Die ehemalige Straßenbahn Cassel verband von 1900 bis 1934 die Ortschaft Cassel im französischen Département Nord mit ihrem Bahnhof.
Geschichte
Der Bahnhof Cassel an der 1848 erbauten zweigleisigen Strecke Hazebrouck – Dünkirchen der Nordbahn (CdF du Nord) lag von der Ortschaft Cassel etwa 3,5 Kilometer entfernt, die auf einer 157 Meter hohen Anhöhe liegt. Obwohl dort am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nur etwas mehr als 3.000 Menschen wohnten, suchte man nach einer bequemeren Verbindung zur Bahnstation.
Die „Société du Tramway de Cassel“ (STC) eröffnete am 20. Juli 1900 eine elektrische Bahn zwischen dem Bahnhof und der Gemeinde. Am Ortseingang befand sich das Depot; an der Endstation auf der Grand’Place verzweigte sich die eingleisige Strecke in zwei Parallelgleise.
Die meterspurige Strecke war 3,37 Kilometer lang und wies wegen des beträchtlichen Höhenunterschieds von 120 Metern eine maximale Steigung von 65 ‰ auf. Die Fahrt dauerte bergwärts 15 Minuten, talwärts zehn Minuten. Im Jahr 1914 wurden elf Fahrten in jeder Richtung angeboten.
Der Betrieb, für den vier Triebwagen und drei Beiwagen zur Verfügung standen, wurde am 30. November 1934 eingestellt und durch eine Busverbindung ersetzt.
Literatur
- Jean Robert: Histoire des Transports dans les Villes de France. Selbstverlag, Neuilly-sur-Seine 1974.
- Henri Domengie, José Banaudo: Les petits trains de jadis. Band 4: Nord de la France. (= Les Editions du Cabri. 9). Editions du Cabri, Breil-sur-Roya 1995, ISBN 2-908816-29-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ René Courant: Le temps des tramways. Éditions du Cabri, Menton 1982, ISBN 2-903310-22-X, S. 35.