Zell am Moos (Dorf)
Ortschaft (Hauptort der Gemeinde)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Vöcklabruck (VB), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Vöcklabruck
Pol. Gemeinde Zell am Moos
Koordinaten 47° 54′ 6″ N, 13° 19′ 9″ O
Höhe 573 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 642 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 196 (2001)
Postleitzahl 4893 Zell am Moos
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13154
Zählsprengel/ -bezirk Zell am Moos (41751 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
f0
642

BW

Zell am Moos ist ein Ort am Zeller- oder Irrsee im Salzkammergut in Oberösterreich wie auch Hauptort und Ortschaft der Gemeinde Zell am Moos im Bezirk Vöcklabruck.

Geographie

Der Ort Zell am Moos befindet sich 28 Kilometer südwestlich von Vöcklabruck, 10 Kilometer südöstlich von Straßwalchen und gut 5 Kilometer nördlich von Mondsee.

Das Dorf liegt auf um die 570 m ü. A. Höhe am Ostufer des Irrsees, inmitten der Mondsee–Irrsee–Straßwalchener Talung, zwischen dem Kolomannsberg (1114 m ü. A.) im Westen und dem Saurüsselwald–Glashüttenwald-Gebiet im Osten. Die Gegend gehört zu den Mondseer Flyschbergen der Salzkammergut-Berge, die Talungsraum wird zu den Salzkammergut-Talungen gerechnet. Südöstlich erhebt sich der Lackenberg (925 m ü. A.), nordöstlich der Schoibernberg (883 m ü. A.) mit dem Vorberg Gommersberg (806 m ü. A.).

Die Ortschaft umfasst etwa 200 Gebäude mit gut 500 Einwohnern, das ist knapp 13 der Gemeindebevölkerung. Der Ort selbst liegt etwa 500 Meter ab vom See, am See liegt das Strandbad mit einigen privaten Badehäuschen.

Um den Ort verläuft die B154 Mondsee Straße (Straßwalchen/B1 nach Mondsee und zur A1), bei Zell am Moos zweigt die L1281 Vöcklatalstraße über die Haslau nach Frankenmarkt ab.

Im Ort rinnt der Zeller Bach vom Lackenberg dem Irrsee zu, am Kirchplatz münden noch die Gräben von Niederbrandstatt her.

Nachbarorte und -ortschaften:
Unterschwand (O) Oberschwand (O)
Hof (O, Irrsee
Gem. Tiefgraben)
Nieder­brandstatt (O Brandstatt)
Gasleiten
Guggenberg (O)
(beide Gem. Tiefgraben)
Thalbauer (Gem. Tiefgraben)
0

Geschichte und Sehenswürdigkeiten

Der Ort respektive die Kirche Mariä Himmelfahrt wird 1107 zum ersten Mal als lateinisch Cella, wohl eine Wirtschaftszelle des Benediktinerklosters Mondsee, erwähnt. Die Verbindung zum Mondseeland besteht bis heute. Seit 1336 ist auch das Marienpatrozinium urkundlich. Aus dieser Zeit stammt auch der heutige Kirchenbau, der in der Substanz gotisch ist. Auch die ehemalige Klostertaverne besteht als Wirt z’Zell bis heute.

Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich eine lokal bedeutende Marien-Wallfahrt, deswegen wurde die Kirche 1672 teilweise umgebaut. 1706 wurde aber die Mondseer Hilfbergkirche von einem Ulrichspatrozinium auf Maria Hilf umgeweiht, womit sich die Wallfahrt dorthin verlagerte. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Kirche dann im Spätbarock (18. Jahrhundert), im Zuge der hosephinischen Reformen wurde der Ort 1778 Pfarrsitz, und 1791 dann das Kloster Mondsee aufgehoben.

Zell am Moos ist heute ein Ort des Sommertourismus und Badeort. Im Vergleich zu anderen Salzkammergutorten hat es sich seinen dörflichen Charakter und ein aktives Dorfleben erhalten.

Museen:

  • Irrseer Heimathaus: Heimatmuseum, Sammlung Mairhofer-Irrsee
  • Gartengalerie Hans Mairhofer-Irrsee: Das Wohnhaus ist als Gesamtkunstwerk zu besichtigen

Durch den Ort führt die Talroute des Weitwanderwegs Via Nova (5. Teilstück Mattsee über Oberhofen – Mondsee und weiter St. Wolfgang)

Persönlichkeiten

  • Heinrich Hinterauer (1900–1929, verschollen in den Hohen Tauern), Alpinismuspionier
  • Hans Mairhofer-Irrsee (1914–1998), Künstler, Poet und Volkskundler
  • Meinrad Mayrhofer (1958–2022), Künstler in Pram im Innviertel

Literatur

  • Georg Heilingsetzer, Johann Wiesinger: Heimatbuch Zell am Moos. 1107–2007, Leben am Irrsee. Heimatbuch zum 900-Jahr-Jubiläum der Gemeinde Zell am Moos. Zell am Moos, 2007 (eReader, issuu.com).
Commons: Zell am Moos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Pfarrkirche Zell am Moos, zell-moos.at
  2. Wilhelm Langwallner, Eva Langwallner: Von der Klostertaverne zum Gasthaus Wirt z’Zell. Chronik, Zell am Moos 2011.
  3. Angelika Pöll: Zell am Moos als Tourismusmarke. Analyse eines regionalen Netzwerkes. Diplomarbeit Wirtschaftsuniversität Wien, 1997.
  4. Wolfgang Milan: Die schönsten Dörfer Österreichs. Graz/Stuttgart 2003, Kapitel Zell am Moos, S. 212–213.
  5. 1 2 Franz Lipp: Die Heimatsammlung Mairhofer, Zell am Moos. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. Bd. 60, Wien 1957, S. 342–343; auch als Oberösterreichischer Kulturbericht 1957 Folge 18;
    vgl. Sonderausstellung im Sumerauerhof. 100 Jahre Hans Mairhofer-Irrsee. 28. April bis 30. Oktober 2014 (im Freilichtmuseum Sumerauerhof St. Florian). In: Museumsjournal. 3/2014, S. 2 (zobodat.at [PDF]).
  6. Gartengalerie Hans Mairhofer-Irrsee, mondsee.salzkammergut.at.
  7. Eduard Muss: Heinrich Hinterauer. Freund der Berge und Schipionier. In: Irrsee-Nachrichten, Ausgabe 1/04, April 2004, S. 10–11.
  8. Rudolf Pfann: Der Bildschnitzer vom Irrsee. In: Linzer Volksblatt 1955 Nr. 216.
    Hans Mairhofer-Irrsee. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
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