Erwin-Peter Benckendorff (* 1. Dezember 1943) ist ein deutscher Arzt und Fußballfunktionär.

Leben

Benckendorff spielte Fußball bei Holstein Kiel, er studierte Medizin in Kiel und Wien. Zwischenzeitlich unterbrach er sein Studium und war als Vertreter von Arzneimitteln tätig. Auf die Anfertigung einer Doktorarbeit verzichtete er zunächst, erst 2005 legte er eine solche vor (Titel: Ante-versus-retrograde Marknagelung im distalen Femurdrittel: eine Ergebnisanalyse am Klinikum Bayreuth).

Benckendorff war als Assistenzarzt in einem Krankenhaus in Henstedt-Ulzburg beschäftigt. Sein Vorgesetzter war Ulrich Mann, damals Mannschaftsarzt des Hamburger SV. Benckendorff vertrat Mann in der Saison 1976/77 bei einigen Spielen als HSV-Arzt und wurde 1977 Mannschaftsarzt des FC St. Pauli. Diese Tätigkeit übte er bis Juni 2001 aus. Kurz nach der Zusammenarbeit mit dem FC St. Pauli wurde Benckendorff Ringarzt beim Bund Deutscher Berufsboxer. Das Amt hatte er bis Juni 2008 inne.

Im November 1999 zog Benckendorff in den Aufsichtsrat des FC St. Pauli ein und wurde auf der ersten Sitzung des Gremiums zum Vorsitzenden gewählt. Im November 2002 schied Benckendorff aus dem Aufsichtsrat aus. Während seiner Amtszeit als Aufsichtsratsvorsitzender trat er öffentlich als Unterstützer des in die Kritik geratenen St.-Pauli-Präsidenten Heinz Weisener auf, wofür Benckendorff von Teilen der Anhängerschaft angefeindet wurde.

Der Orthopäde und Sportmediziner Benckendorff machte sich als Arzt der Sportprominenz einen Namen, behandelte unter anderem Vitali und Wladimir Klitschko, Dariusz Michalczewski, Grit Breuer, Egon Müller und das Ensemble des Hamburg Balletts, beriet Usain Bolt und Franz Beckenbauer. Benckendorff war ebenfalls bei der in Deutschland ausgetragenen American-Football-Europameisterschaft 1989 im Einsatz.

Einzelnachweise

  1. St. Pauli-Kurzpässe. In: Hamburger Morgenpost. 1. Dezember 2016, abgerufen am 27. November 2022.
  2. 1 2 3 4 Der Arzt von St. Pauli. In: Hamburger Abendblatt. 4. September 1989, abgerufen am 27. November 2022.
  3. 1 2 3 4 „Arzt von St. Pauli“ vom Fußball-Virus befallen. In: Die Welt. 20. Oktober 2000, abgerufen am 27. November 2022.
  4. Benckendorff, Erwin-Peter: Ante-versus-retrograde Marknagelung im distalen Femurdrittel: eine Ergebnisanalyse am Klinikum Bayreuth. In: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg – Carl von Ossietzky. 2005, abgerufen am 27. November 2022.
  5. Der Arzt von St. Pauli. In: Hamburger Abendblatt. 4. September 1989, abgerufen am 27. November 2022.
  6. Lütten und Holz freuen sich auf St. Pauli. In: Hamburger Abendblatt. 12. Juni 2001, abgerufen am 27. November 2022.
  7. Bencki „boxt“ sich in die Rente. In: Bild. 13. Juni 2008, abgerufen am 27. November 2022.
  8. Zwischen Krakeelern und Krawattenträgern. In: Hamburger Abendblatt. 12. November 1999, abgerufen am 27. November 2022.
  9. Vorsitz. In: Die Tageszeitung. 19. November 1999, abgerufen am 27. November 2022.
  10. Präsidium entlastet. In: Hamburger Abendblatt. 22. November 2002, abgerufen am 27. November 2022.
  11. „Dann wäre der FC St. Pauli tot“. In: Hamburger Abendblatt. 29. März 2000, abgerufen am 27. November 2022.
  12. Namen. In: Berliner Morgenpost. 15. Juli 2002, abgerufen am 27. November 2022.
  13. Boxen: Klitschko muss WM-Kampf absagen. In: Der Spiegel. 22. November 2001, abgerufen am 27. November 2022.
  14. Man wird alt. In: Die Tageszeitung. 18. August 2000, abgerufen am 27. November 2022.
  15. Kurz notiert. In: Hamburger Abendblatt. 5. September 2000, abgerufen am 27. November 2022.
  16. Zwischen Boxring und Ballettsaal. In: Hamburger Abendblatt. 18. Februar 2003, abgerufen am 27. November 2022.
  17. Strom schmilzt Fett weg. In: Ratgeber Wellness & Gesundheit. 10. April 2015, abgerufen am 27. November 2022.
  18. Die Europameisterschaft im American Football. In: Hamburger Abendblatt. 22. August 1989, abgerufen am 27. November 2022.
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