Liste der Musikjahre
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Weitere Ereignisse

Dieser Artikel behandelt das Musikjahr 1581.

Musikjahr 1581
Der italienische Lautenist, Musiktheoretiker und Komponist Vincenzo Galilei, Vater des Naturwissenschaftlers Galileo Galilei und des Komponisten Michelangelo Galilei, veröffentlicht 1581 sein musiktheoretisches Werk Della musica antica et della moderna.

Ereignisse

Heiliges Römisches Reich

Hofkapelle von Rudolf II.

  • Carl Luython, der seit 1566 Chorknabe in der Hofkapelle von Kaiser Maximilian II. war und nach Eintreten des Stimmbruchs offenbar bis 1575 zu einem Studienaufenthalt in Italien weilte, wirkt nach seiner Rückkehr nach Wien wieder in der Hofkapelle und wird ab dem 18. Mai 1576 als „Cammer musicus“ mit einem Monatsgehalt von zehn Gulden in den dortigen Akten geführt. Auch im Orgelbau ist der Komponist engagiert: Zusammen mit dem Orgelbauer Albrecht Rudner wirkt er von 1581 bis 1590 an der Erneuerung der Orgel des Doms St. Veit in Prag mit. Die betreffenden Akten enthalten zahlreiche Einwendungen Luythons zu diesem Vorhaben, womit er recht detailliert seine Vorstellungen vom Orgelbau wiedergibt.
  • Jakob Regnart, der seit 1568 für eine etwa zweijährige Studienreise in Italien weilte, ist seit 1. November 1570 Präzeptor (Musiklehrer) der Kapellknaben der Hofkapelle. 1581 veröffentlicht er in Nürnberg sein Il secundo libro delle canzone italiane zu fünf Stimmen.
  • Philippe de Monte ist seit 1568 als Nachfolger von Jacobus Vaet Kapellmeister der Hofkapelle Maximilians II. in Wien. Nach dem Tod von Maximilian II. am 12. Oktober 1576 hatte ihm sein Nachfolger Rudolf II. die Position eines Kanonikus an der Kathedrale von Cambrai zuerkannt. 1581 veröffentlicht de Monte die geistlichen Madrigale Il primo libro de madrigali spirituali zu fünf Stimmen sowie die weltlichen Madrigale Il decimo libro delli Madrigali zu fünf Stimmen und Il quarto libro de madrigali zu vier Stimmen.

Bayerischer Reichskreis

Herzogtum Bayern
  • Gregor Aichinger, der 1577 im Knabenalter nach München gegangen war und Schüler von Orlando di Lasso wurde, studiert seit 1578 an der Universität Ingolstadt. Dort tritt er in Kontakt mit seinem Studienkollegen Jakob Fugger, dem späteren Fürstbischof von Konstanz. Aichinger erhält durch diese Begegnung, Kontakte zu weiteren Mitgliedern der Familie Fugger, denen er später zahlreiche seiner Werke widmen wird.
  • Franciscus Florius hat seit Herbst 1556 in München an der Hofkapelle von Herzog Albrecht V. eine Anstellung als Hofbassist. Neben seiner Tätigkeit als Sänger ist Florius, zusammen mit dem Hofkopisten Johannes Pollet, auch als Notenkopist eingesetzt. Nach dem Ausscheiden Pollets 1571 ist er zum Hauptkopisten aufgestiegen; diese Stellung hat er bis zu seinem Tod 1588 inne.
  • Johannes de Fossa ist seit dem letzten Vierteljahr 1559 Vizekapellmeister der Münchner Hofkapelle. In den vorhandenen Dokumenten wird Fossa allerdings weiterhin nur als Tenorist bezeichnet. Seit 1571 hat er die Aufsicht über die Chorknaben der Kapelle und hat ihnen in seinem Haus Kost und Unterkunft zu geben.
  • Antonius Gosswin, der seit 1580 Mitglied der Kapelle von Prinz Ernst, Bischof von Freising, einem Sohn von Herzog Albrecht, ist, lebt seit Anfang 1580 mit seiner Frau in Freising. Sein Dienstherr, der gegen Jahresende 1580 zum Bischof von Lüttich ernannt wird, tritt sein Amt feierlich am 30. Januar 1581 an. Ob Antonius Gosswin ihm nach Lüttich gefolgt ist, ist nicht überliefert. 1581 veröffentlicht Gosswin in Nürnberg seine Cantiones zu vier Stimmen (verloren) und seine Newe teutsche Lieder […] welche gantz lieblich zu singen, auch auff allerley Instrumenten zu gebrauchen zu drei Stimmen.
  • Orlando di Lasso ist seit 1563 Kapellmeister der Münchner Hofkapelle. Zu Orlandos Aufgaben gehören u. a. Reisen durch Europa zur Anwerbung neuer Musiker, die Unterrichtung der Chorknaben, die teilweise sogar in seiner Familie leben, Proben mit den Musikern und die Komposition zahlreicher neuer Werke. Schon lange vor dem Tod Albrechts V. 1579 hat di Lasso ein hervorragendes Verhältnis zu Albrechts Nachfolger Wilhelm V. entwickelt; dieser sorgte auch ab 1573 für die Herausgabe einer eindrucksvollen Reihe großformatiger Chorbücher mit Orlandos Messen, Offizien, Lesungen und Magnificats in den erwähnten Patrocinium musices. 1581 begleitet der Komponist seinen neuen Dienstherrn Wilhelm V. auf einer Wallfahrt nach Altötting.

Burgundischer Reichskreis

Markgrafschaft Antwerpen/Republik Antwerpen
  • Séverin Cornet, der seit 1564 in Mechelen an der St.-Rombouts-Kathedrale tätig war, ist seit 1572 der Nachfolger von Gérard de Turnhout als Kapellmeister der Kathedrale von Antwerpen. Auf dem Höhepunkt der religiösen Konflikte rufen die Calvinisten im Juli 1581 die calvinistische Republik Antwerpen aus. Dies hat zur Folge, dass die katholischen Gottesdienste an der Kathedrale zeitweise verboten werden; somit verliert Séverin Cornet seine dortige Stellung. Daraufhin bemüht er sich um eine Anstellung als Hofkapellmeister bei Erzherzog Ferdinand von Österreich in Innsbruck. Er nimmt dafür die Vermittlung von Marc le Prévost, der Kontaktperson des Erzherzogs in Antwerpen, in Anspruch, hat aber keinen Erfolg. Musikforscher nehmen an, dass Cornet ab dieser Zeit bis zu seinem Tod im folgenden Jahr den Druck und die Herausgabe seiner musikalischen Sammlungen mit der finanziellen Hilfe verschiedener Mäzene durchführen konnte. 1581 veröffentlicht er in Antwerpen die geistlichen Werke Cantiones musicae zu fünf bis acht Stimmen sowie die weltlichen Werke Chansons françoyses zu fünf bis acht Stimmen und Madrigali zu fünf bis acht Stimmen.
  • Servaes van der Meulen, der Organist an der St.-Gertrudskirche in Bergen-op-Zoom und an einer Kapelle der Kathedrale Notre-Dame in Antwerpen war, kann während seiner Amtszeit im Frühjahr 1581 verhindern, dass die Anhänger des Calvinismus die große Orgel der Antwerpener Kathedrale abbauen. Darüber hinaus erlaubt ihm der calvinistische Magistrat der Stadt, seinen Posten als Organist zu behalten.
  • Hubert Waelrant wirkt in Antwerpen. 1581 heiratet er Johanna Cleerhagen, seine dritte Frau.
Herzogtum Limburg
Grafschaft Flandern
  • Andreas Pevernage, der vom 17. Oktober 1563 bis 1577 Kapellmeister an der Kirche Notre-Dame in Courtrai war und 1564 zusätzlich eine Pfründe an Sankt Willibrordus in Hulst erhalten hatte, wechselt 1578 an die Kirche St. Jakob in Brügge, weil Courtrai kurzzeitig unter die Herrschaft der Calvinisten gerät. Zwischen 1578 und 1585 wird die Arbeit Pevernages aber auch in Brügge immer wieder durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen beeinträchtigt. So ist der katholische Gottesdienst zwischen 1581 und 1584 nicht möglich und der Komponist weicht wohl immer wieder nach Courtrai aus.
  • Cornelis Verdonck, der seine erste musikalische Ausbildung als Kapellknabe vermutlich an der Kathedrale Notre-Dame in Antwerpen unter Gérard de Turnhout bekam und dann ab 1572 acht Jahre lang als Sängerknabe in der Hofkapelle des spanischen Königs Philipp II. gewirkt hatte, studiert an der Universität Douai und ist ab dieser Zeit Schüler von Séverin Cornet. Dieser macht seinen Schüler mit den neueren italienischen Stilentwicklungen bekannt; darüber hinaus nimmt er die ersten Kompositionen seines Schülers in seine drei Drucke von 1581 auf. Verdonck veröffentlicht 1581 in Antwerpen seine Motette Quam pulchra es zu sechs Stimmen in der Sammlung Cantiones musicae, ein Chanson in der Sammlung Chansons françoyses zu fünf bis acht Stimmen und ein Madrigal in der Sammlung Madrigali zu fünf bis acht Stimmen.
Grafschaft Holland
  • Jan Pieterszoon Sweelinck, der älteste Sohn des Organisten Pieter Swibbertszoon und seiner Frau Elske Jansdochter Sweeling, lebt in Amsterdam und wirkt nach Aussage von Sweelincks Schüler und Freund Cornelis Plemp seit dem Jahr 1577 als Organist an der Oude Kerk. Nach Johann Mattheson ist er „schon in der Jugend, wegen seiner netten Fingerführung auf der Orgel, und überaus artigen Manier zu spielen, sonderlich berühmt“.

Fränkischer Reichskreis

Reichsstadt Nürnberg
  • Leonhard Lechner, der bis zirka 1570 als Sängerknabe am bayerischen Hof zu Landshut angestellt war, hält sich spätestens seit 1575 in Nürnberg auf. Hier hat er bis 1584 das untergeordnete Amt eines „Schulgehilfen“ an der St.-Lorenz-Schule inne. Sein Nürnberger Wirken ist durchaus von Anerkennung und Erfolgen begleitet; auch bieten ihm die 1568, 1571 und 1577 gegründeten privaten Zirkel musikliebender Nürnberger Patrizier (Sodalicium musicum) ein finanziell wie künstlerisch lohnendes Betätigungsfeld. 1581 veröffentlicht er sein Sacrarum cantionum, […] liber secundus zu fünf bis sechs und acht Stimmen und sein Johanni Neudorffero sponso […] et iustinae Henzin sponsae […] psalmum hunc Davidicum (Beati quorum remissae sunt), epithalamii loco, composuit […] anno 1581.

Kurrheinischer Reichskreis

Kurpfalz

Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis

Vereinigte Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg

Niedersächsischer Reichskreis

Erzstift Magdeburg
Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel
Hamburg

Obersächsischer Reichskreis

Fürstentum Anhalt
Kurfürstentum Sachsen
Mark Brandenburg

Österreichischer Reichskreis

Erzherzogtum Österreich
  • Blasius Amon ist seit ca. 1568 Sängerknabe an die Hofkapelle von Erzherzog Ferdinand II. in Innsbruck. Er erhält unter den Kapellmeistern Wilhelm Bruneau (tätig von 1564 bis 1584) und Alexander Utendal (tätig von 1564 bis 1581) eine gründliche musikalische Ausbildung, die er auf Studienreisen vervollkommnet.
  • Matthia Ferrabosco ist seit 1581 Altist an der Grazer Hofkapelle.
  • Simone Gatto, der seit 1568 am Hof in München als Posaunist wirkte, setzt seine berufliche Laufbahn seit 1572 in Graz fort. In der dortigen Hofmusikkapelle wirkt er zunächst als Bläser und steigt 1581 zum Hofkapellmeister auf.
  • Franz Sales, der 1580 vorübergehend eine Stelle als Tenorsänger in Hechingen angenommen hatte und noch im gleichen Jahr für kurze Zeit als Sänger an die Münchner Hofkapelle wechselte, hat seit dem 1. November 1580 eine Anstellung an der Hofkapelle in Innsbruck, wo er etwa sieben Jahre lang bleibt. Sein Bruder Nikolaus Sales (* vor 1550 in Namur; † 5. April 1606 in Stuttgart) ist ebenfalls Komponist und wirkt von Mai bis September 1581 ebenfalls an der Hofkapelle in Innsbruck.
  • Lambert de Sayve, der seit dem 1. Februar 1569 das Amt eines Singmeisters an der Abtei Melk hatte, wirkt seit 1577 in der Grazer Hofkapelle von Erzherzog Karl. In der Hofkapelle ist seine Funktion beschrieben als „Capeln-Singer-Knaben-Preceptor“.
  • Alexander Utendal, der seit 1564 Alt-Sänger und seit Ende 1572 Kapellknaben-Praezeptor und damit Vizekapellmeister der Kapelle von Erzherzog Ferdinand II. war, verstirbt am 7. Mai 1581 in Innsbruck.
Gefürstete Grafschaft Görz
  • Giorgio Mainerio, der zuvor in Udine gewirkt hatte, ist seit 1578 Maestro di cappella an der S. Chiesa d'Aquilegiain Aquileia. Während seiner letzten zehn Lebensjahre hat er gesundheitliche Probleme, so dass er öfter seinen Dienst als Kirchenpfleger zugunsten von Aufenthalten in Venedig, Ancona und bekannten Heilbädern unterbricht.

Schwäbischer Reichskreis

Fürststift Kempten
  • Jacobus de Kerle, der bis 1574 in Augsburg als Domorganist tätig war und am 14. Juli 1574 um seine Entlassung aus dem Organistenamt gebeten hatte, ist wahrscheinlich im Fürststift Kempten tätig. Er widmet Fürstabt Eberhard von Stain in Kempten eine Komposition, und zusätzlich hat ihn der Abt des Klosters Weingarten mit einem Empfehlungsschreiben befürwortet. Es ist nicht überliefert, ob die Aktion erfolgreich war; für eine Kemptener Tätigkeit spricht aber, dass er erst am 28. März 1579 in das Cambraier Kapitel aufgenommen wurde.
Herzogtum Württemberg
  • Ludwig Daser ist seit 1572 und bis zu seinem Ableben 1589 Kapellmeister der Hofkapelle Stuttgart.
  • Balduin Hoyoul, der im Jahr 1561 im Alter von etwa 13 Jahren als Diskant-Sänger in den Chor der Stuttgarter Hofkapelle unter Ludwig Dasers Leitung eingetreten war und 1564/65 für zwei Jahre als Schüler zu Orlando di Lasso nach München geschickt wurde, wirkt nach seiner Rückkehr wieder als Altist und Komponist der Stuttgarter Hofkapelle.
  • Simon Lohet ist seit dem 14. September 1571 Organist der württembergischen Hofkapelle in Stuttgart. Es ist auch Lohets Aufgabe, die Instrumente der Hofkapelle zu verwalten. 1581 kommt es zu einer Reise nach Venedig zur Besorgung von Musikinstrumenten und Notenmaterial. Neben seinem Amt als Hoforganist wirkt Lohet als Lehrer eines größeren Schülerkreises.
Hohenzollern-Hechingen
  • Jacobus Florius kehrt 1581 für kurze Zeit nach Innsbruck zurück und bewirbt sich – ohne Erfolg – erneut um eine Stelle am Stuttgarter Hof. Er bekommt 1581 am Hof von Eitel Friedrich IV. in Hechingen eine Stelle als Sänger und Vizekapellmeister, die er bis 1583 behält.
Hohenzollern-Sigmaringen
Reichsstadt Augsburg
Reichsstadt Dinkelsbühl

Nicht eingekreiste zum Heiligen Römischen Reich zugehörige Territorien und Stände

Alte Eidgenossenschaft
  • Samuel Mareschall, der sich für die Jahre 1576 und 1577 an der Universität Basel zum Studium eingeschrieben hatte, ist seit 1577 als Nachfolger von Gregor Meyer Organist am Basler Münster; im gleichen Jahr wurde Mareschall an der Universität zum professor musices berufen. Zusätzlich bekommt er eine Anstellung als Musiklehrer am Gymnasium am Münsterplatz und am Collegium Alumnorum. Es gehört auch zu seinen Aufgaben, wöchentlich mit den Schülern des Gymnasiums und den Alumnen Übungsstunden („musices exercitia“) für den Kirchengesang am Münster abzuhalten. 1581 heiratet er Anna Hertzog, die Tochter eines Basler Predigers.
Herzogtum Mailand
Herzogtum Mantua
  • Ippolito Baccusi ist ab etwa 1576 bis 1589 als Kapellmeister am Dom zu Mantua tätig.
  • Giovanni Giacomo Gastoldi, der in Mantua als Chorknabe an der Basilika Santa Barbara seine musikalische Ausbildung erhielt, Theologie studierte und seit 1572 Subdiakon war, ist seit 1574 Diakon und seit 1575 Priester. Gastoldi erhält Pfründe, damit verbunden ist die Verpflichtung, den Chorknaben Gesangsunterricht zu geben. Als Mitglied der Kapelle beteiligt er sich an der Komposition des vom Herzog Guglielmo Gonzaga (der sich auch selber als Komponist betätigt) gewünschten Repertoires. 1581 erscheinen in Venedig sein Canzoni a 5 voci.
  • Giaches de Wert, der von 1563 bis 1565 den Dienst eines Kapellmeisters für die kaiserlichen Gouverneure in Mailand versehen hatte, wirkt spätestens seit September 1565 als Kapellmeister an der neu gebauten Basilika Santa Barbara in Mantua, der Hofkirche der Gonzaga-Herzöge, nachdem er dorthin für das erste Barbara-Fest am 4. Dezember 1564 eine neue von ihm komponierte Messe geschickt hatte. In dieser Stellung bleibt er bis zu seinem Tod im Jahr 1596. Er ist auch als prefectus musicorum für die weltliche Musik am Hof von Herzog Guglielmo Gonzaga in Mantua zuständig. Er bezieht ein außerordentlich hohes Jahresgehalt, zu welchem weitere Gratifikationen und im Jahr 1580 eine Schenkung von Ländereien hinzukommen. 1581 veröffentlicht er in Venedig Il settimo libro de madrigali zu fünf Stimmen.
  • Benedetto Pallavicino, der in seiner Jugendzeit Organist an verschiedenen Kirchen der Provinz Cremona war, tritt spätestens 1581 in Sabbioneta bei Mantua in den Dienst von Vespasiano Gonzaga. In diesem Jahr veröffentlicht er in Venedig seine l primo libro de madrigali zu fünf Stimmen.
  • Francesco Soriano, der bereits als Knabe in der Lateranbasilika in Rom unter anderem mit Giovanni Pierluigi da Palestrina studierte und in den 1570er Jahren zum Priester geweiht wurde, wirkt seit 1580 als Maestro di cappella in San Luigi dei Francesi, ebenfalls in Rom. 1581 zieht er nach Mantua, wo er eine Stellung am Hof der Gonzagas annimmt.
Herzogtum Modena und Reggio
  • Bernardino Bertolotti ist Hofmusiker der Familie Este in Ferrara. „Er war als Instrumentalist am Hof von Ferrara von Dezember 1578 bis zu dessen Auflösung Anfang 1598 angestellt.“
  • Luzzasco Luzzaschi, der seit Mai 1561 Organist und seit 1564 herzoglicher Hoforganist am Hof des Herzogs Alfonso II. d’Este war, ist seit 1574 – als Nachfolger Afonso della Violas (auch dalla Viola genannt) – Leiter der Instrumentalmusik des Herzogs von Ferrara. Seit 1572 bekleidet er zusätzlich das Organistenamt am Ferrareser Dom.
  • Alessandro Striggio der Ältere, der zuvor in Florenz tätig war, pflegt in den 1580er-Jahren den Umgang mit der Familie Este an deren Hof in Ferrara, wo sich eines der damaligen Zentren der italienischen Musikentwicklung befindet.
Herzogtum Toskana
Königreich Böhmen
Markgrafschaft Mähren

Herzogtum Preußen

  • Johannes Eccard, der von Jakob Fugger als Organist nach Augsburg berufen wurde, ist noch 1579 nach Königsberg in die Dienste des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach gewechselt, der ihn für seine Hofkapelle engagiert. Hier wirkt er als Assistent von Teodoro Riccio, seit 1580 als Vizekapellmeister.
  • Teodoro Riccio, der nach seiner Ausbildung als Kirchenmusiker als Kapellmeister der Kirche Santa Nazaro in seiner Heimatstadt Brescia tätig war, ist seit 1575 Hofkapellmeisters in Ansbach und folgt seinem Dienstherren nach Königsberg, da dieser vom polnischen König Stephan Báthory, dem damaligen Lehnsherrn Preußens, mit dem Herzogtum belehnt wurde. In seiner Position als Hofkapellmeister erhält Riccio ab 1581 Unterstützung durch die Beiordnung des später berühmten Musikers Johannes Eccard (1553–1611) als Unterkapellmeister. Dieser übernimmt die Arbeit mit dem Knabenchor und einzelne Verwaltungsaufgaben.

Königreich England und Irland

Chapel Royal von Elisabeth I.

  • John Baldwin ist Tenor an der Royal Chapel in London. Seine Werke, die zwischen 1581 und 1606 entstanden sind, sind in einem Manuskript der London British Library überliefert.
  • John Bull, der 1573 Kapellknabe an der Hereford Cathedral war, ist wahrscheinlich schon seit 1574 Mitglied der Children of the Chapel Royal, wo der Organist John Blitheman sein Lehrer ist.
  • William Byrd ist seit 1570 „Gentleman of the Chapel Royal“ und übt zusammen mit Thomas Tallis das Organistenamt aus.
  • William Mundy, der 1543 Mitglied im Chor von Westminster Abbey wurde und später für verschiedene Kirchengemeinden arbeitete, ist seit 1563 Mitglied der Chapel Royal, an der er bis zu seinem Tode 1591 verbleibt.
  • Thomas Tallis, der 1543 zum „Gentleman of the Chapel Royal“ in London ernannt wurde, bekleidet dieses Amt in den folgenden vierzig Jahren.

Cambridge

London

  • Peter Philips bekommt seine erste musikalische Ausbildung 1572 bis 1578 als Chorknabe an der St. Paul's Cathedral in London unter Sebastian Westcott. Er lebt bis zu Westcotts Tod 1582 in dessen Haus.

Königreich Frankreich

Chapelle Royale von Heinrich III.

Évreux

  • Guillaume Costeley, der nach seiner Ausbildung von 1560(?) bis 1570 Hoforganist am Hof von Karl IX. war, wirkt danach bis zu seinem Ableben 1606 in Évreux als Komponist und ist dort Mitglied der Bruderschaft Sainte Cécile.

Paris

Italienische Staaten

Herzogtum Urbino

  • Leonard Meldert, der bis zum Tod des Herzogs Guidobaldo II. della Rovere in Urbino 1574 an dessen Hof aktiv war und anschließend mit großer Wahrscheinlichkeit in Ravenna in die privaten Dienste von Giulio Feltrio della Rovere, Kardinal von Urbino und Erzbischof von Ravenna, getreten war, ist seit 1578 – nach Aussage des Musikforschers F. Piperno – wieder in Urbino aktiv, und zwar als Kapellmeister der dortigen Kathedrale. Nach Aussage von Simone Sorini, auf Grund von Dokumenten in Archiven Urbinos, ist Meldert auf jeden Fall von September 1581 bis März 1590 Kapellmeister in Urbino. Von 1581 bis 1590 veröffentlicht er hier seine Responsori del natale.

Kirchenstaat

  • Emilio de’ Cavalieri, der in Rom als Sohn einer aristokratischen und musikalischen Familie geboren wurde, wirkt dort als Organist und Musikdirektor von 1578 bis 1584.
  • Ghinolfo Dattari erhält ab Februar 1555 in Bologna eine Anstellung als Sänger in der Kapelle von San Petronio, die er 62 Jahre lang, bis zu seinem Tode ausübt.
  • Giovanni de Macque, der in jungen Jahren an der Hofkapelle in Wien als Sängerknabe ausgebildet wurde und ab 1563 seine Ausbildung am Wiener Jesuitenkolleg fortgesetzt hatte, wirkt in Rom. Vom 1. Oktober 1580 bis 21. September 1581 ist der Komponist an der römischen Kirche San Luigi dei Francesi als Organist tätig. 1581 erscheinen in Venedig seine Madrigaletti et Napolitane a sei voci.
  • Luca Marenzio, der seine erste Anstellung in Rom bei Kardinal Cristoforo Madruzzo († 1578) fand, steht anschließend in Rom in den Diensten von Kardinal Luigi d’Este (Bruder des Herzogs von Ferrara, Alfonso II. d’Este), der 1586 stirbt. In dieser Zeit veröffentlicht er seine ersten Madrigalsammlungen und hat möglicherweise auch Kontakt zum Hof von Ferrara. 1581 veröffentlicht er das zweite Buch seiner Madrigali a 5 voci und das erste Buch seiner Madrigali a 6 voci.
  • Rinaldo del Mel, der vermutlich seit 1572 am königlichen Hof in Lissabon als maestro unter König Sebastian I. und König Heinrich I. gewirkt hatte, verlässt – nach dem Tod von Heinrich I. im Januar 1580 und nachdem Portugal vom Königreich Spanien annektiert worden war – Portugal und tritt in Rom in den Dienst von Kardinal Gabriele Paleotti; dieser ermöglicht ihm, seine Studien bei Giovanni Pierluigi da Palestrina fortzusetzen. Er verfasst hier seine ersten Werke, die im Liber primus mottectorum 1581 erschienen sind.
  • Giovanni Maria Nanino, der im Sommer 1575 das Amt des Kapellmeisters von San Luigi dei Francesi angetreten hatte, wirkt seit dem 28. Oktober 1577 – nach bestandener Aufnahmeprüfung – als Tenor im Chor der renommierten päpstlichen Kapelle, der Cappella Pontificia. In der Kapelle, die vor allem in der Cappella Sistina auftritt, bleibt er bis zu seinem Tod 1607 tätig. Neben seinen Verpflichtungen als Sänger liefert er auch eigene Kompositionen (eine von der Kapelle erwünschte Fähigkeit) und übernimmt verschiedene administrative Ämter. 1581 erscheint eines seiner drei überlieferten Madrigalbücher.
  • Giovanni Pierluigi da Palestrina, der seit 1565 musikalischer Leiter und Lehrer des Seminario Romano, einer Ausbildungsstätte des Priesternachwuchses war, übt diese Stelle – nachdem Giovanni Animuccia Ende März 1571 verstorben war – seitdem zum zweiten Mal aus. Palestrina ist auch für die Arciconfraternita della Santissima Trinità dei Pellegrini e Convalescenti aktiv, eine damalige römische Frömmigkeitsbewegung. Eine engere Beziehung unterhält Palestrina mit dem Hof der Gonzaga in Mantua. In den ersten zehn Jahren Palestrinas im erneuerten Amt an St. Peter ereignen sich etliche Todesfälle in seiner Familie. Sein Bruder Silla starb am Neujahrstag 1573, seine ältesten Söhne Rodolfo und Angelo 1572 und 1575, am 22. August 1580 wird seine Frau Lucrezia Opfer einer Virusepidemie in Rom und im Jahr 1581 sterben auch noch drei seiner Enkelkinder. Palestrina entschließt sich offenbar daraufhin, Priester zu werden und ersucht seinen Dienstherrn, Papst Gregor XIII., im Herbst 1580 um den Empfang der niederen Weihen; dies wird bewilligt und am 7. Dezember 1580 in der Kirche San Silvestro al Quirinale vollzogen. Im Januar 1581 erhält er eine Pfründe an der Kirche Santa Maria in Ferentino südöstlich von Rom. Wenig später gibt er die Absicht, in den Priesterstand zu gehen, wieder auf und heiratete am 28. März 1581 die wohlhabende Witwe des päpstlichen Pelzlieferanten, Virginia Dormoli. Als Individualdruck erscheint 1581 in Venedig sein Il primo libro de madrigali a cinque voci.
  • Paolo Quagliati, der nach seiner musikalischen Ausbildung 1574 nach Rom gezogen ist, wirkt hier als Organist in verschiedenen Kirchen.
  • Simone Verovio lebt spätestens seit 1575 in Rom.
  • Tomás Luis de Victoria, der in Rom das Collegium Germanicum – das Priesterseminar der Jesuiten – absolviert hatte, hat seit 1571 als moderator musicae die Leitung der Kapelle des Collegiums in der Nachfolge von Giovanni Pierluigi da Palestrina.

Königreich Neapel

Republik Venedig

  • Costanzo Antegnati, der am besten bekannte Spross der verzweigten italienischen Orgelbauerfamilie Antegnati, bekommt seine musikalische Ausbildung bei Girolamo Cavazzoni und ist seit dem Jahr 1570 Orgelbau-Mitarbeiter seines Vaters Graziadio Antegnati des Älteren (1525–1590) in Brescia. 1581 veröffentlicht er in Brescia seine Sacrae Cantiones, vulgo Motecta, paribus vocibus cantandae, 4 vocum.
  • Giovanni Matteo Asola wirkt von 1577 bis 1591 in Treviso, Vicenza und in Verona als Kapellmeister.
  • Giovanni Bassano, der zuerst 1576 als Instrumentalmusiker an San Marco in Venedig in Erscheinung trat, erwirbt sich dort schnell einen Ruf als einer der besten Instrumentalisten in Venedig.
  • Floriano Canale ist von 1581 bis 1603 Organist im Konvent von San Giovanni Evangelista in Brescia. 1581 veröffentlicht er bei Vincenzo Sabbio in Brescia seine Sacrae cantiones, quae vulgo motecta dicuntur, quatuor vocibus decantandae... .
  • Giovanni Cavaccio, der seit 1576 als Sänger in Bergamo wirkt, ist von 1581 bis 1598 als Lehrer an der Kathedrale von Bergamo tätig.
  • Giovanni Croce wirkt seit 1565 als Chorknabe und Sänger am Markusdom in Venedig.
  • Girolamo Diruta, der seit 1574 Mitglied des Minoritenklosters in Correggio war und seine musikalische Ausbildung zum Organisten von Batista Capuani erhalten hatte, lebt seit 1580 in Venedig, wo er Schüler des berühmten Claudio Merulo ist, eventuell auch von Gioseffo Zarlino und Costanzo Porta.
  • Baldissera Donato, der seit 1550 als Sänger – zunächst an San Marco in Venedig – aktiv war und auch in der Ausbildung der Sänger wirkte, hat seit 1580 die Kapellmeisterstelle am Dom zu Padua inne.
  • Paolo Ferrarese ist in Venedig tätig.
  • Andrea Gabrieli ist wahrscheinlich seit Jahresanfang 1566 als Organist an San Marco tätig, einer herausragenden Position in der Musikwelt Italiens, in der er bis zu seinem Lebensende bleiben wird. An San Marco entwickelt er, gefördert durch die einzigartige Akustik des Doms, seinen originalen Kompositionsstil der zeremoniellen Mehrchörigkeit und des konzertanten Stils, der später von seinem Neffen Giovanni Gabrieli weiter entwickelt wird.
  • Giovanni Gabrieli, der in den Jahren 1575 bis 1579 Schüler von Orlando di Lasso in München war, ist 1580 nach Venedig zurückgegangen und ist dort am Markusdom Hilfsorganist unter seinem Onkel Andrea Gabrieli, der immer noch das Amt des Zweiten Organisten ausübt.
  • Florentio Maschera, der seine erste Anstellung als Organist im Kloster Santo Spirito in Isola vor Venedig erhielt, ist seit 22. August 1557 Organist an der Kathedrale von Brescia.
  • Claudio Merulo ist seit dem Jahr 1566 als Nachfolger von Annibale Padovano als erster Organist am Markusdom in Venedig tätig. Neben dieser offiziellen Tätigkeit tritt er regelmäßig in den Palazzi venezianischer Adliger auf, z. B. in der Ca' Zantani, die auch von Parabosco, Padovano und anderen Virtuosen frequentiert wird.
  • Giovanni Battista Mosto hat seit 6. November 1580 den Posten des „maestro di cappella“ an der Kathedrale von Padua inne.
  • Orazio Vecchi wirkt zunächst als Musiklehrer in Modena, bevor er 1581 Domkapellmeister in Salò wird.
  • Ludovico Zacconi, der dem Augustinerorden beigetreten war, wo er 1575 zum Priester geweiht wurde, studiert seit 1577 an der Kirche des hl. Stephanus in Venedig und wird später ein Schüler von Andrea Gabrieli.
  • Gioseffo Zarlino, der bei Adrian Willaert in Venedig studiert hat, ist seit 1565 – in der Nachfolge von Cypriano de Rore – Kapellmeister am Markusdom in Venedig. Er hat diese Stelle bis zu seinem Ableben 1590 inne.

Königreich Polen

Hofkapelle von Stephan Báthory

  • Krzysztof Klabon, der seit 1565 Lautenist der königlichen Hofkapelle in Krakau war, ist von 1576 bis 1601, mit einer kurzzeitigen Unterbrechung durch den Italiener Luca Marenzio 1596, Direktor der königlichen Kapelle.

Krakau

  • Wojciech Długoraj, möglicherweise ein Schüler von Valentin Bakfark, ist Lautenist im Dienste von Samuel Zborowski, mit dessen Hof er 1579 Polen verlassen muss. Er kommt im Bernhardinerkloster von Krakau unter, aus dem er jedoch 1581 wegen unangemessenen Verhaltens verwiesen wird.

Königreich Portugal

Hofkapelle von Philipp I.

Königreich Spanien

Hofkapelle von Philipp II.

  • George de La Hèle wird am 15. September 1580 von Philipp II. von Spanien zum Kapellmeister der Capilla real als Nachfolger des 1580 verstorbenen Gérard de Turnhout ernannt. Aber trotz aller Bemühung des Königs zum baldmöglichsten Amtsantritt des Komponisten bleibt die Position eineinhalb Jahre lang vakant, weil La Hèle zuvor zeitweilig an der Capilla flamenca in Madrid wirkt.
  • Philippe Rogier, der seine erste musikalische Ausbildung an der Kathedrale seiner Geburtsstadt Arras erhalten hatte, ist 1572 mit Gérard de Turnhout – von 1571 bis zu seinem Tod 1580 Kapellmeister der capilla flamenca des spanischen Königs Philipp II. – und anderen jugendlichen Sopranisten nach Madrid gereist und wurde am dortigen Königshof eingeführt. In Madrid kann er in den folgenden Jahren als jugendlicher Sänger seine musikalische Ausbildung vervollständigen.

La Seu d’Urgell

  • Joan Brudieu, der 1578 die Stelle des Kapellmeisters in Santa Maria del Mar in Barcelona angetreten hatte, ist im Jahr 1579 nach La Seu d’Urgell zurückgekehrt, wo er seitdem wieder als Musiker an der Kathedrale eingesetzt wird.

Segovia

Sevilla

Tarragona

Valencia

  • Juan Ginés Pérez, der seine Ausbildung an der Kathedrale seiner Heimatstadt in Orihuela hatte und danach dort als Kapellmeister wirkte, hat diese Stelle von 1581 bis 1595 an der Kathedrale von Valencia inne.

Valladolid

Königreich Ungarn

Vizekönigreich Neuspanien

  • Hernando Franco, der – gemäß eines Beleges aus dem Jahr 1571 – maestro de capilla der Kathedrale von Santiago de Guatemala war und diesen Posten 1574 verlassen hat und nach Mexiko gegangen ist, hat seit 1575 die Stelle des maestro de capilla der neuen Kathedrale von Mexiko-Stadt.

Ballett

Instrumentalmusik

Für Laute

Für fünf Instrumente

Vokalmusik

Geistlich

Weltlich

Musiktheoretische Schriften

Instrumentenbau

  • Hans Ruckers der Ältere stellt in Mechelen sein Doppel-Virginal fertig.
  • Fertigstellung der Orgel in der Kirche San Giovannino dei Cavalieri in Florenz.

Geboren

Geburtsdatum gesichert

Gestorben

Todesdatum gesichert

Gestorben um 1581

Gestorben nach 1581

Siehe auch

Commons: Musik 1581 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johann Mattheson: Grundlage einer Ehren-Pforte. Hamburg 1740, S. 331 (online, abgerufen am 15. September 2019).
  2. Anthony Newcomb: Bertolotti, Bernardino. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  3. Frank Dobbins: Courville [Courvile], Joachim Thibault de. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
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