Miklós Horthy

Miklós (Nikolaus) Horthy von Nagybánya [ˈmikloːʃ ˈhorti ˈfɔn ˈnɒɟbaːɲɒ] (ungarisch vitéz nagybányai Horthy Miklós, * 18. Juni 1868 in Kenderes, Österreich-Ungarn; † 9. Februar 1957 in Estoril, Portugal) war ein österreichisch-ungarischer Admiral, ungarischer Politiker und als Reichsverweser langjähriges faktisches Staatsoberhaupt des Königreiches Ungarn (1920–1944).

Nach der Niederlage der Ungarischen Räterepublik unter Béla Kun im Ungarisch-Rumänischen Krieg konsolidierte Horthy den Staat und führte ein autoritäres Regierungssystem in Ungarn ein, in dem die Bevölkerungsmehrheit von den Parlamentswahlen ausgeschlossen blieb. Dabei nahm er die Rolle eines starken Staatsoberhauptes ein, überließ die Gesetzgebungs- und Vollzugsgewalt jedoch weitgehend den von ihm eingesetzten Regierungschefs. In der Hoffnung, die im Vertrag von Trianon verlorengegangenen Gebiete wiedergewinnen zu können, näherte sich Ungarn unter Horthy ab 1932 dem faschistischen Italien und dem Dritten Reich an.

Im Herbst 1938 erlangte Ungarn infolge des Ersten Wiener Schiedsspruchs große Teile der von Magyaren besiedelten Südslowakei wieder. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei ließ Horthy ungarische Truppen in den neu entstandenen Slowakischen Staat einmarschieren, was zum Slowakisch-Ungarischen Krieg führte. Infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruchs erhielt Ungarn Nordsiebenbürgen von Rumänien. Im Zweiten Weltkrieg beteiligte sich die ungarische Armee ab 1941 am Angriff der Wehrmacht auf Jugoslawien und die Sowjetunion.

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