Nini Tsiklauri (georgisch ნინი წიკლაური; * 26. Juli 1992 in Tiflis, Georgien) ist eine deutsche Schauspielerin, Musikerin, politische Aktivistin, Politologin und Autorin georgischer Herkunft.

Leben

Tsiklauri wuchs in Georgien, Ungarn und seit 2002 in Deutschland auf. Abitur machte sie am Neuen Gymnasium Bochum. Ihr schauspielerisches Debüt gab sie 2006 im Kinofilm Die Wilden Kerle 3 – Die Attacke der Biestigen Biester als Aisha. Von 2007 bis 2010 spielte sie die Rolle der Layla Farsad in der Kinder- und Jugendserie Schloss Einstein. 2008 saß Tsiklauri in der Jury von „KiKA Live - Bester Schauspieler gesucht“. Das Lied „Regenbogenzeit“ erlangte durch Schloss Einstein größere Bekanntheit und wurde deutschlandweit, unter anderem bei der KiKA-Sommertour 2010, von ihr und ihrer Band aus der Serie gespielt. 2015 gründete sie im Zuge des Eurovision Song Contest 2015 und der österreichischen Fernsehsendung „Die große Chance“ bei ORF eins den Voices-of-Volunteers-Chor.

Tsiklauri schrieb den Song „In meiner Welt“ für die Aktion „Lies für Toleranz“ beim Deutschen Vorlesepreis 2010 und ist Botschafterin für Fit am Ball Africa.

2008 bat sie die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Thüringer Zukunftskonferenz um Unterstützung für Georgien beim bevorstehenden NATO-Gipfel in Bukarest. Im selben Jahr wurde sie Zeuge vom Kaukasuskrieg und dokumentierte ihn. 2012 sang Tsiklauri die georgische Nationalhymne bei der offiziellen Gedenkfeier für die Angehörigen der Kriegsopfer und die Streitkräfte Georgiens.

Seit 2013 studiert sie Politikwissenschaft in Wien.

2015 nahm sie bei der Fernsehsendung „Popstars“ teil und belegte den 17. Platz.

Seit 2014 ist Tsiklauri Mitglied des Young European Collectives, einer Gruppe von Autoren und Aktivisten aus verschiedenen europäischen Ländern. 2015 veröffentlichte die Gruppe ihren Europaessay Who, If Not Us? auf Englisch. 2017 erschien der Text in einer deutschen Übersetzung in der Verlagsgruppe Droemer-Knaur unter dem Titel Wer, Wenn Nicht Wir? Vier Dinge die wir jetzt für Europa tun können.

Zur Europawahl in Österreich 2019 kandidierte Nini Tsiklauri auf Listenplatz 5 der Liste von NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum. Aufgrund des Wahlergebnisses zog sie jedoch nicht ins Europäische Parlament ein.

Filmografie

Bücher

  • Wer, wenn nicht wir? Vier Dinge, die wir jetzt für Europa tun können. Droemer Knaur, München 2017. ISBN 978-3-426-78946-9.
  • Re:thinking Europe – Positionen zur Gestaltung einer Idee. Verlag Holzhausen GmbH, Wien 2018. ISBN 978-3-903207-15-8.
  • Lasst uns um Europa kämpfen – Mit Liebe und Mut für eine neue EU. edition a, Wien 2020. ISBN 978-3-99001-434-9.
Commons: Nini Tsiklauri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Die große Chance der Chöre“ mit den „Voices of Volunteers“. Abgerufen am 4. September 2023.
  2. http://www.weltatlas.info/news/kultur/ots-fuenf-wochen-vorlesen-fuer-religioese-und-kulturelle-toleranz-start-der-gemeinsamen-aktion-lies-fuer-toleranz-des-deutschen-vorlesepreises-2010-mit-vertretern-der-weltreligionen-in-koeln.htm
  3. Balldribbeln für Afrika. 28. April 2010, abgerufen am 4. September 2023.
  4. Georgien: Reise ✔ Geschichte ✔ Küche ✔ Kultur ✔ Städte ✔ Wein. 3. Dezember 2022, abgerufen am 4. September 2023 (deutsch).
  5. The Young European Collective. In: Who, If Not Us? (whoifnotus.eu [abgerufen am 10. Dezember 2017]).
  6. Wer, wenn nicht wir? – Buch von Droemer Knaur. Abgerufen am 10. Dezember 2017.
  7. Nini Tsiklauri – Kandidat_innen. In: Website von NEOS (neos.eu). Abgerufen am 3. Mai 2019.
  8. Europawahl 2019. Abgerufen am 24. August 2020.
  9. https://www.verlagholzhausen.at/fileadmin/buch.verlagholzhausen.at/Media/pdf_wz/WZ_Rethinking_Europe_DE.pdf
  10. http://edition-a.at/index.php?option=com_content&view=article&id=395
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