Mordkompott
Ein Mordkompott ist im ursprünglichen Sinne eine süßliche Kaltspeise, die seit Anbeginn der Zivilisation von Menschen niederer Stände an ihre Vorgesetzten gereicht wird. Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche Varianten, denen jedoch vollkommen gemein ist, dass die meisten der Empfänger entweder stocksauer waren, oder nach Einnahme gestorben sind.
Der Artikel Mordkompott enthält Spuren von Sadismus, Sarkasmus, schwarzem Humor oder sonstigen bösartigen Grausamkeiten. |
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Weder die Stupidedia noch der Autor dieses Artikels wollen Gewalt gegen Leben in irgendeiner Form verherrlichen! Der folgende Text ist lediglich eine skurrile Art von Humor und kein Aufruf zu Tierquälerei, Mord, Totschlag oder zur Zerstörung der abendländischen Zivilisation! Ja, es wird brutal und eklig. Lesen Sie aus diesem Grunde am besten gar nicht erst weiter, wenn Sie in dieser Hinsicht empfindlich sind! Wenn Sie es nicht sind, wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen, Sie Barbar! |
Mordkompotte in der Antike
Schon die Urmenschen wussten: "Ein gutes Kompott braucht Weile" (eig. Ugh-Ugh Ga-Ugh Gah-Gah!).
Das ursprüngliche Mordkompott war eine Zubereitung aus Hirse, Hafer und Fliegenpilzkappen, die möglichst kühl und gewürzt mit Rattenmilch serviert werden musste. Doch der antike Hobbykoch Brutus wusste schon früh, dass, um den werten Cäsaren Julius Maximus zu beeindrucken, ein erheblicher Aufwand vonnöten war. So bat er seine Genossen aus dem hohen Senat, die Zutaten beisammenzuholen.
Neben eben 4 Bechern Hirse und 3 Bottichen Rattenmilch gehörten ein guter Schuss Vinum und eine prise Veritas in den Sud, der dem Tyrannen am Iden des März in einem Elfenbeinbottich dargeboten wurde. Und der Kaiser war der Legende nach derart erstaunt von der kulinarischen Exquisität, dass er laut aufrief und fragte:
"Welcher Dilletant hat dieses Rezept erdacht?"
Und so trat der Senat hervor und rief im Chor:
"Wir haben geholfen!"
Doch Cäsar sprach: "Und wer kochte den Sud?"
Da trat Brutus hervor und bekundete: "Ich war's mein Ziehvater!"
Da erschrak sich Julius Maximus, schallte: "Auch du, Brutus?" und stürzte vor Freude über diese Überraschung äußerst unglücklich in etwa 23 Dolche.
Der Senat war dennoch so begeistert von Brutus' Kochkünsten, dass sie ihm nur wenige Monate später ebenfalls ein Mordkompott zubereiteten.
Mordkompotte in der Französischen Revolution
Auch wenn die Guillotine ein dunkles Mal auf der Französischen Revolution hinterlassen hat, quasi ein fader Beigeschmack in den Geschichtsbüchern, so hat die Beaux Cuisine gerade in dieser Zeit das ein oder andere vortreffliche Mahl hinterlassen. Gerade in der Zeit der Aufklärung und Freigeister lösten sich die Hausköche von ihren Statuten und experimentierten mit dem Althergebrachten.
In der Zeit der großen Kriege gegen die Fürstentümer der deutschen Nation kam Schießpulver immer mehr zum Tragen. Gleichsam taten sich die Kochmeister schwer daran, den ungebundenen Kriegsdrang und Überpatriotismus in eine Geschmacksvariation zu binden. In der Hochphase des Schwarzpulvers, beizeiten genutzt als ausgefallene Würzung, kam es daher eher zu explosivem Dünnschiss als zu wirklichem Hochgenuss.
Doch kaum lag das Französische Königshaus am Boden, quasi kopflos und blutend, so fügte man am Hofe Robespiérres eine gewisse feurige, bittersüße, beinahe demokratisch scharfe Note hinzu, erreicht durch mit schneidigsten Fallbeilen geschnittenen Gemüsevariationen an Kopfsalat und gar haarspalterisch selektierten Nussspezialitäten.
Obwohl dies nichts mehr mit dem ursprünglichen Mordkompott gemein hatte, so wurde es gewiss so genannt. Auch Robéspierre selbst soll sich äußerst daran erfreut haben, bevor er ebenso unglücklich wie Cäsar in seinen Meuchelapparat stürzte und recht Hals über Kopf seinen präsidialen Posten in der "Diktatur der Tyrannei" verließ.
1913 - Serbisches Mordkompott á la Sarajevo
1913 schreckte eine Kochgruppe in Serbiens Hauptstadt Sarajevo auf. Tatsächlich verbreitete sich die rasche Kunde, dass die österreichischen Monarchen der Habsburger Stände noch nie ein Mordkompott kosten durften. Da besannen sich die Gastronomen, und fügten einige bittersüße Zutaten ihrer Speise bei, die sie dem Thronfolger des Kaisers und seiner geliebten Mätratze präsentieren wollten.
Gewiss war die Zubereitung beinahe ein Himmelfahrtskommando. Die Frist näherte sich gleich einem Countdown, die Luft in ihrer Großküche war mit Spannung angereichert und ständig schwelten und entbrannten kleinere Konflikte hinter den Herden. Man fügte Granatäpfel bei, Springbohnen, Feuer-Jalapenos, und etwas Dill. Und kaum kosteten die Prinzenhäupter und ihre Dienerschaft den Kompott, so gingen sie vor Staunen in die Luft und die Kunde dieses durchschlagenden Ereignisses ging durch ganz Europa.
Frankreich neidete den glorreichen Rezepten der Serben, Österreich war wütend, schließlich brachte man es selbst nie zuvor fertig, ein Paar der Kaiserschaft derart ins Himmelreich der Genüsse zu schleudern, und Russlands Zaren lechzten nach einer Wohltat für ihre Gaumen, die sich durch ihre Schädel brennen sollte.
Bis ins Jahr 1918 verbreitete sich die Kunde wie ein Inferno durch Europa und über den Erdball. Feuerstürme der Begeisterung, bombige Stimmung in den Kneipen und Salutschüsse aus der Gulaschkanone hagelte es wie Flakfeuer. Doch auch diese Zeit hatte ein Ende. Und jenes Ende wurde durch die Ereignisse in Russland eingeläutet.
Lenin's "Mordkompott Borschtschewiki"
Damals war die Sachlage sehr ernst. Den einfachen Bauern des Russischen Zarenreiches, einem Vielvölkerstaat am Rande der industriellen Degeneration, war es kaum vergönnt, vom Zaren persönlich erhört zu werden. Sie wurden vielmehr ignoriert und mit dem Einfachsten abgespeist. Vladimir Iljitsch Lenin jedoch, ein einfacher Freidenker und Arbeitersohn, ersann einen Plan: Das beste Mordkompott seiner Zeit zu mischen, auf dass der Adel näher an das Volke rückt und sich der Klerus dem bindet, damit alle irgendwann denselben Geschmack unter gleichen Vorraussetzungen teilen.
Und da nahm er sich von seinem letzten Groschen das beliebte Kochbuch für elitäre Denker "Das ultimative kulinarische Manifest - Speisen für gleichheitliche Kommunen", von Starkoch Tim-Karl Märxzer, und schloss sich über Wochen in seinem Keller ein um an einem ausgefallenen Kompott zu feilen.
Dutzende Menschen, die seine experimentellen Gerichte probierten, gesellten sich zu ihm. Aus diesem Kreis wurde seine exklusive "rote Garde". Bald schloss Lenin seine Versuche ab. Er fügte Teile von roter Beete, Rosmarin und ein paar Charlotten hinzu (weil sie farblich passten) und servierte sie einer breiten Menge auf öffentlichen Kundgebungen. Die Dumawahlen wurden erfasst, das kulinarische Neuverständnis verbreitete sich wie ein Lauffeuer, sodass bald die Roten Garden im Eifer des Gefechts die Sankt Petersburger Paläste "bereicherten". Lenin stellte seine Erfolgsrezepte dem Zaren vor, der zunächst gar nicht begeistert von der geplanten Umwälzung war. Doch nach einigen ernsthaften Unterredungen ließen sich die Adelshäupter im Keller der Residenz die Proben nochmal gehörig durch den Kopf gehen. Blitzartig schoss die Freude in ihren Schädel und Lenin errang die Spitze der Nation. Bald schon schuf sich dieses Ereignis als "Rote Revolution" einen festen Platz in den Geschichtsbüchern dieser Welt.
Das Urrezept von Lenin, basierend auf Märxzers Vorlage, wurde Tradition in der späteren Sowjetunion. Viele Nachfolger Lenins schmiedeten immer wieder neue Mordkompotte untereinander. Es heißt, Joseph Stalin soll ein Meister gewesen sein. Meinte zumindest Lenins Weggefährte Leo Trotzki, bevor er in Mexiko unter mysteriösen Umständen den Tod fand.
Die 40er Jahre - Mordkompotte werden zur Massenware
1933 begann eine epische Wendung in Westeuropa. Obwohl zuvor die Mordkompotte eher an hohen Häuptern ausgerichtet waren, bereitete ein gebürtiger Linzer eine Welttournee vor, wie sie vorher noch nie gesehen wurde. Er plante, die ganze Welt mit seinen Überzeugungen zu füttern und Alle gleich speisen zu lassen. Nicht das Gericht sollte perfekt für die Menschen werden, sondern die Menschen perfekt für das Gericht.
Obwohl der Herr Hitler ein tiefchristlicher Künstler war, beschloss er nach einer Abweisung an Wiener Akademien der Kochkunst auch koschere Mahlzeiten zu servieren, millionenfach und dazu noch in extra dafür angelegten Großküchen, die sogar Übernachtungsmöglichkeiten und Gruppenduschen boten. Doch es hagelte auch Beschwerden. Viele Kunden beklagten sich über Verbrennungen und Probleme mit dem Gasherd. Noch dazu sollen einzelne Speisen systematisch kaltgestellt worden sein.
Beeindruckt von diesen Leistungen machten sich viele Nacheiferer auf, um ihrem Idol ein ähnlich gigantisches Mahl zu bieten. Auch ein gewisser Oberst Schenk zu Stauffenberg wollte etwas vom großen Kuchen abhaben und dem rücksichtslosen Alleingang Hitlers Einhalt gebieten. Und obwohl er alle Zutaten genau berechnete, ereignete sich in der Wolfsschanze ein Fehler. Hitler, der große Rührer, naschte vom falschen Teller und ließ sich von Stauffenbergs Gerichten kaum umhauen.
Dennoch zeigte er sich überraschend gnädig und kochte dem Stauffenberg ein eigenes Mordkompott. Dieser fand das Angebot zum schießen und fiel vor Ehrfurcht ersterbend zu Boden, nachdem er sich den Gaumenschmaus in seiner Großhirnrinde rekapitulierte.
Und obwohl viele weitere Nachgänger es Stauffenberg gleich taten, konnte niemand Hitlers Künste überbieten. Auch Konkurrenten aus dem Ausland setzen den Reichschefkoch unter Druck, konnten ihm aber kaum das Wasser reichen. So kochte er 1945 im Führerbunker ein Mordkompott, nur für sich, den Goebbels-Clan, seine Frau Eva und seinen treuen Hund Blondie, das derart perfekt war, dass es die versammelte Mannschaft im Führerbunker dadurch prompt selbst aus den Latschen feuerte.
Mordkompotte der Nachkriegszeit - Große Desaster und deftige Hausmannskost
Nach dem Ende Hitlers (er erstickte tragisch an einer Zyankalikapsel, mit der er liebend gerne seinen Blaue-Bohnen-Salat garnierte) kamen kaum respektable Köche an die Kompottkunst heran. Schließlich legte Hitler die Messlatte recht hoch, sodass man nun eher individuelle Ziele verfolgte, statt ganze Rassen oder Gesellschaftsebenen zu füttern.
Erstes und für lange Zeit letztes erfolgreich genährtes Ziel war ein gewisser John Fitzgerald Kennedy, der als erster echter amerikanischer Bürger die amerikanische Art der Mordkompotte kosten durfte. Manche Gourmets behaupten, es sei Fast-Food, doch der amerikanische Cuisinier sah darin eine Möglichkeit, seine Kunden schnell, zielsicher und genau abzuspeisen und den Hunger blitzartig zu liquidieren.
Lee Harvey Oswald machte es am 22. November 1963 in Dallas sogar möglich, den Präsidenten des selbsternannten "mächtigsten Staates der Erde" per "Drive-By" zu bedienen. Doch zahlreiche Neider behaupteten im Nachhinein, Oswald habe sein Gericht womöglich nicht alleine erdacht und nach einem Rezept von Lenin gekocht. Noch dazu soll es ungeheuer nach Schulbuchlager geschmeckt haben. Dadurch brachte er ein wenig Feuer in die Gerüchteküche des kalten Krieges, der nach einer kurzen Mikrowellenphase mit Astronautennahrung glücklicherweise wieder erkaltete und nicht in einem ähnlich gravierenden Eklat wie die Cola-Wars in den 90er-Jahren mündete. Ein gewisser Jack Ruby trieb es sogar auf die Spitze und zwang Oswald sogar ohne Vorwarnung zwischen zwei Gerichten seinen eigenen Leichenschmaus zu verputzen.
Danach gab es etliche weitere Versuche, ähnlich gute Mordkompotte nach historischen Vorbildern zu kochen. Ronald Reagan ließ sich nur kurz umhauen und auch Wolfgang Schäuble hat sich seitdem eine ganze Weile auf dem Boden ge-"ROFL"-et.
Erst die großen Köche der Millenium-Jahre, darunter die Herren Bush und Obama, brachten frischen Wind in die Mordkompott-Kunst. Ganze Wettbewerbe wurden einberufen.
Mordkompotte nach dem Millenium - Neue Märkte
Gewiss, manch eine Überraschung ereignete sich in den letzten 12 Jahren, mit der kaum ein Freund der guten Küche rechnete. So steuerte ein gewisser Osama bin Laden gleich 3 Kompottlieferungen per Luftfracht in die USA. Meisterkoch Bush, dessen Vater ebenfalls schon am Golf von Arabien ein Promidinner mit Saddam Hussein feierte, witterte natürlich die Chance und rückte mit seinen ganzen Beiköchen in Richtung Afghanistan, um der Al-Qaida mal zu zeigen, wie man die Fritten richtig wendet. Auch im Irak teilte der gute George ordentlich aus. So musste Hussein bald das Handtuch werfen und nicht nur die Seele baumeln lassen, nachdem man ihn einen gepfefferten Gerichtsprozess live im Fernsehen lieferte.
Dennoch dauerte es bis zum Frühjahr 2012, dass Bushs Nachfolger Obama endlich eine Lösung fand, die Luftlieferung bin Ladens zu überbieten.
Seine Freunde von den Navy-Seals lieferten nicht nur schnell und pünktlich, sondern auch überraschend und bissig wie eine Klapperschlange direkt vor die Haustür und durch die Fenster in bin Ladens Schlafzimmer. Kein Wunder, dass bin Laden danach blutend am Boden lag.
Doch auch im Nahen Osten werden jedes Jahr neue Mordkompottrezepte wiederentdeckt. Auch Nordafrika und Arabien entwickeln immer wieder neue Varianten wie "Syrische Rebellenkaltschale" oder "Muammar Al-Gaddafis Zenga-Zenga-Soufflé". Gerüchten zufolge will Nordkoreas liebenswerter Küchenchef Kim-Jong Un das Lebenswerk seines Vaters weiterführen und gemeinsam mit Mahmud Ahmadinedschad ein Mordkompott entwickeln, das einschlagen soll wie ein nuklearer Holocaust.
Bis jetzt geduldet sich die Fachwelt der Restaurantkritiker sehnsüchtig bis zum Verkaufsstart und überbrückt die Zeit mit ein wenig griechischem Dörrfrüchtesalat in Magerjoghurt, direkt aus dem Schuldensumpf.