Walter Georg Julius Kurreck (* 25. Juni 1911 in Salzburg, Österreich-Ungarn; † nach 1966) war ein deutsch-österreichischer SS-Führer.

Leben und Wirken

Der Sohn des Kunstmalers Martin Kurreck (1868–1957) war von 1927 bis 1932 (Abitur) Schüler des Maximiliansgymnasiums in München, unter anderem mit Wend Graf von Kalnein und Peter Strieder. Anschließend absolvierte er ein Studium der Medizin und trat am 1. März 1932 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 992.568). Bereits im November 1932 wurde er Mitglied des Sicherheitsdienstes der SS (SD). Am 1. August 1933 trat er der SS bei (SS-Nummer 36.178) und war 1934 Teilnehmer des ersten SS-Führerlehrgangs in der Führerschule Bad Tölz.

Seit Dezember 1936 war Kurreck im SD-Hauptamt tätig, in dem er die Abteilung II 213 (Rasse und Volksgesundheit) leitete. Ab 1938 übernahm Hans Ehlich die Leitung dieser Abteilung. Daraufhin wechselte er als Führer des Münchener SD-Abschnitts, bevor er 1939 ins Amt VI des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) kam. Ende Januar 1941 wurde er dort zum SS-Sturmbannführer befördert.

1942 wurde Kurreck als „Zeppelin“-Verbindungsführer zum Stab der Einsatzgruppe D an die Ostfront geschickt. Zweck des „Unternehmens Zeppelin“ war es, Sabotage- und Attentatsaktionen hinter den sowjetischen Linien durchzuführen sowie sowjetische Kommissare in deutschen Kriegsgefangenenlagern ausfindig zu machen und zu exekutieren.

Im Oktober 1944 wurde Kurreck im RSHA zum Leiter des „Sonderreferats Zeppelin“ ernannt, das er bis Anfang 1945 führte. Anschließend war er in der Organisation Werwolf tätig, die Partisanenaktionen in den zu dieser Zeit von den alliierten Truppen besetzten Gebieten im Westen des Deutschen Reiches durchführen sollte.

Nach Kriegsende lebte Kurreck bis 1950 unter falschem Namen. Danach trat er in die Organisation Gehlen ein. 1956 wurde er in den Bundesnachrichtendienst (BND) übernommen.

Literatur

  • Klaus Eichner: Angriff und Abwehr. Die deutschen Geheimdienste nach 1945. Edition Ost, 2007, ISBN 3360010825, S. 127.
  • Matthias Gafke: Heydrichs Ostmärker. Das österreichische Führungspersonal der Sicherheitspolizei und des SD 1939-1945. WBG Academic, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-534-26465-0, S. 289f.

Einzelnachweise

  1. Matrikel des Maximiliansgymnasium, Schuljahr 1931/32
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/24290755
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.