Mathis Orgelbau AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1960
Sitz Näfels, Schweiz
Leitung Hubert Stucki (VR-Präsident) / Franz Xaver Höller
Mitarbeiterzahl 16 (2021)
Umsatz 1.5 Mio. CHF (2016)
Branche Musikinstrumentenbau
Website www.mathis-orgelbau.ch

Die Mathis Orgelbau AG ist ein Orgelbauunternehmen in Näfels im Schweizer Kanton Glarus.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1960 von Manfred Mathis als Familienfirma gegründet. 1977 wurde die bis dahin als Kommanditgesellschaft organisierte Orgelbau M. Mathis & Co. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Mathis Orgelbau zählt inzwischen zu den führenden Orgelbauwerkstätten Europas und hat sich neben der Fabrikation von Orgeln durch die Restaurierung von historischen Musikinstrumenten aus verschiedenen Epochen weltweit einen Namen gemacht.

Im Jahr 2016 wurde das Unternehmen durch die beiden Orgelbauer und langjährigen Mitarbeiter Hubert Stucki und Franz Höller übernommen, die anschließend den Standort des Unternehmens verlagerten. Der neue Firmensitz entstand nach knapp acht Monaten Bau am Ortseingang des Dorfes Luchsingen im Jahr 2019.

2021 beschäftigte das Unternehmen zwölf Mitarbeitende und bildete zwei Lernende aus. Das Unternehmen ist Mitglied der Gesellschaft Schweizerischer Orgelbaufirmen.

Werke

Die Anzahl der von Mathis erbauten Orgeln beläuft sich auf mehr als 400.

Liste der produzierten Orgeln (Auswahl)

JahrOrtKircheBildManualeRegisterAnmerkungen
1965 Hunzenschwil Reformierte Kirche II/P 15 Orgel
1966 Unterstrass (Stadt Zürich) Bruder Klaus III/P 40 Orgel
1968 Bad Zurzach Reformierte Kirche II/P 29 Orgel Rekonstruktion einer Bossard-Orgel
1969 Rickenbach St. Magdalena II/P 13 Orgel
1969 Urnerboden St. Erhard I/P 5 Orgel
1969 Buchs SG Herz Jesu II/P 21 Orgel
1971 Büren Bruder Klaus Kirche II/P 13 Orgel
1972 Luzern St. Michael III/P 30 Orgel
1974 Eichstätt Schutzengelkirche III/P 40 Orgel
1975 Affoltern (Stadt Zürich) St. Katharina II/P 22 Orgel
1975 Merlischachen St. Jakob II/P 7 + 1 1999 erweitert auf 9 Register - Orgelbau Graf → Orgel
1975 Zürich-Hottingen Sainte Famille II/P 8 Orgel
1976 Sachseln Wallfahrtskirche St. Theodul II/P 29 Orgel Rekonstruktion Kiene-Orgel 1839
1977 Seedorf St. Ulrich und Verena II/P 13 Orgel
1978 Stans Kapelle Altersheim I 4 Orgel
1978 Ried im Innkreis Stadtpfarrkirche III/P 35 hinter historischem Gehäuse → Orgel
1979 Stans Schwesternchor Kloster St. Klara II/P 6 2012 erweitert auf 7 Register → Orgel
1979 Thalwil Tannsteinkapelle II/P 13 Orgel
1981 Zürich-Altstetten Heilig Kreuz III/P 35 Orgel
1981 Stans Kapelle Oberes Beinhaus I 4 Orgel
1981 Ingolstadt Franziskanerkirche III/P 35 Orgel
1982 Neumarkt in der Oberpfalz Stadtpfarrkirche St. Johannes III/P 43 Orgel
1983 Wil SG St. Nikolaus III/P 45 Orgel
1984 Planken Kapelle St. Josef I/P 7 Orgel
1984 Olten Kapuzinerkirche I 4 Orgel
1985 Mallersdorf Kloster- und Pfarrkirche St. Johannes Evangelist III/P 35 Neubau im historischen Prospekt der Bayr-Orgel von Christian Jorhan d. Ä. (1783)
Orgel
1985 Schlierbach (Oberösterreich) Stiftskirche II/P 31 Konsequent barocke Disposition. Prospekt von Valentin Hochleitner (1770) → Orgel
1986 Zürich-Riesbach Erlöser III/P 32 Orgel
1986 Schönenberg Heilige Familie II/P 19 Orgel
1987 Marktredwitz St. Josef III/P 32 im Gehäuse von Willibald Siemann (1901) → Orgel
1987 Stans St. Peter und Paul III/P 43 Orgel
1988 Wolfenschiessen St. Maria Geburt II/P 26 Orgel
1989 Regensburg Dom St. Peter III/P 43 2009 im Neubau von Rieger-Orgelbau integriert → Orgel
1990 Teublitz Herz Jesu III/P 36 Orgel
1990 Stansstad Heilige Familie III/P 28 Orgel
1990 Freudenberg-Wutschdorf St. Martin II/P 16 Orgel
1991 Flüelen Herz-Jesu II/P 27 Orgel
1992 Olten St. Martin III/P 50 Neubau als Ersatz für die 1932 erbaute Orgel → Orgel
1992 Allenwinden St. Wendelin II/P 10 Orgel
1994 Wien Schottenkirche II/P 20 Zweiteilige Chororgel

Orgel

1995 Freiburg im Breisgau Ludwigskirche III/P 41 Orgel

Orgel

1996 Wien Schottenkirche III/P 49 Neubau unter Verwendung des historischen Orgelprospekts

Orgel

1996 Eichstätt Kloster St. Walburg II/P 27 Prospekt von 1743.
Orgel
1996 Andermatt St. Peter und Paul II/P 22 Orgel
1996 Buchrain St. Agatha II/P 25 Orgel
1997 Görlitz St. Peter und Paul IV/P 91 „Sonnenorgel“, Neubau (III/P/64) hinter dem Prospekt von Eugenio Casparini (1703); 2004 Rekonstruktion der Sonnenmixtur (III/P/65); 2006 Einbau des Schwellwerks → Orgel; 2021 letzte Erweiterung
1998 Bürglen St. Peter und Paul I/P 5 Rekonstruktion der Chororgel → Orgel
1998 Zarten St. Johannes-Kapelle I 3 Orgel
1999 Wil SG Friedhofkapelle Altstatt II/P 15 Orgel
1999 München Klosterkirche St. Anna im Lehel II/P 23 Orgel
1999 Pilsach Pfarrkirche St. Peter und Paul II/P 16 Orgel
1999 Vatikanstadt St. Martin II/P 12 Orgel
2000 Mariazell Basilika II/P 29 Neubau, sog. „Mariazeller Orgel“ → Orgel
2001 Kyōto Dōshisha-Universität I 6 Neubau, mechanische Spiel- und Registertraktur
2001 Weiz Weizbergkirche III/P 31 Neubau unter Verwendung des historischen Orgelprospekts
2002 Rom Sixtinische Kapelle II/P 14 Josef Schibig aus Steinen (SZ), fertigte die Schnitzarbeiten zur Mathis-Orgel. → Orgel
2002 Tokyo Aoyama-Gakuin-Universität III/P 39 Neubau, mechanische Spiel- und Registertraktur mit elektronisch gesteuerter Setzeranlage (Doppeltraktur)
2003 Basel Basler Münster IV/P 78 Neubau, mechanische Spiel- und Registertraktur mit elektronisch gesteuerter Setzeranlage (Doppeltraktur). → Orgel
2003 Mariazell Basilika III/P 54 Neubau in historischem Gehäuse, sog. „Wiener Orgel“ → Orgel
2004 Au am Inn Klosterkirche II/P 21 Prospekt aus dem 18. Jahrhundert, vermutlich von Johann Christoph Egedacher.
Orgel
2006 Regensburg Stiftskirche zur Alten Kapelle II/P 40 Neubau in klassizistischem Prospekt von Josef Kollhaupt mit Schnitzarbeiten von Simon Sorg und Fassung von Johann Georg Kollmüller (1797), Orientierung an der barocken Disposition von Andreas Weiß (1797)
Orgel
2009 Schrobenhausen St. Jakob II/P 30 Orgel
2009 Lissabon Klosterkirche Santa Maria de Belém des Mosteiro dos Jerónimos II/P 18 Neubau mit 2 Spielregistern, mechanische Spiel- und Registertraktur.
2009 Oberndorf (Bad Abbach) Mariä Himmelfahrt II/P 14 Orgel
2010 Blaubeuren Mariä Heimsuchung II/P 20 Orgel
2012 Schliersee St. Sixtus II/P 28 Orgel
2012 Feldbach Leonhardskirche III/P 46 Orgel
2012 Gersau St. Marzellus II/P 29 Orgel
2014 Schattdorf St. Mariä Himmelfahrt II/P 18 Orgel
2015 Ingolstadt St. Anton II/P 36 Orgel
2016 Bürglen St. Peter und Paul III/P 28 Orgel
2024 (gepl.) Bronschhofen Maria Dreibrunnen II/P 18 2 Transmissionen, 1 Verlängerung → Orgel

Literatur

  • Die Mathis-Orgel in der Klosterkirche St. Anna im Münchener Lehel. (Festschrift zur Orgelweihe, 23. Mai 1999.).
  • Die neue Mathis-Orgel in der Pfarrkirche zu Teublitz. Teublitz 1990.
  • Die neue Mathis-Orgel in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zu Breitenbrunn. Breitenbrunn 1997.
  • Die neue Papst-Benedikt-Orgel in Regensburg. In: Ars Organi. Band 54, 2006.
  • Die Papst-Benedikt-Orgel in der Stiftskirche Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle in Regensburg. Schnell & Steiner, Regensburg 2006.
  • Neue Orgel in der Ludwigskirche Freiburg i. Br. In: Der Kirchenmusiker. Band 46, 1995.
  • Neue Orgeln: Mathis Orgelbau AG. In: Musik & Liturgie. Band 133, Nr. 1, 2008, S. 45–47.
  • Orgelbauer der Schweiz. Orgelbau M. Mathis & Söhne, 8752 Näfels GL. In: Singen und Musizieren im Gottesdienst. Band 118, 1993, S. 150–152.
  • Gottfried Allmer: Die Orgeln der Basilika Mariazell. In: Das Orgelforum. Band 6, 2004, S. 6–39.
  • Hans Rudolf Basler: Die neue Orgel der Bruder-Klaus-Kirche Zürich. In: Katholische Kirchenmusik (Chorwächter). Band 100, 1975, S. 241–243.
  • Hans Rudolf Basler: Orgelweihe in Disentis. In: Katholische Kirchenmusik (Chorwächter). Band 86, 1961.
  • Susann Bosshard-Kälin: Schweizer Handwerker und Künstler in der Sixtina. Eine neue Orgel für die Privatkapelle des Papstes. In: Singen und Musizieren im Gottesdienst. Band 127, 2002, S. 242–245.
  • Martin Czernin (Hrsg.): Die neue Chororgel in der Abteikirche Unserer Lieben Frau zu den Schotten. Wien 1994.
  • Martin Czernin: Die neuen Mathis-Orgeln in der Abteikirche Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien. In: Zur Geschichte der Orgeln im Schottenstift. Wien 1996, S. 2–18.
  • Marc Fitze: Die Basler Münsterorgel. In: Musik und Gottesdienst. Band 58, 2004, S. 91–93.
  • Hansjörg Gerig: Die historische Chororgel in der Kathedrale St. Gallen. Näfels 2007 (221. Veröff. der Gesellschaft der Orgelfreunde).
  • Josef Holtz: Meisterwerk der Orgelbaukunst: Stadtkirche St. Nikolaus Wil SG. In: Katholische Kirchenmusik (Chorwächter). Band 108, 1983, S. 231 f.
  • Egon Krauss: L'organo della Chiesa Parrocchiale di S. Agostino (Stiftskirche) di Bolzano-Gries. In: L'Organo. Band 12, 1974, S. 137–147.
  • Günter Lade: Ambitionierte Orgelarchitektur in Basel. Eine neue Mathis-Orgel entsteht im Basler Münster. In: Organ – Journal für die Orgel. Band 4, Nr. 3, 2001, S. 16–23.
  • Günter Lade: Die Mathis-Orgeln der Basilika Mariazell – Konzept und technischer Aufbau. In: Das Orgelforum. Band 6, 2004, S. 50–71.
  • Günter Lade: Die neue Orgel der Sixtinischen Kapelle in Rom. In: Ars Organi. Band 51, 2003, S. 110–113.
  • Günter Lade: Orgelbau im Basler Münster. In: Ars Organi. Band 51, 2003, S. 243–249.
  • Günter Lade (Hrsg.): Die neue Orgel des Basler Münsters. Basel 2003. (Beiträge von Franz Christ, Peter Burckhardt, Christian Brückner, Andreas C. Albrecht, Felix Pachlatko, Rudolf Scheidegger, Hermann Mathis, Peter Märkli und Urs Fischer.)
  • Franz Lüthi: Die Abbrederis-Orgel im Chor der ehemaligen Klosterkirche Neu St. Johann. In: Bulletin OFSG. Band 26, 2008, S. 33–38 (Sondernummer GdO-Tagung 2008 /Toggenburg).
  • Hermann Mathis: Die Orgel im obern Chor der Stiftskirche zu Einsiedeln. Geschichte und Bericht über die Restaurierung. Näfels/GL 1987.
  • Manfred Mathis: Die neue Orgel in der Evangelischen Kirche Hinwil/ZH. In: Katholische Kirchenmusik (Chorwächter). Band 99, 1974, S. 19 f.
  • Manfred Mathis: Orgelbau M. Mathis & Söhne. Näfels/GL 1985 (Zum 25-jährigen Bestehen der Firma (mit Werkverzeichnis 1960–1985)).
  • Gilberto Sessantini: Suoni e voci del Giudizio. In: Arte Organaria e Organistica. Band 9, Nr. 45, 2002, S. 26–31.
  • Markus Zepp: Quader und Wolke. Die neue Orgel im Kuppelraum der Basilika Mariazell. In: Orgel International. Band 4, 2000, S. 338–342.
Commons: Mathis Orgelbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eintrag der «Mathis Orgelbau AG» im Handelsregister des Kantons Glarus am 31.03.2016, Firmennummer: CHE-340.878.312
  2. 1 2 3 4 Gemeinde Glarus-Süd: Die Firma Mathis Orgelbau AG hat sich in Glarus Süd angesiedelt. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
  3. 1 2 Mathis Orgelbau > Unternehmen > Geschichte. Abgerufen am 3. Dezember 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  4. Sachseln – Wallfahrtskirche St. Theodul – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. (deutsch).
  5. Roman Summereder: Aufbruch der Klänge. Materialien, Bilder, Dokumente zu Orgelreform und Orgelkultur im 20. Jahrhundert. Edition Helbling, Innsbruck 1995, ISBN 3-900590-55-9, S. 321.
  6. Monika Soffner-Loibl: Mallersdorf – Ehem. Benediktinerabteikirche und Pfarrkirche St. Johannes Ev. Kunstverlag Peda, Passau 2009, ISBN 978-3-89643-752-5. S. 21f.
  7. Website der Mathis Orgelbau AG, abgerufen am 9. Dezember 2016
  8. Werkverzeichnis: Rom, Vatikan (VA), St. Martin. Mathis Orgelbau, abgerufen am 22. September 2019.
  9. GdO: Orgelspiegel 2001. Gdo.de, abgerufen am 1. Juli 2010.
  10. https://www.mathis-orgelbau.ch/Werkverzeichnis/agentType/View/PropertyID/1125/customFieldIDs/25/SearchValues/Weiz/sortBy/cf26
  11. Lange Nächte in der Sixtinischen Kapelle. swissinfo. Swissinfo.ch, 24. Dezember 2002, abgerufen am 1. Juli 2010.
  12. Ortsregister 1975–2009 - Standorte von Orgeln. (DOC) rkv.ch, archiviert vom Original; abgerufen am 7. Dezember 2012.
  13. Basler Münster. Baslermuenster.ch, archiviert vom Original am 25. Juni 2012; abgerufen am 25. Juni 2012.
  14. Lissabon (PT), Santa Maria de Belém. mathis-orgelbau.ch, abgerufen am 23. Januar 2016.
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