KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf

Der KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf, früher auch KZ-Lagergruppe Mühldorf, war eine Gruppe von Außenlagern der 169 Außenlager des Konzentrationslagers Dachau. Er wurde im Sommer 1944 errichtet und von der SS geleitet. Neben dem KZ-Außenlagerkomplex Kaufering und dem KZ-Außenlagerkomplex München-Allach (BMW) gehörte der KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf zu den drei größten KZ-Außenlagern des Stammlagers Dachau. Die Häftlinge der Lager wurden in der Umgebung von Mühldorf zum Arbeitseinsatz gezwungen. Ein Großteil von ihnen war dabei außerhalb der Lager tätig, vor allem in der Landwirtschaft und Bauwirtschaft. Auf der Baustelle des Projektes Weingut I , wo ein Rüstungsbunker für die Produktion des Kriegsflugzeugs Messerschmitt Me 262 entstehen sollte, stellten die KZ-Häftlinge die Hälfte der Zwangsarbeiter, ein Großteil Juden aus Ungarn. Wie viele Häftlinge die Lager des Außenlagerkomplexes Mühldorf tatsächlich durchliefen, ist nicht mehr zweifelsfrei belegbar. Im so genannten Mühldorf-Prozess wurde eine Zahl von etwa 8.300 Personen für den Zeitraum von Juli 1944 bis April 1945 angegeben. Die Zahl der Todesopfer schwankt je nach Quelle, liegt aber vermutlich bei etwa 4.000 Personen. Außer den KZ-Lagern gab es im Umkreis von Mühldorf mehrere Arbeitslager der Organisation Todt sowie Fremdarbeiterlager. Diese waren zwar nicht dem KZ in Dachau unterstellt, aber meist ähnlichen Bauprojekten zugeordnet.

KZ-Außenlagerkomplex
Mühldorf
Lage KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf in Bayern.
 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Jüdische KZ-Häftlinge des KZ Dachau wurden auch in den KZ-Außenlagern Riederloh, Karlsfeld, Landshut, sowie im Außenlagerkomplex Kaufering eingesetzt.

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