Dem Herzog von Marlborough werden erbeutete feindliche Fahnen gezeigt. Gemälde von Henri-Louis Dupray.
Datum | 23. Mai 1706 |
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Ort | Ramillies, heutiges Belgien |
Ausgang | Sieg der Alliierten |
Folgen | Eroberung der spanischen Niederlande durch die Alliierten, Rückzug der Franzosen und Bayern |
Friedensschluss | Friede von Utrecht 1712, Rastatter Friede 1714, Friede von Baden 1714 |
Konfliktparteien | |
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England |
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Befehlshaber | |
John Churchill, 1. Duke of Marlborough |
François de Neufville, duc de Villeroy |
Truppenstärke | |
62.000 Mann |
60.000 Mann |
Verluste | |
1.066 Tote |
13.000 Tote und Verwundete, |
1702
Cremona – Kaiserswerth – Luzzara – Santa Marta – Cádiz – Friedlingen – Vigo
1703
Schmidmühlen – Bonn – Krottensee – Ekeren – Höchstädt – Speyerbach
1704
Schellenberg – Gibraltar – Höchstädt – Vélez-Málaga
1705
Marbella – Cassano – Barcelona – Sendlinger Mordweihnacht
1706
Aidenbach – Calcinato – Ramillies – Turin – Castiglione – Santa Cruz de Tenerife
1707
Almansa – Kap Béveziers – Toulon – Lizard Point
1708
Lille – Oudenaarde – Gent
1709
Malplaquet – Mons
1710
Almenar – Saragossa – Villaviciosa
1711
Rio de Janeiro
1712
Denain
1714
Barcelona
Die Schlacht bei Ramillies war eine der bedeutendsten Schlachten im Spanischen Erbfolgekrieg. Nahe dem Ort Ramillies (heute in Belgien) besiegten am 23. Mai 1706 englische und niederländische Truppen unter der Führung von John Churchill, 1. Duke of Marlborough, eine französische Streitmacht. Dieser Sieg erzwang den Rückzug der Franzosen aus den Spanischen Niederlanden unter Aufgabe der Städte Brügge, Antwerpen und Gent und sicherte Habsburg die spanischen Niederlande.
Vorgeschichte und Verlauf
Nach dem großen Erfolg bei der Schlacht bei Höchstädt im Jahre 1704 brachte das Jahr 1705 der Allianz herbe Enttäuschungen. Die Franzosen waren auf dem besten Wege, ganz Italien zu erobern. Der ursprüngliche Plan Marlboroughs für 1706, von den Niederlanden aus nach Italien zu marschieren, um Prinz Eugen von Savoyen zu unterstützen, musste verworfen werden. Der Grund war eine unerwartete französische Offensive an der linken Flussseite des Rheins.
Währenddessen warben die Generalstaaten in ihrem Kampf gegen die Franzosen mit dem Versprechen, ihrerseits 10.000 Mann zur Unterstützung für Prinz Eugen nach Italien zu senden, um Marlboroughs Unterstützung. Marlborough willigte ein und bewegte seine Truppen in die Nähe von Lüttich, um den französischen Marschall Villeroy zu einer Schlacht herauszufordern. Ludwig XIV. war eifrig darauf bedacht, die 1704 erlittenen Niederlagen rückgängig zu machen und hielt Villeroy dazu an, gegen Marlborough vorzugehen. Das Ziel war es, die Festung von Zoutleeuw (fr. Léau) zurückzuerobern, die man ein Jahr zuvor verloren hatte. Villeroy setzte sich an die Spitze eines 60.000 Mann starken Heeres, das über 70 Kanonen verfügte. Marlborough konzentrierte seine Kräfte bei Corswarem. Die englisch-holländisch-deutsche Armee hatte eine Stärke von über 62.000 Mann und 120 Kanonen. In den blutigen, vierstündigen Kämpfen wurde die französische Armee in die Flucht geschlagen, die Franzosen setzten sich in Richtung französische Grenze ab. Die siegreichen Alliierten setzten den Franzosen nach und konnten im Anschluss an die Schlacht den Großteil der Spanischen Niederlande zurückerobern.
Literatur
- Winston Churchill: Geschichte, Bd. 3: Das Zeitalter der Revolutionen. Weltbild-Verlag, Augsburg 1990 (unveränd. Nachdr. d. Ausg. Stuttgart 1957).
- Philippe de Courcillon, marquis de Dangeau: Journal de la cour du Roi-Soleil. Ramillies: 1706, Paleo Éditeur 2009, ISBN 2-84909-463-3
- Théophile Lavallée: Histoire des Français depuis le temps des Gaulois jusqu'en 1830 — S. 384 ff. dans l'édition Charpentier, 1856.