BINAP

BINAP [2,2′-Bis(diphenylphosphino)-1,1′-binaphthyl] ist ein bidentater Diphosphinligand mit axialer Chiralität, dessen reines (R)- oder (S)-Enantiomer in einer Vielzahl Übergangsmetall-katalysierter Reaktionen, speziell asymmetrische Hydrierungen, außergewöhnliche Eigenschaften bezüglich Enantioselektivität und Aktivität zeigt. Erstmals wurde BINAP 1980 von Noyori et al. vorgestellt. Bis dato ist BINAP einer der wenigen Liganden, die industrielle Bedeutung besitzen, z.B. im Takasago-Menthol-Prozess.

Strukturformel
(R)-BINAP (links) und (S)-BINAP (rechts)
Allgemeines
Name BINAP
Andere Namen
  • (S)-(−)-2,2′-Bis(diphenylphosphino)-1,1′-binaphthyl
  • (R)-(+)-2,2′-Bis(diphenylphosphino)-1,1′-binaphthyl
  • (RS)-(±)-2,2′-Bis(diphenylphosphino)-1,1′-binaphthyl
  • rac-(±)-2,2′-Bis(diphenylphosphino)-1,1′-binaphthyl
Summenformel C44H32P2
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer) 619-338-0
ECHA-InfoCard 100.114.880
PubChem 634876
Wikidata Q795991
Eigenschaften
Molare Masse 622,67 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

239–242 °C [(S)-Enantiomer]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315319335
P: 261280302+352305+351+338
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).

Hergestellt wird BINAP aus BINOL durch Umsetzung mit Bromtriphenylphosphoniumbromid zur entsprechenden Dibromverbindung und anschließende Umsetzung mit Magnesium zu einem Di-Grignard-Reagenz, welches schließlich mit ClPPh2 zu BINAP reagiert. Alternativ kann BINOL mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid (Tf2O) in das entsprechende Ditriflat umgesetzt werden, gefolgt von einer NiCl2(dppe)-katalysierten Reaktion mit Diphenylphosphan (Ph2PH).

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