Youssoufa Moukoko | ||
Youssoufa Moukoko (2023) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 20. November 2004 | |
Geburtsort | Yaoundé, Kamerun | |
Größe | 179 cm | |
Position | Sturm | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
2014–2016 | FC St. Pauli | |
2016–2020 | Borussia Dortmund | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2020– | Borussia Dortmund | 60 (12) |
2021–2022 | Borussia Dortmund II | 2 | (1)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2017 | Deutschland U16 | 4 | (3)
2020 | Deutschland U20 | 2 | (0)
2021– | Deutschland U21 | 9 (11) |
2022– | Deutschland | 2 | (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 16. September 2023 2 Stand: 13. Oktober 2023 |
Youssoufa Moukoko (* 20. November 2004 in Yaoundé, Kamerun) ist ein deutsch-kamerunischer Fußballspieler. Der Stürmer spielte bereits als Zwölfjähriger in der U17 von Borussia Dortmund und für die deutsche U16-Nationalmannschaft. Seine überdurchschnittlichen Leistungen als Jugendspieler machten ihn europaweit bekannt. Zur Saison 2020/21 rückte er im Alter von 15 Jahren in den Profikader des BVB auf und wurde zum jüngsten Spieler der Bundesliga (16 Jahre und 1 Tag) sowie der Champions League (16 Jahre und 18 Tage). Seit 2022 ist er deutscher A-Nationalspieler.
Herkunft und Zweifel am Alter
Moukoko wuchs in seinen ersten zehn Lebensjahren in Kameruns Hauptstadt Yaoundé im überwiegend muslimisch geprägten Stadtviertel Briqueterie auf. Er soll vier Geschwister haben. Eigenen Aussagen zufolge entwickelte er bereits mit vier Jahren den Wunsch, Fußballer zu werden, als er ein Spiel des Champions-League-Halbfinals 2009 zwischen dem FC Chelsea und dem FC Barcelona im Fernsehen verfolgte. Als seine leiblichen Eltern galten bis 2022 Joseph Moukoko (* 1951), der seit den 1990er-Jahren als deutscher Staatsbürger in Hamburg lebt, und dessen zu Moukokos Geburt 16-jährige Ehefrau Marie. Joseph Moukoko holte Youssoufa im Sommer 2014 nach Deutschland. Dieser besitzt die kamerunische und die deutsche Staatsangehörigkeit.
Das vorgebliche Alter Moukokos, der wegen seiner für sein Alter überdurchschnittlichen sportlichen Leistungen als „Wunderkind“ bezeichnet wurde, ist trotz einer vorgelegten Geburtsurkunde, die Joseph Moukoko direkt nach Youssoufas Geburt am deutschen Konsulat in Yaoundé erhalten haben will, seit 2017 Gegenstand von Kontroversen. Die Zweifel nährt auch, dass Moukoko als vorgeblich 12-Jähriger eine 18-jährige Freundin hatte und als 16-Jähriger eine 23-jährige. Im Jahr 2016 bestätigte jedoch das Standesamt Hamburg-Harburg durch eine Nachbeurkundung Moukokos Geburtstag als den 20. November 2004.
Der Spiegel enthüllte im November 2022, dass Joseph Moukoko als Talentscout nach Kamerun reiste und dort Youssoufa adoptierte, um ihn einfacher nach Deutschland bringen zu können. Youssoufas Tante berichtete, dass seine Eltern und die Verwandtschaft sich darüber sehr freuten, „denn wir wussten, dass er (Youssoufa) uns alle versorgen würde.“ Dem jetzigen Bunte-Journalisten Martin Heidemanns wurde im September 2022 über WhatsApp von Joseph Moukoko eine Kopie einer in Yaoundé am 17. Juli 2000 auf den Namen Youssoufa Mohamadou ausgestellten Geburtsurkunde übermittelt. In der Folge ließ Youssoufa Moukoko am 15. November 2022 die Veröffentlichung und Verbreitung dieses Dokuments durch das Landgericht Frankfurt verbieten.
Der Bericht lässt offen, ob es sich bei Youssoufa Moukokos älterem „Bruder“ Borel (* 2000), der im Dezember 2016 nach Deutschland kam, als Außenverteidiger in der Oberliga spielte und bereits angab, eine andere Mutter als Youssoufa zu haben, um einen „Adoptivbruder“ handelt. Weiter berichtete Joseph Moukoko im Oktober 2022, mit einem „Sohn Junior“ zu einem Probetraining zum englischen Verein Crystal Palace zu fliegen. Als Fakt kann Joseph Moukoko, wenn er Youssoufa 2013/14 adoptierte, nicht 2004 dessen Geburtsurkunde am deutschen Konsulat in Yaoundé beantragt haben. Der Spiegel gibt an, dass es in vielen afrikanischen Ländern leicht sei, mit Geld an neue Dokumente zu kommen. Spieler, deren Alter in diesen Papieren herabgesetzt ist, erhalten als vermeintliche Ausnahmetalente lukrativere Verträge als mit ihrem wahren Alter.
Karriere
Anfänge in Kamerun und Hamburg
Laut eigenen Aussagen spielte Moukoko in Kamerun keinen organisierten, sondern nur Straßenfußball. Nach seinem Umzug nach Deutschland spielte er ab Oktober 2014 bei den D-Junioren (U13) des FC St. Pauli. Da zu diesem Zeitpunkt die Saison bereits beendet war, spielte Moukoko zunächst nur bei Hallenturnieren mit, bei denen er häufig Torschützenkönig wurde. Aufgrund seines enormen Talents stieg er zur Saison 2015/16 als Elfjähriger zu den C1-Junioren (U15) der Kiezkicker auf, wo er in seiner ersten vollständigen Spielzeit 23 Tore in 13 Spielen als Stürmer in der C-Junioren-Regionalliga erzielte.
Borussia Dortmund
2016–2020: Rekordspieler in der Jugend
Im Juli 2016 wechselte Moukoko ins Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Dortmund. Er erzielte in der Saison 2016/17 für die C1-Junioren (U15) des BVB in 21 Spielen 33 Tore und galt seitdem als Ausnahmetalent in seiner Altersklasse. In der Saison 2017/18 spielte Moukoko als einziger 13-Jähriger in der B-Junioren-Bundesliga für die B1-Junioren (U17) des BVB. Im Finale der deutschen B-Junioren-Meisterschaft in München am 17. Juni 2018 gegen den FC Bayern München erzielte er den Treffer zum 3:2-Endstand. Mit 40 Toren aus 28 Spielen wurde er Torschützenkönig der Staffel West der B-Junioren-Bundesliga. In der Saison 2018/19 wurde Moukoko mit 46 Toren in 25 Einsätzen erneut Torschützenkönig der Weststaffel, womit er den Rekord von Donis Avdijaj (44 Tore) aus der Saison 2012/13 überbot. Er erreichte mit der U17 erneut das Finale um die Meisterschaft, wo sie aber dem 1. FC Köln unterlag. Insgesamt erzielte Moukoko in der B-Junioren-Bundesliga in 50 Spielen 83 Tore.
Zur Saison 2019/20 rückte der Stürmer im Alter von 14 Jahren zu den A-Junioren (U19) auf und erzielte in seinem ersten Spiel in der A-Junioren-Bundesliga 6 Tore beim 9:2 gegen den Wuppertaler SV. Bereits am 20. Spieltag überholte der Angreifer mit seinem 34. Saisontreffer Haluk Türkeri, der in der Spielzeit 2004/05 mit 33 Toren den bisherigen Ligarekord gehalten hatte. Sein erstes Spiel in der UEFA Youth League absolvierte Moukoko am 17. September 2019 und wurde damit zum jüngsten Spieler, der in diesem Wettbewerb eingesetzt wurde. Gegen die A-Jugend von Inter Mailand erzielte er am 23. Oktober desselben Jahres das Tor zum 1:0 und wurde so auch zum jüngsten Torschützen der Youth League. Nach der Unterbrechung des europaweiten Spielbetriebs aufgrund der COVID-19-Pandemie kam der Spielbetrieb der Juniorenwettbewerbe zum Erliegen, Moukoko und der BVB wurden in der Staffel West Tabellenzweiter. Der Offensivspieler wurde mit 34 Toren in 20 Einsätzen weit vor Sebastian Müller (13; 1. FC Köln) Torschützenkönig der West-Staffel. Auch dieser Wert bedeutete einen Rekord in der A-Junioren-Bundesliga.
Der Stürmer hatte bei Borussia Dortmund einen Ausbildungsvertrag, der bis 30. Juni 2022 befristet war, sowie mit dem Sportartikelhersteller Nike einen seit 2019 laufenden Werbevertrag in Millionenhöhe. Trotz allem lebt er weiterhin im BVB-Jugendheim.
Seit 2020: Aufstieg in den Profikader
Anfang April 2020 stimmte die DFL-Mitgliederversammlung einem Antrag des BVB zu, dass ein Spieler bereits mit 16 Jahren eine Spielerlaubnis für die Bundesliga und die 2. Bundesliga erhalten kann. Moukoko wäre sonst erst ab der Saison 2021/22 spielberechtigt gewesen.
Der 15-Jährige rückte daraufhin unter Lucien Favre zur Saison 2020/21 fest in den Profikader auf, musste für seine Spielberechtigung – auch in Testspielen – aber noch auf seinen 16. Geburtstag am 20. November 2020 und somit auf den 8. Spieltag warten. Daneben durfte Moukoko, der formal noch dem älteren B-Junioren-Jahrgang angehörte, noch drei Spielzeiten in der U19 eingesetzt werden, bei der er vom neuen Cheftrainer Mike Tullberg, der ihm „in vielen Belangen eine Vorbildfunktion“ zuschrieb, zum neuen Mannschaftskapitän ernannt wurde. Bereits in seinem ersten Sommertrainingslager mit der ersten Mannschaft fiel der Jungspieler besonders dem „Toptalentemanager“ Otto Addo positiv auf. Moukoko hätte, so Addo, „regelmäßig Extraschichten absolviert“, um seine Fähigkeiten zu verbessern und sich auch selbstständig um eine Kontaktaufnahme mit dem Funktionspersonal bemüht. Anfangs noch regelmäßig im Trainingsbetrieb der Profis, musste der 15-Jährige aufgrund des Corona-Hygienekonzepts der DFL in die U19 zurück, ehe der Spielbetrieb der A-Junioren-Bundesliga aufgrund der neuen Maßnahmen von Bund und Ländern ab November unterbrochen werden musste und er daher in den Profikader zurückkehrte. Bis dahin war der Stürmer für die U19 in 3 von 4 Ligaspielen zum Einsatz gekommen und hatte durch 2 „Dreier“- und einen „Viererpack“ bereits 10 Tore erzielt; hinzu kamen 3 Tore im Erstrundenspiel des DFB-Pokals der Junioren. Der Kicker stellte daher fest, dass Moukoko in der Jugend auf „fast schon groteske Weise unterfordert“ sei. Am 18. Oktober 2020 erzielte Moukoko im Auswärtsspiel der A-Junioren-Bundesliga beim Rivalen FC Schalke 04 drei Tore für seine Mannschaft und wurde von gegnerischen Fans verbal massiv attackiert. Nach einer Untersuchung durch Schalke und DFB erhärtete sich der Verdacht auf einen rassistischen Inhalt der Rufe zwar nicht, gleichwohl belegte der Verband den Verein wegen fortgesetzten unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger und eines nicht ausreichend besetzten Ordnungsdienstes mit einer Geldstrafe sowie Auflagen. In der zweiten Mannschaft durfte Moukoko in dieser Saison nicht eingesetzt werden, da ein Spieler in der viertklassigen Regionalliga West erst zum Einsatz kommen darf, wenn er formal dem jüngeren A-Junioren-Jahrgang angehört und für eine DFB-Auswahlmannschaft spielberechtigt ist.
Einen Tag nach seinem 16. Geburtstag debütierte der Teenager in der Bundesliga, als er beim 5:2-Auswärtssieg gegen Hertha BSC kurz vor dem Spielende eingewechselt wurde. Moukoko löste damit Nuri Şahin, der 2005 im Alter von 16 Jahren und 335 Tagen debütiert hatte, als jüngsten Spieler der Ligageschichte ab. Zweieinhalb Wochen später wurde er mit seinem ersten Einsatz in der Champions League auch zum jüngsten Spieler in diesem Wettbewerb. Am 18. Dezember 2020 gelang Moukoko im Alter von 16 Jahren und 28 Tagen bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den 1. FC Union Berlin sein erstes Bundesligator. Er löste damit Florian Wirtz ab, der erst im Juni desselben Jahres mit 17 Jahren und 34 Tagen sein erstes Tor in der Bundesliga erzielt hatte. Moukoko absolvierte in dieser Saison unter Favre und dessen Nachfolger Edin Terzić im Sturm hinter Erling Haaland 14 Bundesligaspiele (einmal in der Startelf), in denen er 3 Tore erzielte. Ende März 2021 zog er sich bei der U21-Europameisterschaft im Training eine Bänderverletzung im Fuß zu und fiel bis zum Saisonende aus. Im Oktober 2021 war er eines von sechzig Talenten auf der „Next Generation“-Liste von The Guardian als einer der vielversprechendsten Spieler seiner Generation.
In der Saison 2021/22 stand Moukoko auch unter dem neuen Cheftrainer Marco Rose in der Stürmerhierarchie hinter Haaland, Donyell Malen und teilweise Steffen Tigges. Nach neun Partien für die erste Mannschaft, in denen der Angreifer ein Tor (das spielentscheidende 3:2 gegen Hoffenheim) vorbereitete, kam dieser Ende November 2021 auch erstmals für die in der 3. Liga spielende zweite Mannschaft zum Einsatz. Insgesamt stand Moukoko für die Profis in 16 Bundesligaspielen auf dem Platz, in denen er 2 Tore erzielte. Nach dem Wechsel Erling Haalands in die Premier League erhielt Moukoko teamintern mehr Verantwortung, vor allem da der neu verpflichtete Mittelstürmer Sébastien Haller noch vor dem ersten Pflichtspiel an Krebs erkrankte und auch der daraufhin verpflichtete Anthony Modeste nicht zur erhofften Verstärkung (zwei Tore in den ersten acht Spielen) wurde. Am 2. Spieltag war der Angreifer beim 3:1 gegen den SC Freiburg an allen drei Toren direkt beteiligt, im Revierderby gegen den wieder aus der 2. Bundesliga zurückgekehrten FC Schalke 04 köpfte er in der Schlussphase hingegen das 1:0, das zugleich auch der Endstand war. Sowohl beim Freiburg-Spiel wie auch im „kleinen Revierderby“ gegen den VfL Bochum, in welchem Moukoko zwei Tore schoss, wurde er vom kicker jeweils mit der Note 1,5 bewertet. Bis zur Winterpause steuerte Moukoko je sechs Treffer und Assists zur Mannschaftsleistung bei und nur der eineinhalb Jahre ältere, stellvertretende Kapitän Jude Bellingham hatte noch mehr direkte Torbeteiligungen vorzuweisen. Während der Stürmer mit dem BVB ins Achtelfinale der Champions League einziehen konnte, rangierte man in der Bundesliga nach dem 15. Spieltag auf Rang 6 und hatte bereits neun Zähler Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern. Innerhalb der Winterpause wurde bekannt, dass sich Moukoko und Borussia Dortmund bereits seit längerem in Vertragsverhandlungen befänden und mehrere Premier-League-Vereine – darunter der FC Chelsea und Liverpool – ihr Interesse an ihm bekundet hatten. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs unterzeichnete der 18-Jährige dann einen bis Juni 2026 gültigen Vertrag. Aufgrund einer sich einen Monat hinziehenden Verletzungspause sowie der Etablierung des Sturmtrios Malen, Haller und Adeyemi kam der Angreifer in der Rückrunde nur zu Einsätzen als Einwechselspieler. Am 27. Spieltag leistete er einen wichtigen Beitrag zur Mannschaftsleistung, als er in der Schlussphase der Partie gegen Union Berlin das Siegtor schoss. Moukoko nutzte ein schlechtes Zuspiel des Gegenspielers Paul Seguin, lief um Torwart Frederik Rønnow herum und schob den Ball ein. Am Saisonende stand der 18-Jährige mit dem BVB auf dem zweiten Platz, nachdem man in der Rückserie nur gegen Bayern München verloren und beispielsweise auch achtmal in Serie gewonnen hatte. Die Meisterschaft kostete die Dortmunder ein Remis am letzten Spieltag gegen Mainz 05, woraufhin die punktgleichen Bayern aufgrund des besseren Torverhältnisses ihren elften Titel in Folge holten.
Ende August 2023 verlieh der DFB Moukoko dessen bereits zweite Fritz-Walter-Medaille. Im Jahrgang U19 wurde er vor Brajan Gruda (1. FSV Mainz 05) und Umut Tohumcu (TSG 1899 Hoffenheim) mit Gold ausgezeichnet.
Nationalmannschaft
Moukoko spielte am 11. September 2017 beim 3:1-Sieg gegen Österreich erstmals für die deutsche U16-Nationalmannschaft. Zwei Tage später erzielte er bei seinem zweiten Einsatz gegen denselben Gegner beide Tore zum 2:1-Sieg. Zu diesem Zeitpunkt war er der jüngste Spieler in der U16-Nationalmannschaft. Um Moukoko vor zu großer medialer Aufmerksamkeit zu schützen, entschieden der BVB und der DFB im Oktober 2017, ihn vorerst nicht mehr einzusetzen.
Im Februar 2020 wurde Moukoko erstmals in die U19 berufen, die Spiele fielen aufgrund der COVID-19-Pandemie jedoch aus. Anfang September debütierte er als 15-Jähriger in der U20-Auswahl bei der 1:2-Niederlage gegen Dänemark.
Im März 2021 wurde der 16-Jährige von Stefan Kuntz als bis dato jüngster Spieler für den Kader der U21-Nationalmannschaft zur U21-Europameisterschaft 2021 in Slowenien und Ungarn nominiert. Aufgrund der COVID-19-Pandemie fand die U21-EM in zwei Teilen statt: Während in der März-Länderspielpause die Vorrunde ausgetragen wurde, fand die Finalrunde nach dem Saisonende von Ende Mai bis Anfang Juni statt. In Folge einer Trainingsverletzung blieb dem Stürmer ein Turniereinsatz verwehrt; ohne ihn wurde die deutsche Mannschaft U21-Europameister. Sein Debüt für die U21 gab er letztlich am 2. September 2021 beim 6:0-Sieg gegen San Marino, zu dem er zwei Tore beisteuerte. Moukoko wurde damit zum bisher jüngsten Spieler sowie (Doppel-)Torschützen im Trikot der deutschen U21.
Nach seinen Leistungen im Verein (12 Scorerpunkte in 21 Partien, kicker-Notenschnitt 2,86) sowie für die U21 Deutschlands (drei Tore in drei Länderspielen im Spieljahr 2022) nominierte ihn Bundestrainer Hansi Flick im November 2022 für den Kader der WM 2022 in Katar. Moukoko war neben Niclas Füllkrug der einzige Spieler im Kader, der zuvor noch kein Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft absolviert hatte. Er feierte am Tag des Eröffnungsspiels seinen 18. Geburtstag und wurde somit zum bis dahin jüngsten deutschen WM-Teilnehmer in der Geschichte der deutschen A-Nationalmannschaft. Zuvor gab der Angreifer am 16. November bei einem 1:0-Testspielsieg gegen den Oman, bei dem er in der ersten Halbzeit eingesetzt wurde, sein Debüt. Mit 17 Jahren und 361 Tagen wurde er hinter Willy Baumgärtner (1908, 17 Jahre und 104 Tage), Marius Hiller (1910, 17 Jahre und 241 Tage) und Uwe Seeler (1954, 17 Jahre und 345 Tage) zum bis dahin viertjüngsten deutschen A-Nationalspieler. Kurz vor Schluss kam Moukoko im ersten Gruppenspiel gegen Japan, das mit 1:2 endete, aufs Feld. Die anderen beiden Partien musste er von der Bank aus verfolgen, da Flick neben Füllkrug auf Thomas Müller und Kai Havertz setzte. Als Tabellendritter hinter Japan und Spanien schied der Stürmer mit der Mannschaft nach der Gruppenphase aus dem Turnier aus.
Im Juni 2023 reiste der Stürmer erneut zu einem internationalen Turnier, als ihn Trainer Antonio Di Salvo für den Turnierkader der U21-Europameisterschaft nominierte. Im ersten Gruppenspiel trennte man sich als Titelverteidiger mit 1:1 von Israel, wobei Moukoko wie auch Jessic Ngankam einen Strafstoß verschoss. Er erhielt die Note 5 vom kicker und war somit der notenschlechteste Akteur auf dem Feld gewesen. In der nächsten Partie saß er auf der Bank, am letzten Gruppenspiel hätte Moukoko aufgrund von Oberschenkelproblemen gar nicht erst teilnehmen können. Ohne ihn verlor die deutsche U21 die beiden Partien, wonach das Turnier anschließend für sie beendet war.
Titel, Auszeichnungen und Rekorde
Titel
- Im Verein
- DFB-Pokal-Sieger: 2021 (ohne Einsatz)
- Deutscher B-Junioren-Meister: 2018
- Meister der B-Junioren-Bundesliga West: 2018, 2019
- In der Nationalmannschaft
- U21-Europameister: 2021 (ohne Einsatz)
Auszeichnungen
- Torschützenkönig der B-Junioren-Bundesliga West: 2018 (37 Tore), 2019 (46 Tore, Rekord für gesamtdeutsche Liga)
- Meiste Tore der abgebrochenen A-Junioren-Bundesliga West 2019/20 (34 Tore, Rekord für gesamtdeutsche Liga); keine Auszeichnung als Torschützenkönig
- Meiste Tore der abgebrochenen A-Junioren-Bundesliga West 2020/21 (10 Treffer); keine Auszeichnung als Torschützenkönig
- Träger der Fritz-Walter-Medaille: 2021 in Gold (U17), 2023 in Gold (U19)
Rekorde
- Jüngster in der deutschen U16-Nationalmannschaft eingesetzter Spieler (12 Jahre und 311 Tage)
- Jüngster Torschütze in der deutschen U16-Nationalmannschaft (12 Jahre und 313 Tage)
- Jüngster in der A-Junioren-Bundesliga eingesetzter Spieler (14 Jahre und 277 Tage)
- Jüngster Torschütze in der A-Junioren-Bundesliga (14 Jahre und 277 Tage)
- Jüngster in der UEFA Youth League eingesetzter Spieler (14 Jahre und 302 Tage)
- Jüngster Torschütze in der UEFA Youth League (14 Jahre und 338 Tage)
- Jüngster in der Bundesliga eingesetzter Spieler (16 Jahre und 1 Tag)
- Jüngster in der Champions League eingesetzter Spieler (16 Jahre und 18 Tage)
- Jüngster Torschütze in der Bundesliga (16 Jahre und 28 Tage)
- Jüngster in der deutschen U21-Nationalmannschaft eingesetzter Spieler (16 Jahre und 286 Tage)
- Jüngster Torschütze in der deutschen U21-Nationalmannschaft (16 Jahre und 286 Tage)
- Jüngster deutscher Teilnehmer an einer Weltmeisterschaft der Herren (auf den Tag genau 18 Jahre)
Weblinks
- Youssoufa Moukoko in der Datenbank des Deutschen Fußball-Bundes
- Youssoufa Moukoko in der Datenbank von weltfussball.de
- Youssoufa Moukoko in der Datenbank von transfermarkt.de
- Youssoufa Moukoko auf der Website des BVB
Einzelnachweise
- ↑ Borussia Dortmund's 13-year-old Youssoufa Moukoko ends U17 season with 40 goals in 28 games, espn.com vom 18. Juni 2018, abgerufen am 8. September 2020 (englisch).
- ↑ Dortmund : Youssoufa Moukoko, des statistiques impressionnantes, lequipe.fr vom 28. Februar 2018, abgerufen am 8. September 2020 (französisch).
- ↑ Borussia Dortmund, Moukoko a 13 anni fa il fenomeno con l'U17, sport.sky.it vom 2. März 2018, abgerufen am 8. September 2020 (italienisch).
- ↑ Moukoko, la nueva perla del fútbol que asombra en Alemania: ¡39 goles con el Dortmund sub17... con 13 años!, marca.com vom 11. Juni 2018, abgerufen am 8. September 2020 (spanisch).
- ↑ Die rätselhafte Spur des Fußball-Wunderkindes auf welt.de vom 15. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- 1 2 3 4 kicker, Ausgabe 94/2020, S. 6–10, abgerufen am 18. November 2020
- 1 2 Steffen Peters: Youssoufa Moukoko privat: Herkunft, Eltern, Freundin & Gehalt auf wettfreunde.de vom 16. November 2022, abgerufen am 27. November 2022.
- ↑ Borussia Dortmund: Dokumente belegen Alter von Youssoufa Moukoko auf goal.com vom 15. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- ↑ Der Zwölfjährige, über den Fußballdeutschland staunt auf sueddeutsche.de vom 15. September 2017, abgerufen am 13. Oktober 2017.
- ↑ BVB-Talent Moukoko: das nächste „Wunderkind“? auf dw.com vom 15. Mai 2019, abgerufen am 30. Januar 2020.
- 1 2 3 4 5 Die Akte Moukoko. In: Der Spiegel. 25. November 2022, abgerufen am 26. November 2022. und Spiegel Nr. 48 vom 26. November 2022, S. 102–106
- 1 2 H. Feindt, M. Makus, B. Bossmann und S. Westerschulze: Seine Freundin ist schon 18. In: bild.de. 17. September 2017, abgerufen am 27. November 2022.
- ↑ Ey, Alter, ey! auf 11freunde.de vom 29. August 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- ↑ BVB-Teammanager zweifelt: Wunderkind Moukoko vielleicht doch „ein, zwei Jahre älter“ auf express.de vom 12. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- ↑ Youssoufa Moukoko debütiert für Deutschland auf spox.com vom 11. September 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- ↑ Ist dieses BVB-Wunderkind wirklich erst zwölf? auf rp-online.de vom 22. August 2017, abgerufen am 13. Oktober 2017.
- ↑ Borussia Dortmund: Wie alt ist Youssoufa Moukoko wirklich? auf ran.de vom 4. September 2017, abgerufen am 13. Oktober 2017.
- ↑ Oberliga Niederrhein: Moukoko-Bruder trainiert bei ETB SW Essen mit, reviersport.de, 4. Juli 2019.
- ↑ ETB verpflichtet Borel Moukoko, fupa.net, 17. Juli 2019.
- ↑ BVB – Youssoufa Moukokos Bruder Borel im Interview: „Was wir sind, sind wir dank unseres Vaters“, spox.com, 9. Februar 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Marie Schulte-Bockum: Moukoko spricht zum ersten Mal: So plant das Wunderkind den Durchbruch In: Focus. 14. Oktober 2019, abgerufen am 10. November 2020
- ↑ BVB-Juwel Youssoufa Moukoko und seine Anfänge beim FC St. Pauli: "In den ersten Wochen hatte ich keine Fußballschuhe" In: Goal.com. 4. August 2020, abgerufen am 10. November 2020.
- ↑ Moukoko ist St. Paulis Ass In: dewezet. 8. Dezember 2014, abgerufen am 10. November 2020
- ↑ Remo Schatz: Zwölfjähriges Wunderkind: BVB schnappt sich DFB-Hoffnung In: fussballtransfers.com. 13. Mai 2016, abgerufen am 10. November 2020
- ↑ Pauli trauert Wunderkind Moukoko hinterher, bild.de, abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ Zwölfjähriges Wunderkind: BVB schnappt sich DFB-Hoffnung auf fussballtransfers.com vom 13. Mai 2016, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- ↑ BVB-Ausnahmetalent Moukoko erstmals für deutsche U16 nominiert, transfermarkt.de vom 1. September 2017, abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ 12-Jähriger trifft in U17-Bundesliga, sport1.de vom 14. August 2017, abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ Youssoufa Moukoko kickt Borussia nach vorne auf deutschlandfunkkultur.de vom 10. September 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- ↑ 40 Tore in 28 Spielen! Dortmund feiert Meister-Juwel Moukoko auf bild.de vom 17. Juni 2018, abgerufen am 22. August 2019.
- ↑ BVB-Talent Moukoko knackt Rekord von Ex-Schalker Avdijaj auf waz.de vom 1. Juni 2019, abgerufen am 16. August 2019.
- 1 2 Youssoufa Moukoko in der Datenbank von transfermarkt.de, abgerufen am 10. September 2019.
- ↑ Moukoko auch in der U 19 nicht zu bremsen auf kicker.de vom 11. August 2019, abgerufen am 16. August 2019.
- ↑ BVB-Talent Moukoko bricht nächsten Ligarekord – Saisontreffer 33 und 34, transfermarkt.de, abgerufen am 8. März 2020
- 1 2 Moukoko führt BVB zum Sieg über den FC Barcelona, welt.de, abgerufen am 19. September 2019.
- 1 2 Trotz Torrekord von Moukoko: BVB gegen Inter Mailand in Youth League chancenlos, transfermarkt.de, abgerufen am 23. Oktober 2019
- ↑ Saisontreffer 33 und 34: BVB-Juwel Youssoufa Moukoko knackt nächsten U19-Rekord, sportbuzzer.de vom 8. März 2020, abgerufen am 3. August 2020.
- ↑ Moukoko mit Mega-Deal, Sport 1, 10. April 2019
- ↑ Moukoko darf ab November Bundesliga spielen, kicker.de, abgerufen am 2. April 2020
- ↑ Erstes Mannschaftstraining der neuen Saison, bvb.de, 3. August 2020, abgerufen am 3. August 2020.
- 1 2 Moukoko: Endlich 16! "Aber sein Weg beginnt jetzt erst", kicker.de, 20. November 2020, abgerufen am 20. November 2020.
- ↑ Nach Moukoko-Eklat: Schneider wünscht sich Zivilcourage. In: sport.de. 20. Oktober 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Florian Nussdorfer: Genau hinhören. In: 11freunde.de. 20. Oktober 2020, abgerufen am 12. November 2020.
- ↑ Nach Beleidigungen gegen Moukoko: Geldstrafe und Auflagen für Schalke 04. In: dfb.de. 2. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.
- ↑ BVB: Wird Moukoko auch für die U23 des BVB spielen?, reviersport.de, 22. November 2020, abgerufen am 30. November 2020.
- ↑ § 6 Abs. 2 der DFB-Jugendordnung (PDF; 580 KB), abgerufen am 9. Juli 2021.
- ↑ Viererpack in Berlin: Gegen Haaland ist kein Kraut gewachsen, kicker.de, 21. November 2020, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ Moukoko schreibt erneut Geschichte, sport1.de, 8. Dezember 2020, abgerufen am 8. Dezember 2020.
- ↑ Jüngste Bundesliga-Torschützen: Moukoko trifft als erster 16-Jähriger. sueddeutsche.de, 18. Dezember 2020, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Moukoko fehlt Dortmund für den Rest der Saison, kicker.de, 5. April 2021, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Marcus Christenson: Next Generation 2021: 60 of the best young talents in world football. Abgerufen am 31. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Leistungsdaten Saison 2022/23, kicker.de, abgerufen am 15. Dezember 2022
- ↑ Berichte: Chelsea, Liverpool & Man United an Moukoko dran – Vor Einigung mit BVB, transfermarkt.de, abgerufen am 15. Dezember 2022
- ↑ Einigung mit Moukoko: Vertrag bis 2026, bvb.de, abgerufen am 21. Januar 2023
- ↑ Joker Moukoko trifft beim 50. Einsatz: BVB gewinnt Topspiel gegen Union, kicker.de, abgerufen am 23. Juni 2023
- ↑ Moukoko mit Fritz-Walter-Medaille in Gold geehrt – Weltweit zweitwertvollster 18-Jähriger, transfermarkt.de, abgerufen am 31. August 2023
- ↑ Nur zwei Spieler in DFB-Kadern (Memento vom 5. Dezember 2020 im Internet Archive) auf der Website des BVB, abgerufen am 10. September 2019.
- ↑ Christian Klement: BVB-Talent Moukoko wieder für DFB im Einsatz: „Passender Zeitpunkt“. In: transfermarkt.de. Transfermarkt DE, 21. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
- ↑ Moukoko erstmals in die U-19-Auswahl des DFB berufen, kicker.de, abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ Dänemark bestraft DFB-Team. In: amateur-fussball-hamburg.de. 3. September 2020, abgerufen am 19. September 2020.
- ↑ Kuntz mit vier Neulingen zur EM-Gruppenphase nach Ungarn. Abgerufen am 15. März 2021.
- ↑ Mit Dahmen auf Sieg spielen – Moukoko verpasst U-21-Debüt, kicker.de, abgerufen am 29. März 2021
- 1 2 3 Jubilar Moukoko und Burkardt mit Doppelpacks: Neuformierte U 21 feiert klaren Sieg über San Marino auf kicker.de vom 2. September 2021, abgerufen am 2. September 2021.
- ↑ Leistungsdaten Saison 2022/23, kicker.de, abgerufen am 11. November 2022
- ↑ Füllkrug, Götze und Moukoko dabei: Flick präsentiert seinen WM-Kader, kicker.de, 10. November 2022, abgerufen am 10. November 2022.
- 1 2 Fußball-WM 2022: Flick nimmt Götze und Jungstar Moukoko mit nach Katar – Hummels nicht dabei. In: Der Spiegel. 10. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. November 2022]).
- ↑ Füllkrug trifft beim Debüt und verhindert DFB-Blamage im Oman, kicker.de, 16. November 2022, abgerufen am 16. November 2022.
- ↑ Musiala rutscht ab: Moukoko viertjüngster Debütant im DFB-Dress, kicker.de, 16. November 2022, abgerufen am 16. November 2022.
- ↑ EM-Auftakt verpatzt: DFB-Elf trennt sich remis von Israel, kicker.de, abgerufen am 23. Juni 2023
- ↑ Der linke Oberschenkel: War's das schon für Moukoko?, kicker.de, abgerufen am 29. Juni 2023
- ↑ Moukoko schießt deutsche U16 zum Sieg auf focus.de vom 13. September 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
- ↑ Liveticker: Wuppertaler SV – Borussia Dortmund 2:9, Bundesliga West, Saison 2019/20, 1. Spieltag, reviersport.de, 11. August 2019.
- ↑ Moukokos Rekord-Tor ist zu wenig: Zwei Ecken ziehen Dortmund den Zahn. kicker.de, 18. Dezember 2020, abgerufen am 19. Dezember 2020.