Geschichte der Färöer

Die Geschichte der Färöer umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Färöer-Inseln von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie ist ein Teil der Geschichte Skandinaviens. Häufig weist sie Parallelen zur Geschichte Islands auf, ist wie diese oft zunächst von Ereignissen in der Geschichte Norwegens und später in der Geschichte Dänemarks bestimmt.

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung auf den Färöern stellen verkohlte Gerstenkörner dar, die im Jahr 2013 in Á Sondum entdeckt wurden. Sie stammen aus der Mitte des 4. bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts, weitere stammen aus der Zeit zwischen dem späten 6. und dem späten 8. Jahrhundert. Am selben Ort fand sich auch ein Wikingerhaus aus dem 9. Jahrhundert. Bis dahin hatte man angenommen, die Inseln seien zu dieser Zeit unbewohnt gewesen.

Um 625 wurde die Inselgruppe von irischen Mönchen entdeckt. Nach 800 fand die Landnahme der Wikinger auf den Färöern statt, deren Nachfahren die Mehrheit der heutigen Bevölkerung der Färöer bilden. Die Wikingerzeit auf den Färöern ist in der auf Island entstandenen Färingersaga und durch zahlreiche archäologische Funde rekonstruierbar.

Im Jahr 999 wurden die Färöer christianisiert und 1035 ein Teil Norwegens. Mit der dänisch-norwegischen Personalunion (ab 1380) wurden die Färöer faktisch ein Teil Dänemarks. Die Reformation (1538) stärkte die Stellung der dänischen Sprache in Norwegen und seinen früheren Besitzungen. Das alte Macht- und Handelszentrum verlagerte sich von Bergen nach Kopenhagen, was ebenfalls die Vorherrschaft der dänischen Sprache und Kultur sicherte. 1814 wurde Norwegen von Dänemark institutionell getrennt, doch die Färöer blieben ein Teil Dänemarks. Von 1821 bis 1948 waren die Färöer ein sogenanntes dänisches Amt. Seit 1850 gilt die dänische Verfassung auf den Färöern. Das dänische Handelsmonopol wurde 1856 aufgehoben. Um diese Zeit bildete sich die neufäröische Schriftsprache aus, die Grundlage der heutigen Verwaltungs- und Bildungssprache auf den Färöern.

In der Folgezeit wandelten sich die Färöer von einer mittelalterlichen Agrargesellschaft zu einer modernen Fischereination. Der so genannte Sprachenstreit mündete in die Durchsetzung der bedrohten Landessprache als wichtigstes nationales Identitätsmerkmal der Färinger.

Nach der britischen Besetzung der Färöer im Zweiten Weltkrieg (ab 1940) wurde die Flagge der Färöer anerkannt, und die Färöer bildeten eine eigene provisorische Regierung. Nach dem Krieg erlangten sie 1948 weitgehende Autonomie mit einem eigenen Regierungschef, dem Løgmaður, und dem alten Løgting als Parlament.

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