Königreich Ungarn (1920–1946)

Das Königreich Ungarn (ungarisch Magyar Királyság) war in den Jahren 1920 bis 1946 eine Monarchie in Mitteleuropa, deren Thron jedoch durchgehend vakant blieb und daher einen Reichsverweser als Staatsoberhaupt hatte.

Königreich Ungarn
Magyar Királyság
1920–1946
Flagge Wappen
Wahlspruch: Regnum Mariae Patrona Hungariae
Staatsgebiet Ungarns 1942
Amtssprache Ungarisch
Anerkannte Regionalsprache: Russinisch (in Transkarpatien)
Hauptstadt Budapest
Staats- und Regierungsform Konstitutionelle Monarchie
Staatsoberhaupt König (vakant)1
Reichsverweser Miklós Horthy (1920–1944)
Hoher Nationalrat (1945–1946)
Regierungschef Ministerpräsident
Einwohnerzahl 7.980.143 (1920)
8.688.319 (1930)
14.669.100 (1941)
Währung Krone (bis 1927),
Pengő (ab 1927)
Errichtung 29. Februar 1920
Endpunkt 1. Februar 1946
Abgelöst von Ungarische Republik
National­hymne Himnusz
Nationalfeiertag 20. August
Zeitzone UT+1
Kfz-Kennzeichen H
1 
von Karl IV. 1921 beansprucht
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Die Monarchie wurde nominell im Februar 1920 wiederhergestellt, nachdem das alte Königreich Ungarn (Teil von Österreich-Ungarn) in Folge der Asternrevolution im Oktober 1918 aufgelöst worden war. Da aber die Rückkehr König Karls IV. auf den Thron von der Entente abgelehnt wurde, wählte das Parlament Miklós Horthy provisorisch und auf unbestimmte Zeit zum Reichsverweser. Nachdem Karl IV. 1921 mehrere Restaurationsversuche auf den ungarischen Thron unternahm, und Horthy diese verhinderte, wurden die Habsburger per Gesetz endgültig abgesetzt. Dadurch wurde Ungarn zu einer Monarchie ohne Königshaus.

Während der Regentschaft Horthys hatte Ungarn eine konservative, nationalistische und antikommunistische politische Ausrichtung. Die Außenpolitik war revisionistisch orientiert und hatte die vollständige oder zumindest teilweise Rückgewinnung der im Vertrag von Trianon verlorenen Gebiete Ungarns als Ziel. Infolge dieses Vertrages verlor Ungarn nach dem Ersten Weltkrieg über zwei Drittel seines historischen Staatsgebiets, und über drei Millionen Ungarn kamen unter fremde Oberhoheit.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hielt sich Ungarn bis 1941 aus den Kampfhandlungen heraus und konnte durch die Wiener Schiedssprüche einen Teil der im Vertrag von Trianon verlorene Gebiete mit ungarischer Bevölkerungsmehrheit friedlich wiedererlangen. Nach Kriegseintritt im Juli 1941 kämpfte Ungarn an der Seite der Achsenmächte. Infolge schwerer militärischer Rückstöße durch die Alliierten verhandelte Horthys Regierung 1944 im Geheimen mit den Alliierten und bot den Kriegsaustritt Ungarns an. Um dies zu verhindern wurde das Land im Unternehmen Margarethe von Deutschland besetzt und Horthy abgesetzt. Mit den faschistischen Pfeilkreuzlern wurde unter deren Parteiführer Ferenc Szálasi eine neue, von den deutschen Nationalsozialisten gestützte, Marionettenregierung gebildet und Ungarn wurde zum Satellitenstaat Deutschlands.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Ungarn unter das Einflussgebiet der Sowjetunion und wurde 1946 von der Zweiten Ungarischen Republik abgelöst. Im Jahr 1949 wurde die sozialistische Volksrepublik Ungarn gegründet.

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