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Koordinaten: 53° 25′ N, 13° 59′ O

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Amt: Brüssow (Uckermark)
Höhe: 57 m ü. NHN
Fläche: 29,26 km2
Einwohner: 566 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17291
Vorwahl: 039854
Kfz-Kennzeichen: UM, ANG, PZ, SDT, TP
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 520
Adresse der Amtsverwaltung: Prenzlauer Straße 8
17326 Brüssow
Website: amt-bruessow.de
Bürgermeister: Detlef Neumann
Lage der Gemeinde Schönfeld im Landkreis Uckermark

Schönfeld ist eine Gemeinde im äußersten Norden des Landkreises Uckermark in Brandenburg. Die Gemeinde wird vom Amt Brüssow (Uckermark) mit Sitz in der Stadt Brüssow verwaltet.

Geografie

Das Gemeindegebiet liegt auf einer Grundmoräne, die sich zwischen den parallel verlaufenden Tälern der Ucker und Randow ausbreitet. Sie ist durch viele kleine Seen und Tümpel sowie durch eine intensive Landwirtschaft und wenige Waldgebiete gekennzeichnet. In der Umgebung findet man eine große Zahl an Windenergieanlagen. Schönfeld liegt an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern in der Mitte des Städte-Dreiecks BrüssowPrenzlauPasewalk.

Umgeben wird Schönfeld von den Nachbargemeinden Rollwitz im Norden, Fahrenwalde im Nordosten, Carmzow-Wallmow im Südosten, Schenkenberg im Süden sowie Göritz im Westen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Schönfeld besteht aus den bewohnten Gemeindeteilen Karlshof, Klockow, Neuenfeld und Schönfeld.

Geschichte

Schönfeld gehörte seit 1817 zum Kreis Prenzlau in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Prenzlau im DDR-Bezirk Neubrandenburg. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Uckermark. Neuenfeld wurde am 1. Juli 1950, Klockow am 1. Januar 1958 in Schönfeld eingegliedert.

Schönfeld

Das Dorf wurde im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 als Sconenvelde erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname könnte Siedlung auf einem schönen Felde, Landstück bedeuten, ein typischer Name aus der Kolonisationszeit.

Nachfolgend bildet sich in Schönfeld ein Rittersitz sowie damit bald ein Rittergut heraus. Das Rittergut hatte lange einen konstanten Umfang. Nach dem Generaladressbuch der brandenburgischen Rittergutsbesitzer umfasste Schönfeld 1879 etwa 1108 ha. Kurz vor der großen Wirtschaftskrise 1929/1930 beinhaltete das Rittergut eine Größe von 1007 ha Land, mit 832 ha größtenteils Ackerflächen. Zum Gutsbetrieb Schönfeld gehörte noch das Rittergut Klein Spiegelberg, mit 214 ha, verpachtet an Familie Groll. Für Schönfeld und Vorwerk Karlshof agierte als Verwalter der Administrator Höhn, eingesetzt durch die Ritterschaftsbank als für die Landwirtschaft üblicher Kreditgeber der größeren Güter. Der Kern des Rittergutes war die Schafsviehwirtschaft, wie überall in Nordostdeutschland jener Zeit. Gutseigentümer waren die Grafen von Berg-Schönfeld.

Die Historie der Familie von Berg geht weit zurück. Sie gehört zum uckermärkischen Uradel, ist ein schlossgessenes Geschlecht, mit befestigtem Rittersitz. Die gesicherten Stammlinien beginnen bereits im 16. Jahrhundert. Der Zweig Schönfeld wird am 30. November 1842 in den preußischen Grafenstand erhoben. Zugleich stiftete die Familie zur folgenden Absicherung der Erbfolge auf Schönfeld und Klein Spiegelberg bezogen einen Familienfideikommiss. Neben dem Gutsbetrieb agierten die Herren von Berg auch in Staatsämtern, so Karl Ludwig von Berg auf Schönfeld als preußischer Kammerherr. Er war zugleich Comthur der Johanniter Ordens-Balley Lietzen und Domherr zu Halberstadt. Des Weiteren nennenswert sind die Nachfahren Karl Graf Berg-Schönfeld (1825–1900), dann sein Sohn Kurd Graf Berg-Schönfeld (1856–1923). Er war zuerst mit Anna von Rheden, dann mit deren Schwester Maria (1888–1945) verheiratet. Erbe wurde Carl-Ludwig Graf von Berg-Dewitz, adoptiert von seiner Tante Ursula von Dewitz auf Krumbeck.

Ortsteile

  • Karlshof: Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes wurde für 1818 mit Karlshoff angegeben.
  • Klockow: 1255 als Clokow erstmals urkundlich erwähnt. Die Schreibweise Klockow war seit der Erwähnung im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 bekannt. Der wohl slawische Ortsname bedeutete Siedlung, die nach einem Mann Klok benannt wurde. Er enthielt einen Zunamen, der zum Verb klokati (sprudeln, brodeln, knurren, klappern) gehörte.
  • Neuenfeld: als Nyenvelt im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 16. Jahrhundert befand es sich in der Hand der Herren von Winterfeld als Gut Neuenfeld, heute Betriebsgemeinschaft der von Winterfeld GbR.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875239
1890204
1910310
1925401
1933330
1939336
Jahr Einwohner
1946507
1950907
19641 180
19711 067
1981924
1985893
Jahr Einwohner
1990851
1995845
2000778
2005728
2010633
2015615
Jahr Einwohner
2016597
2017593
2018571
2019571
2020576
2021574

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Schönfeld besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergemeinschaft Schönfeld-Klockow 92,6 % 7
Einzelbewerber Karsten Barth 7,4 % 1

Bürgermeister

  • 2003–2008: Diethard Städtler (SPD)
  • 2008–2016: Uwe Behnke (Wählergruppe Schönfeld-Klockow)
  • seit 2016: Detlef Neumann

Neumann wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 78,7 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt.

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Schönfeld (Uckermark) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler, darunter die Feldsteinkirche Schönfeld aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Verkehr

Schönfeld liegt an der Landesstraße 252 zwischen Damerow und der Kreuzung mit der L 26 nach Prenzlau. Fünf Kilometer westlich verläuft die Bundesstraße 109 zwischen Pasewalk und Prenzlau.

Die Bundesautobahn 20 (Kreuz UckermarkLübeck) führt zwischen Schönfeld und den Ortsteilen Klockow und Neuenfeld hindurch. Die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Pasewalk-Süd und Prenzlau-Ost.

Der Bahnhof Schönfeld lag an der Schmalspurbahn Klockow–Pasewalk Ost sowie der Bahnhof Klockow (Uckerm) an der Bahnstrecke Prenzlau–Löcknitz.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin. Band VIII, 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940 (Digitalisat in Universitätsbibliothek Potsdam).
  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Uckermark. Mit einer Übersichtskarte im Anhang (= Friedrich Beck [Hrsg.]: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII; Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam. Band 21). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2 (gibt einen Nachdruck von 2012).
  • Sophie Wauer: Ortsnamenbuch der Uckermark, Prenzlau, 2000, ISBN 3-934677-09-6
  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nördlichen und östlichen Uckermark. Geschichte – Architektur – Ausstattung. In: Bernd Janowski und Dirk Schumann (Hrsg.): Kirchen im ländlichen Raum. 1. Auflage. Band 7. Lukas Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-196-9, Altkreis Prenzlau, S. 367 ff. (542 S.).
Commons: Schönfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Schönfeld
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 40
  4. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 142–143, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 28. November 2021]).
  5. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher G.m.b.H., Leipzig 1929, S. 91 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 28. November 2021]).
  6. Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser auf das Jahr 1845. In: Genealogisches Standardwerk. Achtzehnter Jahrgang Auflage. III. Abtheilung. Justus Perthes, Gotha November 1844, S. 61 (google.de [abgerufen am 28. November 2021]).
  7. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Elsa v. Bethmann geb. v. Werner: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 erwähnt) 1955. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014 erschienen, Nachfolger des Gotha; Vorgänger des GGH seit 2015. Band II, Nr. 10. C. A. Starke, 1955, ISSN 0435-2408, S. 49–52 (d-nb.info [abgerufen am 28. November 2021]).
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 26–29
  9. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  10. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  12. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 34
  13. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 12
  14. Information aus der Gemeindevertretung Schönfeld. In: Amtsblatt für das Amt Brüssow (Uckermark), Ausgabe 11/2016, S. 2
  15. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  16. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
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