SportartLeichtathletik
DisziplinMarathonlauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer88 Athletinnen aus 44 Ländern
WettkampfortSapporo
Rundkurs durch den Ōdōri-Park
Wettkampfphase7. August 2021
Siegerzeit2:27:20 h
Medaillengewinnerinnen
Kenia Peres Jepchirchir (KEN)
Kenia Brigid Kosgei (KEN)
Vereinigte Staaten Molly Seidel (USA)
2016 2024 →
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der Marathonlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fand am 7. August 2021 statt.

Ursprünglich sollten sich Start und Ziel im neuerbauten Nationalstadion befinden und die Strecke sollte durch den Imperial Palace Garden führen. Nachdem es bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha jedoch bei mehreren Athleten aufgrund der klimatischen Bedingungen zu gesundheitlichen Problemen gekommen war, gab das IOC im Oktober 2019 bekannt, bei den Spielen in Japan die Marathonläufe sowie die Wettbewerbe im Gehen ins kühlere Sapporo auf Hokkaidō zu verlegen. Neuer Austragungsort war der Ōdōri-Park. Die Strecke hatte die vorgeschriebene Länge von 42,195 Kilometern.

Von den 88 gestarteten Läuferinnen erreichten 73 das Ziel.

Olympiasiegerin wurde die Kenianerin Peres Jepchirchir. Silber gewann ihre Landsfrau Brigid Kosgei, Bronze ging an die US-Amerikanerin Molly Seidel.

Aktuelle Titelträgerinnen

Olympiasiegerin Jemima Sumgong ( Kenia) 2:24:04 h Rio de Janeiro 2016
Weltmeisterin Ruth Chepngetich ( Kenia) 2:32:43 h Doha 2019
Europameisterin Wolha Masuronak ( Belarus) 2:26:22 h Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Wettbewerb nicht
im Meisterschaftsprogramm
Toronto 2018
Südamerikameisterin Lima 2019
Asienmeisterin Doha 2019
Afrikameisterin Asaba 2018
Ozeanienmeisterin Townsville 2019

Bestehende Rekorde

Weltrekord Brigid Kosgei ( Kenia) 2:14:04 h Chicago-Marathon, USA 13. Oktober 2019
Olympischer Rekord Tiki Gelana ( Äthiopien) 2:23:07 h OS London, Großbritannien 5. August 2012

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht, dazu waren die äußeren Rahmenbedingungen mit hohen Temperaturen zu ungünstig. Die Siegeszeit der kenianischen Olympiasiegerin Peres Jepchirchir im Rennen am 7. August betrug 2:27:20 h, womit sie den Rekord um 4:13 min verfehlte. Zum Weltrekord fehlten ihr 13:16 min.

Zwischenzeiten

Zwischen-
zeitmarke
Zwischen-
zeit
Führende 5-km-Zeit
5 km 18:02 min Ruth Chepngetich mit großer Gruppe 18:02 min
10 km 36:16 min Peres Jepchirchir mit großer Gruppe 18:14 min
15 km 53:47 min Ruth Chepngetich mit großer Gruppe 17:31 min
20 km 1:11:17 h Lonah Chemtai Salpeter mit 14köpfiger Gruppe 17:30 min
25 km 1:28:51 h Peres Jepchirchir mit 12köpfiger Gruppe 17:34 min
30 km 1:46:04 h Peres Jepchirchir mit 9köpfiger Gruppe 17:13 min
35 km 2:02:58 h Kosgei, Jepchirchir, Seidel, Salpeter, Chumba / Dereje 11 s zurück / Kejeta, Ichiyama 26 s zurück / Masuronak 40 s zurück 16:54 min
40 km 2:19:59 h Jepchirchir, Kosgei / Seidel 6 s zur. / Dereje 37 s zur. / Chumba 1:12 min zur. / Masuronak 1:18 min zur. / Kejeta 1:28 min zur. / Ichiyama 2:02 min zur. 17:01 min

Ergebnisse

Start: 7. August 2021 um 6:00 Uhr (6. August 2021, 23:00 Uhr MESZ)

PlatzNameNationZeit (h)Zeitdifferenz
(min)
Anmerkung
1 Peres Jepchirchir  Kenia 2:27:20 SB
2 Brigid Kosgei  Kenia 2:27:36 +0:16 SB
3 Molly Seidel  USA 2:27:46 +0:26 SB
4 Roza Dereje  Äthiopien 2:28:38 +1:18 SB
5 Wolha Masuronak  Belarus 2:29:06 +1:46 SB
6 Melat Yisak Kejeta  Deutschland 2:29:16 +1:56 SB
7 Eunice Chumba  Bahrain 2:29:36 +2:16
8 Mao Ichiyama  Japan 2:30:13 +2:53
9 Malindi Elmore  Kanada 2:30:59 +3:39 SB
10 Sinead Diver  Australien 2:31:14 +3:54 SB
11 Helalia Johannes  Namibia 2:31:22 +4:02 SB
12 Fabienne Schlumpf  Schweiz 2:31:36 +4:16
13 Natasha Wodak  Kanada 2:31:41 +4:21 SB
14 Karolina Nadolska  Polen 2:32:04 +4:44 SB
15 Gerda Steyn  Südafrika 2:32:10 +4:50
16 Immaculate Chemutai  Uganda 2:32:23 +5:03
17 Sally Kipyego  USA 2:32:53 +5:33 SB
18 Deborah Schöneborn  Deutschland 2:33:08 +5:48 SB
19 Ayuko Suzuki  Japan 2:33:14 +5:54 SB
20 Neheng Khatala  Lesotho 2:33:15 +5:55
21 Matea Parlov Koštro  Kroatien 2:33:18 +5:58 SB
22 Carolina Wikström  Schweden 2:33:19 +5:59 SB
23 Ellie Pashley  Australien 2:33:39 +6:19 SB
24 Failuna Matanga  Tansania 2:33:58 +6:38 SB
25 Fionnuala McCormack  Irland 2:34:09 +6:49 SB
26 Lisa Weightman  Australien 2:34:19 +6:59 SB
27 Gladys Tejeda  Peru 2:34:21 +7:01 SB
28 Mieke Gorissen  Belgien 2:34:24 +7:04
29 Elena Loyo  Spanien 2:34:38 +7:18 SB
30 Carla Salomé Rocha  Portugal 2:34:52 +7:32 SB
31 Katharina Steinruck  Deutschland 2:35:00 +7:40
32 Giovanna Epis  Italien 2:35:09 +7:49 SB
33 Honami Maeda  Japan 2:35:28 +8:08
34 Choi Kyung-sun  Südkorea 2:35:33 +8:13 SB
35 Aleksandra Lisowska  Polen 2:35:33 +8:13
36 Darja Maslowa  Kirgisistan 2:35:35 +8:15 SB
37 Marta Galimany  Spanien 2:35:39 +8:19 SB
38 Susan Jeptooo Kipsang  Frankreich 2:36:29 +9:09 SB
39 Stephanie Davis  Großbritannien 2:36:33 +9:13
40 Jovana de la Cruz  Peru 2:36:38 +9:18
41 Rosa Chacha  Ecuador 2:36:44 +9:24
42 Jewhenija Prokofjewa Ukraine 2:36:47 +9:27 SB
43 Nazret Weldu  Eritrea 2:37:01 +9:41
44 Andrea Deelstra  Niederlande 2:37:05 +9:45 SB
45 Bajartsogtyn Mönchdsajaa  Mongolei 2:37:08 +9:48 SB
46 Zhanna Mamazhanova  Kasachstan 2:37:42 +10:22
47 Zhang Deshun  China 2:37:45 +10:25
48 Maor Tiyouri  Israel 2:37:52 +10:32
49 Hanne Verbruggen  Belgien 2:38:03 +10:43 SB
50 Nina Sawina  Belarus 2:38:41 +11:21 SB
51 Martina Strähl  Schweiz 2:39:25 +12:05 SB
52 Marcela Joglová  Tschechien 2:39:29 +12:09
53 Bojana Bjeljac  Kroatien 2:39:32 +12:12 SB
54 Lilia Fisikovici  Moldau 2:39:59 +12:39 SB
55 Angie Orjuela  Kolumbien 2:40:04 +12:44 SB
56 Rkia el-Moukim  Marokko 2:40:10 +12:50 SB
57 Ahn Seul-ki  Südkorea 2:41:11 +13:51 SB
58 Tereza Hrochová  Tschechien 2:42:25 +15:05
59 Angelika Mach  Polen 2:42:26 +15:06
60 Andrea Bonilla  Ecuador 2:43:30 +16:10 SB
61 Marcela Gómez  Argentinien 2:44:09 +16:49 SB
62 Li Zhixuan  China 2:45:23 +18:03
63 Jill Holterman  Niederlande 2:45:27 +18:07
64 Úrsula Sánchez  Mexiko 2:45:45 +18:25 SB
65 Daniela Torres Huerta  Mexiko 2:47:15 +19:55
66 Lonah Chemtai Salpeter  Israel 2:48:31 +21:11
67 Bai Li  China 2:49:21 +22:01
68 Stephanie Twell  Großbritannien 2:53:26 +26:06 SB
69 Juliet Chekwel  Uganda 2:53:40 +26:20 SB
70 Catarina Ribeiro  Portugal 2:55:01 +27:41 SB
71 Jess Piasecki  Großbritannien 2:55:39 +28:19 SB
72 Sharon Firisua  Salomonen 3:02:10 +34:50 NR
73 Dayna Pidhoresky  Kanada 3:03:10 +35:50 SB
DNF Andrea Ramírez Limón  Mexiko
Ruth Chepngetich  Kenia
Laura Méndez Esquer  Spanien
Birhane Dibaba  Äthiopien
Tejitu Daba  Bahrain
Kokob Tesfagaber Solomon  Eritrea
Wiktorija Kaljuschna Ukraine
Irvette van Zyl  Südafrika
Sara Moreira  Portugal
Aliphine Tuliamuk  USA
Aoife Cooke  Irland
Darja Mychajlowa Ukraine
Zeineba Yimer  Äthiopien
Eva Vrabcová Nývltová  Tschechien
Meryem Erdoğan  Türkei

Rennverlauf

Am Abend vor dem Rennen wurde der Start um eine Stunde auf sechs Uhr morgens vorverlegt, um etwas kühlere Bedingungen für die 88 gemeldeten Frauen zu ermöglichen. Beim Start betrug die Temperatur 25,7 °C bei 78 % Luftfeuchtigkeit und stieg zum Rennende hin auf 31 °C.

Die Läuferinnen begannen vorsichtig, für lange Zeit blieb ein größeres Feld zusammen. Ab Kilometer zehn wurde es ein wenig schneller, bei Streckenhälfte (1:15:14 h) bestand die Spitzengruppe noch aus elf Wettbewerberinnen, den drei Kenianerinnen Peres Jepchirchir, Brigid Kosgei und Ruth Chepngetich, den beiden US-Amerikanerinnen Molly Seidel und Sally Kipyego, Lonah Chemtai Salpeter aus Israel, der Äthiopierin Roza Dereje, der Deutschen Melat Yisak Kejeta, der Japanerin Mao Ichiyama, der Namibierin Helalia Johannes sowie Eunice Chumba aus Bahrain. Dann arbeitete sich die Belarussin Wolha Masuronak an die Führenden heran, während Kipyego und später Chepngetich abreißen lassen mussten. Ab Kilometer dreißig beschleunigten vor allem Salpeter und die Keniarinnen das Tempo, sodass die Gruppe vorne weiter auseinanderfiel. Drei Kilometer weiter hatten sich mit Salpeter, Jepchirchir, Kosgei, Seidel und Chumba fünf Athletinnen von ihren Gegnerinnen abgesetzt. Dahinter folgte Dereje, mit größer werdendem Abstand liefen Kejeta und Ichiyama zusammen mit einer weiteren Lücke zu Masuronak.

Bei Kilometer 36 lösten sich Jepchirchir und Kosgei. Zwei Kilometer vor dem Ziel führten die beiden Kenianerinnen mit sechs Sekunden vor Seidel. Dereje hatte einen Rückstand von 37 Sekunden, dahinter folgten Chumba (1:12 min zurück) und Masuronak (1:18 min), während Salpeter am Ende noch bis auf Platz 66 zurückfiel.

Die Entscheidung musste nun zwischen Jepchirchir und Kosgei fallen. Beide wirkten nicht mehr besonders frisch, aber es ging nun auch dem Ende des Rennens zu. Peres Jepchirchir erwies sich als die stärkere von ihnen und lief schließlich mit einem Vorsprung von sechzehn Sekunden als Olympiasiegerin durchs Ziel. Die US-Amerikanerin kam nicht mehr heran, sodass Brigid Kosgei die Silbermedaille gewann. Zehn Sekunden hinter ihr erlief sich Molly Seidel Bronze. Roza Dereje wurde Vierte, zu Bronze fehlten ihr 52 Sekunden. Wolha Masuronak kam auf den fünften Platz vor Melat Yisak Kejeta, Eunice Chumba und Mao Ichiyama.

Einzelnachweise

  1. Ryusei Takahashi: Tokyo Gov. Koike gives up fighting IOC's decision to move Olympic marathon to Sapporo. The Japan Times, 20. Mai 2022, abgerufen am 2. Juni 2022 (englisch).
  2. NDR: Solo zu Gold: Marathon-Star Kipchoge wieder Olympiasieger. Abgerufen am 2. Juni 2022.
  3. Track and Field Statistics, Records Progression - World Records, Women, Marathon, abgerufen am 2. Juni 2022
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