Savigny-en-Revermont
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Pierre-de-Bresse
Gemeindeverband Bresse Revermont 71
Koordinaten 46° 38′ N,  25′ O
Höhe 188–223 m
Fläche 27,21 km²
Bürgermeister Phillipe Routhier
Einwohner 1.132 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 42 Einw./km²
Postleitzahl 71580
INSEE-Code 71506

Savigny-en-Revermont ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Der Ort hat 1.132 Einwohner (Stand 1. Januar 2020).

Geografie

imagemap_invalid_desc Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, an der Ostgrenze des Département Saône-et-Loire, grenzt im Osten an das Département Jura, im Westen an den Kanton Louhans und im Süden an den Kanton Cuiseaux. Ein Stück der südlichen Gemeindegrenze bildet die Vallière, nachdem sie das Gemeindegebiet in südwestlicher Richtung von Le Vernay her durchflossen hat. Ein gutes Stück der südlichen und östlichen Gemeindegrenze bildet der Ruisseau du Roi, während die Nordgrenze durch den Ruisseau de l’Étang des Claies gebildet wird. Das zentrale Gemeindegebiet entwässert der Ruisseau de Blaine. Im nördlichen Gemeindegebiet befinden sich die beiden Étangs der Gemeinde, der Étang des Claies und der Étang de Villeron.

Die Gemeinde wird durch die Autoroute A39, die in südwestlicher Richtung verläuft, in etwa zweigeteilt. Im Südwesten der Gemeinde liegt die Autobahnraststätte La Vallière (in südlicher Fahrtrichtung) und Savigny (in nördlicher Fahrtrichtung). Weitere wichtige Durchgangsstraßen befinden sich nicht im Gemeindegebiet. Im Gebiet des nördlichen Gemeindegebietes zog sich die Römerstraße von Louhans nach Lons-le-Saunier. Als 1760 der Étang des Claies ausgetrocknet wurde, wurden Reste der gepflasterten Römerstraße gefunden. Das Gemeindegebiet ist vor allem im Norden recht stark bewaldet, während im Süden die Siedlungsgebiete die Waldflächen verdrängt haben. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Beauvernois, Blanay, Bois-de-Ban, Bonaisot, Bonnemare, Bouchots, Boulots, Chamazier, Chantabot, Chauniat, Chaux, Chavannes, Claies, Communes, Crottes, Curtil-Bion, Dérobe, Dessous-l’Etang, Gobards, Haute-Mare, Magniens, Martevaux, Moissonnes, Odieux, Pourlans, Quartier, Raquette, Rouges, Rupt, Saint-Pierre, Sutils, Vérable, Vériat, Vernay, Vieuville, Villeron, Villevaudrey.

Klima

Das Klima in Savigny-en-Revermont ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 10,9 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 859 mm.

Savigny-en-Revermont
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Savigny-en-Revermont
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,7 3,2 7,1 10,6 14,3 17,9 20,0 19,4 16,5 11,2 6,2 2,6 Ø 10,9
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,7 6,8 12,0 15,8 19,8 23,4 25,7 25,1 21,7 15,6 9,5 5,5 Ø 15,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,2 −0,3 2,3 5,4 8,9 12,4 14,3 13,8 11,3 6,9 3,0 0,0 Ø 6,4
Niederschlag (mm) 66 64 62 62 79 81 62 82 81 68 83 69 Σ 859
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Toponymie

Der Ort wird bereits 928–936 in den Büchern von Saint-Vincent in Mâcon erwähnt als Sylviniacum villam in pago Scudingorum positam cum capella (Der Ort Sylviniacum mit einer Kapelle, im Gau der Scutinger gelegen). Eine Theorie besagt, der Name gehe zurück auf die lateinische Bezeichnung a sapinis (deutsch: bei den Tannen) und wird 1200 erwähnt als Savigniacum de Reverso Monte. Plausibler ist die Erklärung Guillemauts, wonach es sich um den ehemaligen Besitz eines Savinus, Sabinus oder Savinius handelte. Ergänzt mit dem gallischen Possessivsuffix -ac, -acus ergab sich die Form Saviniacum, wie sie 954 erwähnt wird. Dass die Besitzbezeichnung in der latinisierten Form zu Sylviniacum (silva, lateinisch = Wald) wurde, mag darauf hindeuten, dass das Gebiet einstmals dicht bewaldet war. Auffällig bleibt jedoch die Tatsache, dass der Zusatz Revermont bereits 1200 als de Reverso Monte aufscheint.

Geschichte

Die Herrschaft Savigny-en-Revermont gehörte bis Ende des 14. Jahrhunderts den Herren von Sainte-Croix, die dem Ort zu einiger Wichtigkeit verhalfen, indem sie vom Herzog von Burgund die Erlaubnis erhielten, am Mittwoch einen Markt und jährlich zwei Jahrmärkte abzuhalten. In der Folge sind die Besitzverhältnisse unklar, im Gemeindegebiet befanden sich mehrere Lehen.

Einer der Herren war Philippes Bouton, der – wohl dank der Nachbarschaft – 1358 eine Marguerite du Fay heiratete. Bei dieser Gelegenheit stiftete er die Kapelle Notre-Dame de Pitié in der Kirche von Savigny, in der 3 Angehörige der Familie Bouton beigesetzt sind. 1549 gelangte die Herrschaft wegen Kinderlosigkeit in fremde Hände. Der Ort war im 15. und 16. Jahrhundert wohlhabend, schön gelegen auf einer Anhöhe, bewohnt von verschiedenen angesehenen Geschlechtern (Simon Robard, Pierre du Palais, Jean de Porlans, Claude Bontauptol, Jean Saubiez, Pierre Sayne, Humbert de Bonal, die Familien de la Chambre, Grivel, Dunand, Tamisier).

Ein Teil des Gemeindegebietes war eine Baronie, diese gehörte 1440 einem Guillaume de Luyrieux. Er klagte 1440 beim Gerichtshof, weil er die Bewohner verpflichten wollte, an die Reparaturen seines Schlosses zu bezahlen. 1496 gehörte die Baronie François Maréchal, 1534 Charles de la Chambre, Philibert und schließlich Jean de la Chambre, Edelmann des Kabinetts des Königs, zu dessen Gunsten die Herrschaft 1596 zur Grafschaft erhoben wurde. 1616 wurde den Einwohnern das Recht zuerkannt, das Salz von Salins-les-Bains zu nutzen. Durch die Heirat von Pierrette-Esmonde de la Chambre wurde 1618 René d’Amoncourt Graf von Savigny, 1633 wurde die Herrschaft gepfändet wegen einer Schuldsumme von 50.200 Livres. Durch Beschluss des Staatsrates wurde der Verkauf verboten und Claude-Jacques de Saint-Mauris wurde Graf von Savigny. 1682 wurden vier Jahrmärkte bewilligt, die am 26. April, 15. Juni, 27. September und am 28. Dezember abgehalten wurden. Die Saint-Mauris blieben Herren von Savigny, das Schloss, unterhalb der Kirche gelegen, verfiel jedoch und wurde während der Revolution zerstört.

Der Ort wurde durch plündernde Horden und durch kriegerische Handlungen mit der Freigrafschaft mehrmals verwüstet. 1637 taufte und beerdigte der Pfarrer von le Fay die Bewohner von Savigny, da die Kirche entheiligt worden war, der Ort war während einiger Zeit unbewohnt. Auf einer Wiese, genannt Préau trafen sich am Vorabend des Johannistages die Männer aus der Freigrafschaft, der Bresse und dem Burgund zum Fête des Cornards. Der Mann, der als letzter geheiratet hatte, trug die Bannière, ein Stierkopf mit Hörnern auf einer Stange. Das Fest ist jedoch seit langer Zeit untergegangen. Courtépée erwähnt, der Ort sei sehr schön gelegen, die Wege und Straßen dorthin seien jedoch in einem abscheulichen Zustand.

Heraldik

Die Gemeinde benutzt das Wappen der Familie Saint-Maurice-de-Montbarrey. Sie waren Grafen von Savigny und Le Fay im 17. und 18. Jahrhundert und entstammten dem Haus Sainte-Croix. Blasonierung: In Rot ein schwebendes Knospenkreuz in Silber, im Schildhaupt ein blauer Balken mit einem goldenen Adler.

Bevölkerung

Anzahl Einwohner
(Quelle: )
Jahr 178017931800182118311841184618511861187218811891190119111921193119461962197519821990199920062011
Einwohner ~14301.8812.0432.2962.4372.3222.5022.2872.1222.0932.1291.9421.9381.8291.6331.6231.4001.1509229519579211.0861.172
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde befindet sich die Mairie, die Kirche (geweiht dem Saint-Vivant), eine Bäckerei, eine Apotheke, ein Selbstbedienungsladen, eine Autogarage, ferner 28 Landwirtschaftsbetriebe, sieben Betriebe der Baubranche und zwei Gastronomiebetriebe. Als AOC-Produkte sind in Savigny-en-Revermont Morbier, Comté und Crème et beurre de Bresse zugelassen, ferner Volaille de Bresse und Dinde de Bresse.

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon untersteht und von 22 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A.

Literatur

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Commons: Savigny-en-Revermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Savigny-en-Revermont. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Savigny-en-Revermont. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Savigny-en-Revermont. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Savigny-en-Revermont. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).

Anmerkungen

  1. Der pagus Scodingorum war einer der vier Gaue im Siedlungsgebiet der Sequaner, die die Burgunden nach ihrer Eroberung einführten. Es zog sich von der Gegend von Pontarlier dem Jura entlang nördlich bis Salins-les-Bains und in die Bresse.

Einzelnachweise

  1. La Vallière, Länge 50,8 km, Zufluss zum Solnan, Quelle bei 46° 37′ 25,3″ N,  36′ 27,7″ O in Revigny auf ca. 419 m, Mündung bei 46° 37′ 10,2″ N,  13′ 19,6″ O in Louhans auf ca. 178 m, La Vallière auf sandre.eaufrance.fr
  2. Ruisseau du Roi, Länge 7,7 km, Zufluss zur Vallière, Quelle bei 46° 38′ 52,8″ N,  27′ 41,8″ O in Trenal auf ca. 203 m, Mündung bei 46° 36′ 46,4″ N,  23′ 22,9″ O in Flacey-en-Bresse auf ca. 193 m, Ruisseau du Roi auf sandre.eaufrance.fr
  3. Ruisseau de l’Étang des Claies, Länge 13,0 km, Zufluss zum Ruisseau de l’Étang du Villard, Quelle bei 46° 40′ 22,8″ N,  23′ 12,5″ O in Beaurepaire-en-Bresse auf ca. 203 m, Mündung bei 46° 38′ 7,8″ N,  16′ 54,8″ O in Ratte auf ca. 183 m, Ruisseau de l’Étang des Claies auf sandre.eaufrance.fr
  4. Ruisseau de Blaine, Länge 25,9 km, Zufluss zur Vallière, Quelle bei 46° 40′ 8,4″ N,  27′ 20,2″ O in Courlaoux auf ca. 221 m, Mündung bei 46° 37′ 11,3″ N,  14′ 30,8″ O in Louhans auf ca. 177 m, Ruisseau de Blaine auf sandre.eaufrance.fr
  5. Autoroute A39. auf saratlas.fr. Abgerufen am 4. Juni 2015 (französisch).
  6. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
  7. Armorial des communes. Savigny-en-Revermont. In: Archives départementales. Le Département Saône-et-Loire, abgerufen am 16. Januar 2016 (französisch, Originalblasonierung: De gueules à la croix fleuronnée d'argent au chef cousu d'azur chargé d'un aigle d'or).
  8. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 4. Juni 2015 (französisch).
  9. Joachim Schäfer: Viventius. aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  10. Morbier. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  11. Comté. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  12. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  13. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  14. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  15. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  16. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  17. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Savigny-en-Revermont. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
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