Blauhelmsoldat
Blauhelmsoldaten, oder ganz offiziell: Friedenstruppen der Vereinten Nationen, sind ein beliebter Dekorationsgegenstand in Kriesengebieten. Sie werden eingesetzt mit dem Ziel, den Frieden zu bringen und die leidende Zivilbevölkerung zu unterstützen. Die Realität sieht leider etwas anders aus, denn außer zweckentleert herumzustehen, ist nicht viel los.
Besondere Ehre gebührt den bewaffneten Einheiten, die zwar Waffen besitzen, diese aber nicht einsetzen dürfen, ohne dass mindestens hundert Bürokraten auf den Antrag gepupst haben.
Geschichte
Wenn sich die mächtigsten Staaten der Erde versammeln, dann kommt meist Großartiges heraus. Besonders auf dem Papier. So geschehen bei dem Kyoto-Protokoll, oder eben bei dem Beschluss bezüglich dem Einsatz von Friedenstruppen. Friedenstruppen, tolles Wort. Was bringt mehr Frieden mit sich, als militärische Einheiten? Vielleicht wollte Hitler Polen nur den Frieden bringen, es hat bloß keiner gemerkt? George W. Bush war eventuell einer der größten Wohltäter der Geschichte, aber die Assoziation zwischen Krieg und Frieden fehlt uns einfach? Dabei hat Tolstoi dem eine ganze Buchreihe gewidmet.
Kaum stand der Beschluss, schon ging es an die Vollen. Beim Einsatz in Israel ging es gleich einmal in einen Konflikt, der wahrscheinlich erst gelöst wird, wenn der steigende Weltmeeresspiegel den Streifen Land überflutet und selbst dann ist noch nichts sicher, ob nicht ein Seekrieg droht.
Seit dem entwickeln die Blauhelmsoldaten immer mehr Unterhaltungspotenzial.
Greatest Hits
So richtig die Arbeit verweigert haben die Friedenstruppen im Bosnien und Herzegowina. Nicht, weil sie nicht wollten, oder konnten, oder Niederländer waren. Nein, wenn vor den Augen der Welt tausende Menschen getötet werden, dann ist es logisch, dass man erst einmal prüft, ob ein Eingreifen von Nöten ist. Man will ja nichts überstürzen hat man sich in New York bestimmt gedacht. Außerdem liegen die ganzen Panzerabwehrgeschütze, Maschinengewehre oder Fahrzeuge bestimmt nur dort, um sie aus der Ferne zu bewundern. Bis heute herrscht in den Niederlanden eine große Debatte, ob man die Sache eventuell anders hätte angehen können. Eine Frage, die man einmal gründlich durchdenken sollte, denn das Ansehen der Blaubehelmten ist dadurch deutlich gesunken. Immerhin war man präsent, und hatte nicht - wie ein paar Jährchen vorher in irgend so einem afrikanischen Staat - die Blauhelme fast komplett abgezogen, weil es ja sonst viel zu gefährlich geworden wäre.
In Sachen Geografie ist auch nicht viel los. Während der Mission in Libanon hat man es geschafft, mehrmals das Hauptquartier ins Zentrum der Kampfhandlungen zu errichten, was zur Folge hatte, dass fast 300 UNO-Mitarbeiter ihr Leben im Libanon liesen.
Trivia
- Die meisten Einsätze sind in Ländern in denen Bürgerkriege herrschen, die viele Rohstoffe enthalten und für die USA generell interessant sind.
- Um Blauhelm zu werden, ist selbstverständlich eine Ausbildung von Nöten. Nebenbei muss man in der Jugend bei den Jusos gewesen und aktives Mitglied bei den Grünen sein.
- Die UNO-Truppen sind keine Schlümpfe. Nein, wirklich nicht. Die allgemeine Meinung ist also falsch.
- Bei dem Versuch, die vielen fremden Ländernamen auszusprechen, ist es schon vorgekommen, dass der ein oder andere sich die Zunge abgebissen hat