Seegefecht bei Lizard Point

Datum 10. Oktoberjul. / 21. Oktober 1707greg.
Ort 40 Kilometer südlich von Lizard Point, Cornwall
Ausgang französischer Sieg
Konfliktparteien

Frankreich Konigreich 1791 Frankreich

Großbritannien Konigreich Großbritannien

Befehlshaber

Frankreich Claude de Forbin
Frankreich René Duguay-Trouin

Großbritannien Richard Edwards

Truppenstärke

11 Linienschiffe,
3 Fregatten

5 Linienschiffe
80–130 Handelsschiffe

Verluste

1 Linienschiff zerstört
3 Linienschiffe gekapert
15 Handelsschiffe gekapert

Das Seegefecht bei Lizard Point (französisch: Combat du Cap Lézard, englisch: Battle at The Lizard) fand am 10. Oktoberjul. / 21. Oktober 1707greg. während des Spanischen Erbfolgekrieges zwischen zwei französischen Geschwadern unter René Duguay-Trouin und Claude de Forbin und einem zur Konvoisicherung eingesetzten britischen Geschwader unter Sir Richard Edwards statt.

Vorgeschichte

Am 9. Oktoberjul. / 20. Oktober 1707greg. verließ ein Konvoi bestehend aus etwa achtzig bis hunderddreißig Handelsschiffen beladen mit Versorgungsgütern Plymouth mit Ziel Lissabon. Gesichert wurde dieser durch ein, unter dem Kommando von Commodore Sir Richard Edwards, stehendes Geschwader von fünf britischen Linienschiffen.

Zu diesem Zeitpunkt war das aus sechs Schiffen bestehende französische Geschwader von Capitaine de vaisseau René Duguay-Trouin, das im Atlantik gegen die Portugiesen operiert hatte und bereits mehrere britische Schiffe erbeutet hatte, in den französischen Stützpunkt Brest zurückgekehrt. Dort vereinigte es sich mit dem aus acht Schiffen bestehenden Geschwader von Chef d’escadre Claude de Forbin, welches bereits Anfang Mai einen britischen Geleitzug angegriffen hatte (Seegefecht bei Kap Béveziers) und dabei zwei Linienschiffe und einundzwanzig Handelsschiffe erbeuten konnte. Die beiden Kommandeure erhielten den Befehl gemeinsam gegen den nach Lissabon bestimmten Konvoi vorzugehen.

Das Gefecht

Am 10. Oktoberjul. / 21. Oktober 1707greg. trafen die französischen Schiffe vor Lizard Point auf den britischen Geleitzug. Die britischen Schiffe griffen, um ein entkommen der Handelsschiffe zu ermöglichen, die Franzosen entschlossen an. Daraufhin kam es zu Einzelkämpfen zwischen der Cumberland (80 Kanonen) mit der Lys (72 Kanonen), der Chester (54 Kanonen) mit der Jason (58 Kanonen) und der Ruby (50 Kanonen) mit der Amzone (42 Kanonen), wobei alle drei britischen Schiffe gekapert wurden. Die Devonshire (80 Kanonen) lieferte sich derweil bis zum Abend ein Gefecht mit fünf französischen Schiffen, bevor sie explodierte. Als einziges britisches Schiff konnte die Royal Oak (70 Kanonen), nachdem sie bei einem Zusammenstoß mit der Achille ihren Bugspriet verloren und einen französischen Enterversuch abgewehrt hatte, entkommen. Sie sammelte später ein paar Handelsschiffe und erreichte mit diesen sicher Kinsale in Südirland.

Frankreich

Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Capitaine de vaisseau René Duguay-Trouins Geschwader
Lys 72 René Duguay-Trouin Geschwaderflaggschiff
Achille 54 Charles de la Boische
Jason 58 de Coursérac
Maure 50 Thomas Auguste Miniac
Amazone 42 Joseph de Nesmond de Brie Fregatte
Gloire 38 de la Jaille Fregatte
Chef d’escadre Claude de Forbins Geschwader
Mars 54 Claude de Forbin Geschwaderflaggschiff
Blekoualle 54 Jean Alexandre de Tourouvre
Salisbury 52 Kerlo de l' Isle,
Louis-Isidore Andigné
Protée 48 Henri Illiers Fregatte
Gerze 42 François Cornil Bart
Griffon 48 Pierre-Cesar de Brichanteau
Dauphine 60 Jacques Aymar de Roquefeuil et du Bousquet
Fidèle 58 Hennequin

Großbritannien

Commodore Sir Richard Edwards Geschwader
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Cumberland 80 Sir Richard Edwards Geschwaderflaggschiff, gekapert
Devonshire 80 John Watkins 497 3 500 explodiert
Royal Oak 70 Baron Wylde 12 27 39
Ruby 50 Peregrine Bertie gekapert
Chester 54 John Balchen gekapert

Nachwirkungen

Nach ihrer Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft wurden die britischen Kommandanten wegen des Verlustes ihres jeweiligen Schiffes vor ein Kriegsgericht gestellt. Dabei wurde Commodore Edwards und Captain Balchen von jeder Schuld freigesprochen. Captain Wylde wegen Fehlverhalten zur Entlassung aus dem Dienst verurteilt, aber später wieder aufgenommen. Captain Watkins und Bertie wurden nicht belangt, da der eine mit seinem Schiff untergegangen war und der andere als Gefangener in Frankreich verstorben.

Die beiden französischen Geschwaderchefs wurden, trotz ihres Sieges, dafür kritisiert nicht ausreichend zusammengearbeitet zu haben, da ansonsten kein einziges Schiff, weder der Eskorte noch des Konvois, ihnen entkommen wäre.

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