Schwalbach Gemeinde Schöffengrund | |
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Koordinaten: | 50° 30′ N, 8° 28′ O |
Höhe: | 276 m ü. NHN |
Fläche: | 5,91 km² |
Einwohner: | 1894 (30. Jun. 2020) |
Bevölkerungsdichte: | 320 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35641 |
Vorwahl: | 06445 |
Schwalbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Schöffengrund im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Es ist Hauptort und gleichzeitig Verwaltungssitz der Großgemeinde.
Geografie
Schwalbach liegt auf einem Plateau, zwischen den Tälern von Solmsbach und Wetzbach. Nördlich des Dorfes entspringt der Hainbach. Der Ort liegt im nördlichen Taunus (östlicher Hintertaunus), dem Wetzlarer Hintertaunus, sowie im Naturpark Taunus. Nächste größere Stadt ist Wetzlar.
Nachbarorte sind Bonbaden (westlich), Laufdorf (nordwestlich), Reiskirchen (nordöstlich), Niederwetz (östlich), Oberquembach (südlich), Niederquembach und Neukirchen (südwestlich).
Geschichte
Chronik
Im Jahr 795 wird die sualbacher marca, also die Schwalbacher Mark, im Lorscher Codex erwähnt. Aus dem Ort entstammte ein Rittergeschlecht, die Herren von Schwalbach, die auch das Lehnspatronat über das Quembacher Gericht besaßen, zu welchem Schwalbach gehörte. Erst später gehörte das Dorf zu den Besitztümern der Grafen zu Solms-Braunfels, ehe es zur preußischen Bürgermeisterei von Braunfels gehörte. 1841 wurde die Bürgermeisterei Schöffengrund eingerichtet, deren Sitz sich in Schwalbach befand.
Kirchlich wurde die Pfarrei des Dorfes nach der Reformation nach Bonbaden eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete man für die Heimatvertriebenen im Ort auch eine katholische Kirche.
Gebietsreform
Zum 31. Dezember 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Schwalbach mit fünf weiteren Gemeinden im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur Großgemeinde Schöffengrund. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Schwalbach. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Schöffengrund wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Schwalbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:
- 795: Lahngau (in pago Logenehe)
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Braunfels
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Braunfels
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- am 31. Dezember 1971 wurde Schwalbach als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Schöffengrund eingegliedert. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Schwalbach.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen
Schwalbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 405 | |||
1840 | 453 | |||
1846 | 506 | |||
1852 | 480 | |||
1858 | 483 | |||
1864 | 516 | |||
1871 | 548 | |||
1875 | 587 | |||
1885 | 608 | |||
1895 | 612 | |||
1905 | 660 | |||
1910 | 717 | |||
1925 | 717 | |||
1939 | 699 | |||
1946 | 1.058 | |||
1950 | 1.115 | |||
1956 | 1.089 | |||
1961 | 1.107 | |||
1967 | 1.175 | |||
1970 | 1.284 | |||
1987 | 1.437 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.707 | |||
2020 | 1.894 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS; Gemeinde Schöffengrund; Zensus 2011 |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schwalbach 1707 Einwohner. Darunter waren 63 (3,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 309 Einwohner unter 18 Jahren, 720 zwischen 18 und 49, 384 zwischen 50 und 64 und 294 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 687 Haushalten. Davon waren 141 Singlehaushalte, 210 Paare ohne Kinder und 267 Paare mit Kindern, sowie 60 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 117 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 477 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Religionszugehörigkeit
• 1834: | 405 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 832 evangelische (= 75,16 %), 268 katholische (= 24,21 %) Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Evangelische Kirche
Die evangelische Kirche von Schwalbach entstand in der Zeit von 1763 bis 1767. Es ist eine Saalkirche mit Walmdach. An der Nordseite befindet sich der Kirchturm mit Zwiebelhaube.
Mineralbrunnen
Am nordwestlichen Ortsrand befindet sich ein Mineralbrunnen. Er wurde bereits 1334 als Sure Born (Sauerbrunnen) erwähnt und im Jahr 1717 durch Fürst Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels befestigt. Die Quelle wird immer noch wirtschaftlich genutzt und das Mineralwasser als Schwalbacher Tafelwasser verkauft.
Persönlichkeiten
- Wilhelm Karl Georg Münch (* 1843 in Schwalbach; † 1912 in Berlin), Pädagoge, Regierungsrat und Schriftsteller
Weblinks
- Ortsteil Schwalbach- In: Webauftritt der Gemeinde Schöffengrund.
- Schwalbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Schwalbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 Schwalbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 30. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- 1 2 Gemeinde Schöffengrund – Haushalts-Satzung und -Plan 2021. (PDF: 22,1 MB) S. 27, abgerufen am 30. November 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 274 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Schöffengrund, abgerufen im Januar 2022.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom am 27. Oktober 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Denkmalpflege Hessen: Evangelische Kirche Schwalbach
- ↑ Geschichte der Schwalbacher Mineralquelle (im Aufbau)