Bürgerkrieg in Syrien seit 2011

Der Bürgerkrieg in Syrien ist eine seit dem März 2011 andauernde, bewaffnete Auseinandersetzung verschiedener Gruppen in Syrien, die mit fortschreitender Dauer zunehmend unter Beteiligung von Drittstaaten stattfindet, die dabei auch eigene Interessen verfolgen. Den Streitkräften Syriens unter dem Kommando von Präsident Baschar al-Assad stehen bewaffnete Gruppierungen der Opposition gegenüber.

Auslöser des Konflikts war ein friedlicher Protest gegen das autoritäre Regime Assads im Zuge des Arabischen Frühlings Anfang 2011. Es kam zu einer wachsenden Einflussnahme der Muslimbrüder, anderer radikalsunnitischer Gruppierungen und ausländischer Interessenvertreter. Neben dem Zustrom von Waffen kämpften zudem auch immer mehr ausländische Freiwillige und Söldner in Syrien. Der Wunsch der Opposition, die Demokratisierung Syriens zu erreichen, rückte in diesem Krieg nach und nach in den Hintergrund, stattdessen trat der Kampf verschiedener Organisationen aus religiösen und ethnischen Gründen in den Vordergrund. Das Land zerfiel in Gebiete, die entweder von der Regierung Assads, Oppositionsgruppen, den Volksverteidigungseinheiten der Kurden oder von Islamisten beherrscht wurden.

Die direkte Beteiligung der Bündnispartner Assads – des Irans mit seinen Revolutionsgarden, der libanesischen Hisbollah-Miliz und Russlands mit seinem Militäreinsatz – sowie die Bildung eines internationalen Bündnisses unter Führung der Vereinigten Staaten gegen die sunnitische Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) machten aus dem Kampf innerhalb Syriens einen regionalen Stellvertreterkrieg: Hierbei kämpfen unter anderem der schiitische Iran gegen das sunnitische Saudi-Arabien und Katar, sowie Russland und die USA um die Vormacht in der Region. Auch die Türkei griff insbesondere in Hinblick auf die eigenen Kurden und zur Verhinderung kurdischer Autonomiegebiete spätestens seit 2016 mit ihren Militäroffensiven in Nordsyrien erheblich in den Konflikt ein. Die Beteiligung mehrerer fremder Mächte erschwert dabei die Beendigung des Bürgerkriegs.

Die Zahl der Todesopfer des Konflikts wurde auf bis zu eine halbe Million eingeschätzt. Die UNO bezeichnete die durch den Krieg ausgelöste Flüchtlingskrise als die schlimmste seit dem Völkermord in Ruanda 1994.

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