Die Kirche St. Josef ist eine römisch-katholische Kirche im saarländischen Derlen, einem Ortsteil von Elm, der wiederum ein Ortsteil der Gemeinde Schwalbach im Landkreis Saarlouis ist. Kirchenpatron ist der heilige Josef. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt.
Geschichte
Die Kirche wurde in den Jahren 1900 bis 1904 nach Plänen des Architekten Peter Marx (Trier) erbaut.
Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgten von 1945 bis 1951 Wiederaufbau- und Restaurierungsmaßnahmen.
Die Kirche wurde wegen Renovierungsarbeiten im Inneren der Kirche für 11 Monate geschlossen und am 19. März 2019, dem Namenstag des Heiligen Josefs, im Rahmen eines Pontifikalamtes durch Bischof Dr. Stephan Ackermann wiedereröffnet.
Architektur und Ausstattung
Das Kirchengebäude wurde im Stil der Neugotik errichtet. Bei der architektonischen Grundform des Gotteshauses handelt es sich um eine dreischiffige Hallenkirche. Da das Mittelschiff etwas höher aufragt als die beiden Seitenschiffe, kann man den Kirchenbau auch als Staffelhalle oder gestufte Halle bezeichnen. An das Langhaus schließt sich ein Querhaus an, daran ein fünfseitiger Chorraum mit polygonalem Abschluss. Als Grundriss ergibt sich ohne die Seitenschiffe somit die Form eines Lateinischen Kreuzes.
Architekt und Kirchenfenstermaler György Lehoczky (Saarbrücken) entwarf 1952 drei Fenster, die Anfang der 70er Jahre ausgebaut, 1990 aber wieder eingebaut wurden.
Weitere Ausstattungsgegenstände sind drei reich gestaltete Altäre (Hochaltar, zwei Seitenaltäre), diverse Figuren von Heiligen, ein Altarkreuz, ein Taufstein, Apostelleuchter, sowie die Kreuzwegstationen in Form von Relief-Bildern. Im ersten Stockwerk des Kirchturms ist eine Kapelle eingerichtet, die über die Wendeltreppe im Turm zu erreichen ist.
Auf dem Platz zwischen dem Pfarrhaus und der Kirche steht eine Josefsstatue, die ein Werk eines Künstlers aus der Eifel ist.
Orgel
Im Rahmen der letzten Renovierungsarbeiten wurde die Orgel, welche 1971 von der Orgelbaufirma Hugo Mayer (Heusweiler) erbaut wurde, verkauft und durch eine digitale Orgel der Firma G. Kisselbach ersetzt.
Glocken
Im Jahr 1924 hatte die renommierte Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen drei Bronzeglocken für St. Josef in Elm-Derlen gegossen. Die Glocken hatten die Schlagtöne: e' – g' – a'. Die beiden größeren Glocken wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Die a'-Glocke existiert heute noch. Im Jahr 1954 goss die Saarlouiser Glockengießerei in Saarlouis-Fraulautern, die von Karl (III) Otto von der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen und dem Saarländer Alois Riewer im Jahr 1953 gegründet worden war, für St. Josef in zwei neue Bronzeglocken mit den Schlagtönen: e' und g' und erneuerten damit das dreistimmige Geläut. Die Glocken haben folgende Durchmesser: 1219 mm, 1023 mm, 930 mm. Sie wiegen: 1117 kg, 659 kg, 500 kg.
Literatur
- Pfarrei Sankt Josef <Elm, Saar> (Hrsg.): Pfarrkirche Elm St. Josef 75 Jahre. Elm 1975
- Die Lehoczky-Fenster im Chor der Pfarrkirche "St. Josef" Derlen. Schwalbach 1990
- Alte Kirchen in neuem Glanz[100]: Pfarrkirche St. Josef in Schwalbach-Elm-Derlen. 1995
- Arbeitskreis György Lehoczky (Hrsg.): György Lehoczky, 1901-1979. St. Johann GmbH, Saarbrücken, Saarbrücken 2010, ISBN 978-3-938070-49-9, S. 176 (galerie-st-johann.de [abgerufen am 7. September 2012]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Landkreis Saarlouis (PDF; 347 kB), abgerufen am 10. Juni 2019
- 1 2 3 4 Informationen zur Pfarrkirche St. Josef Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 10. Juli 2013
- ↑ Traudl Brenner: Maria strickt im Kirchenfenster – Die Kirche St. Josef in Derlen. In: Saarbrücker Zeitung, 3./4. Mai 2014.
- ↑ Pfarrkirche St. Josef wiedereröffnet. Abgerufen am 11. Juni 2019 (deutsch).
- ↑ Wiedereröffnung der Kirche St. Josef. In: bistum-speyer.de. 24. März 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
- ↑ Gerhard Reinhold: Kirchenglocken - christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. S. 87 bis 95, 525, 567.
- ↑ Gerhard Reinhold: Kirchenglocken - christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. S. 105 bis 112, 487, 517, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
Koordinaten: 49° 17′ 28,5″ N, 6° 50′ 19″ O