Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 2′ N,  8′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Zell (Mosel)
Höhe: 110 m ü. NHN
Fläche: 5,43 km2
Einwohner: 856 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56862
Vorwahl: 06542
Kfz-Kennzeichen: COC, ZEL
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 073
Adresse der Verbandsverwaltung: Corray 1
56856 Zell (Mosel)
Website: www.puenderich.de
Ortsbürgermeister: Rainer Nilles
Lage der Ortsgemeinde Pünderich im Landkreis Cochem-Zell

Pünderich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) an. Pünderich ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Geographie

Der Ort Pünderich liegt rechts der Mosel im Landschaftsschutzgebiet „Moselgebiet von Schweich bis Koblenz“. Die moselabwärts nächsten Orte sind Briedel und Zell, moselaufwärts Reil (links der Mosel), Burg und Enkirch.

Zu Pünderich gehören auch die Gemeindeteile Auf der Buche, Wohnplatz Im Zinselt und Waldfrieden.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes befindet sich in einem Dokument aus dem Jahre 1128, in dem Papst Honorius II. der Abtei Springiersbach einen Hof in „Pundricho“ vermachte. Pontaricum und Pontones galt bereits zu keltischer Zeit.

Pünderich wurde kirchlich von der Marienburg betreut und gehörte landesherrlich zu Kurtrier. Ab 1794 stand Pünderich unter französischer Herrschaft. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist er Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

1984 erhielt der Ort den Titel „Schönstes Dorf im Regierungsbezirk Koblenz“.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Pünderich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

JahrEinwohner
1815517
1835838
1871813
1905946
19391.032
JahrEinwohner
19501.158
19611.119
19701.049
1987893
1997973
JahrEinwohner
2005936
2011892
2017834
2022856

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Pünderich besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Bürgermeister

Rainer Nilles wurde am 12. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Pünderich. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 55,53 % gegen den bisherigen Amtsinhaber durchgesetzt.

Nilles Vorgänger Hans Werner Junk hatte das Amt von 2014 bis 2019 ausgeübt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sehenswürdigkeiten sind die auf der gegenüberliegenden Moselseite gelegene Marienburg, Namensgeberin der lokalen Weinlage Pündericher Marienburg, sowie der mit einer Länge von 786 m längste (Eisenbahn-)Hangviadukt Deutschlands. Sehenswert im Ortskern sind das Alte Fährhaus aus dem Jahre 1621 und das Alte Rathaus von 1548 neben zahlreichen weiteren Fachwerkbauten aus dem 16. Jahrhundert. Eine interessante Aussichtsplattform mit Weitblick ist der Prinzenkopf-Aussichtsturm. Der Anfang der 80er Jahre errichtete hölzerne Aussichtsturm wurde im September 2008 abgerissen. Ein neuer Aussichtsturm aus Stahl wurde im Juni 2009 eröffnet.

Seit Sommer 2008 wird an sonnigen Wochenenden das „Alte Fährhäuschen“ am Fährkopf als Einkehrstation betrieben. Geöffnet ist diese je nach Wetterlage von Anfang Mai bis Ende Oktober. Im Prinzip verkehrt in diesem Zeitraum tagsüber auch die Moselfähre „Marienburg“.

Museen

Oberhalb der Kirche in der Düppelstraße steht noch das aus Schieferbruchsteinen gebaute „Eichhäuschen“. Dort wurden noch bis 1981 große und kleine Weinfässer aus Eichenholz geeicht.

Die Fasseichstätte ist heute als Museum noch ausgestattet wie in alten Zeiten. Im Hintergrund stehen zwei Eisenkessel mit 1200 Liter und 150 Liter Inhalt. An den Eisenkesseln befinden sich Zählwerke. Ein alter Holzofen diente zum anglühen der Brenneisen. So können die nachstehend abgebildeten Original-Eichwerkzeuge auch heute noch besichtigt werden.

Siehe auch

Wirtschaft und Infrastruktur

Haupteinnahmequelle ist noch der Weinanbau (größtenteils Riesling), flankiert vom Tourismus. In den letzten Jahren sind viele moderne Gästezimmer und Ferienwohnungen gebaut worden, teils mit „Sternequalität“. Dadurch, dass Pünderich einer der wenigen Orte an der Mosel ist, welcher nicht von einer Straße oder durch die Bahn vom Moselufer getrennt ist, ist Pünderich mittlerweile ein beliebter Ferienort geworden. Auch kommen viele Gäste im Sommer aus den Nachbardörfern, um auf den Wiesen am Moselufer unter den Walnussbäumen zu relaxen. Zwei Campingplätze und ein Wohnmobilstellplatz ergänzen das touristische Angebot.

Pünderich liegt an der Moselstrecke. Dort zweigt die Bahnstrecke Pünderich–Traben-Trarbach ab.

Pünderich an der Mosel, links die Marienburg

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Persönlichkeiten

Literatur

  • Gerd Bayer: Pünderich an der Mosel (Rheinische Kunststätten, Heft 206). Neuss 1978
  • Alfons Friderichs: Wappenbuch des Kreises Cochem-Zell, Darmstadt 2001, ISBN 3-00-008064-3.
  • Alfons Friderichs: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3.
  • Alfons Friderichs: Urkunden & Regesten der Städte und Orte im Kreis Cochem-Zell, Trier 2010, ISBN 978-3-89890-125-3.
  • Karl-Josef Gilles, Winfried Schneiders, Alois Busch: Pünderich. Geschichte eines Moseldorfes. Kliomedia, Trier 2009, ISBN 978-3-89890-135-2 (= Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes, Bd. 51).
Commons: Pünderich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 10. August 2020.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 35 (PDF; 1 MB).
  4. Dorfchronik auf Puenderich.de Abgerufen am 22. Februar 2020
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Rainer Nilles: Bericht über die konstituierende Sitzung des Gemeinderates Pünderich am 12. Juni 2019. In: Zeller Land Nachrichten, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 5. August 2019, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  7. Jochen Jäschke: Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsbürgermeister der Gemeinde Pünderich. In: Zeller Land Nachrichten, Ausgabe 23/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 3. Juni 2019, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  8. Pünderich hat einen neuen Bürgermeister. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 11. November 2014, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  9. Burghart Schmidt, Helmtrud Köhren-Jansen, Klaus Freckmann: Kleine Hausgeschichte der Mosellandschaft. Köln 1989, S. 194–201.
  10. Von der Pinaricher Pont und seinen Fährmännern. Gemeinde Pünderich, abgerufen am 8. September 2015.
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