Oberquembach Gemeinde Schöffengrund | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 28′ N, 8° 29′ O |
Höhe: | 247 (238–259) m ü. NHN |
Fläche: | 5,83 km² |
Einwohner: | 596 (30. Jun. 2020) |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35641 |
Vorwahl: | 06085 |
Oberquembach ist ein Ortsteil der Gemeinde Schöffengrund im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geographische Lage
Oberquembach liegt in östlichen Hintertaunus (Wetzlarer Hintertaunus) im Naturpark Taunus am Quembach. Im Ort treffen sich die Landesstraßen 3054 und 3284. Die nächste größere Stadt ist Wetzlar. Höchste Erhebung bei Oberquembach ist der Rotwiesenberg mit 323 Meter über NN.
Nachbarorte sind Niederquembach (nordwestlich), Niederwetz (nördlich), Oberwetz (nordöstlich), Kröffelbach (südlich) und Kraftsolms (südwestlich).
Geschichte
Chronik
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Oberquembach erfolgte in einer Urkunde der Stadt Wetzlar unter dem Namen Quenenbach und wird in die Zeit 1259–1267 datiert.
Die evangelische Kirche wurde um das Jahr 1696 an der Stelle der vorherigen Wehrkirche erbaut.
Zum 31. Dezember 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Oberquembach mit fünf weiteren Gemeinden im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur Großgemeinde Schöffengrund. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Schwalbach. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Schöffengrund wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Oberquembach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Braunfels
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Braunfels
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- am 31. Dezember 1971 wurde Oberquembach als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Schöffengrund eingegliedert.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen
Oberquembach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 305 | |||
1840 | 312 | |||
1846 | 345 | |||
1852 | 332 | |||
1858 | 329 | |||
1864 | 336 | |||
1871 | 308 | |||
1875 | 304 | |||
1885 | 298 | |||
1895 | 313 | |||
1905 | 319 | |||
1910 | 310 | |||
1925 | 338 | |||
1939 | 347 | |||
1946 | 488 | |||
1950 | 511 | |||
1956 | 516 | |||
1961 | 512 | |||
1967 | 542 | |||
1970 | 576 | |||
1987 | 652 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 621 | |||
2020 | 596 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS; Gemeinde Schöffengrund; Zensus 2011 |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederquembach 621 Einwohner. Darunter waren 9 (1,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 237 zwischen 18 und 49, 165 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 258 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 162 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Religionszugehörigkeit
• 1834: | 305 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 423 evangelische (= 82,62 %), 85 katholische (= 16,60 %) Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Evangelische Kirche, erbaut 1696 als Nachfolgebau einer vormaligen Wehrkirche
- Backhaus, altes Dorfbackhaus mit Holzbackofen zur traditionellen gemeinschaftliche Nutzung
- Alte Schule, die 1839 aus Stampflehm erbaut wurde
- Löschwasserteich, der als Kulturdenkmal ausgewiesene, historische Löschwasserteich in der Ortsmitte zwischen Backhaus und Kirche
- Fachwerkhäuser, denkmalgeschützte Kulturdenkmäler, teilweise noch aus dem 17. Jahrhundert
- Die evangelische Kirche
- Das Backhaus
- Der Löschwasserteich
Naturdenkmale
- Gerichtslinde in der Usinger Straße am Dorfausgang nach Kröffelbach
- Die Gerichtslinde
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Allmenröder (Richter) (1861–1926), Jurist, erster deutscher Jugendrichter (Amtsgericht Frankfurt am Main), geboren in Oberquembach
Weblinks
- Ortsteil Oberquembach In: Webauftritt der Gemeinde Schöffengrund.
- Schöffengrund Oberquembach. Ortsgeschichte, Infos. In: www.oberquembach.de. Vereinsgemeinschaft Oberquembach
- Oberquembach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Oberquembach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 Oberquembach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- 1 2 Gemeinde Schöffengrund – Haushalts-Satzung und -Plan 2021. (PDF; 22,1 MB) S. 27, abgerufen am 30. November 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 274 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Schöffengrund, abgerufen im Januar 2022.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 428 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom am 27. Oktober 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gerichtslinde in Oberquembach. Gerichtsstätten in Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ „Linde von Oberquembach“ im Baumregister bei www.baumkunde.de