SportartLeichtathletik
DisziplinKugelstoßen
GeschlechtMänner
Teilnehmer19 Athleten aus 13 Ländern
WettkampfortLos Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase11. August 1984
Medaillengewinner
Alessandro Andrei (Italien ITA)
Michael Carter (Vereinigte Staaten USA)
Dave Laut (Vereinigte Staaten USA)

Das Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 11. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. Neunzehn Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Italiener Alessandro Andrei. Er gewann vor den beiden US-Amerikanern Michael Carter und Dave Laut.

Karsten Stolz trat für die Bundesrepublik Deutschland an. Er erreichte das Finale und belegte dort Rang zwölf.
Auch der Schweizer Werner Günthör qualifizierte sich für das Finale. Er wurde Fünfter.
Der Österreicher Erwin Weitzl scheiterte in der Qualifikation.
Athleten aus Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1980 Wladimir Kisseljow ( Sowjetunion) 21,35 m Moskau 1980
Weltmeister 1983 Edward Sarul ( Polen) 21,39 m Helsinki 1983
Europameister 1982 Udo Beyer ( DDR) 21,50 m Athen 1982
Panamerikanischer Meiste 1983r Luis Delís ( Kuba) 18,24 m Caracas 1983
Zentralamerika und Karibik-Meister 1983 Paul Ruiz ( Kuba) 17,76 m Havanna 1983
Südamerika-Meister 1983 Gert Weil ( Chile) 15,64 m Santa Fe 1983
Asienmeister 1983 Mohamed al-Zinkawi ( Kuwait) 17,90 m Kuwait 1983
Afrikameister 1982 Youssef Nagui Assad ( Ägypten) 20,44 m Kairo 1982

Bestehende Rekorde

Weltrekord 22,22 m Udo Beyer ( DDR) Los Angeles, USA 25. Juni 1983
Olympischer Rekord 21,35 m Wladimir Kisseljow ( Sowjetunion) Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 30. Juli 1980

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem besten Stoß auf 21,26 m im Finale fehlten Olympiasieger Alessandro Andrei neun Zentimeter auf den Olympia- und 96 Zentimeter zum Weltrekord.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

Datum: 11. August 1984

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Acht von ihnen übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 19,70 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht und das Finalfeld wurde mit den nächstbesten Teilnehmern beider Gruppen, den sogenannten Lucky Losern, auf zwölf Teilnehmer aufgefüllt. So genügten 18,98 m für die Finalteilnahme. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Gruppe A

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Augie Wolf USA20,55 m20,55 m
2Alessandro Andrei Italien20,18 m20,18 m
3Dave Laut USA20,01 m20,01 m
4Sören Tallhem Schweden19,94 m19,94 m
5Werner Günthör Schweiz19,28 m19,71 m19,71 m
6Bishop Dolegiewicz Kanada19,00 mx18,95 m19,00 m
7Ahmed Kamel Shatta Ägypten18,13 m17,95 m18,58 m18,58 m
8Henry Smith Westsamoa16,09 mxx16,09 m
DNSStefan Fernholm Schweden
Bruno Pauletto Kanada
Kari Töyrylä Finnland

Gruppe B

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Michael Carter USA20,69 m20,69 m
2Marco Montelatici Italien20,14 m20,14 m
3Gert Weil Chile19,38 m19,94 m19,94 m
4Aulis Akonniemi Finnland19,13 m19,34 m19,38 m19,38 m
5Erik de Bruin Niederlande19,20 m19,28 m19,07 m19,28 m
6Karsten Stolz BR Deutschland18,98 mx17,67 m18,98 m
7Erwin Weitzl Österreich18,03 m18,96 mx18,96 m
8Dimitrios Koutsoukis Griechenland18,74 m18,52 m18,60 m18,74 m
9Yngve Wahlander Schwedenx18,28 m18,27 m18,28 m
10Ahmed Mohamed Ashoush Ägypten18,11 mx17,14 m18,11 m
11Matt Catalano Kanada17,10 m17,24 m16,91 m17,24 m

Finale

Datum: 11. August 1984

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultat
1Alessandro Andrei Italien20,41 m20,97 m21,26 m20,55 m20,92 m20,96 m21,26 m
2Michael Carter USA20,63 m20,69 m21,09 m20,42 mx20,38 m21,09 m
3Dave Laut USA20,97 m18,39 mx20,03 m20,31 m20,97 m20,97 m
4Augie Wolf USA20,04 m19,91 m19,41 m20,08 m19,74 m20,93 m20,93 m
5Werner Günthör Schweiz20,28 mxx19,38 mx20,11 m20,28 m
6Marco Montelatici Italien19,88 m19,26 m19,98 m19,35 m19,85 mx19,98 m
7Sören Tallhem Schweden19,81 mx19,54 mxx19,81 m
8Erik de Bruin Niederlande19,65 mxxxx19,65 m
9Aulis Akonniemi Finnland18,98 mxxnicht im Finale der
besten acht Athleten
18,98 m
10Gert Weil Chile18,19 m18,69 mx18,69 m
11Bishop Dolegiewicz Kanada18,39 mxx18,39 m
12Karsten Stolz BR Deutschland18,31 mx18,21 m18,31 m

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert. Acht von ihnen hatten die geforderte Qualifikationsweite geschafft, das Feld war mit den nächstbesten Teilnehmern beider Gruppen aufgefüllt worden. Drei US-Amerikaner und zwei Italiener hatten das Finale erreicht. Hinzu kamen jeweils ein Athlet aus der Bundesrepublik Deutschland, Schweden, der Schweiz, Chile, Finnland, Kanada und den Niederlanden. Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei Versuche. Die besten acht Athleten konnten dann weitere drei Versuche absolvieren.

Der Olympiaboykott verhinderte die Teilnahme des Weltrekordlers Udo Beyer aus der DDR, des amtierenden Weltmeisters Edward Sarul aus Polen und der Athleten aus der Sowjetunion. Auch Vizeweltmeister Ulf Timmermann, DDR, war aus demselben Grund nicht dabei. Favoriten waren nun die drei US-Athleten Michael Carter, Dave Laut und Augie Wolf. Zum weiteren Kreis der Anwärter auf vordere Platzierungen gehörten der Italiener Alessandro Andrei und der Schweizer Werner Günthör.

Im Finale ging Laut mit 20,97 m in Führung. Hinter ihm lagen Carter und Andrei. In Runde zwei stieß Andrei die Kugel auf die gleiche Weite wie Laut und übernahm die Spitze, weil sein zweitbester Stoß weiter als Lauts zweitbester Versuch war. Carter verbesserte sich minimal um sechs Zentimeter, kam aber nicht weiter an die beiden Führenden heran. In der dritten Runde übernahm Andrei mit 21,26 m die alleinige Führung. Carter schob sich mit 21,09 m an Laut vorbei. Der Schweizer Günthör lag auf Platz vier vor Wolf. Auf den Medaillenrängen änderte sich bis zum Schluss nichts mehr. Wolf konnte im letzten Versuch noch an Günthör auf Platz vier vorbeiziehen.

Das Fehlen der Athleten aus den Boykottstaaten minderte die Wertigkeit dieses Wettbewerbs angesichts der aktuellen Weltrangliste deutlich. Allerdings mussten sich die Medaillengewinner mit ihren Weiten nicht verstecken. Sie lagen im Bereich der Weiten, mit denen in den letzten Jahren vordere Platzierungen bei den leichtathletischen Großveranstaltungen erreicht wurden.

Alessandro Andreis Goldmedaille war nicht nur der erste italienische Olympiasieg im Kugelstoßen, sie war auch die erste Medaille überhaupt für einen italienischen Kugelstoßer.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Shot put – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 12. November 2021
  2. 1 2 Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 288, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 12. November 2021
  3. Athletics at the 1984 Los Angeles Summer Games: Men's shot put, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 12. November 2021
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.