspiele für die erste Mannschaft des TSV 1860.

Im Sommer 2014 wurde er vom neuen Trainer der Zweitligamannschaft der Sechzger Ricardo Moniz zusammen mit den weiteren Nachwuchsspielern Korbinian Burger, Richard Neudecker und Maximilian Wittek eingeladen, die Saisonvorbereitung mit der ersten Mannschaft zu bestreiten. Wolf kam in sieben Testspielen zum Einsatz und schoss ein Tor. Im ersten Spiel der U21 in der Regionalligaspielzeit 2014/15 gehörte Wolf zur Startaufstellung und schoss auch sein erstes Tor im Herrenfußball. Danach bestritt er vorerst kein Regionalligaspiel mehr und absolvierte stattdessen die restliche Vorbereitung mit der ersten Mannschaft. Beim Heimspiel gegen RB Leipzig am zweiten Spieltag der Spielzeit 2014/15 gehörte er erstmals bei einem Pflichtspiel zum Spieltagskader der Löwen. In den folgenden Wochen spielte Wolf wieder regelmäßig in der zweiten Mannschaft. Erst am 26. Oktober 2014 gegen Eintracht Braunschweig stand er wieder bei einem Zweitligaspiel im Kader der Profis, bei denen mittlerweile Markus von Ahlen Moniz als Trainer abgelöst hatte. In diesem Spiel wurde Wolf in der zweiten Halbzeit für Valdet Rama beim Stand von 1:2 eingewechselt. Wolf hatte eine Chance auf den Ausgleich, bis zum Ende des Spiels fielen allerdings keine Tore mehr. In den folgenden acht Spielen bis zur Winterpause kam Wolf immer zum Einsatz und bereitete dabei ein Tor vor. Sein erstes Tor als Profi erzielte er am 21. Februar 2015 beim 2:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli, in dem er den Löwen mit einem Kopfballtreffer in der 72. Spielminute zur 2:0-Führung verhalf.

Hannover 96

Anfang Januar 2016 wechselte Wolf in die Bundesliga zu Hannover 96. Sein Erstliga-Debüt feierte er am 27. Februar 2016 beim 2:1-Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart. Bei Hannover 96 konnte sich Wolf, auch nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga, nicht durchsetzen. Nachdem der Offensivspieler bereits einige Spiele bei der zweiten Mannschaft in der viertklassigen Regionalliga Nord gespielt hatte, wurde er im September 2016 vom damaligen Trainer Daniel Stendel aus der ersten Mannschaft aussortiert und fest in die zweite Mannschaft versetzt.

Eintracht Frankfurt

Ende Januar 2017 wechselte Wolf – zunächst bis zum Ende der Saison 2016/17 auf Leihbasis – zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Ursprünglich war ein Wechsel zum Zweitligisten VfL Bochum vorgesehen. Am 4. April 2017 gab er beim Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln sein Debüt und stand bei der 0:1-Niederlage in der Startelf. In der Sommerpause wurde das Leihgeschäft für die Spielzeit 2017/18 verlängert. Sein erstes Bundesligator erzielte Wolf am 21. Oktober 2017 (9. Spieltag) im Heimspiel gegen seinen späteren Verein Borussia Dortmund mit dem Treffer zum 2:2-Endstand in der 68. Minute.

Am 26. Januar 2018 zog die Eintracht die Kaufoption für Wolf und stattete ihn mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2020 aus. Laut Horst Heldt, zu diesem Zeitpunkt Sportdirektor von Hannover 96, sei der Marktwert von Wolf um ein Vielfaches höher als die ein Jahr zuvor ausgehandelte Kaufoption von 500.000 Euro gewesen. Im Mai 2018 gewann Wolf mit der Eintracht nach einem 3:1-Finalsieg gegen den FC Bayern München den DFB-Pokal.

Borussia Dortmund

Zur Saison 2018/19 wechselte Wolf zum Ligakonkurrenten Borussia Dortmund, bei dem er Ende Mai 2018 einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2023 unterschrieb. Nachdem er auf der rechten offensiven Außenbahn nur bedingt überzeugen konnte, kam er unter Trainer Lucien Favre in der Rückrunde häufiger als Ersatz für Łukasz Piszczek als rechter Außenverteidiger zum Einsatz. Nach einer roten Karte im zweiten Revierderby der Saison am 31. Spieltag wurde Wolf für drei Spiele gesperrt und konnte so nicht mehr aktiv in den Meisterschaftskampf seiner Mannschaft, die am Ende Vizemeister wurde, eingreifen. Im August 2019 gewann Wolf seinen ersten Titel mit dem Verein, als der Doublesieger der Vorsaison, der FC Bayern München, mit 2:0 im DFL-Supercup besiegt wurde.

Leihweise bei Hertha BSC und beim 1. FC Köln

Nach dem dritten Spieltag der Saison 2019/20 wurde Wolf ohne Saisoneinsatz bis Juni 2020 an den Ligakonkurrenten Hertha BSC verliehen; der Leihkontrakt enthielt eine Kaufoption. In Berlin entwickelte sich der Franke, der ausnahmslos als Rechtsaußen auflief, zum Stammspieler. Ab dem 26. Spieltag fiel er jedoch verletzungsbedingt aus und konnte bis Saisonende nicht mehr aktiv werden. Die Hertha zog die Kaufoption nicht.

Zur Saison 2020/21 kehrte Wolf zunächst nach Dortmund zurück, hatte aber auf der rechten Außenbahn die Neuverpflichtung Thomas Meunier sowie den erfahreneren Łukasz Piszczek wie auch den zurückgekehrten Felix Passlack und Stammkraft Jadon Sancho vor sich. Ohne Einsatz wurde er nach dem zweiten Spieltag bis zum Saisonende an den Ligakonkurrenten 1. FC Köln verliehen. In Köln war Wolf auf Anhieb bis zum Saisonende Teil der Stammformation und verpasste nur ein Ligaspiel. In der Hinrunde bespielte er die rechte Außenbahn defensiv wie halboffensiv und lief auch dreimal als Mittelstürmer auf, in der Rückrunde agierte Wolf auf dem Flügel überwiegend offensiv. Beim 2:1 über seinen Hauptverein Dortmund bereitete er beide Tore vor, gegen Arminia Bielefeld sorgten seine Treffer für einen 3:1-Sieg und ein Assist beim Auswärtssieg in Augsburg führte ebenfalls zu drei Punkten. Im Pokal schieden Köln und sein Spieler im Achtelfinale aus, in der Liga wurde man Sechzehnter und musste in der Relegation gegen Holstein Kiel spielen. Einem 0:1 im Hinspiel folgte ein 5:1-Auswärtssieg im Rückspiel, woraufhin die Mannschaft in der Bundesliga verblieb.

Rückkehr nach Dortmund

Nach seiner Rückkehr nahm Wolf unter dem neuen Übungsleiter Marco Rose am Trainingslager in Bad Ragaz teil, wo er sich in einem Testspiel eine Sprunggelenksverletzung zuzog. Zu Beginn der Saison 2021/22 kam er regelmäßig in allen drei Wettbewerben (Liga, Pokal und Champions League) als Einwechselspieler zum Einsatz und besetzte beide Flügel sowohl defensiv als auch offensiv. Ab Herbst profitierte er von mehreren mannschaftsinternen Ausfällen, konnte sich aber auch aufgrund seiner Leistungen und seiner flexiblen Einsetzbarkeit für wiederholte Startelfmandate empfehlen. Das Magazin Spox beschrieb Wolf als „[…] keinen besonders filigranen Fußballer und keinen, der reihenweise Tore oder Vorlagen sammelt oder die großen spielerischen Highlights setzt. Aber [er] kann seiner Mannschaft viel Energie geben, ist gegen und mit dem Ball wertvoll, spielt absolut zuverlässig und ist sich auch nicht für die Drecksarbeit zu schade, die verrichtet werden muss.“

In Folge einer längeren Verletzungsperiode von Thomas Meunier setzte der wieder auf die Trainerbank zurückgekehrte Edin Terzić auf der rechten Außenbahn häufiger auf Wolf, der sich spätestens ab Januar 2023 einen Stammplatz erarbeiten konnte. Er konnte im Hinrundenverlauf ein Tor gegen den SC Freiburg schießen, im 159. Revierderby legte Wolf hingegen mit einer Flanke in der Schlussphase den 1:0-Endstand durch Youssoufa Moukoko auf.

Nationalmannschaft

Am 3. September 2015 gehörte Wolf beim 2:1-Testspielsieg gegen die U21-Nationalmannschaft Dänemarks zum Kader der U21-Nationalmannschaft, wurde jedoch nicht eingesetzt. Sein Debüt für deutsche Juniorenmannschaften gab er am 12. November 2015 im Trikot der U20-Auswahl bei der 0:2-Niederlage im Rahmen der U20-Elite-League gegen die U20-Nationalmannschaft Italiens.

Bundestrainer Hansi Flick nominierte ihn im März 2023 erstmals für den Kader der A-Nationalmannschaft. Am 25. März 2023 debütierte er in Mainz im Länderspiel gegen die Nationalmannschaft Perus und steuerte die Vorlage zum 2:0-Endstand bei.

Titel

Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund

Sonstiges

Wolf ist einer der drei Protagonisten im Buch Der große Traum. Drei Jungs wollen in die Bundesliga des Autors Ronald Reng. Reng, der unter anderem die Biographie Robert Enkes schrieb, begleitete drei Jugendliche aus Fußball-Nachwuchsleistungszentren fast zehn Jahre lang, um ihren Weg aufzuzeichnen. Das Buch erschien im Juli 2021. Im Oktober 2022 wurde Der große Traum als „Fußballbuch des Jahres“ ausgezeichnet.

Literatur

  • Ronald Reng: Der große Traum. Drei Jungs wollen in die Bundesliga, Piper, München, 2021, ISBN 9783492070997
Commons: Marius Wolf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Fußballschule auf dtfs.de. Abgerufen am 10. August 2014
  2. Noch ein Wechsel: Marius Wolf verstärkt U13 des 1. FCN auf dtfs.de. 10. Januar 2008, abgerufen am 14. August 2014
  3. 1 2 Neue Presse Coburg, 10. März 2017, S. 12
  4. Ziel Bundesliga: Vier Löwen-Junioren verlängern auf fussball-vorort.de. 4. März 2014, abgerufen am 5. Januar 2015
  5. Kortes Traumtor beendet Braunschweig Auswärtsmisere auf kicker.de. 26. Oktober 2014, abgerufen am 26. Oktober 2014
  6. 1860 siegt bei Fröhling-Debüt, KSC - VfL torlos. In: kicker.de. 21. Februar 2015, abgerufen am 21. Februar 2015.
  7. Marius Wolf geht zu Hannover 96 (Memento vom 11. Januar 2016 im Internet Archive) tsv1860.de, am 8. Januar 2016, abgerufen am 8. Januar 2016
  8. Trio trainiert bei der U21, hannover96.de, 14. September 2016, abgerufen am 28. Januar 2018.
  9. Eintracht Frankfurt leiht Marius Wolf aus. In: eintracht.de. 31. Januar 2017, archiviert vom Original.
  10. Die Ankunft des Umzugsexperten, kicker.de, abgerufen am 28. Dezember 2021
  11. Marius Wolf bleibt ein Adler. In: eintracht.de. 14. Juni 2017, abgerufen am 15. Oktober 2022.
  12. Eintracht Frankfurt zieht Option: Marius Wolf bleibt ein Adler. In: eintracht.de. 26. Januar 2018, abgerufen am 18. Oktober 2022.
  13. Horst Heldt von Hannover 96 hat Marius Wolf von Eintracht Frankfurt abgeschrieben, eurosport.de, 26. Januar 2018, abgerufen am 27. Januar 2018.
  14. Marius Wolf verlässt Eintracht Frankfurt (Memento vom 2. Juli 2018 im Internet Archive), eintracht.de, abgerufen am 28. Mai 2018
  15. Langfristiger Vertrag für Marius Wolf, bvb.de, abgerufen am 28. Mai 2018
  16. Dortmund gewinnt Supercup gegen Bayern München, spiegel.de, abgerufen am 3. August 2019
  17. Borussia Dortmund verleiht Marius Wolf bvb.de, abgerufen am 2. September 2019
  18. FC leiht Marius Wolf aus. In: 1. FC Köln. 2. Oktober 2020, abgerufen am 2. Oktober 2020.
  19. BVB gibt Update über Verletzte: Marius Wolf und Jamie Bynoe-Gittens fallen aus, sportbuzzer.de, abgerufen am 9. August 2021
  20. Borussia Dortmund: Plötzlich ganz wichtig! IHN hatte beim BVB niemand auf dem Zettel, derwesten.de, abgerufen am 14. November 2021
  21. Marius Wolf beim BVB: Der beste Rollenspieler der Liga, spox.com, abgerufen am 14. November 2021
  22. Vier Rückkehrer und fünf Neulinge für Peru und Belgien. Abgerufen am 22. März 2023.
  23. Ronald Reng erzählt in „Der große Traum“ die Geschichte von Ex-Eintrachtspieler Marius Wolf beim Pokalfinale gegen Bayern, fr.de, abgerufen am 5. August 2021
  24. Preisträger - Deutsche Akademie für Fußball-Kultur. Abgerufen am 21. Oktober 2022.
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