Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 39′ N,  32′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Esslingen
Höhe: 363 m ü. NHN
Fläche: 5,55 km2
Einwohner: 1728 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 311 Einwohner je km2
Postleitzahl: 73275
Vorwahl: 07023
Kfz-Kennzeichen: ES, NT
Gemeindeschlüssel: 08 1 16 053
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 18
73275 Ohmden
Website: www.ohmden.de
Bürgermeister: Barbara Born
Lage der Gemeinde Ohmden im Landkreis Esslingen

Ohmden ist eine Gemeinde im Vorland der Schwäbischen Alb im Landkreis Esslingen, im Versteinerungs-Schutzgebiet Holzmaden-Ohmden gelegen. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Ohmden gehört der Verwaltungsgemeinschaft Weilheim an der Teck an.

Geographie

Geographische Lage

Das Gemeindegebiet von Ohmden liegt näher am Albtrauf im Südosten als an den Läufen von oberem Neckar im Westnordwesten und der Fils im Norden. Das namengebende Dorf liegt überwiegend rechts des Trinkbachs, der in der Nachbarstadt Kirchheim in die Lindach mündet. Es ist von Nürtingen aus in Luftlinie 5–6 Kilometer östlich entfernt, von der Kreisstadt Esslingen am Neckar etwa 19 Kilometer südöstlich.

Nachbargemeinden

Reihum grenzen ans Gemeindegebiet die folgenden Kommunen an: die Gemeinden Schlierbach im Norden, Hattenhofen im Nordosten und Zell unter Aichelberg im Osten, alle drei im Landkreis Göppingen, sowie die Gemeinde Holzmaden und die Stadt Kirchheim unter Teck im Westen, beide im Landkreis Esslingen.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören das Dorf Ohmden und die Höfe Lindenhof und Talhof.

Flächenaufteilung

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.

Geschichte

Mittelalter

Die Reihengräber im Ortsbereich deuten darauf hin, dass Ohmden eine Siedlung aus der Merowingerzeit ist. Der Ortsname Ohmden leitet sich von dem althochdeutschen Ausdruck âmat und bezeichnet die Öhmd, den zweiten Grasschnitt. Er wies im Laufe der Geschichte zahlreichen Varianten auf, beispielsweise Amindon, Ameden, Aymden, Ombden. Im Jahre 1125 wird Ohmden erstmals unter dem Namen Amindon im Rotulus San Petrinus, einer Pergamentrolle des Klosters St. Peter im Schwarzwald urkundlich erwähnt. Es beschreibt ein Tauschgeschäft, in dem Herzog Konrad von Zähringen den Ort an das Kloster übereignete. Schließlich fiel das Dorf an das Kloster Adelberg. Seit spätestens 1381 hatte die Grafschaft Württemberg die hohe Obrigkeit über ganz Ohmden erworben. In der Spätphase des Mittelalters und der frühen Neuzeit löste Württemberg allmählich auch den Besitz der geistlichen und weltlichen Grundherren am Ort nach und nach zu seinen Gunsten ab und fügte das Dorf dem Amt in Kirchheim unter Teck hinzu.

Neuzeit

Im Jahre 1525 bestand der Ort aus 41 Häusern. Der zu jener Zeit tobende Bauernkrieg veranlasste auch einige Bewohner aus Ohmden zum Widerstand. Namentlich überliefert ist die Gehorsamsverweigerung von Jörg Hanne und seiner Frau Anna Frenntzin, die nach Fürbitte mit ihren beiden Kindern Urfehde schwören mussten und des Landes verwiesen wurden. Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Bevölkerung schwer unter den insbesondere seit 1634 herrschenden Verheerungen zu leiden. Um 1730 bestand Ohmden gemäß der Steuerliste aus 48 Häusern mit zugehörigen Scheunen und 15 Häusern ohne Scheunen, wobei viele Gebäude in schlechtem oder baufälligem Zustand waren.

Bei der Neugliederung des jungen Königreichs Württemberg am Anfang des 19. Jahrhunderts blieb die Zugehörigkeit von Ohmden zum Oberamt Kirchheim bestehen. Durch die Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Ohmden 1938 zum Landkreis Nürtingen. Von 1945 bis 1952 gehörte der Ort zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. Im Jahre 1952 gelangte die Gemeinde zum neuen Bundesland Baden-Württemberg. Seit der Kreisreform von 1973 ist Ohmden Teil des Landkreises Esslingen

Religionen

Seit der Reformation ist Ohmden evangelisch geprägt. Bis heute ist der Großteil der Bürger evangelisch. Die Evangelische Kirchengemeinde gehört zum Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck der Württembergischen Landeskirche. Seit 2002 gibt es das katholische Gemeindezentrum St. Markus, wo regelmäßig katholische Gottesdienste stattfinden. St. Markus ist an die Gesamtkirchengemeinde von St. Ulrich in Kirchheim unter Teck angegliedert.

Einwohnerentwicklung

Bei den Zahlen vor dem 19. Jahrhundert handelt es sich überwiegend um grobe Schätzungen auf Grund von Steuerlisten.

Jahr15251617163416551725180318341861190019391946196119701980199520002005201020152020
Einwohner1853042001023005086216556496118651.0261.2491.6111.7331.7041.7141.7221.7191.734

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Ohmden hat 10 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und der Bürgermeisterin als Vorsitzende. Die Bürgermeisterin ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
60
50
40
30
20
10
0
17,66 %
52,93 %
29,41 %
DU
FO
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-25
−24,71 %p
+11,44 %p
+13,27 %p
DU
FO
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Dunkel
BFB Bund freier Bürger 17,66 2 42,37 4
DU Die Unabhängigen 52,93 5 41,49 4
FO Für Ohmden 29,41 3 16,14 2
gesamt 100,0 10 100,0 10
Wahlbeteiligung 60,6 % 68,87 %

Bürgermeister

  • 1952–1986 Walter Kröner († 2017) (parteilos)
  • 1987–2010 Manfred Merkle († 2012) (parteilos)
  • 2010–2018 Martin Funk (SPD)

Im Dezember 2017 wurde Funk im zweiten Wahlgang zum neuen Bürgermeister von Altbach gewählt.

  • seit 2018 Barbara Born (parteilos). Frau Born wurde im 1. Wahlgang mit 79,2 % der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt.

Wappen

Das Wappen Ohmdens zeigt in Schwarz einen sechszackigen Stern unter einem Hufeisen auf gelbem Schild. Über den Ursprung ist wenig bekannt. Das Hufeisensymbol könnte auf den vermutlich hohen Pferdebestand des Ortes hinweisen. Unterstützt wird die Deutung durch die Tatsache, dass nach der Nördlinger Schlacht im Jahre 1634 aus der Gemeinde 125 Pferde requiriert wurden, eine für die damalige Ortsgröße enorme Anzahl. Sicher ist, dass der Stern nur zur Unterscheidung zu anderen Ortswappen mit Hufeisensymbol, welches in Württemberg immer wiederkehrte, eingeführt wurde und keine geschichtliche Bedeutung besitzt.

Während ein Siegel aus dem Jahre 1765 noch eine Hirschstange über einem „O“ zeigt, weist ein Siegel von 1800 das Hufeisensymbol, noch ohne Stern, auf. Das heutige Wappen wurde am 11. Dezember 1973 durch das Innenministerium verliehen.

Stadtpartnerschaften

Bildung

Ohmden verfügt über einen eigenen Kindergarten und eine eigene Grundschule. Die Grundschule verfügt über einen Bauwagen, der als "grünes Klassenzimmer" dient, und einen großen Pausenhof, der mit einem Spielplatz, einer Garage voller Spielzeug, Fußballtoren, Sandkasten und vielen Bäumen ausgestattet ist. Ältere Schüler müssen in die Nachbarorte fahren, um weiterführende Schulen zu besuchen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Besonders sehenswert ist die evangelische Pfarrkirche St. Cosmas und Damian von 1681/83. Sie enthält vier Altarflügelbilder von Thomas Schick, die Szenen aus dem Leben der beiden Heiligen Cosmas und Damian zeigen und um 1500 entstanden sind. Sie waren für eine Vorgängerkirche produziert worden.

Fossilienfundstätte

Fossilienfunde aus den Posidonienschiefer – Steinbrüchen sind im Urwelt-Museum Hauff ausgestellt.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Gemeinde Ohmden. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Kirchheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 16). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1842, S. 234–237 (Volltext [Wikisource]).
  • Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 992–1005.
  • Der Landkreis Esslingen. Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i. V. mit dem Landkreis Esslingen. Band 2, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, S. 325.
  • Walter Kröner: Ohmdener Schicksale – 1920 bis 1950. Ohmden 1997, DNB 953002837.
Commons: Ohmden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 252–253.
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Ohmden.
  4. Altwürttembergisches Archiv, Amt Kirchheim, Urfehden 1405–1600, Findbuch A 44 U 2256
  5. Humor war sein Markenzeichen - Weilheim und Umgebung - Teckbote. Abgerufen am 28. September 2020.
  6. Ohmdens Ex-Bürgermeister verstorben - Datenschutz - Teckbote. Abgerufen am 28. September 2020.
  7. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart Germany: Bürgermeisterwahl in Altbach: Martin Funk zieht ins Rathaus. Abgerufen am 28. September 2020.
  8. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Bürgermeister-Wahl Ohmden: Barbara Born übernimmt. Abgerufen am 28. September 2020.
  9. Website der Grundschule Ohmden. Abgerufen am 1. Oktober 2020 (deutsch).
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