Bundeslade
Die Bundeslade ist eine geheimnisvolle Truhe, die sich von den Tempelrittern bewacht irgendwo in den verstricktesten Katakomben des Tempelberges hinter verriegelten Türen befindet. In ihr befinden sich schon seit Jahrtausenden die von Moses auf bisher noch ungeklärte Weise empfangenen 10 Gebote sowie einige getragene Socken. Gerüchten zufolge soll sie sich heute irgendwo in Äthiopien befinden; dort ist sie mit einem Tuch bedeckt, damit keiner sie findet. Die große, göttliche Kraft, die von ihr ausgeht, verleiht dem Menschen, der sie besitzt, unendliche Macht. So wurde es uns auch schon von Indiana Jones beigebracht.
Doch neulich haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass das alles vollkommener Quatsch ist. Egal, was Einstein schon über die Bundeslade erzählt hat, es war bestimmt falsch. Also vergessen Sie es am besten jetzt schon!
Was die Bundeslade wirklich ist
Nicht alles ist so einfach, wie es auf den ersten Blick ausschaut (wirklich nicht). Und so ist es auch mit der Bundeslade: Sie ist nicht einfach irgendeine Schublade irgendeines Regales, das im hinteren Eck irgendeines Kellers irgendeines Bundes steht. Nein, das ist sie nicht. Die Tafelrunde ist ja auch keine runde Tafel; was auch etwas dumm wäre, da man oben nie dran käme, um etwas zu schreiben.
Um also zu verstehen, was oder wer die Bundeslade wirklich ist, sieht man sich am besten erst einmal die einzelnen Wortbestandteile an.
Bund-
Der mehrdeutige Begriff Bund steht einerseits für einen Bund zwischen Personen oder Gegenständen, verzauberten Gegenständen. Hier könnte der Irrtum entstanden sein, dass die Bundeslade direkt mit Gott in Verbindung steht, da der Mensch mittels der Bundeslade einen Bund mit Gott eingegangen sei.
Bücher werden auch gebunden; spielen Bücher also eine Rolle?
Außerdem ist der Bund sehr gut gerüstet: Er hat seine eigene Wehr. Aber diese Bundeswehr ist eine ganz andere Geschichte...
-es-
Normalerweise wird es groß geschrieben. Dann steht ES für Essstörung. Warum es in Bundeslade vorkommt? Reiner Zufall.
-lade
Lade ist eine kleine Insel in der Türkei, die sich auf dem Festland befindet. Klingt komisch, ist aber so.
Viele Mythen ranken sich hierum: So soll sich Jesus' Geburtsstätte hier befunden haben und ein Mann soll dort beim bloßen Gedanken ans Hinfallen gestolpert sein. Die Pfütze, in die er fiel, war so voll mit ekeligem Schlamm, dass es drei Tage dauerte, bis seine Kleidung wieder sauber war!
Also der perfekte Namensgeber für die Bundeslade.
Ergebnisse
Nach dem ausführlichen Untersuchen und dem noch ausführlicherem Vergleichen der jeweiligen Bedeutungen der einzelnen Wortabschnitte lassen sich verschiedene Ergebnise herleiten. Entweder ist der vielsagende Name Bundeslade eine schlecht gelungene Anspielung auf den Bund zwischen der Insel Lade und dem Festland, oder er will auf die vielen Bewohner Lades hinweisen, die an Esstörungen leiden und bald einen Bund mit dem Teufel eingehen werden, was von denen aber keiner zugeben will.
Auch Gott soll bei der Namensgebung eine Rolle gespielt haben, die ist aber nicht bekannt.
Weil sich kein Geschichtsforscher mit anderen zusammensetzen wollte, um eine Pro- und Kontraliste zur Lösung des Problems zu erstellen, hat man das Problem mit der Namensbedeutung insofern erst einmal abgehakt, als dass man feststellte, dass es nicht weiter interessant sei und sich anderen Sachen zuwendete, wie z.B. Saufen.
Geschichte
Um nicht zu sagen, dass die Geschichte der Bundeslade im Grunde genommen eigentlich recht langweilig ist, wird sie von denjenigen, die sie überhaupt kennen, einfach als schnell zu erzählen abgetan. Dann wird oft nicht weiter über dieses Thema diskutiert, da derjenige, der die Geschichte der Bundeslade nicht kennt, sich auch nicht weiter dafür interessiert und greift dann schnell das Wort abgetan auf, wandelt es in abgefahren um, labert irgendeinen Müll, den er am nächsten Tag sowieso nicht mehr wissen wird. Das ist recht interessant, da der über die Historie nicht weiter Eingeweihte nie abgetan gehört hat, da dies nie gesagt worden war. Klingt auch komisch, ist aber auch so.
So ist es dann doch besser neben der Geschichte der Bundeslade auch jene Ereignisse zu erfahren, die erst durch das Auftreten der Bundeslade in der Geschichte geschehen konnten. Sie sind über die ganze Welt verteilt und in fast jeder Epoche zu finden. Manchmal waren sie versteckt und vollkommen unangebracht, auf keinen Fall in eine Situation passend und manche sind auf jeden Fall unwichtig, andere sind in Vergessenheit geraten, aber sie sind alle geschehen und manche Menschen haben sich dran gemacht, all das aufzuschreiben. Man sollte ihnen deshalb den nötigen Respekt zollen, wobei hier nicht zu viel davon gezollt werden sollte.
Entstehungszeit
Jede Geschichte und alle Legenden bauen ihr Fundament auf einem kleinen Körnchen Wahrheit. Und genauso ist es auch mit der Bundeslade. Über ihren Ursprung, den Ort ihrer Entstehung gibt es viel Geschichten, doch wird geraten, sich möglichst nur eine anzuhören, da sie ja alle auf dem gleichen Körnchen Wahrheit beruhen und es sonst zu Verwirrungen kommen würde. So reicht es also total aus, eine zu kennen.
Es war knapp 3 Wochen nachdem man das erste mal über die ominösen göttlichen Gebote gesprochen hatte, da entschlossen sich Tischler und Goldschmiede aus ganz Ägypten sich mal zu treffen, um Armen zu helfen. Sie schlugen eine kleine Siedlung in der Nähe ihrer Oase auf und gründeten dort die weltweit erste Hilfe-zur-Selbsthlife-Selbsthilfe-Gruppe. Dort wollten sie den Heruntergekommenen des Landes die hohe Kunst ihres Handwerks lehren. Als die Tischler aber merkten, dass ihre Schüler verdammt gut waren, verschwanden sie über Nacht schnellstmöglich, weil sie eine zu große, noch heranwachsende Konkurrenz in ihnen sahen. Die nicht so klugen Schmiede folgten erst zwei Tage später, nachdem sie sich wunderten, wohin denn alle hin gegangen waren.
Einige derer, die weiterhin an ihre Karriere als Handwerker glaubten, hatten sich nun - aus spontanen Rachegelüsten heraus - dazu entschlossen ein Kiste, nein, eine famose Truhe aus einem vergoldeten Holzrahmen und mit allem Drum und Dran und sonstigem Pipapo zu bauen, mit der sie zeigen konnten, wie begabt sie waren. Das gelang ihn nach harten Arbeitstagen auch recht gut. Doch nachdem ein Bild von der Truhe gemalt worden war, hat man erst mal nicht mehr viel davon gehört; nur irgendwelche unverständliche Parolen, die etwas mit Relikten zu haben.
Verschollen und Wiederentdeckung
Einige Wochen, in den abgelegensten Ecken der Welt wurde auch noch nach Monaten über diese seltsamen Ereignisse in Ägypten gesprochen. Nach und nach geriet das aber alles in Vergessenheit; bis eines Tages an der norwegischen Westküste eine kleine Kiste gefunden wurde. Unter den vielen Algen verbarg sich die gekritzelte Nachricht, dass der Finder nun den Salat hat und dass ihm (dem Schreiber selbst wahrscheinlich) eben genau das egal sei.
Da man damals in Norwegen noch keine bessere Verwendungsmöglichkeit für eine Truhe hatte, stellte man sie sich mit ein paar schönen Blumen drinnen vor die Haustür. Dies sah immer sehr nett aus, weshalb ständig jemand vorbei kam, um diese Blumenvase zu stehlen und sich selber vor die Haustür zu stellen. Wer die Bundeslade bei sich im Garten stehen hatte, war automatisch immer der Angesagteste in der Stadt. Denn wer sie besaß, war taff genug gewesen, sie dem Vorbesitzer zu nehmen. Die Bundeslade wurde zu einem Statussymbol.
Unglücksbringer
Auch die Gestzeshüter waren ganz scharf darauf, zu wissen, wer die Truhe besaß, denn derjenige war ganz klar ein Dieb. So wandelte sich das Image der Bundeslade von einem guten in ein wirklich grauenhaftes. Längst waren keine Blumen mehr drin, als man die Kiste Leuten, die man nicht mochte, unterjubelte, damit sie kurz darauf festgenommen wurden. Jeder legte sein verfluchtes Hab und Gut hinein; alle wollten es los werden und die Bundeslade war nun einmal eine gute Möglichkeit, das zu bewerkstelligen.
Die Pech bringende Magie der Gegenstände ging nach und nach auf die Bundeslade über, bis sie eine solche negative Aura um sich hatte, dass man das Unglück, das gleich auf einen zu kam, fast schon riechen konnte. Bald nahmen sich auch Geheimorganisationen der Bundeslade an, um ihre Feinde damit auszuschalten: eines der effektivsten Mittel.
Tod & Vergeltung
Durch das ständige Weiterreichen der Bundeslade, ähnlich des Spieles mit der heißen Kartoffel, wanderte sie durch ganz Europa. Während des Mittelalters brachen überall, wo die Bundeslade auftauchte, verheerende Seuchen und Kriege aus und manchmal rannten Kuhherden blindlings gegen Bäume. Niemand traute sich mehr, auch nur einen Blick in die Truhe zu wagen. "Vielleicht stirbt man dann ja einfach weg", war die beliebteste Begründung und auch bei den größten Machos fingen die Knie an zu schlottern, wenn sie die Bundeslade auch nur sahen.
Jeder fürchtete die Bundeslade, weshalb man sich entschloss, sie möglichst schnell los zu werden. Wenn man sie jemand anderen unterjubelte, so dachte man sich, würde sie bald schon wieder bei uns sein. Man fing erst einmal an, alle Eintragungen in Geschichtsbüchern über die Bundeslade zu streichen. Keiner wollte sich mehr an sie erinnern. So ist es auch heute noch sehr schwer, mehr über sie herauszufinden. Wer genau sie dann in jenem Winter über Bord in den Atlantik warf, ist nicht bekannt. Sie war weg, schon wieder.
Heutiger Aufenhaltsort
Sekten bildeten sich, ein Kegelklub nach dem anderen machte sich auf, um nach der Bundeslade zu suchen. Die ganze Angelegenheit war von den Medien hochgespielt worden, weshalb allgemeines Chaos ausbrach. In ganz Eurasien fand man Löcher, in denen ein paar Versessene hockten, die glaubten, dort sei irgendwo die Bundeslade vergraben. Das haben zwar deren Berechnungen, die teilweise von vollkommener Inkompetenz zeugen, ergeben, ist aber vollkommener Quatsch. Die Bundeslade wurde ins Meer geworden und nicht vergraben; so sagten es zumindest viele Experten an den Bildschirmen.
Kurz darauf fanden ein paar Archäologen dann doch etwas Bundesladenähnliches auf der Insel Lade in der Türkei. Zumindest glaubt man das, denn das Forschungsteam verbuddelte die Truhe sofort wieder, nachdem sie sie gefunden haben. Echt seltsame Menschen diese Archäologen. Sie haben die Kiste geöffnet, hereingeschaut, sie geschlossen, wieder verbuddelt und sind seitdem Spurlos verschwunden.
Funktionalität
Mythen um den Inhalt
Nun, da so gut wie niemand seit Jahrtausenden mehr in die Truhe geschaut hat, und die einzigen, die es getan haben, verschollen sind, ranken sich auch um den Inhalt viele Mythen. Und auch sonst ranken sich oftmals Mythen um Sachen, in deren Beschreibung man verschollen benutzt.
Schriften kursieren, auf denen das vor allen Verborgene zu sehen seinen soll. Doch stellt sich immer wieder heraus, dass ein Freak seinen dreijährigen Sohn einen Kreis hat malen lassen und diesen dann auf zerknittertes Papier gedruckt hat. Die Kreise der Kinder sahen oftmals auch noch aus wie kostbarer Schmuck (diamantbestückte Ohrringe zum Beispiel) und sorgten für viel Aufsehen bei allen Museen, die sich gegenseitig stetig um mehrere tausend Euro überboten, da sie Angst hatten, durch das reine Nicht-Haben der gefälschten Pergamentrollen, ihren ersten nächsten großen Wurf zu verpassen.
Die Freaks lachten sich still in ihre Fäustchen und sackten die ganze Kohle ein; und die dreijährigen Söhne haben kein einzigen Cent abbekommen, geschweige denn je etwas von der ganzen Aktion gehört! So wurden viele verkorkste Hinterweltler zu großen Archäologen.
Was sich nun wirklich in der Bundeslade befindet und befand blieb lange Zeit im Dunklen und auch heute glauben noch viele ahnungslose Menschen, es seinen mit Diamanten bestückte Ohrringe.
Das wahrhaft Verborgene
..., denn das Verborgene erklärt die Funktion... - Wie oft man diesen Satz hört, weiß mit Sicherheit niemand, doch wird es bestimmt nicht so oft sein, da sich einerseits nie eine passende Situation finden könnte, um so etwas zu sagen, und wenn, würde es sich stets überaus dumm anhören. Und andererseits stimmt die Aussage nicht. Sie stimmt nie, wirklich nie! Nur die wenigsten Dinge lassen sich sachlich und rational begründen, aber diese Dinge haben niemals irgendeinen Inhalt, den es zum Begründen gibt.
Glaubt man wie gewöhnlich Gerüchten, stellt hoch komplexe Mutmaßungen auf und erfindet unzusammenhängende Beobachtungen, so kommt jeder halbwegs normal denkende Mensch zu dem nachvollziehbaren Ergebnis, dass sich in der Bundeslade Unmengen an historischer Bau- und Konstruktionspläne liegen und sich hier und da vielleicht noch das ein oder andere Gedicht befindet. Diese verjähren dort schon seit der Entstehungszeit der Bundeslade. So tauchte schon einmal die Zeichnungen des Spiegels von Beer-Sheva, den man bis dahin noch gar nicht kannte, auf. Zwar würde dies die eben genannte Vermutung unterstützen, aber bestätigt es nicht die Echtheit der Zeichnung. Zudem ist unklar, wie man überhaupt an sie heran gekommen ist: die Bundeslade war zu diesem Zeitpunkt vergraben und niemand wusste wo.
Da man also letztlich doch nicht genau weiß, was sich in der Bundeslade befindet, geschweige denn einen blassen Schimmer davon besitzt, warum sie gebaut wurde und welchem Zweck sie dient, dachte sich die Allgemeinheit schließlich, dass man das weitere Denken ganz gelassen den Experten überlassen könnte: man würde sowieso nichts erreichen. Gleichzeitig dachten sich die Experten aber, man sollte das Tun und Lassen eher der Allgemeinheit überlassen, denn irgendeiner würde sowieso etwas herausfinden und man könnte sich dann den ganzen Ruhm dafür einheimsen. Folglich geschah nicht viel, eigentlich gar nichts, so dass es seit Jahren schon beim Alten blieb, wie es auch schon vor Jahren war.