Königlich Preußische Militär-Eisenbahn

Die Königlich Preußische Militär-Eisenbahn, auch Königliche Militär-Eisenbahn (K.M.E.) genannt, war eine staatliche, vom preußischen Heer betriebene Bahnstrecke zwischen Schöneberg (ab 1920 zu Großberlin) und Kummersdorf. Die Strecke wurde 1875 eröffnet und 1897 bis Jüterbog verlängert. Bis Zossen verlief die Militäreisenbahn parallel zu den Gleisen der Dresdener Bahn, von dort weiter auf eigener Trasse nach Südwesten in Richtung Jüterbog an der Anhalter Bahn.

Königlich Preußische Militär-Eisenbahn
(1875–1918/19)
Militärbahnhof Berlin in Schöneberg 1902
Streckenverlauf
Streckennummer (DB):6514 (Zossen–Jüterbog)
Kursbuchstrecke (DB):zuletzt 206.31 (Zossen–Jüterbog)
Kursbuchstrecke:98f (Zossen - Jüterbog 1934)
Streckenlänge:70,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenzustand
bis km 30,5 ~1919 abgebrochen
km 30,5–40,0 1998 stillgelegt
km 40,0–70,5 1996 stillgelegt
0,0 Berlin Militärbahnhof (bis 1919, später Berlin Kolonnenstraße)
7,5 Berlin-Marienfelde
14,5 Mahlow
22,0 Rangsdorf
~30,4 von Dresdener Bahn (nach 1919)
30,5 Zossen Militärbf
Anschlussgleis Borsig I.
Anschlussgleis Borsig II.
35,0 Mellen-Saalow (jetzt Mellensee-Saalow)
Anschlussgleis Borsig III.
37,5 Rehagen-Clausdorf (heute Rehagen-Klausdorf)
Anschlussgleis Ziegelei Clausdorf
Anschlussgleis Ziegelei Rehagen
Anschlussgleis Metallbau Sperenberg (nach 1918/19)
40,0 Sperenberg
Anschlussgleis zum Flughafen Sperenberg (nach 1918/19)
Anschlussgleis Gipswerke Sperenberg (nach 1918/19)
45,5 Schießplatz Kummersdorf (jetzt Kummersdorf-Gut)
Anschlussgleis Schießplatz
Anschlussgleis Lager Schießplatz (nach 1918/19)
Anschlussgleis Holzverarbeitung Schönefeld (nach 1918/19)
49,0 Schönefeld (Kr Luckenwalde) (jetzt Schönefeld (b. Luckenwalde))
56,0 Jänickendorf (Ende der Draisinenbahn, bis Jüterbog erhalten)
60,0 Kolzenburg (nach 1970 abgebrochen)
Anschlussgleis Truppenübungsplatz Heidehof
65,0 Werder-Zinna (jetzt Werder b. Jüterbog)
~70,0 nach Bahnhof Jüterbog (Staatsbahn, nach 1919)
70,5 Jüterbog Militärbf (nach 1922 außer Betrieb)

1920 wurde als Folge des Versailler Vertrags die Militäreisenbahn als Truppenteil aufgelöst. Die Anlagen gingen in die Zuständigkeit der zivilen Eisenbahnverwaltung über. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Berlin und Zossen wurde der Betrieb eingestellt, die Streckengleise wurden bald abgebaut. Die ehemaligen Militärbahnhöfe in Marienfelde, Mahlow, Rangsdorf und Zossen wurden den zivilen Bahnhöfen zugeschlagen und teilweise umgebaut. Der Berliner Militärbahnhof wurde zu einem zivilen Güterbahnhof.

Die Bahnstrecke Zossen–Jüterbog blieb erhalten und wurde ab 1920 als zivile Eisenbahnstrecke genutzt. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurde der Verkehr eingestellt. Die Strecke wird teilweise für den touristischen Draisinenverkehr genutzt.

Die erhalten gebliebenen Anlagen der Militäreisenbahn im Landkreis Teltow-Fläming stehen unter Denkmalschutz. Das betrifft die komplette Strecke mit den zugehörigen Gebäuden zwischen Zossen und Jüterbog sowie die Bahnhofsgebäude der Militärbahn in den Bahnhöfen Mahlow und Rangsdorf auf dem Abschnitt zwischen Berlin und Zossen.

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