Fürstentum Wied

Das Fürstentum Wied (bis 1784 Grafschaft Wied), benannt nach dem rechtsrheinischen Nebenfluss Wied, war ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Bereich des Westerwaldes und des heutigen Landkreises Neuwied. Es bestand etwa von Anfang des 12. Jahrhunderts bis 1806 als kurpfälzisches Lehen und als reichsunmittelbare Herrschaft und von 1815 bis 1848 als Standesherrschaft innerhalb des Königreichs Preußen.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Fürstentum Wied
Wappen
Karte
Grafschaft Wied (hellgrün) um 1400
Entstanden aus Engersgau
Herrschaftsform Grafschaft
Herrscher/
Regierung
Graf, 1784 Linie Neuwied und 1791 Linie Runkel: Fürst
Heutige Region/en DE-RP, Teile auch in DE-HE
Reichstag Reichsfürstenrat: 2 Kuriatsstimmen auf der westf. Grafenbank für W.-Neuwied und -Runkel
1784/92: 2 Virilstimmen
Reichsmatrikel 4 Reiter, 12 Fußsoldaten, 48 Gulden (1522)
Reichskreis Niederrheinisch-Westfälisch
Hauptstädte/
Residenzen
Altwied, Neuwied, Runkel, Dierdorf
Dynastien Wied
1244: Isenburg-Braunsberg
1473: Runkel
Konfession/
Religionen
römisch-katholisch
seit 1556 reformiert
Sprache/n Deutsch
Aufgegangen in Herzogtum Nassau 1806,
1815 an Preußen (ab deren Gründung am 30. April 1815 als Teil des Großherzogtums Niederrhein, das 1822/1830 in der Rheinprovinz aufging); (bis 1848 Standesherrlicher Kreis innerhalb der Provinz)

Im Laufe seiner Geschichte wurde das Territorium zwischen den verschiedenen Zweigen des wiedischen Grafenhauses mehrfach geteilt und wiedervereinigt. Die Obergrafschaft Wied-Runkel lag um die Zentren Dierdorf und Runkel an der Lahn, die Residenz der Niedergrafschaft Wied-Neuwied war ursprünglich die Burg Altwied, von 1653 bis 1848 die Stadt Neuwied. Als Nachkommen eines ehemals regierenden Hauses, zählen die Angehörigen der bis heute bestehenden Fürstenfamilie zum deutschen Hochadel.

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